Wir hier in Deutschland machen uns ja gerne mal voll den Kopf darum, wie man das mit Integration und Einwanderung alles vernünftig und schön entspannt für alle in den Griff bekommt. Sobald irgendjemand hierzulande auf die Idee kommt vorzuschlagen, dass man vielleicht mal was gegen illegale Einwanderer tut und für den Zusammenhalt in der Gesellschaft, hagelt es von allen Seiten sofort beliebige Angriffe - von Faschist bis Ausländerfeind ist die Spanne beliebig weit, egal wie sinnvoll und zweckorientiert die Motivation hinter den Vorschlägen sein mag. Man denke nur an die Debatte um die Einbürgerungstests oder die Leitkultur.
Wie man solche Probleme "anderswo" regelt, zeigt uns nicht nur die Mauer der Amerikaner an der Grenze zu Mexiko, sondern auch unser unmittelbarer Nachbar Frankreich. Dort hat man es jetzt nicht nur für eine gute Idee gehalten, sondern direkt zum Gesetz gemacht, dass Einwanderungswillige vorher auf Herz und Nieren geprüft werden. Noch in ihrem Heimatland müssen sie einen Test ablegen, mit dem sie nachweisen, dass sie die Sprache ausreichend beherrschen und genug über die "Werte der Republik" wissen.
Wer den Sprachtest im Heimatland nicht besteht, muss in Frankreich dann an einem zwar kostenlosen, aber verpflichtenden Sprachkurs teilnehmen, nachdem die Sprachkenntnisse erneut getestet werden. Unklar ist, was passiert, wenn man den auch nicht besteht. Diese Regelungen gelten auch für die ausländischen Ehepartner. Wer behauptet, er sei mit Franzosen verwandt, der darf seine Verwandtschaft zukünftig freiwillig per DNA-Test beweisen. Diese gesetzliche Regelung war in Frankreich heftig umstritten, denn ursprünglich sollte dieser Test verpflichtend sein.
Was an dieser gesetzlichen Regelung so erstaunlich ist? Es ist nicht etwa der Umstand, dass eine Regierung auf die Idee kommt, solche Ideen im Gesetz zu verankern, sondern die Reaktion der Bevölkerung. Die ist nämlich mit knapp 74 Prozent für diese Regelungen...
...und wir regen uns auf, weil Einwanderer bei uns Deutsch können sollten?
(Quelle: Le Figaro)
Donnerstag, 20. September 2007
4 Kommentare:
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spricht ja auch nix gegen
AntwortenLöschenAuch hier wieder das Standard-Gegenargument: Prinzipiell bin ich durchaus für eine Sprachprüfung, die an die Bundesbürgerschaft gekoppelt wird.
AntwortenLöschenAber da das Grundgesetz Gleichbehandlung ausdrücklich nicht nur Bundesbürger umfasst, und dort eine Gleichbehandlung eingefordert wird, leg ich dann auch Wert auf diese Prüfung für zweifelhafte Fälle - also alle "Boah, ey!"s und auch einen "ähm, öhm, moi, moi"-Stoiber.
Wie soll denn bitte ein Einwanderer Hochdeutsch lernen, wenn um ihn herum nur Dialekt gesprochen wird?
AntwortenLöschenDer Test kann nur rudimentäre Dinge abdecken, soviel ist klar. Aber im Stile eines Toefl ist sowas durchaus angebracht und meiner Meinung nach notwendig. Klar, man kann sich behelfsweise mit "Händen und Füßen" oder Englisch verständigen. Aber das ist für beide Seiten eher umständlich und niemand hat da wirklich Spaß dran.
Zur Ehrenrettung sei auch gesagt, dass die meisten dieser Leute durchaus in der Lage sind, sich gut verständlich zu machen.
Sprachtest ist ja gut und schön, aber ein Test über die Kenntnisse der >>die "Werte der Republik"<< abfragt? Das Ergebnis wird dann direkt bei der Polizei gespeichert. Wenn dann mal Verdächtige gebraucht werden, sucht man sich eben aus der Kartei ein paar raus, die mit den entsprechenden "Schwächen" gerade noch bestanden haben. Erschreckende Vorstellung und gar nicht weit weg von dem, was unser Stasi-Schäuble vorhat.
AntwortenLöschen- MT