Freitag, 13. Oktober 2006

Drogenprobleme

MarihuanaIn Afghanistan erwirtschaften nicht wenige der lokalen Warlords ihr Geld mit Drogen. Nicht nur Mohn (Opium) wird dort angebaut, sondern auch Marihuana. Während hierzulande die meisten illegalen Gelegenheitspflanzer mit ein oder zwei, in Ausnahmefällen vielleicht 10 oder gar 20 Pflanzen hantieren, wächst das Zeug in Afghanistan hektarweise. Die drei Meter hohen Pflanzen bilden dichte Wälder, die der Traum eines jeden Kiffers sein dürften. Das Militär hat erkannt, dass die Drogen die wichtigste Einnahmequelle der Taliban sind und haben sich deshalb die Vernichtung der Mohn- und Hanffelder zur Aufgabe gemacht.

Was beim Mohn noch recht einfach ging, entpuppt sich beim Hanf als äußerst problematisch. Die Pflanzen sind gegen die meisten Unkrautvernichtungsmittel resistent, ausreißen, ummähen, unterpflügen o. ä. geht nicht - dafür sind es zu viele. Also versuchte sich die Kanadische Armee mit einer anderen, naheliegenden Methode: Dem Abbrennen.

Das wiederum ist nicht viel einfacher, wie General Rick Hiller von der Kanadischen Armee in einer Ansprache in Ottawa einräumte:
"Die Herausforderung dabei ist, dass die Marihuanapflanze Hitzeenergie sehr gut und schnell absorbiert. Es ist sehr schwer mit thermischen Maßnahmen erfolgreich dagegen vorzugehen. (...) Außerdem muss man aufpassen, dass die Taliban sich nicht in den Marihuanawäldern verstecken. (...) Wir haben es mit weißem Phosphor versucht - hat nicht funktioniert. Wir haben es mit Diesel probiert - hat nicht funktioniert. Die Pflanzen sind im Moment voll mit Wasser (...) wir können sie einfach nicht verbrennen."
Auch das Erfolgreiche Abfackeln hat so seine Tücken, wie Hiller in seiner Rede recht trocken anmerkte:
"Einige braune Pflanzen am Rand fingen Feuer. Aber eine Gruppe Soldaten, die in Windrichtung des Feuers standen, hatten etwas mit den Nebenwirkungen zu kämpfen und beschlossen daher, dass abbrennen nicht der richtige Weg sei."
(Quelle: CNN)

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