Mittwoch, 13. August 2008

Fehlgriff auf Pille

PillenIn Sachen Vermehrung haben wir uns eine hervorragende Aufgabenverteilung angeeignet: Männer werden Ärzte und Apotheker und Frauen schlucken. Das klappt hervorragend, wie unsere Geburtenstatistik beweist. Dazu noch das unwesentlich entwürdigende Prozedere der Gummihülle und der außerehelichen Triebgestaltung steht nichts im Wege. Allerdings - es gibt da ein Problem. Nicht immer geht es um die vorübergehende Bettgymnastik mit Frühstück. Manchmal geht es tatsächlich um mehr - ich weiß, diese Vorstellung ist weltfremd, wie mir erst die Tage wieder beigebracht wurde. Und dann rächt die Leistungsfähigkeit unserer Pharmaindustrie.

Wissenschaftler aus dem Inselkönigreich auf der anderen Seite des Kanals von der Universität Liverpool konnten nachweisen, dass Frauen, die die Pille nehmen, öfter in der Partnerwahl voll daneben greifen und grundsätzlich häufiger in Sachen Partnerschaft falsche Entscheidungen treffen. Die Wissenschaftler haben 100 Frauen jeweils bevor und nach der Pilleneinnahme befragt. Sie mussten angeben, welche Geruchsprobe von sechs verschiedenen Männern sie attraktiv fanden. Auf diesem Weg konnte nachgewiesen werden, dass Frauen, die die Pille nehmen, sich sehr viel mehr für Männer interessieren, die ihnen genetisch ähnlich sind.

Durch das hormonelle Verhütungsmittel wählten Frauen andere Männer aus als mit ihrem natürlichen Instinkt ohne Pille. Du Studie wies unter anderem nach, dass sich eine Frau anhand des Geruchs normalerweise von Männern angezogen fühlt, die sich genetisch von ihr unterscheiden. Das ist gut für die Nachkommen. Doch durch die Pille sucht sich eine Frau eher genetisch ähnliche Partner aus, berichteten die Wissenschaftler.

Die durch die Pille künstlich ausgelöste hormonelle Beeinflussung des Instinkts der Frau kann am am Ende ein höheres Risiko für Fehlgeburten, Empfängnisproblemen und längeren Abständen zwischen potenziell erfolgreichem Geschlechtsverkehr und damit auch zwischen Schwangerschaften. Wenn sich die Gene der Eltern zu sehr ähneln, sind die Folgen für den aus der Beziehung entstehenden Nachwuchs auch nicht unbedingt positiv. Bereits länger ist bekannt, dass eine zu große genetische Nähe der Elternteile beim Nachwuchs zu mindestens einem schlechteren Immunsystem führt.

(Quelle: Universität Liverpool)

3 Kommentare:

  1. Das ist aber schon länger bekannt, und gilt inoffiziell u.a. als Ursache für das wesentlich erhöhte Auftreten von Allergien, seit einführung der ABP 1960.

    Was auch nicht weiter verwunderlich scheint, wenn man den Schutzmechanismus der Natur aushelbelt, der sich über tausende Generationen durchgesetzt hat, als Schutz der eigenen Art. So fühlen sich läufige Weibchen eher zu Männchen hingezogen (nach Geruch - unterbewusst) die eine größtmögliche Differenz im Immunsystem zum eigenen Immunsystem aufweisen. Das dient dem Zweck, das Immunsystem des Nachwuchses mit möglichst vielen Resistenzen gegen diverse Keime, Pilze, Bakterien, Viren etc. zu wappnen. Wenn ein Weibchen allerdings trächtig ist, hält es sich von dem Männchen der Wahl fern, da sie selbst ja weniger resistent gegen die Keime des Männchens ist, und auch das schützt wiederum den ungeborenen Nachwuchs. Sie fühlt sich dann eher zu Artgenossen mit ihr ähnlichem Immunsystem hingezogen.

    Spielt die Pille jetzt mit dem Hormoncocktail dem Weibchen eine Schwangerschaft vor, verhält sie sich eben auch so. (siehe oben)
    Daraus ergibt sich dann eine ungünstige Mischung der Immunsysteme, dessen Resultat dann in ungünstigen Fällen zu Überreaktionen des Immunsystems auf bestimmte, teils völlig harmlose Reize neigt. Die Allergie.

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  2. jetzt ist offiziell bekannt, das die studie gefälscht/verfälscht wurde:
    http://www.stern.de/wissenschaft/mensch/:Partnerwahl-Der-Unsinn-Pille-Schwei%DF/634623.html

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  3. Vorsicht mit der Unterstellung, dass eine Studie "gefälscht" ist. Ganz besonders dann, wenn ein so hoch seriöses Organ, das für Glanzleistungen wie die Veröffentlichung von Hitlers Tagebüchern bekannt ist, mit solchen Behauptungen anrückt.

    -mt

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