Sonntag, 23. Juli 2006

Ruf der Bundeswehr

BundeswehrUnsere Bundeswehr ist sehr um das eigene Image bemüht. Damit eben dieses Image der international tätigen Verteidigungsarmee wirtschaftlicher Interesssen keinen Schaden nimmt, ist das Bundesministerium der Verteidigung bereit, einiges zu unternehmen. Für Soldaten und andere Beamte äußert sich das normalerweise in Anordnungen, Befehlen und Erlassen. Nicht alle solche Erlasse finden ungeteilten Zuspruch.

Ein solcher Erlass ist jüngst ins Gerede gekommen. Der Spiegel berichtet, dass laut diesem Ministerialerlass Soldaten künftig auf Dienstreisen nicht in Hotels übernachten sollen, die in der Nähe von Schwulenbars oder allgemein in "einschlägigen Vierteln" stehen. Unter Berufung auf ein Schreiben an den Petitionsausschuss des Bundestages wird das Ministerium zitiert:
"Negative Auswirkungen auf das Ansehen der Bundeswehr sollen so vermieden werden."
Soldaten kann es nicht zugemutet werden in einem Viertel untergebracht zu sein, das mit "einschlägigen Lokalen" der homosexuellen Szene zuzuordnen ist.

Volker Beck, parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion der Grünen im Bundestag, kommentierte den Erlass des Ministeriums:
"spießig, lächerlich und womöglich rechtswidrig"
Der Erlass wurde bekannt, weil ein kölner Hotel von der Liste der quasi "koscheren Hotels" für Bedienstete der Bundeswehr gestrichen worden war und sich deshalb beim Petitionsausschuss des Bundestages beschwert hatte.

Was genau die sexuellen Vorlieben der Besucher irgendwelcher Etablissements in der Nachbarschaft eines Hotels mit dem Ruf der Gäste des Hotels zu tun hat, wollte das Bundesministerium der Verteidigung bislang nicht kommentieren.

(Quelle: Tagesschau)

1 Kommentar:

  1. Ist doch klar, die kennen ihre schlichten Soldaten und haben Angst das die "Schwuchteln klatschen" gehen weil sie sich provoziert fühlen oder so.

    AntwortenLöschen

Bedingt durch die DSGVO müssen Kommentare zu Beiträgen der Tapirherde manuell freigeschaltet werden, um um der Veröffentlichung von Spam-, Hass- oder sonstiger unerwünschten Kommentaren vorbeugen zu können. Die Veröffentlichung eines Kommentars kann deshalb ein wenig dauern. Sorry dafür.
Wenn Sie Beiträge auf Tapireherde kommentieren, werden die von Ihnen eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. die IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Weitere Infos dazu finden Sie in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.