Montag, 4. Dezember 2006

Klimaschutz

SchornsteinWenn man über "Klimaschutz" redet, dann meint man damit meistens "Senkung der Abgase". Für die meisten ist das ziemlich abstrakt, aber - der gerade stattfindende etwas zu warm geratene Winter zeigt es - das ganze hat doch sehr konkrete Folgen, auch wenn die im Moment noch recht positiv aussehen mögen. Es gibt genügend Texte zum Thema, die die Folgen im größeren Kontext darstellen und erklären, darum will ich mir das hier mal sparen, aber der Tenor ist durch die Bank: Man muss dringend was tun.

Mit "man" ist in erster Linie die Industrie gemeint. Ja, auch der Privathaushalt, der das eine oder andere Kilo Kohlendioxid in die Atmosphäre bläst, aber in erster Linie sind die großen Verunreiniger gemeint. Sicher, Pkw produzieren Abgase, aber was ist mit Lkw? Und Flugzeuge? Und die Fabriken? Die Kraftwerke? Es gibt eine ganze Menge Ansatzpunkte, an denen man etwas tun muß. Das Problem an der Sache ist das Geld. Es ist ziemlich teuer diese ganzen Abgase produzierenden Dinge so umzurüsten, dass sie weniger oder am Besten keine Abgase mehr produzieren. Darum wehren sich die meisten auch hartnäckig gegen solche Bestrebungen, den Umweltschutz massiver auszubauen.

Umweltschutz ist deshalb Politik. Die Politik in Berlin arbeitet viel mit Symbolen und und symbolischen Gesten, um Zielen näher zu kommen. In Sachen Umweltschutz möchte die Bundesregierung deshalb gerne zwei Fachleute zur Seite stehen haben. Nun sollte man meinen, dass Fachleute etwas von der Sache - in diesem Fall dem Umweltschutz - verstehen und sich diesem Thema verschreiben haben. Das sieht man bei der Bundesregierung wohl zumindest zum Teil anders.

Zwar kann man sicherlich noch nachvollziehen, warum der Direktor des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, berufen wurde. Das erklärt sich mehr oder weniger von selber, aber warum wurde als zweiter Berater ausgerechnet der Chef des Energie- und Atomkonzerns Vattenfall, Lars Josefsson, berufen? Nicht nur, dass Vattenfall ein Schwedischer Konzern ist und als größter "Klimakilla" Europas gilt (so sieht man das zumindest bei der Grünen Liga), erschließt sich auch mir nicht so ganz.

Welche Qualifikation in Themenkomplex "Klimaschutz" kann der Herr denn vorweisen? Oder zumindest sein Konzern? Abgesehen vom Ausbau der Braunkohleförderung und dem Errichten immer neuer Braunkohlekraftwerke? Oder geht es darum, dass man die Lobby direkt in der Politik sitzen haben wollte, damit die CDU dem politischen Zwangspartner SPD nicht selber einreden muss, dass der Ausstieg aus der Kernenergie unbedingt rückgängig gemacht werden muss?

Ich bin jedenfalls nicht davon überzeugt, dass diese Idee zu den besseren dieser nicht völlig unumstrittenen Bundesregierung gehört.

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