Mittwoch, 3. Mai 2006

Endlagerung

Schliessfaecher fuer Urnen in TokioIn Japan hat man ein sehr gravierendes Platzproblem. Während man sich bei uns ja noch mehr oder weniger frei aussuchen kann, ob man nach seinem Ableben quasi am Stück kompostiert oder lieber verheizt werden möchte, ist das in Japan keine Frage. Dort ist die Einäscherung Pflicht, weil man einfach nicht genug Platz hat für die ganzen Gräber. Nun wird es aber auch langsam für die Urnengräber eng. Grund genug nach Alternativen zu suchen.

Die Tagesschau berichtet von der aktuellsten Variante der Urnenaufbewahrung: Schließfächer. In optisch aufgepeppten Stahlschränkchen, wie man sie im Prinzip vom Bahnhof her kennt, werden die Urnen abgestellt. Die Fächer können mit mehreren Urnen bestückt werden (mindestens zwei passen in jedes der Fächer) und sind 100% pflegeleicht. Kein Unkraut, kein Stress mit den optischen Geschmacklosigkeiten auf anderen Grabstätten. Dafür alles im Einheitslook und sauber - um nicht zu sagen steril.

Noch haben wir hier in Deutschland ja genug Ackerland, das wir uns zum Zwecke der "rituellen Sondermüllbeseitigung" zu unglaublichen Quadratmeterpreisen von 10.000 Euro und mehr vermieten(!) lassen können, von daher wird es wohl noch etwas dauern, bevor diese Erfindung aus Fernost zu uns kommt, aber es wird kommen, da bin ich mir ganz sicher.

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