Donnerstag, 16. November 2006

Mathe, Schule und die Pisa-Studie

Die Welt berichtet, dass eine neue Untersuchung der OECD (Pisa-Studie) heute veröffentlicht wird. Diese Studie belegt, dass ein Drittel der Schüler während eines Schuljahres in Mathematik keine Fortschritte machen und bei immerhin acht Prozent der Schüler sogar "deutliche Leistungsabnahmen" festgestellt wurden. Die Studie soll am Freitag auf einer Fachtagung der Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin offiziell vorgestellt werden.

Da es ja "bloß" um das neunte und zehnte Schuljahr, und damit um zum Beispiel das Abschlußschuljahr der Haupt- bzw. Realschule geht, hat das natürlich keinerlei tiefere Bedeutung oder gar Konsequenz. Ich möchte wetten, dass das natürlich nichts damit zu tun hat, dass den armen armen Schülern ja nichts abverlangt werden darf und dass die armen armen Kinderchen doch besser zum Singkreis geschickt werden. Natürlich hat das auch nichts damit zu tun, dass die Lehrer selber keinen Bock mehr auf Mathe haben und dass Mathe noch immer gelehrt wird, wie im Mittelalter.

Bitte wacht endlich auf da oben! Bitte merkt endlich, dass ihr einige grundsätzliche Fehler macht, die auf lange Sicht dramatische Folgen haben. Es bringt nichts, wenn die Schüler zwar mit teuren Taschenrechnern umgehen können, aber keinerlei mathematisches Verständnis haben. Es ist sinnfrei darauf zu hoffen, dass ein analytisches Verständnis und Denken ohne Begreifen mathematischer Prinzipien möglich wäre. Es ist zwar toll, dass wir immer mehr Medienwissenschaftler und Philosophen und andere Geisteswissenschaftler heranzüchten, aber ohne unsere Naturwissenschaftler werden wir international sehr bald hinten runter fallen und in der Bedeutungslosigkeit versinken.

(Quelle: AFP, Welt)

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