Manchmal überrascht mich die Menschheit wirklich. Ich wusste ja, dass in manchen Gegenden Eigenartige Namen durchaus üblich sind - ein Blick in die aktuellen Namensregister zeigt, wie weit Verbrechen wider die Menschlichkeit bei frisch gebackenen Eltern sind. Für die Namen, die manche "Eltern" heute ihren Kindern angehängen, wären selbige zu früherer Zeit ohne langen Federlesens ertränkt worden. Aber diese Überschrift bei n-tv ließ mich einige Zeit über das Glück nachdenken, mit einem Allerweltsnamen fernab jeglichen erzkonservativen Traditionsbewustseins zu leben:
Mal wieder Saudi-Arabien. Hatten wir heute ja schon mal, wir erinnern uns? (Das ist da, wo Frauen für das vergewaltigt werden bestraft werden.) So wie ich zu meiner nicht geringen Verblüffung lernen musste, vergibt man dort Namen, die bei uns bestenfalls als Spottnamen benutzt werden. In der Gegend um Mekka herum (das ist da, wo der Steinwürfel steht, wohin alle Moslems dieser Welt irgendwann mal pilgern wollen oder müssen oder so) werden Frauen tatsächlich Namen wie "Glatzkopf" ("Salaa") oder "Heuschrecke" ("Dscharada") gegeben. Nicht etwa, weil sie denen ähnlich sähen oder weil es sonstwie Ähnlichkeiten gäbe, sondern weil die jeweilige Großmutter auch so hieß. Quasi "Tradition".
Um so erstaunlicher, dass sich schon im Jahr 2006 ganze 30 junge Frauen dazu durchringen konnten, diese Namen abzulegen, nachdem selbst Gelehrte des Islam bemerkt hatten, dass es doch irgendwie das Recht eines jeden Menschen ist, etwas gegen die ihm angetanene seelische Grausamkeit zu tun - in diesem Fall den Vornamen abzulegen.
Respekt. Scheinbar ist der Islam doch gar nicht so Rückständig, wie ich dachte.
(Quelle: n-tv)
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