Früher, da hatte man es einfach: Wenn die Karre gestreikt hat, dann konnte Mann einen prüfenden Blick unter die Haube werfen und mit ein oder zwei gezielten Hammerschlägen oder anderen feinfühligen technischen Handgriffen das Auto wieder zur Kooperation überreden. Heute hat man in den meisten Fällen aber schon vollkommen verleoren, wenn man nur den Ölstand kontrollieren will. Ganz besonders hervorragend sind die vielen tollen und aussagekräftigen Anzeigen im Armaturenbrett, die dem Fahrer in erster Linie eins Mitteilen:
Bring mich Werkstatt und bring ausreichend viel Frischgeld mit.
Was der Karre aber tatsächlich fehlt, das verrät einem die Technik so direkt ersteinmal nicht. Stattdessen muss man zum IT-Analytiker in den Kfz-Fachbetrieb gondeln. Der rückt dem Wagen dann mit allerlei obskurer Hightech an den allmächtigen Datenstecker. Und hält dann freundlich für die Feststellung, dass dem Auto einfach nur langweilig ist, der Blinker hinten links dreckig oder auch der Luftfilter etwas verschmutzt ist, die Hand im unteren Bereich des Bruttosozialproduktes kleinerer Bananenrepubliken die Hand auf.
Nun gibt es aber Leute, die sich sagen, dass das irgendwie nicht sein muss. Wenn man schon X Euro auf den Tisch legt, dann will man dafür nicht nur wissen, was der Karre fehlt, man will dafür auch irgendwie schon ganz gerne das Problem wieder los sein. Nur für die Feststellung, was denn da Kaputt ist, will man irgendwie kein Geld auf den Tisch legen. Oder zumindest nicht so viel, wie sich die Kfz-Fachwerkstätten erlauben für genau diese Feststellung zu verlangen.
Wer jetzt ein Auto ab Baujahr 1996 fährt, inklusive SUV und kleinerer Lkw, das in den USA verkauft wurde, der hat es echt gut, denn für den gibt es jetzt "CarMD". CarMD ist mehr oder weniger ein Handgerät, das mit dem Bordcomputer über einen Stecker verbunden wird, der sich unter dem Armaturenbrett befindet. Anhand einiger LED kann man ablesen, wie es dem Auto so geht. Schließt man nach dem Auslesen das Messgerät an den PC an, werden diagnostische Informationen bereitgestellt, die - via Internet - eine Analyse ermöglichen sollen, was denn nun defekt ist und was eine Reperatur in etwa Kosten wird.
Der Spaß kostet zwar umgerechnet 68 Euro und man kann auch nur drei Fahrzeuge und maximal sechs Diagnosen pro Monat abfragen und das Auto ist deshalb noch lange nicht wieder heile, aber zumindest weiß man so, ober der Schrauber einem mal wieder einen vom Pferd erzählt und einfach nur Geld aus der Tasche leiern will.
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