Dienstag, 11. März 2008

Warum manche eine Partei wählen

Gerade im Spiegel (danke drb) las ich eine Zusammenstellung von Gründen, warum irgendjemand die Partei "Die Linke" wählt. Nun bin ich nicht unbedingt jemand, der andere wegen ihrer Meinung pauschal verurteilt, aber ein paar Highlights ließen mich dann doch schon mit gerunzelter Stirn über das Niveau politischer Bildung in Deutschland rätseln:
Lilian H., 46, Arbeitslose aus E.: "Die Partei ist noch jung und ohne Seilschaften."
PDS, SED und Co gab es nämlich nicht und sowohl Gysi als auch Lafontaine fielen einfach so vom Himmel und haben gar keine politischen Netzwerke.
Ralf L., 24, Informatiker aus G.: "Heute sind für mich vor allem zwei Punkte entscheidend: (...) Zum anderen ist Die Linke auf dem Gebiet der Neuen Medien ziemlich fit"
Ein unbestreitbar unschlagbares Argument mit hoher Aussagekraft über die politische Kompetenz einer Partei.
Roswitha S., 70, Rentnerin aus S.: "Ich war früher Mitglied in der SED und bin auch während der Wende nicht ausgetreten (...) Ich dachte wirklich, die DDR sei demokratisch"
Ja nee, is klaa.
Hasret K., 25, Verkäuferin aus S.: "Die Linke stellt sich auf die Seite der Ausländer"
Genau, denn den Deutschen geht es gut genug.
Jörg K., 44, Bezirkssekretär der IG Metall aus F.: "Für mich ist Die Linke ein strategisches Projekt"
Überzeugung? Welche Überzeugung?
Andreas B., 32, Rettungsassistent aus S.: "Die etablierten Parteien doch einfach nur regierungsgeil"
Ach so, "Die Linke" will eigentlich gar nicht an die Macht. Na dann...

(Quelle: Spiegel)

4 Kommentare:

  1. Zitat:
    Ach so, "Die Linke" will eigentlich gar nicht an die Macht. Na dann...

    will sie auch garnicht (wirklich)... sie hat (zumindest in Hamburg und Hessen) klar von vorn herein gesagt, daß sie in die Opposition wollen, weswegen die Linken Sprecher sich auch gegen die Behauptung vieler Jornalisten wehren mußten "keine Verantwortung übernehmen zu wollen".
    Die sehen Ihre Verantwortungen halt ganz klar in der Opposition, was ich auch nicht wirklich schlecht oder gar falsch sehe, was auch der Grund dafür war, daß ich sie (in Hamburg) gewählt habe.
    Eine willige/fähige Opposition - sie haben sich ja von vornherein drauf vorbereitet - is mir allemal lieber, als eine unentschlossene Regierung.

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  2. die linke in der opposition sehe ich eigentlich nicht als fähig... ne rote bande die boykottiert wird und selber alles boykottiert, gehört für mich in keine regierung oder opposition...

    von der definition her soll die opposition ja die regierung unterstützen und ihr nicht permanent die knüppel zwischen die beine hauen

    gruß BJ

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  3. Eine Partei die aus Prinzip nur Opposition machen will, hat in der politischen Landschaft nichts zu suchen.

    Jeder der Kritik übt, muss auch gewillt sein Verantwortung zu übernehmen und es besser zu machen.

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  4. Hm, ich muss da M! recht geben. Immerhin ist es auch in der Gesellschaft so, dass wir uns über diejenigen aufregen, die nur mosern, es aber selbst nicht anders machen wollen.

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