Bei Karpathos, einer griechischen Insel in der Ägäis zwischen Kreta und Rhodos, führte kam es heute zum Crash einer griechischen F-16 "Fighting Falcon" und einer türkischen RF-4 "Phantom". Die beiden Maschinen kollidierten in der Luft und stürzten ab, eine Rettungsaktion wurde eingeleitet.
Nicht etwa, dass hier ein gemeinsames Manöver abgehalten wurde oder das man den gemeinsamen Einsatz als Nato-Partner trainierte. Weit gefehlt. Es geht um "meins" und "Deins", genauer um territoriale Besitzansprüche. Noch genauer geht es darum, was die Türkei als Hoheitsgebiet Griechenlands anerkennt. Griechenland beansprucht einen nationalen Luftraum von 10 Meilen Breite, die Türkei ist aber nur bereit, den Griechen einen Luftraum von 10 Kilometern Breite zuzugestehen. Seit Jahrzehnten streiten sich die seit der Antike zerstrittenen Nachbarländer Türkei und Griechenland um die Hoheitsrechte in der Ägäis. Ein griechischer Sprecher erklärte, dass täglich griechische Jets losflögen, um türkische Kampfflugzeuge aus dem griechischen Luftraum zu geleiten. Die Türkei kündigte an, mit den Griechen "sprechen zu wollen".
Wie sich zeigt hat heutzutage nicht nur Israel sehr eigene Vorstellungen über die Ausdehnung seines Staatsgebietes und den Verlauf seiner Grenzen, auch die Türkei hat etwas eigene Vorstellungen davon, was zur Türkei gehört und was nicht. Wir erinnern uns an Zypern und Kurdistan. Auch vor diesem Hintergrund sollte man über die Debatten im Inland über die türkische Nationalhymne, dem türkischen Unterricht, das Deutsch-Türkische Problem der Ehrenmorde und das Gehabe um den Beitritt der Türkei zur EU wohl nocheinmal nachdenken.
Vielleicht geht es hier doch um mehr.
(Quelle: AP, Reuters)
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