Samstag, 26. August 2006

Handys kosten Geld

Handy klingeltManche Leute verdienen mit Handys ihre Kohle. Besonders die "Hersteller" von Klingeltönen sind sehr darauf erpicht, dass jeder seinen ganz eigenen Klingelton als unbedingt überlebensnotwendige Errungenschaft möglichst täglich wechselt. Und natürlich auch damit rumprahlt, am besten durch möglichst lautes Abspielen in den möglichst unpassendsten Momenten.

Und dann gibt es Leute - zu denen zähle ich mich auch - die davon gar nichts halten. Offenbar gehört auch die Richterin Diane Boswell aus Lake County, USA, zu diesem Kreis. In ihrer Gerichtsverhandlung klingelten mehrfach mehrere Handys. Sie forderte Ruhe und die Zuschauer auf, ihre Handys auszuschalten. Nun, in Amerika ist eine Aufforderung eines Richters nicht unbedingt etwas, dem man - nach Ansicht der Normalbürger - nachkommen muss. Darum kam es, wie es kommen musste: Die Handys klingelten wieder.

Diane platzte daraufhin der Kragen. Sie verlangte zu wissen, wessen Handys geklingelt hatten. Keiner antwortete. Daraufhin ließ sie alle fünf Zuschauer auf den für Angeklagte gedachten Sitzplätzen platz nehmen und fragte erneut. Wieder wollte es keiner gewesen sein. Diane bewies Geduld und ließ die Leute ziemlich lange da sitzen.

Schließlich neigte sich die Öffnungszeit des Gerichts dem Ende zu und die Richterin befragte die "Gäste" erneut. Und sieh an, plötzlich war man doch bereit dem Gericht zu antworten. Die Richterin verknackte zwei der penetranten Handybesitzer nach deren erfolglosen Versuchen sich herauszureden zu jeweils vierzig (40!) Stunden gemeinnütziger Arbeit, eine dritte Handybesitzerin gab ihre Schuld zu und stimmte ohne Widerworte einem Bußgeld zu. Sie kam deshalb mit einem Bußgeld in Höhe von 100 US Dollar davon.

Zum Abschluß gab die Richterin allen einen Rat:
"Fall sie wieder zu einer Gerichtsverhandlung gehen sollten, lassen sie das Handy zu Hause. Und wenn das Gericht ihnen Fragen stellt, dann sollten sie besser antworten.
Ich glaube, ich hätte nach der Urteilsverkündung applaudiert...

(Quelle: Post-Tribune)

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