Montag, 30. Oktober 2006

Nur zur Übung...

SWATIn einer Gemeinde im westlichen Wyoming, Michigan, dachte sich die Leitung der kleinen und beschaulichen Lee Middle- und Highschool, dass es doch mal eine tolle Idee wäre, zusammen mit der Polizei eine Übung durchzuführen, damit man auf den "Ernstfall" vorbereitet ist. Die Polizei dachte sich "Prima Sache, da sind wir dabei!" und packte alles aus, was das Arsenal so hergibt.

In kompletter Schutzmontur Marke "Terroristenerstkontakt" mit Helm, Körperpanzer, wahlweise Sturmgewehr, Maschinenpistole oder Pumpgun und der üblichen Auswahl sonstiger Zubehörteile, stattete das örtliche Anti-Terror-Kommando der Polizei zwar in Absprache mit der Schulleitung, aber ohne Wissen der Schüler oder deren Eltern, einen Überraschungsbesuch ab.

Unter möglichst realistisch gehaltenen Einsatzbedingungen kamen die Einsatzkräfte zu besuch und informierten die Schüler und Lehrer zweier Klassen darüber, dass eine unmittelbare Bedrohung der Schule vorläge. Daraufhin nahmen sich die überaus motivierten Polizisten der ebenso realistisch reagierenden Achtklässler an und dirigierten sie mit den bei solchen Einsätzen üblichen aufmunternden und verständnisvollen Worten aus der Klasse herraus in die Pausenhalle. Dort durften sich die Schüler in üblich begeisterter Haltung und mit dem Gesicht zur Wand stehend von freundlichen, bewaffneten Stewards in Maximalpanzerung identifizieren und durchsuchen lassen. Ganz wie im richtigen Leben.

Der Direktor der Schule rechtfertigte das Vorgehen bei der Übung mit den Worten:
"Ich meine, dass dies der Beste Weg ist, soetwas zu üben. Wir wollen niemanden verängstigen, aber wir wollen ein Bewußtsein für Dringlichkeit vermitteln."
Eltern sahen das ein wenig anders und berichteten von Kindern, die sich im Angesicht der schwer bewaffneten paramilitärisch anmutenden Anti-Terroreinheiten in die Hose gemacht hätten. Die Eltern der betroffenen Schüler waren alle der Meinung, dass diese "Übung" doch etwas zu weit ging.

Der Polizeichef war - gelinde gesagt - entsetzt. Weder er noch seine Beamten waren darüber informiert worden, dass weder Eltern noch Schüler informiert worden waren. Sinn der Übung hätte sein sollen, die Evakuierung und nicht die Erstürmung von Klassenzimmern zu zeigen.

Wenigstens hatte man daran gedacht die Waffen ungeladen zu lassen und mit "farbigem Klebeband" zu markieren. Das war für die 13 und 14jährigen Schüler und Schülerinnen bestimmt unheimlich beruhigend...

(Quelle: Yahoo News)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Bedingt durch die DSGVO müssen Kommentare zu Beiträgen der Tapirherde manuell freigeschaltet werden, um um der Veröffentlichung von Spam-, Hass- oder sonstiger unerwünschten Kommentaren vorbeugen zu können. Die Veröffentlichung eines Kommentars kann deshalb ein wenig dauern. Sorry dafür.
Wenn Sie Beiträge auf Tapireherde kommentieren, werden die von Ihnen eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. die IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Weitere Infos dazu finden Sie in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.