Freitag, 22. September 2006

Wer braucht schon Ärzte? (2)

SP-Y2Nicht wenige junge Leute kommen im Vollrausch - sei er durch Alkohol oder Hormone ausgelöst - auf die glorreiche Idee, sich großformatige Bildchen in die Haut stechen zu lassen. Während der männliche Nachwuchs sich auf Tribals und interessante chinesische Schriftzeichen spezialisiert hat, bevorzugt die weibliche Kaste ja das klassische Arschgeweih. Wir alle wissen wovon die Rede ist.

Irgendwann lässt der Rausch nach, man wird erwachsen(er) und es reift die Erkenntnis, dass das alles doch nicht so die geile Idee war und der neue Chef eventuell doch recht hat mit der Bemerkung über die Wirkung auf den Kunden. Und so beginnt man sich auf die Suche nach Abhilfe zu machen. Und was lernt man schnell? Ja, man kann etwas dagegen tun und ja, es ist tatsächlich möglich, die Jugendsünden zu retouchieren. Allerdings: Es kostet ziemlich viel Geld.

Wir erinnern uns? Für Korrekturen an den eigenen Augen braucht es dank einer cleveren Erfindung aus den USA keinen Klinikaufenthalt und keinen Arzt mehr - mit etwas Glück danach auch so oder so keine Brille. Nun dachten sich die Chinesen: "Das können wir auch!" und zogen nach. Shanghai Spread Photoelectricity Technology CO., ltd., nahm sich der Haut an ("Augen" war ja schon von den Amis besetzt) und brachte jetzt den SP-Y2, das YAG Cosmetic Laser System für zu Hause, auf den Markt.

Das mit nur 9 Kilo durchaus "tragbare" Gerät ist durchaus handlich und sollte in keinem modernen Haushalt fehlen. Der Hersteller verspricht schmerzfreie Behandlung und die Haut werde auch nicht beschädigt: "No Pain, No Destroy Skin". Bei korrekter Anwendung wird die Colorierung angeblich restlos entfernt. Geeignet für (oder besser: gegen) Permanentmakeup und Tätowierungen in den Farben blau, schwarz, rot, grün und braun.

Was der Spaß kosten soll ist nicht bekannt. Auch wird nichts darüber gesagt, was alles im Lieferumfang mit drin ist (Kurzlehrgang? Augenschutz?), aber wer sowas wirklich haben muss, der kann ja eben anrufen: +86 21 66278897 oder Mail schreiben: info@spread-laser.com

Dem Thema "Tatoo" hat sich auch Carlos Mencia (den kennen wir auch anders) gewidmet:

Also Jungs und Mädels, in mindestens einem Punkt hat der Macker recht: BEVOR Ihr Euch irgendwas in chinesischen oder japanischen Schriftzeichen auf den Hintern Stempeln lasst, sucht besser nach einem Motiv, dass unmißverständlich ist. Denn wer glaubt, die Kunden würden nicht verarscht, der irrt gewaltig - das Internet ist voll mit Webseiten, die vom Gegenteil berichten (zum Beipiel hier, hier, hier und hier.)

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