Freitag, 24. Oktober 2008

Der Gamer ist...

JoystickWenn es um Gamer geht, sind die Vorurteile Legion: Dicke, ungepflegte Kellerkinder mit mangelhaftem sozialen Fähigkeiten und starkem Hang zu "Hotel Mama". Die Vorurteile machen dort jedoch nicht halt, sondern werden besonders durch extrem gut informierte Politiker und äußerst differenziert berichtende Medien zur unabsehbaren Gefahr für das christliche Abendland erklärt. Die absehbare Gegenreaktion nicht weniger Gamer ist das Bekenntnis: "Ich bin Killerspielspieler", eine Reaktion, die weder eben genannte Experten noch Medien auch nur im Ansatz begreifen.

Mit der Gesamtsituation unzufrieden haben IGN Entertainment und Ipsos MediaCT eine breit angelegte Studie erstellen lassen, die sich mit den solzialen Aspekten der Gamer befasst. Diese Studie zieht ihre Ergebnisse aus einer zweistufigen Untersuchung, die Anfang des Jahres mit einer quantitativen Erhebung über das Gaming in US-Haushalten insgesamt begann. Dem folgte dann später eine persönliche Befragung mit intimeren Frageinhalten.

Die wohl entscheidenden Ergebnisse der Studie sind:
  • 55% der befragten Gamer sind verheiratet
  • 48% der befragten Gamer haben Kinder
  • der durchschnittliche Gamer ist 32 Jahre alt
  • mehr als 75% der befragten Gamer spielen zusammen mit anderen Menschen, entweder online oder unmittelbar
  • mehr als 47% der befragten Personen in Gamer-Haushalten gaben an, dass Computer und Videospiele eine unterhaltsame Art der Interaktion innerhalb der Familie sind
  • 37% der befragten Gamer gaben an, dass sich ihre Freunde und Familien auf sie verlassen, um über Filme, Fernsehsendungen und Nachrichten aus aller Welt informiert zu werden.
  • 39% der befragten Gamer gaben an, dass sich ihre Freunde und Familien auf sie verlassen, um über aktuelle technologische Entwicklungen informiert zu werden
  • das durchschnittliche Einkommen eines Gamer-Haushalts ist deutlich höher als das Einkommen in nicht-Gamer-Haushalten (79.000 US$ gegenüber 54.000 US$)
  • die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gamer ins Kino geht, ist um 13% höher als bei einem nicht-Gamer
  • Gamer kaufen mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit ein neues technologisches Produkt, selbst wenn sie wissen, dass die Technologie noch nicht ausgereift ist
  • Gamer zahlen mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit bewußt einen höheren Preis, um die neueste technologische Errungenschaft zu besitzen
  • Gamer konsumieren Medien vollkommen anders als nicht-Gamer. Hardcore-Gamer verbringen im Durchschnitt 5 Stunden mehr im Internet, sehen zwei Stunden mehr Fernsehn und hören auch 2 Stunden mehr Musik als nicht-Gamer
  • Gamer verabreden sich mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit mit einem (potenziellen) Lebensabschnittsgefährten als nicht-Gamer
Es sei jedem selbst überlassen, sich anhand dieser Ergebnisse sein eigenes Bild über "den Gamer" zu hinterfragen...

(Quelle: Ars Technica)

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