Sonntag, 12. Februar 2006

Gehorche! Konsumiere!

Wespe operiert SchabeErst kürzlich war zu lesen, dass eine bestimmte Wespenart das Gehirn bestimmter Schaben durch einen Stich in den Schädel verändert. Sozusagen evolutionär entstandene Hirnchirurgen. Der Erfolg dieses Stichs ist nicht nur, dass die Schabe überlebt. Vielmehr kann die Wespe die sehr viel größere Schabe reiten und über deren Fühler steuern. Ziel ist es für die Wespe, dem eigenen Nachwuchs Nahrung ins Nest zu schaffen. Die Schabe wird mit Eiern garniert und bleibt am Leben, bis sie von den geschlüpften Nachkommen der Wespe bei lebendigem Leib aufgefressen wird.

Das ist für sich genommen schon recht gruselig, wenn auch nicht brandneu, denn die entsprechende wissenschaftliche Untersuchung ist aus dem Jahr 2003.

Yahoo berichtet jetzt aber, dass ungefähr die Hälfte der Menschheit mit einem Parasiten infiziert ist. Toxoplasma gondii heißt der Parasit und der bewirkt bei Ratten, dass sie entgegen ihrer natürlichen Verhaltensweise keine Orte meiden, an denen Urin von Katzen vorkommt. Normalerweise löst der Geruch von Katzenurin bei Ratten einen Fluchtreflex aus, aber der Parasit unterbindet dies. Einige der befallenen Ratten suchen nun geradezu nach solchen Stellen, an denen Katzenurin zu finden ist. Der Parasit profitiert letztenendes davon, denn er braucht die Katze, um sich weiterzuentwickeln. Katzen fressen Ratten und sind öfter da zu finden, wo auch Katzenurin zu finden ist.

Was bewirkt dieser Parasit beim Menschen? So ganz genau ist das noch nicht raus, aber ein paar Fakten sind doch auffällig:
  • Eine Infektion mit Toxoplasma gondii wird mit Schäden an bestimmten Zellen in Verbindung gebracht, die Neuronen unterstützen.

  • Schwangere Frauen mit hohen Dosen von Toxoplasma-Antikörpern haben eine deutlich gesteigerte Chance Kinder zu gebären, die unter Schizophrenie leiden.

  • Im Labor gezüchtete menschliche Zellen, die mit Toxoplasma infiziert wurden, reagieren auf Medikamente wie z. B. Haloperidol und das Wachstum des Parasiten stoppt. Haloperidol ist ein Medikament, das erfolgreich zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt wird.
Und das ist nun wiederum nicht ganz so ulkig. Wenn tatsächlich nachweisbare Folgen eines Parasitenbefalls beim Menschen zu beobachten wären, wie weit weg von der Realität sind dann all die Science Fiction Autoren, die von Gehirnkontrolle und so weiter fantasieren? Und was bedeutet das wiederum für diejenigen unter uns, die ständig auf die schwarzen Lieferwagen vor ihrer Tür achten? Was wäre, wenn irgendeine staatlich-biologische Forschungsanstalt an Parasiten forscht, die das Verhalten der Menschen im Sinne der Regierung beeinflussen?

Aber was wäre, wenn genau das bereits geschehen ist?

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