Sex sells ist eine Devise, die in der Marketingwelt fast uneingeschränkte Gültigkeit besitzt. Wenn es mit Sex zu tun hat, verkauft es sich auch. Oder wenn es mit Sex in Verbindung gebracht wird. Oder wenn mit Sex dafür geworben wird. Egal, Hauptsache nackte Tatsachen! Und normalerweise klappt das auch. Wie gesagt: Normalerweise.
In Berlin klappte das wohl nicht so ganz, denn da wurde die Idee, teures Essen mit nackten Menschen zu verkaufen ein teurer Reinfall. Der "Erlebnis-Gastronom" Hans-Peter Wodarz wollte mit "Belle et Fou" in Berlin eine Art Nobelfreßtempel mit erotischem Drumrum hinbasteln und ließ dafür nicht nur ein ehemaliges Kino umbauen, sondern engagierte auch noch gleich 66 Mitarbeiter - inklusive Tänzer und Tänzerinnen.
Das die Idee eventuell nicht so ganz ankommen könnte, wurde dem Unternehmer und der Investmentgesellschaft dahinter schon kurz nach der Eröffnung ziemlich deutlich erklärt. Die Kritiker sprachen von "langweilig", "bieder" und "brav" und machten so recht eindrucksvoll klar, dass die Show wohl so nicht der Bringer wird. Die Revue wurde überarbeitet und gestrafft und die Kritiker irgendwie zufriedengestellt, nur die Kundschaft wurde dabei wohl vergessen: Nach nicht ganz einem halben Jahr steht das Unternehmen jetzt mit gut drei Millionen Euro in der Kreide und damit vor dem Aus.
Was lernen wir daraus? Nicht alles was die Marketingabteilung behauptet, muss stimmen.
(Quelle: Netzeitung)
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