Samstag, 28. April 2007

Neues Objektiv

Der Nachteil eines Hobbies, wie zum Beispiel dem Fotographieren, besteht meistens darin, dass es immer irgendetwas gibt, was unbedingt benötigt wird, um dem Hobby noch besser, noch toller, noch perfekter nachgehen zu können. Gerade das Fotographieren ist ein Hobby, bei dem es tausende von kleineren und größeren Zubehörteilchen, die das Herz eines Fotographen höher schlagen lassen. Besonders die Objektive sind es, nach denen ein Fotograph immer strebt.

In meinem Fall ist das nicht anders. Nachdem ich meine Canon 400 D im Kit mit einem EF-S 18-55mm 1:3.5-5.6 USM II Weitwinkelzoom und einem EF 55-200mm 1:4.5-5.6 II USM Telezoom geliefert wurde, erweiterte ich die Sammlung bald um ein EF 28-135 1:3.5-5.6 IS Macrozoom. Dem folgte bald das lichtstarke EF 50mm 1:1.4 USM. Ein kleines Vermögen in optischen Geräten. Zwar stellten mich gerade das 50mm und das 35-128mm Objektiv sehr zufrieden, war ich in Sachen Weitwinkel überhaupt nicht zufriedengestellt. Das 18-55mm Objektiv war zwar für mich schon "ganz nett", aber irgendwie auch eben nur das: "ganz nett". Es fehlte ein vernünftiges Weitwinkel.

Lange suchte ich herum und verglich Testberichte, Erfahrungen und Empfehlungen. Die Vielfalt der Empfehlungen sind vergleichbar mit der Vielzahl der Meinungen zu gutem Essen. Viel hat mit Voodoo und "das ist eben so" zu tun und wer wirklich objektive Aussagen über die Qualität eines Objektivs finden will, der braucht vor allem viel Geduld und Erfahrung im Lesen von Foren und Pressetexten. Beispiele, was "Neulingen" beim Fotographieren zugemutet wird, spotten jeder Beschreibung. Nicht wenige "Fachleute" scheuen sich nicht, einem Anfänger, der ab und zu mal etwas bessere Schnappschüsse machen möchte, Objektive für mehrere tausend Euro als "ideales immer drauf Objektiv" aufschwatzen zu wollen.

Jedenfalls kam ich am Ende zu einem Produkt, das meinen Vorstellungen am ehesten zu entsprechen schien: Das Tokina ATX 124 AF. Ein Superweitwinkel Objektiv mit 12-24 mm Brennweite und einem Aufnahmewinkel von 99° mit Lichtstärke 4 über die gesammte Brennweite. In Anbetracht des Preises (je nach Laden zwischen 450 und 600 Euro) den Konkurrenten von Canon (EF-S 10-22 F3.5-4.5, zwischen 660 und 800 Euro) und Sigma (AF 12-24mm 4.5-5.6 EX DG Asp IF, zwischen 620 und 750 Euro) war die Entscheidung schon recht leicht. Die Testberichte taten ihr Übriges: Egal wer, egal wo, mit weitem Abstand wird dieses Objektiv als DAS variable Weitwinkelobjektiv empfohlen.

Der Haken? Dieses Objektiv ist zur Zeit unheimlich schwer zu bekommen. Im Internetversand bei allen Händlern mit unbestimmter Lieferzeit geführt hatte ich wenig Hoffnung, doch wider erwarten hatte ein örtlicher Händler das Objektiv zum vertretbaren Kurs vorrätig. Ich griff zu. Zwar muss man nicht - wie bei Canon - die Gegenlichtblende separat kaufen, aber einen Schutzfilter braucht es trotzdem. Bei einem Durchmesser von 77mm ein sauteurer Spaß. Sei es drum.

Das Objektiv wurde gekauft und seit dem hat das Volumen meines Gemächts dauerhaft um diverse Kubikmeter zugenommen. Dieses Objektiv ist - mit Verlaub - arschgeil. Super robust konstruiert, prima zu bedienen und eine Abbildungsleistung ist phänomenal. Nachteilig sind jedoch das Gewicht und die Größe. Beinahe 600 Gramm ohne Gegenlichtblende und Filter sind kein Pappenstil und knapp 9 cm Länge bei mehr als 8 cm Durchmesser sind nicht gerade "handlich klein". Außerdem kann bei aktivem Autofokus nicht manuell nachfokussiert werden.

Dennoch, die Bilder, die mit diesem Objektiv geschossen werden können, sprechen für sich:

(Es empfiehlt sich, das Browserfenster zu maximieren, um die Fotos in maximaler Größe darzustellen)

Was fehlt mir jetzt noch? Schwer zu sagen. Vielleicht ein 300er Zoom. Gerne eine 5D von Canon, allerdings: 2.300 Euro... Aber wirklich "brauchen"? Wahrscheinlich das 35mm 1.4 L USM von Canon, aber das ist so dermaßen sauteuer (ca. 1.300 Euro), dass ich bezweifle, dass dieses Objektiv noch in diesem Jahr seinen Weg zu mir findet...

Ach ja: Fals jemand ein 18-55mm EF-S oder ein 55-200 EF braucht - ich hätte da welche über.

2 Kommentare:

Bedingt durch die DSGVO müssen Kommentare zu Beiträgen der Tapirherde manuell freigeschaltet werden, um um der Veröffentlichung von Spam-, Hass- oder sonstiger unerwünschten Kommentaren vorbeugen zu können. Die Veröffentlichung eines Kommentars kann deshalb ein wenig dauern. Sorry dafür.
Wenn Sie Beiträge auf Tapireherde kommentieren, werden die von Ihnen eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. die IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Weitere Infos dazu finden Sie in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.