Freitag, 24. Oktober 2008

Geldsorgen

Indische ArmeeWenn man an die Finanzkrise denkt, dann kommen unweigerlich Wörter wie "Kostenreduzierung", "Einsparung" und so weiter zur Sprache. Das geht auch der Regierung Indiens so. Einer der größten Kostenfaktoren jedes Staates ist die Armee, auch in Indien. Allerdings ist die Situation aus mindestens zwei Gründen in Indien dann doch anders als erwartet und der andere Grund ist der Schwarzmarkt. Da hat man besonders das prestigeträchtige Armeekrankenhaus in Neu Delhi und eine militärische Spionageeinheit im Verdacht, die unmittelbar dem Premierminister Manmohan Singh unterstellt ist. Sowohl das Verteidigungsministerium als auch Quellen innerhalb der indischen Armee bestätigen das Ausmaß des Problems. Das für uns aber wohl sehr viel interessantere Problem ist: Alkohol.

Die Soldaten der Indischen Armee bekommen eine bestimmte Menge vom Staat stark bezuschussten Alkohols für den Eigenbedarf zugeteilt. Ja, genau: Die Truppe bekommt auf Staatskosten Drogen. In nennenswerten Mengen. Klasse, nicht wahr? Der Haken an der Sache ist (für den Staat), dass das Zuteilungslimit im großen Rahmen überschritten wird. 43 Einheiten der Armee haben den Staatshaushalt während der letzten 18 Monate ungefähr 100 Millionen Rupien (mindestens 2 Millionen US$) an Alkohol belastet. Die Regierung vermutet, dass wenigstens ein Teil davon auf dem Schwarzmarkt verkauft wird. Ein Generalmajor wurde bereits 2005 verhaftet, als er versuchte eine Lkw-Ladung Alkohol auf dem freien Markt verkaufen wollte, wo der Alkohol für den doppelten Kurs verkauft werden kann, als er Soldaten berechnet wird. Als erste Kontrollmaßnahme hat die Regierung jetzt 1,2 Millionen Magnetkarten an die Soldaten ausgeteilt, damit der individuelle Verbrauch protokolliert werden kann.

Mir fällt dazu spontan nur eins ein: Prost.

(Quelle: AFP)

1 Kommentar:

  1. Alkohol, vom Staat subventioniert...was anderes als die Sorgen zu ertränken bleibt einem da wohl kaum übrig

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