Mittwoch, 18. Oktober 2006

Spionagesoftware verkaufen

Ich bin ja schon seit einiger Zeit raus aus der Gaming-Welt, aber Slashdot leitete mich zu Kotaku und da fand ich das hier:
"Im letzten CGW podcast war davon die Rede, dass sie Retail Versionen von Battlefield 2142 bekommen hatten.

Wenn man die Box aufmacht, ist das allererste, was einem in die Hände fällt, noch vor den Discs und dem Handbuch, ein großer Zettel. Darauf wird im Kern erzählt, dass 2142 sogenannte "monitoring Software" enthält, die "anonyme" Informationen sammelt, wie Deine IP-Adresse, Deine Surfgewohnheiten (vermutlich per Cookie-Scans) und andere Verhaltensweisen am Computer. Diese Informationen werden an Electronic Arts zurückgeschickt und von dort an Werbepartner und Werbeserver verteilt, die wiederum Werbung ins Spiel einbinden."

Eliza Gauger, Kotaku, 16.10.2006
Wenn das so stimmt - und Kotaku und CGW erzählen gerade bei sowas selten Mist - dann bedeutet das im Klartext, dass Electronic Arts mit Battlefield 2142 Spyware auf dem Rechner der Gamer installiert. Diese Spyware wird alles aufzeichnen und weiterleiten, was der Gamer so auf seinem Rechner treibt - mit dem Ziel, dass EA diese für Werbetreibende unbezahlbar wertvollen Informationen weiterverkauft. Der Hammer ist allerdings, dass Electronic Arts vollkommen darüber im Klaren ist, dass dieses Vorgehen ganz hart am Rande der Legalität ist, denn sonst wäre wohl kaum ein Zettel mit einer derart deutlichen Warnung ganz oben in der Packung des Spiels zu finden.

Zusammen mit der Sache mit den Kreditkarteninformationen der XBox-Live-User, die alle personalisiert an Electronic Arts übermittelt werden, macht mir diese Geschichte ernsthaft Sorgen. Mit welcher Grundhaltung dieser Spielepublisher hier an seine Kunden herantritt. ist mehr als fragwürdig: Es ist eine Sache, seine Kunden per Markterhebung zu befragen. Ihnen aber zwangsweise Spionagesoftware unterzuschieben, ist zumindest meiner Meinung nach etwas zu viel des Guten. Fehlt eigentlich nur noch sowas wie Starforce und das Bild ist komplett.

(Quelle: Kotaku)

4 Kommentare:

  1. http://img140.imageshack.us/img140/7299/productplacementjt8.jpg


    und das wird noch die harmloseste form sein was mit den daten gemacht wird.

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  2. "Die" haben wirklich an alles gedacht. *kopfschüttel*

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  3. Und es kommt noch besser:
    ...ist seit dieser Woche der erste Patch erhältlich, der unter Windows XP Probleme mit einem wichtigen Kernel-Sicherheitsupdate hat. EA empfiehlt kurzerhand dessen Deinstallation und nimmt in Kauf, dass die Rechner der Kunden damit angreifbarer werden.
    http://www.golem.de/0610/48468.html

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  4. Jau, hatte ich auch gelesen. Übrigens habe ich in Teil 2 einen möglichen Lösungsansatz für das Spyware-Problem gepostet. K.a. ob das tut, ich werde es nicht herrausfinden.

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