Sonntag, 19. November 2006

Recht im Islam

auspeitschenSaudi-Arabien, eines derjenigen Länder, das von Onkel George als wichtiger Verbündeter im Kampf gegen den Terror angesehen wird, hat ja nicht erst seit gestern einen eigenartigen Ruf, was seine Moralvorstellungen angeht. Man erinnere sich nur an die Empfehlungen seiner königlichen Hoheit, König Abdallah bin Abdelaziz Al Saud, an die Presse des Landes.

Jedenfalls kommt es auch in diesem durchaus fortschrittlichen Land hin und wieder zu Verbrechen, die auch in anderen Gegenden dieser Welt vorkommen: Irgendwo in Saudi-Arabien war eine Frau mit einem Mann in einem Auto unterwegs. Sie wurden von einem anderen Auto und sieben Männern darin verfolgt und schließlich gestoppt und zu einer Farm irgendwo im nirgendwo entführt. Die Frau wurde von den Männern mehrfach vergewaltigt.

Worin sich allerdings dieses Königreich und die meisten anderen gegenden der Welt unterscheiden dürften, ist das Prozedere, dass sich dem Verbrechen anschließt. Das Strafgericht von al-Qateef verurteilte vier der Täter zu modernen Maßnahmen der Resozialisierung (die bestimmt auch viele Anhänger in Deutschland finden dürfte). Die Täter wurden zu jeweils 1000 Peitschenhieben und fünf Jahren Gefängnis, 800 Hieben und vier Jahren, 350 Hieben und vier Jahren und 80 Hieben und einem Jahr veruteilt. Ihnen wurde zugute gehalten, dass sie alle verheiratet waren. Dem fünften, der das Ganze mit dem Handy filmte, steht der Prozeß noch bevor und zwei weiteren Mittätern gelang die Flucht.

Und damit auch die Opfer in Zukunft vor solcherlei Unbill geschützt sind, wurden sie gleich mit verurteilt. Sowohl der Fahrer als auch die Frau, die Opfer der Vergewaltigung geworden war, wurden zu jeweils 90 Peitschenhieben verurteilt. Ihnen wurde das Verbrechen vorgeworfen, nicht miteinander verheiratet gewesen zu sein, als die beiden zusammen in einem Auto unterwegs waren.

Vielleicht sollten sich die Befürworter eines härteren Strafrechts mal vor Augen halten, was uns von anderen unterscheidet und ob sie wirklich wollen, dass wir diese Errungenschaften aufgeben.

(Quelle: Jerusalem Post)

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