Dienstag, 14. November 2006

Aufwachen

Sigmar GabrielEin Blick auf den Kalender verrät: Wir schreiben das Jahr 2006. Das ist weder überraschend, noch ist das für sich einer gesonderten Erwähnung wert, doch verspricht dieses Jahr aus Sicht einer weltbewegenden Erkenntnis in die Geschichte einzugehen: Man hat im Umweltministerium erkannt, dass der Schadstoffausstoß eines Kraftfarzeugs nicht mit dem Hubraum zusammenhängt.

Seit Jahr und Tag wird in Deutschland Stein und Bein geschworen, dass die Kfz-Steuer eine Entschädigung des Staates (mithin aller seiner Bürger, denn Staat = Territorium + Volk + Verfassung) für Belastung des Straßenverkehrs und der Umwelt durch den Eigentümer des Fahrzeugs sei und dass dafür maßgeblich der Hubraum entscheidend wäre. Darum haben wir in Deutschland auch so eigenartig krumme Hubraumvolumina.

Der Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) gab jetzt bekannt, dass man die Kraftfahrzeugsteuer künftig nicht mehr nach dem Hubraum, sondern nach dem Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) berechnen wolle. Die Einführung einer CO2-abhängigen Kfz-Steuer wäre im Koalitionsvertrag von Union und SPD fest vereinbart worden.

Da kann man nur gratulieren. Was Wissenschaft und Technik seit nahezu einer Ewigkeit wissen, spricht sich endlich auch in der Bundespolitik herum und führt dort nach laaaaangen Jahren zu einem erschreckten Aufwachen. Da kann man nur hoffen, dass dieses Aufwachen nicht etwa nur punktuell war, sondern sich auch auf andere Bereiche ausdehnt. Wie wäre es, Herr Gabriell, wenn sie bei der Gelegenheit mal eben ihre Kollegen wachrütteln, damit die eventuell auch mit dem Denken beginnen? Ach so, sie müssen erst zur Weltklimakonferenz nach Nairobi.

Na dann...

(Quelle: Die Welt)

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