Montag, 31. Juli 2006

Gaming

GamerEs ist Sommer und das bedeutet die klassische Lücke in der politischen Berichterstattung. Zwar hatten sich die Medien schon auf das Dankbare Thema "Israel und der Krieg gegen den Libanon" gestürzt, aber damit kann man auch nicht ewig alle Seiten füllen. Was passt denn noch gut zum Thema Krieg und Gewalt? Wo gibt es noch viel Gewalt zu sehen? Welche Gewalt lässt sich gut polarisieren? Welche Zielgruppe ist ein schönes Opfer? Genau! Der Gamer!

Erst gestern berichteten einige Medien freudestrahlend darüber, dass der Trendforscher Matthias Horx behauptet, dass Gaming dieselben sozialen Fähigkeiten schule und ausbilde, wie "klassische" Bildungsinstrumente, wie zum Beispiel Bücher. Das Problem im schlechten Image der Gamer sieht Horx vor allem in etablierten Strukturen und Machtgefügen:
"Die Bedenkenträger sind vor allem die Medien. Und dann gibt es immer eine Menge von Leuten, die ihre alten Privilegien gegen die 'Newcomer' verteidigen wollen. Das ist eine unselige Tradition von der Kirche bis heute"
Viele Gamer dürften jubelnd mit einstimmen: "Wir haben es ja immer gewußt" und so. Doch halt, nicht so schnell die Damen.

Heute berichten andere Medien etwas anders:
"Aggressive Computerspiele senken die Sensibilität für Gewalt im wirklichen Leben"
Eine aktuelle Studie ergab, dass die Verbreitung von Agressivität in den Medien, zu denen insbesondere Computerspiele, Film und Fernsehn gezählt wurden, zu einer weitreichenden und systematischen Desensibilisierung gegenüber der Gewalt führt. Besonders problematisch dürfte dabei die Erkenntnis sein, dass es unerheblich ist, ob in den Spielen Blut und andere realistische Details gezeigt werden oder nicht, denn diese Spiele bewirkten in jedem Fall, dass Gewalt als etwas Positives bei den Spielern assoziiert wird.

Womit wir wieder eine schöne Ausgangslage für eine langanhaltende und polarisierende Kontroverse hätten.

Noch jemand Popcorn?

1 Kommentar:

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