In Baden-Würtemberg hat ein bislang unbekannter Schüler angekündigt heute, also am 6. Dezember, in einer nicht näher genannten Schule Amok laufen zu wollen - ähnlich wie die Sache in Emsdetten, nur eben irgendwie mit Vorankündigung. Der Kultusminister der Landes, Helmut Rau (CDU), hat über ein internes Nachrichtensystem alle rund 4800 Schulleiter des Bundeslandes vorgewarnt. Vor sämtlichen Schulen in Baden-Württemberg sollen heute Polizeistreifen postiert werden und Beamte in Zivil im Einsatz sein. Den Rektoren der Schulen wird es vom Ministerium freigestellt, den Betrieb im Zweifel ganz einzustellen. Die Verantwortung wird so geschickt an die Schulen delegiert, was aber nicht mehr als ein verbriefter Ausdruck von Ratlosigkeit, um nicht zu sagen Hilflosigkeit sein kann.
Alles wartet ab und hofft auf einen "ereignislosen" Tag.
Egal was heute passieren wird - oder auch nicht - es wird zu mehreren Debatten kommen. Zum Beispiel die Frage nach den Nachahmern, den Trittbrettfahrern oder dem "Frühwarnsystem". Eine der interessantesten dürfte diejenige um die Sicherheitsfrage sein. Es steht wohl kaum in Frage, dass die Polizei nicht auf Dauer jede Schule bewachen kann. Dazu gibt es einfach nicht genügend Polizeibeamte. Wie aber die Sicherheit gewährleisten? Die Eltern haben - in Anbetracht einer gesetzlich verankerten Schulpflicht - ein Anrecht auf die absolute Sicherheit ihres Nachwuchses.
Werden wir bald bewaffneten "Schul-Schutz" sehen? Wie aber soll der bezahlt werden? Oder den Lehrern Schießunterricht und Waffen geben, wie es auch schon in den USA vorgeschlagen wurde? Oder doch mehr Polizei? Vielleicht kann ja die Bundeswehr... Oder vielleicht Schulgeld? Die Schulen sind ja eh klamm und die Universitäten machen es ja vor mit ihren Studiengebühren. Da könnte man dann gleich mehrere Haushaltslöcher mit einem Abwasch stopfen.
Muss ja nicht viel sein. Und man kann das ja staffeln. Einige Schulen ohne Wachdienst und Schulgeld, welche mit etwas Schulgeld und ein wenig Wachdienst und solche mit richtig "rundum sorglos Paket" und dafür auch ordentlich Asche im Monat. Zwingt einen ja keiner seine Blagen auf die Elitesch..., 'tschuldigung, die teuren Bildungseinrichtungen im Bankenviertel zu schicken. Das können die Eltern ja selber entscheiden.
Freier Wille ist etwas Tolles.
Besonders gespannt bin ich allerdings, wie sich in den jetzt anstehenden Debatten das Thema "Killerspiele" wiederfinden wird. Die Brücke dahin wird mich wirklich interessieren. Und neugierig bin ich auch dahingehend, was dieser Event wohl für "Nachahmer" vor "wichtigen Klausuren" nach sich ziehen wird. Ist ja nicht so, dass unser Nachwuchs nicht kreativ wäre und Ursache (Anruf) und Wirkung (Schule zu) in korrekten Zusammenhang setzen könnte.
(Quelle: Stuttgarter Nachrichten)
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