Montag, 16. Oktober 2006

Eye in the sky

Stratofox UAVWir haben uns an die Vorstellung gewöhnt, dass das Militär unbemannte Flugzeuge verwendet, um den Gegner auszuspähen und auch anzugreifen. Wir haben uns auch an die Vorstellung gewöhnt, dass Roboter irgendwie mehr und mehr Gegenstand des wirklichen Lebens werden. Aber irgendwie geht an uns vorbei, was man mit diesen Robotern noch so alles machen kann. Wer erinnert sich beispielsweise noch an die Vorführung dieser Überwachungsdrohnen in den USA, wo die Polizei so begeistert von war? Naja, Amerika...

Der Sunday Telegraph berichtete gestern davon, dass eine Polizeitruppe den Einsatz unbemannter Überwachungsdrohnen im Luftraum über örtlichen Sozialwohnungssiedlungen vorhat, um das "unsoziale Verhalten" in diesen Gegenden in den Griff zu bekommen. Amerika? Nein, England. Genauer: Merseyside im Westen des Inselkönigreichs auf der anderen Seite des Kanals. Dort hat sich die Polizei den Luxus einer 137 Mann starken Einsatztruppe gegen anti-soziales Verhalten geleistet - zusammen mit einem Budget von 1,4 Millionen Euro. Und von diesem Budget werden unter anderem solche Drohnen finanziert werden, die dann die Siedlungen und deren Bewohner dabei Beobachten, wie sie sich sozialverträglich verhalten.

Superintendent John Myles, Leiter der Einsatztruppe:
"Das ist eine preiswerte Methode große Bereiche zu überwachen, es ist ein günstiger Weg Informationen und Beweise zu sammeln. Über einem Schwerpunkt anti-sozialen Verhaltens eingesetzt ist das Ganze erheblich billiger als den Hubschrauber der Truppe einzusetzen."
Es scheint sich bei den Drohnen genau um jene Drohnen zu handeln, die wir damals vorgestellt hatten. Eingeplant werden rund 25.000 Euro pro Drohne, die jeweils in rund 75 Metern Höhe mit maximal 50 km/h fliegen. Die Flugdauer ist stark von den Wetterverhältnissen abhängig, aber eine Flugdauer (komplett mit Überwachung) von mindestens 30 Minuten ist mehr als realistisch.

Anti-soziales Verhalten... Kameraüberwachung aus der Luft... Ich bin gespannt, wann die deutschen Kollegen auf die Erfahrungen der Britischen Polizei verweisen werden und den Einsatz solcher "Hilfsmittel" unter Hinweis auf die zwingend notwendige "Terrorismusbekämpfung" bestehen werden.

(Quelle: Sunday Telegraph)

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