Donnerstag, 21. August 2008

Zeitdruck

Jeep brennt im IrakWährend sich die Lage im Kaukasus wieder stabilisiert, versuchen die USA, aus der schon fast als Geniestreich zu bezeichnenden Befriedungsaktion der Russen auch irgendwelches Kapital zu schlagen. In Polen gelang das erstaunlich gut und kaum jemand wird jetzt noch anzweifeln, welchem Zweck der Raketenabwehrschirm (und dessen Begleitinstallationen) der Amerikaner im ehemaligen Ostblock tatsächlich dienen soll. Ob es allerdings noch immer gelingen wird, Georgien in die Nato zu holen, ist fraglich, aber auch nicht unbedingt sofort notwendig. Man hat ja Zeit.

Allerdings ist Zeit an anderer Stelle ein Problem. Im Irak nämlich. Da läuft - entgegen jeder Erwartung - den USA nämlich die Zeit weg. Die vertraglichen Vereinbarungen zwischen den USA und der gewählten Regierung des Irak sahen nämlich bislang vor, dass die US-Soldaten nur bis zum 31.12.2008 im Irak bleiben dürfen. Ursprünglich hätte das auch dicke gereicht, aber leider ging ja der Plan mit der rucki-zucki-Befriedung nicht so ganz auf.

Darum haben sich Vertreter der USA und die Regierung des Irak gestern darauf verständigt, dass die US-Truppen auch nach 2008 noch im Irak bleiben dürfen, ohne dabei festzulegen, wann und ob die überhaupt abreisen sollen oder müssen. Das Abkommen wird jetzt den jeweiligen Regierungen und Parlamenten zur Ratifizierung vorgelegt.

Offen bleibt allerdings auch weiterhin die Frage, ob US-Soldaten dem irakischen Recht unterworfen werden oder nicht. Eine Frage, die dem US-Militär erhebliche Sorgen bereitet, denn das US-Militär und die Sharia passen in etwa so gut zusammen, wie Feuer und Wasser und die Frage, wie sich das mit den Kurden im Norden des Irak entwickeln wird, macht es ja nun auch nicht gerade einfacher.

(Quelle: Reuters)

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