Mittwoch, 30. Juli 2008

Sachen gibts... (195)

Eric Klarenbeek, Designer aus dem Inselkönigreich auf der anderen Seite des Kanals, hatte die Idee, dass Kontaktlinsen - ähnlich wie Handys - unbedingt irgendwelches Gedöns benötigen, um der Trägerin das gewisse Etwas zu verschaffen, das ihr ohne auf jeden Fall fehlen wird. Bereits 2003 als Prototyp vorgestellt ist dieses unerlässliche Zubehör jetzt tatsächlich im Handel zu erwerben. Preis und Lieferbedingungen unbekannt.

Offline

Wären StudiVZ, Facebook, MySpace und so weiter keine Webseiten, sondern das quasi "wirkliche Offline-Leben" (erschreckende Idee, ich weiß), würde das wahrscheinlich in etwa so aussehen:

Irgendwie ziemlich beängstigend.

Dienstag, 29. Juli 2008

Die Macht der Milch

Gerhard Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes:
"Der Handel muss sich verpflichten, keine Lockvogelangebote und kein Preisdumping bei Lebensmitteln mehr zu machen."
Mit anderen Worten: Der Bauernverband fordert staatlich kontrollierte und diktierte Preise. Sowas nannte man zu Zeiten der DDR "Planwirtschaft". Dazu Horst Seehofer, Bundesminister für Landwirtschaft (CSU):
"Wir stehen hinter den Milchbauern."
Da stelle ich mal ganz provokant die Frage, was man in Bayern wohl noch so alles vor hat...

(Quelle: heute)

Nichts gelernt

Thilo Sarrazin, Finanzsenator der SPD in Berlin:
"Wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können."
Jean-Jacques Rousseau, 1770:
"Endlich erinnerte ich mich des Notbehelfs einer großen Prinzessin, der man sagt, die Bauern hätten kein Brot, und die antwortete: Dann sollen sie Kuchen essen!"
Als das letzte Mal ein solcher Ausspruch Herrschenden in den Mund gelegt wurde, landeten eine Menge Leute unterm Fallbeil...

(Quelle: Berliner Morgenpost)

Montag, 28. Juli 2008

Aliens

Entweder ist es eine Sensation, oder nur ein weiterer Hoax auf Kosten der sensationslüsternen Ufologen: Dr. Edgar Mitchell, Astronaut der Apollo 14 Mission behauptet in einem Interview, dass Aliens seit mindestens 60 Jahren die Erde besuchen und Kontakt mit verschiedenen Regierungen, u. a. der der USA aufgenommen haben, diese Regierungen das aber bis heute verzweifelt zu vertuschen versuchen, was ihnen aber angeblich zunehmend weniger gelingt.

Dr. Mitchell, inzwischen 77 Jahre alt, behauptet, dass die "echten" Aliens denen aus den üblichen Darstellungen weitestgehend entsprächen: klein, große Augen, großer Kopf. Es war, so Dr. Mitchell, eine sehr große Ernüchterung, dass "unsere" Technologie bei weitem nicht so weit entwickelt ist, wie deren und wären sie feindlich, wäre die Menschheit schon lange ausgerottet:
"I happen to have been privileged enough to be in on the fact that we've been visited on this planet and the UFO phenomena is real." "This is really starting to open up. I think we're headed for real disclosure and some serious organisations are moving in that direction." "I thought I'd stumbled on some sort of astronaut humour but he was absolutely serious that aliens are definitely out there and there's no debating it."
Dr. Mitchell hält zusammen mit Allan Shepard den Rekord für den längsten Mondspaziergang (neun Stunden und 17 Minuten). Er hat einen Bachelor of Science als Luftfahrtingenieur und einen Doktor der Wissenschaften in Aeronautik und Astronautik.

Die Nasa sagte zu dem Interview:
"NASA does not track UFOs. NASA is not involved in any sort of cover up about alien life on this planet or anywhere in the universe." "Dr Mitchell is a great American, but we do not share his opinions on this issue."
Wir werden sehen...

(Quelle: Daily Mail)

Rache

Ich weiß nicht genau, womit sie sich das verdient hat, aber irgendwie glaube ich, dass die Nachricht angekommen ist...
...mehr oder weniger...

Samstag, 26. Juli 2008

Teilen

Bierwerbung.
Einfach nur "ohne Worte".

(Danke GexMax)

Einkaufen (9)

Canon Selphy ES2Damals in der Schule hat man mir beigebracht, dass die "Konkurrenz" von einem lateinischen Wort abgeleitet ist, das "Wettlauf" bedeutet. In Bezug auf die Wirtschaft meint der Begriff sowohl den Wettbewerb, aber auch Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen Anbietern oder Nachfragern (Konsumenten) untereinander. Anbieter und Nachfrager untereinander sind Mitbewerber. Ein "Mitbewerber" ist wiederum jemand, der sich mit anderen zusammen um etwas bewirbt. Im wirtschaftlichen Kontext jemand (meist Anbieter), der zusammen mit anderen um die Gunst des Nachfragers (meist Konsumenten) wirbt, wobei auch die umgekehrte Situation vorkommt.

"Mitbewerber" wird heute allerdings auch gerne anstelle des "Konkurrenten" verwendet, um zu betonen, dass die Wirtschaft geprägt ist durch ein konstruktives Miteinander und nicht durch ein eher destruktives Gegeneinander. Es geht dabei auch um die Rolle des "ehrbaren Kaufmanns", der in der Ideologie des Kapitalismus eine ethische Steuerungsfunktion übernehmen soll - nicht selten allerdings völlig erfolglos, denn treffen Ethik und wirtschaftliches Kalkül aufeinander, bleibt die Ethik auf der Strecke.

Der Begriff "Wettbewerb" meint wiederum das rivalisierende Verhalten von Anbietern oder Nachfragern untereinander, aber auch die durch unterschiedliche Interessen geprägten Beziehungen zwischen Anbietern und Nachfragern. Wenn zwei Anbieter mit gleichen oder ähnlichen Produkten Produkten um die Gunst eines Kunden buhlen, dann sind sie Konkurrenten im Wettbewerb um das Geld des Konsumenten und Mitberwerber am Markt. Der "Markt" wiederum ist die Gesamtheit des zeitlich und räumlich begrenzte Wirtschaftsraum, in dem Güter (Waren) angeboten und nachgefragt werden.

So in etwa habe ich das jedenfalls "damals" gelernt. An den Begriffen wird sich grob nicht viel geändert haben, wobei man diese Begriffe bestimmt episch lang auswalzen und mit ihren vielfältigen Nuancen und Wechselwirkungen mehrere Meter Regal füllen kann. Darum geht es hier aber nicht. Es geht um die Praxis. Und die Praxis macht mich einigermaßen rat- und sprachlos.

Ich möchte einen Drucker haben. Nicht irgendeinen - wo kämen wir da hin?! Nein, ich möchte einen, der speziell für Fotos gebaut ist. Dieser Drucker soll transportabel sein und ohne zwischengeschalteten Rechner auskommen, was mehrere Bedingungen und Einschränkungen hinsichtlich Größe, Features und Druckverfahren diktiert. Außerdem soll das Gerät den Akkubetrieb beherrschen und an meiner Kamera funktionieren. Zugegeben, etwas anspruchsvoll mein Wunsch.

Nun gibt es da allerdings ein Produkt, das meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat und nach Meinung nicht eben weniger kundiger Benutzer für meinen Verwendungszweck durchaus die richtige Wahl sein soll. Dieses Produkt soll, so verrieten mir fachkundige Benutzer, in ausreichender Menge in Deutschland im Einzelhandel zu besichtigen und sogar zu kaufen sein. Ich informierte mich ausgiebig im Internet und mit allerlei Wissen bewaffnet wollte ich meine Gelüste gegen Geld befriedigt wissen. Das All Mighty Internet verriet mir, dass ich eine Preisspanne von 139 bis 205 Euro zu erwarten hatte und für ungefähr 150 Euro müsste das Gerät eigentlich erhältlich sein.

Dachte ich.

Mit diesem Irrglauben bewaffnet zog ich denn los und besuchte voller Hoffnung Fach- und Großhandel und war erstaunt ob der Dinge und Mär, die der deutsche Einzelhandel bereit ist, dem willigen und gutgläubigen Kunden einzureden. Mein erster Besuch galt jener Kette, die dereinst mit einem einprägsamen Slogan warb, der ausgeprägte Sparsamkeit als erstrebenswertes Verhalten anpries. Erstaunlich aber wahr: Mir stand fast sofort ein kundiger Verkäufer zur Seite.

Mein Begehr fütterte er in einen Computer und der verriet ihm, dass er genau ein solches Gerät im Laden habe. Wir tingelten los und er fand einen leeren Karton. Das dazugehörige Gerät stand auf der anderen Seite inmitten der Grabbelknipsen und zeigte deutliche Spuren anhaltender haptischer Erkundung durch schweißige Gierhände. Ich wurde belehrt:
"Da steht er."
Echt? Toll! Der Mann ging zurück zu seinem Thron am Rechner. Ich folgte. Was das Gerät den koste, wollte ich wissen. Er tippte und nannte mir einen Preis. Einhundertneunundsiebzig Euro. Ich fragte ihn, was denn für diesen Preis alles dabei sei. Die Belehrung folgte auf dem Fuße:
"Na der Drucker."
Ich erklärte dem Mann, dass ich durchaus verstehen könne, dass eine Filiale der weltweit einkaufenden Metrogruppe nicht unbedingt mit dem günstigsten Anbieter aus Deutschland im Internet konkurrieren könne, aber vierzig Euro, fast 25% Preisunterschied, das finde ich dann doch etwas hart.

Das könne man ja nicht vergleichen, wurde ich belehrt. Immerhin habe man hier einen Laden und Mitarbeiter und das koste schließlich Geld und das wirke sich eben auf die Kalkulation aus. Na gut, wahrscheinlich werden die Bestellungen im Internet ohne menschliche Interaktion abgehandelt und die Geräte werden direkt vom Hersteller in Karton und mit Rechnung des Internetladens verpackt und an vom Kurieren in den vermeintlichen Ort des Internethandels gebracht, von wo aus sie dann an den Kunden geschickt werden. Wahrscheinlich sind solche Läden komplett virtuell und existieren tatsächlich gar nicht. Mindfactory zum Beispiel ist in Wirklichkeit gar nicht existent. Auch Reichelt gibt es eigentlich gar nicht. Nun gut, kann ja sein. Trotzdem. 40 Euro Preisunterschied zum günstigsten Anbieter finde ich etwas dreist.

Ich versuchte es anders.
Ich: "Wenn mir Ihr Konkurrent..."
Der Verkäufer fiel mir ins Wort: "Das sind keine Konkurrenten."
Ich rollte mit den Augen. "Na gut, dann eben ihr Mitbewerber..."
Wieder fiel er mir ins Wort "Das sind auch keine Mitbewerber."
Ich: "Ach? Sie wollen mir nicht beide ein und dasselbe Produkt verkaufen und im Gegenzug mein Geld einstreichen?"
Er: "Janein, also so ist das ja nun auch nicht und das muss man differenzierter sehen, denn wir hier sind ja vor Ort, während der Internetladen..."
Jetzt fiel ich ihm ins Wort: "Mir ist es egal, ob sie sich als Konkurrenten oder Mitbewerber, Alien, Alleinherrscher oder meinetwegen auch als Heilsbringer sehen. Sie wollen von mir vierzig Euro mehr als das günstigste mir vorliegende Angebot am Markt. Ich habe mit der Bereitschaft diesen Laden betreten, hier für dieses Gerät rund 150 Euro in bar zu bezahlen und es dann mitzunehmen. Sie wollen fast dreißig Euro mehr als meine Preisvorstellung, die immerhin zehn Euro über dem günstigsten verfügbaren Anbieter liegt. Was bieten sie mir an Mehrwert für diese dreißig Euro?"
Bei der nun folgenden Antwort wusste ich nicht, ob ich laut lachen oder weinen sollte.
"Sie haben das Gerät sofort und können es direkt mitnehmen und müssen nicht darauf warten und außerdem haben sie den Service und technischen Kundendienst hier im Laden."
Ich sah ihn schweigend an. Lange. Vielleicht kam da ja noch was. Nein, es kam nichts mehr.
Ich: "Sie wollen mir erklären, dass es mir vierzig Euro wert sein soll, dass ich ein Ausstellungsstück mit deutlichen Gebrauchsspuren jetzt für den Rest des Tages mit mir herumschleppe? Sie wollen mir erklären, dass es ein Vorteil für mich ist, dass ich im wahrscheinlichen Garantiefall das Gerät wieder durch die ganze Stadt schleppen muss, um es bei Ihnen auf den Tisch zu legen, damit sie das dann zu Canon schicken? Sie wollen mir einreden, dieser Vorteil sei vierzig Euro wert, die ich mehr bezahlen soll? Ist das wirklich Ihr ernst?"
Er: "Ja. Und wenn ihnen das nicht passt, dann kaufen sie halt im Internet."
Nun bin ich ja nicht der Mensch, der so einfach aufgibt. Ich möchte meinem Gegenüber ja zumindest die Chance geben, auch etwas zu erreichen. Also baute ich ihm Brücken. Ich wies ihn darauf hin, dass ich ja nicht nur den Drucker brauche, sondern auch noch den Akku und außerdem auch noch Nachschub an Papier und Toner und eine Speicherkarte sei ja auch nicht weg. Nichts zu wollen. Auf einen im Laden ausgewiesenen Verkaufspreis des Gesamtpaketes im Wert von mehr als dreihundertfünfzig Euro war der Mann bereit mir sagenhafte ZEHN Euro Nachlass zu gewähren. Ich entbot freundlich meine besten Wünsche und verließ diesen Laden, bei dem "Geiz" mit Sicherheit nicht der Geiz des Kunden ist, den man dort geil findet.

So suchte ich ein anderes renomiertes Fachgeschäft am Ort auf. Im Fachgeschäft der Firma W. aus O. versuchte mir der mich "beratende" Einzelhandelsfachverkäufer nicht nur einzureden, dass das an Funktionen ärmere, zwei Nummern kleinere, spiddeligere und sehr viel frickeligere Gerät aus dem Erscheinungsjahr 2006 deutlich mehr könne und besser sei, als sein eine Nummer größerer Nachfahre mit umfangreicherer Ausstattung und Featureliste. Außerdem ignorierte er beharrlich meinen Hinweis, dass ich ausdrücklich Wert auf Akkubetrieb lege.

Meine Frage, warum denn das gut und gern ein Jahr ältere Gerät dem sehr viel neueren Gerät überlegen sein soll, bescherte mir ganz neue Einblicke in den technischen Fortschritt:
"Das ältere Gerät ist deutlich ausgereifter, weil es schon so lange am Markt ist und deshalb ist es besser."
Man lernt ja nicht aus. Darum fragte ich, wie denn das mit dem Druck sei, ob man da mal Bilder sehen könnte, die auch mit dem Drucker gemacht wurden, besser noch, ob wir nicht ein Bild von meiner Kamera, die ich - welch Zufall - gerade dabei hatte, drucken könnten. Konnten wir nicht. Wenn jeder Kunde mit solchen Wünschen ankäme. Nein, das sei ausgeschlossen. Aber - so wurde mir erklärt - man hätte hier einige Bilder, die man hier selber gemacht und ausgedruckt habe.

Nun, ich bin in Geographie und Architektur nicht unbedingt ein wandelndes Lexikon, aber was fotogene Bauten in meiner Heimatstadt angeht, bin ich ziemlich gut informiert darüber, was hier ungefähr zu finden ist. Jedenfalls weiß ich mit tödlicher Sicherheit, dass wir hier in Oldenburg definitiv keine barocke Wassertreppe besitzen. Ich fragte nach:
Ich: "Das Bild haben sie HIER gemacht?"
Er: "Ja."
Ich: "Wo haben sie das denn hier in Oldenburg aufgenommen?"
Er: "Ja äh... was?"
Ich: "Wo in Oldenburg steht dieses Bauwerk?"
Er: "Ach so. Nein, das Bild haben wir aus dem Internet."
Ich: "Sie nehmen irgendein Bild aus dem Internet und drucken das hier aus um dann damit Werbung zu machen?"
Er: "Ja, warum denn nicht?"
Ich: "Dürfen sie das denn? Hat der Fotograf das erlaubt?"
Er: "Ja klar, sonst wäre das Bild ja wohl nicht im Netz, nicht wahr?"
Ich beschloss darauf nicht näher einzugehen. Wie denn das mit dem Akku sei, wollte ich wissen und die Antwort darauf machte mich endgültig sprachlos:
"Keine Ahnung, aber Akku ist eh überflüssig, da ist ein Netzteil dabei."
Klar, Netzteil. Toll. Auf der grünen Wiese und in der Pampa sind neulich bestimmt überall Steckdosen für die Allgemeinheit installiert worden, damit man da in Ruhe seinen Drucker anschließen kann. Jetzt weiß ich endlich, wo unsere Steuergelder bleiben. Er sah mich bar jedes Verständnisses an. Ker, mitschleppen will ich das Teil. In der Botanik mal eben ein Foto ausdrucken will ich. 20 Kilometer Kabel auf Trommel sind nicht angesagt. Das sah er irgendwie ein und so machte er sich todesmutig auf die Suche nach Informationen über den Akku des Druckers.

Mehr als 20 Minuten lang suchte er engagiert aber völlig plan- und erfolglos im Internet, unter anderem bei bei Amazon, Mitbewerbern und sogar bei Canon Deutschland, ignorierte aber hartnäckig meinen mehrfachen Hinweis, doch zum Beispiel mal im Handbuch des Gerätes oder auf dem im Internet einsehbaren technischen Datenblatt des Druckers bei Canon nachzusehen, wie der Akku denn wohl benannt sei, um dann mit dieser Information den NEBEN IHM LIEGENDEN Katalog für Händler zu befragen, was das Teil denn wohl kostet. Die Krone der Merkbefreiung war dann jedoch sein Hinweis, dass er das jetzt nicht finden würde, aber wir könnten ja gemeinsam weiter suchen, wenn ich noch etwas Zeit hätte. Hatte ich nicht. Ich bedankte mich und verließ den Laden mit der festen Überzeugung, die Welt vor diesem Fachhändler eindringlich zu warnen.

Den Preis des Gerätes bei diesem Fachhändler habe ich nicht erfahren. Nicht mal ansatzweise genähert. Man war zwar bereit mit mir etliche Stunden im Internet erfolglos nach einem Akku zu suchen, dessen Bezeichnung, Lieferzeit und Preisspanne ich zu Hause innerhalb von nicht ganz zwei Minuten erfuhr, aber man sah sich völlig außer Stande mir eine Preis zu nennen und das obwohl jener engagierte Verkäufer sich DREI weitere Kolleginnen zu Hilfe rief, um ihm bei "unserem Problem" zu helfen.

Ich habe beschlossen, in Zukunft auf Kosten des lokalen Einzelhandels mehr im Internet zu bestellen und in die Stadt nur noch zu gehen, um mir einen Überblick über die Lage am Markt zu verschaffen und gegebenenfalls Räumungsverkäufe wegen Geschäftsaufgabe zu nutzen oder um mich zu besaufen. Mitleid habe ich mit diesem Einzelhandel jedenfalls keinen mehr. Wer sich so dreist und dumm verhält, der hat es verdient, aus dem Markt vertrieben zu werden.

Freitag, 25. Juli 2008

Fundamentale Sache

Rembrandt - Mose und die 10 Gebote - WikipediaWegen einiger Karrikaturen brach vor einiger Zeit eine heftige Protestwelle aus. Sehr überzeugte Moslems zogen zu hunderten und tausenden durch die Städte und demonstrierten, weil jemand seine Meinung zu Papier gebracht hatte. Damals wurde uns aus deshalb dem Süden der Republik verkündet, dass Gotteslästerung nicht etwa einfach nur irgendein Delikt wäre, sondern zusammen mit Königsmord, Landesverrat und Steuerhinterziehung ganz weit obern auf der Liste der mit aller Härte zu ahndenden Straftaten zu stehen hat. Der damalige Chef Bayerns wollte den §166 StGB so umbauen, dass jede Äußerung über irgendeinen Gott den sich Äußernden potenziell in den Knast bringt.

Diese Idee wurde abgelehnt, weil es eben doch eine Menge Leute gibt, die die Freiheit der Meinung und die Freiheit der Kunst für um einiges bedeutender ansehen, als den religiösen Dogmatismus irgendwelcher Sektenanhänger. Und so geriet gottseidank die bayrische Auffassung über das Recht und die Bedeutung der Götter in Deutschland schnell wieder in Vergessenheit. Im Vergessen sind wir gut.

Die Kunst hat aber unter anderem eine nervige Aufgabe. Sie soll provozieren und eben auch das Vergessen verhindern. So kam Tussauds neulich in die Schlagzeilen. Tussauds wies Deutschland zum Entsetzen der völlig überforderten Politiker darauf hin, dass der GröFaZ eben doch eine bedeutende Person der deutschen Geschichte ist, egal welche Scheuklappen die Deutschen sich da selber gerne aufsetzen. International ist man da sehr viel entspannter. Nach dem Anschlag jenes unbekannten Ex-Polizisten vergaß Deutschland ganz schnell wieder, dass es den GröFaZ tatsächlich als Menschen gab und dass der tatsächlich irgendetwas mit Deutschland zu tun hatte.

Nun wären wir aber nicht Deutschland, wenn es nicht zwischen Bayern, den protestierenden Moslems und Tussauds einen unmittelbaren Zusammenhang gäbe. Den gibt es auch und der geht so:

Bayern hat mehrere ganz ultra wichtige Nationalheilige. Unmittelbar auf einer Stufe mit der heiligen Dreifaltigkeit der katholischen Kirche stehen offenbar der ersoffene Steuerverschwender von Neuschwanstein und Franz Josef Strauß, dem nachgesagt wird, dass er die eigene Partei (und damit ganz Bayern, das damals noch zu mindestens 250% CSU wählte) als äußersten rechten Rand des politischen Spektrums mit den Worten definierte "rechts von uns ist nur noch die Wand".

Eine Bildcollage bei Tussauds in London ist überschrieben mit "Helden und Schurken". Dort ist auch Franz Josef abgebildet. Blöderweise nur auf der "falschen" Seite. Zusammen mit dem Mitarbeiter des MfS Günter Guillaume reiht er sich eher nicht in der Riege der Helden ein. Das wiederum findet die CSU eine ziemliche Unverschämtheit. Wie kann man von Stauffenberg und von Richthofen als Helden bezeichnen und Strauß außen vor lassen? Welche Frechheit maßen sich die Engländer eigentlich an, dem göttlichen FJS noch immer jene unbedeutende Lappalie von 1962 nachzuhängen und ihn auf "Politischer Skandal" (so sein Untertitel in eben jener Collage) zu reduzieren?

Das geht eindeutig zu weit! Findet jedenfalls die CSU, die anlässlich des 20. Todestages ihres Partei- und Volkshelden eher in verklärter Feierlaune ist und wenig bis gar kein Verständnis dafür hat, dass Tussauds verkündet, keine Wertung abzugeben:
"Ob Held oder Bösewicht, das ist Interpretationssache des Besuchers."
Tussauds gibt dem Betrachter keine Einordnung vor. Tussauds kann das ganze Leben des FJS gar nicht darstellen. So zumindest sieht das die Sprecherin von Tussaus in Berlin und deshalb hat man wohl die Spiegel-Affäre als international bekannt gewordenes, herausragendes Ereignis seines Lebens gewählt.

Die CSU und Familie Strauß sind von dieser Ansicht wenig begeistert. Parteichef Erwin Huber (CSU) verkündet mit wenig Spielraum für Mißverständnisse:
"Das ist eine Sauerei!"
Max Strauß, der wegen Beihilfe zum Betrug verurteilte Sohn des Franz Josef urteilte über Tussauds:
"Die haben doch einen Knall."
Und damit die politische Dimension so richtig deutlich wird fordert man übereinstimmend, dass der Bundesaußenminister in England mal auf den Tisch klopfen soll:
"Er muss in London vorstellig werden, ein solches Vorgehen belastet die bayerisch-englischen Beziehungen."
Das findet jedenfalls Bayerns Europaminister Markus Söder (CSU).

So gesehen haben wir alle unser Kreuz zu tragen: Die USA hat Bush, der Mittlere Osten hat fundamentale Islamisten, wir haben Bayern...

(Quelle: Spiegel)

Donnerstag, 24. Juli 2008

1962 reloaded

1962 gab es dramatisch Stress um Kuba. Die Russen hatten damit begonnen, SS-4 und SS-5 Raketen auf Kuba zu installieren, um die USA aus geringer Entfernung mit wenig oder keiner Vorwarnzeit angreifen zu können. Zwischen den USA und der Sowjetunion entstand damals eine der bekanntesten Krisen, die noch heute häufig als kritischster Beinaheauslöser des Dritten Weltkrieges angesehen wird. Die Krise konnte beigelegt werden, weil die Sowjetunion schließlich die Raketen abzog. Kennedy wurde daraufhin im Westen als "Retter der Welt" gefeiert.

46 Jahre und einige historische Wendungen später rückt Kuba mal wieder in den Mittelpunkt einiger Beobachter. Einerseits nähert sich die Epoche des "Maximo Lider" (Fidel Alejandro Castro Ruz) endgültig dem Ende und viele hoffen, dass Kuba endlich aus seiner Isolation entlassen wird. Manche Indizien geben dieser Hoffnung Nahrung. Andere Entwicklungen jedoch machen Argwöhnisch.

Wie bereits an einigen anderen Orten bemerkt ist Russland dabei, die Nachfolger der Sowjetuinion im Kreise der Supermächte anzutreten. Das Land rüstet im großen Stil auf, die Raketentechnologie erlebt einen nie gekannten Aufschwung im großen Stil - selbst die NASA verlässt sich inzwischen auf die russische Raketentechnik - und Geld hat dieses Land inzwischen wie selten zuvor. Zwar ist Russland noch ein gutes Stück davon entfernt, dasselbe militärische Potenzial zur Verfügung zu haben, wie seinerzeit die Sowjetunion, aber das könnte eine Frage der Zeit sein.

AFP meldet, dass von der breiten Öffentlichkeit weitestgehend unbemerkt um Kuba zwischen den USA und Russland erneut Streit ausgebrochen ist. Izvestia meldete am Montag, dass Russland als unmittelbare Reaktion der militärischen Bestrebungen der USA in Osteuropa plant, auf Kuba Langstreckenbomber mit Nuklearkapazität zu stationieren. Den USA passt das aus genau denselben Gründen nicht, aus denen sie damals gegen die Stationierung der Raketen auf Kuba war. Die US-Administration spricht deshalb von Bedrohung und Provokation und erinnert nicht ganz ohne Grund indirekt an die damalige Krise.

Nur logisch, dass die USA eine Erklärung von Kuba verlangen und gleichzeitig wollen, dass Russland die Stationierung verwehrt wird. Das tat am Dienstag stellvertretend für die USA General Norton Schwartz. Aus Kuba kam dann auch prompt gestern die Antwort. Maximo Lider, inzwischen Ex-Präsident, verwahrte sich mit deutlichen Worten gegen die Kritik der USA. Kubas Regierung ist den USA weder zu Erklärungen noch zu Entschuldigungen verpflichtet und muss erstrecht nicht um Verzeihung bitten, wenn das "Imperium" mit Genozid droht, so die Verlautbarung.

Ich weiß ja nicht wie andere das lesen, aber "Entspannung" klingt für mich anders.

(Quelle: AFP, Cubadebate, Izvestia)

Mittwoch, 23. Juli 2008

Dinosaurier im Museum

Dinosaurier üben auf Kinder eine unglaubliche Faszination aus. Im Naturkundemuseum von Los Angeles, USA, führt man dem Besucher vor, wie man sich "Museumspädagogik hautnah" vorstellen kann:

Warum setzen die nicht mal hier bei uns so geile Ideen um? Warum sind Museen in Deutschland fast immer so totenlangweilig und didaktisch einfach nur schlecht gemacht?

Model Release

Als Fotograf hat man häufiger mit allerlei merkwürdigem Papierkram zu tun. Dazu gehören auch sogenannte "Model-Releases". Das sind Zettel, auf denen mit Models (oder generell mit denen, die fotografiert werden) bestimmte Dinge geregelt werden. Normalerweise sind das solche Fragen wie: "Wofür darf das Bild verwendet werden?" aber auch die Frage der Bezahlung. Welch bizarre Formen soetwas annehmen kann, erfahre ich immer wieder, aber auch mein Erstaunen findet immer wieder neue Ufer (klick Bild für Großansicht):

Model Release Bukake

Kartenspiel

Kartentricks sind eine tolle Sache. Wenn man nicht weiß, wie sie funktionieren, verblüffen sie den Zuschauer immer wieder. Manchmal verblüffen sie aber auch Autofahrer...

Dienstag, 22. Juli 2008

Überschrift des Tages (80)

Zwei Überschriften stachen mir heute ins Auge, die ersteinmal wenig mit einander zu tun haben. Da wäre zunächst die Festsllung einer Umfrage der Gesellschaft für Erfahrungswissenschaftliche Sozialforschung (GEWIS), die 1057 Mütter zwischen 30 und 65 Jahren mit Töchtern über zwölf Jahren befragt hat. Das Resultat:

Töchter Vorbild für Mütter
Mütter holen sich nicht nur in Fragen der Mode Inspiration bei ihren Töchtern (12 Prozent), sondern auch in Fragen, in denen von der älteren Generation mehr Erfahrung erwartet werden sollte: In Fragen der Toleranz (10 Prozent) und Lockerheit im Alltag (9 Prozent) lernen Frauen vom Nachwuchs. Das wirft ein ganz anderes Licht auf das Ergebnis einer Auswertung des Herzinfarktregisters Dresden:

Frauen sorgloser als Männer
Die Untersuchung ergab, dass Frauen zwar seltener und später als Männer von Herzinfarkten betroffen sind, aber insgesamt für Frauen im Ernstfall von Hausärzten seltener der Notarztwagen gerufen wird - weil sie es selber nicht wollen. Auch gehen Frauen wegen solcher Beschwerden seltener in eine Klinik. Und falls doch, dann oft in kleinere, unzureichend ausgestattete. Auch sind Frauen nach einem Infarkt seltener bereit als Männer, das Rauchen aufzugeben: 80 Prozent Männer gegengüber 67 Prozent der Frauen. Das gilt auch für kardiologische Voruntersuchungen und die Bereitschaft Sport zu treiben.

Legt man diese Überschriften nebeneinenader stellt sich doch irgendwie die Frage, ob sich die Frauen nicht vielleicht an der falschen Stelle Rat holen, den sie für maßgeblich halten und ob es nicht besser wäre, hin und wieder mal auf den Mann zu hören. Wahrscheinlich verbietet das aber die Emanzipation oder so...

(Quelle: n-tv)

Montag, 21. Juli 2008

Gib mal den Stuhl her

Wrestling ist ja überwiegend reine Show und Comedy und so, aber manchmal geht es auch nach hinten los, wenn man das Publikum involviert...

Sonntag, 20. Juli 2008

Selektive Menschlichkeit

Es gehört zu den in unserer Leitkultur verankerten Pflichten der Menschlichkeit, Mitmenschen in Not zu helfen. Zumindest ist das eines derjenigen Konzepte, auf die sich das Christliche Abendland stützt. Die Umsetzung findet sich in vielen Formen wieder und jedem ist es mehr oder weniger leicht möglich, dem "christlichen der Nächstenliebe" nachzukommen. Institutionalisiert, steril und unpersönlich, versteht sich, denn wer will schon den vor sich hin siechenden Molukken bei sich in der Bude haben, der nicht mal die eigene Sprache spricht? Genau deshalb gibt es Brot für die Welt, Ärzte ohne Grenzen und Parteispenden.

So in etwa sieht das auch Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU). Der findet nämlich eine Idee des Bundesinnenministers und Parteikollegen Wolfgang Schäuble ziemlich doof:
"Die geplante Aufnahme von irakischen Flüchtlingen halte ich auch aus Gründen der inneren Sicherheit in Deutschland für problematisch."
Nun geht es dabei nicht etwa um irgendwelche Iraker. Nein nein, so viel unreflektierte Paranoia vor dem Ausländer ist selbst in der CDU nicht sanktioniert. Herr Schünemann meint eine ganz spezielle Gruppe.

Er betrachtet Hilfe selbstverständlich für absolut notwendig, solange Christen verfolgt werden. Und diese Christen noch im Irak sind. Darauf hätte sich auch die Innenministerkonferenz geeinigt. Und deshalb ist das gut so. Findet zumindest Herr Schünemann. Und deshalb verkündet er sein Fazit wie folgt:
"Ich habe kein Verständnis dafür, wenn Vertreter der SPD und der Grünen in Berlin eine Ausweitung der Aufnahme auch auf sunnitische oder schiitische Muslime wollen." "Für eine Aufnahme in Europa hätte die Bevölkerung sicher kein Verständnis."
Nachbarländer, in denen sie Zuflucht fänden, könnten sich ja mit dem Problem befassen, aber für Europa und speziell für Deutschland ist doch das Risiko viel zu groß. Immerhin weiß man ja, dass solche Leute nur Schlimmes im Sinn haben. Darum stellt er seine Meinung auch unter das ultimative Diktat der Neuzeit:
"Die geplante Aufnahme von irakischen Flüchtlingen halte ich auch aus Gründen der inneren Sicherheit in Deutschland für problematisch."
Welche Farbe mag der Himmel in der Welt von Herrn Schünemann wohl haben?

(Quelle: FAZ)

Überschrift des Tages (79)

Eine Erkenntnis, der wir sicher alle problemlos zustimmen können:

Jedenfalls ist das die Überzeugung des Designers Michael Michalsky, die er angesichts der Konzeptstudie BMW-CS auf der zuendegehenden Berliner Modewoche der Welt mitteilen musste.

Scheiss auf Dominoday (7)

Jemand hat sehr lange an X-Boxen herumgeschraubt und dadurch eine ganze Menge Festplatten zusammengesammelt. Irgendwann waren das wohl genug, um damit einen Container zu füllen und bevor man gar nichts Lustiges damit macht, macht man doch wenigstens ein Video:

Ausgegangen von 350 Gramm für eine Festplatte hat der Mann da mehr als eine halbe Tonne Hardwareschrott rumliegen... Was will man damit? Warum hortet man sowas in solchen Massen? Gibt es dafür einen Preis zu gewinnen oder so?

(Danke bozi)

Samstag, 19. Juli 2008

Neulich in der Wildnis

Naturdoku mal anders:

(Teil 1)
(Teil 2)
(Danke gondi)

Freitag, 18. Juli 2008

Wahnsinnserfolg

Neulich gingen die Bauern auf die Straße und haben so richtig auf die Kacke gehauen. Wie schlecht es ihnen doch ginge und was die Bevölkerung nicht alles für Opfer bringen müsste, damit auch in Zukunft ein so hochwertiges Produkt wie die Milch in Deutschland produziert werden könne. Tief in die Tasche greifen sollte der Konsument gefälligst! Und schwupps: Die Lebensmittelmärkte zogen die Preise für Milchprodukte ganz moderat um gefühlte 10-25% an.

Die Landwirtschaft war befriedigt und hörte damit auf, die Milch wegzukippen und die Straßen zu blockieren. Man feierte einen grandiosen Erfolg und wies darauf hin, dass man auch in Zukunft mit ähnlichen Maßnahmen auf die eigenen Interessen hinweisen wolle. Feierlaune beim Landvolk und der Bürger war maulig - irgendwie ja auch verständlich.

Wer hat sich nicht gefragt, was denn am Ende nun tatsächlich bei dieser Aktion 'rumgekommen ist? Es gibt Leute, die haben nachgehakt. Und was soll ich sagen? Der Erfolg ist für die Landwirte unglaublich lohnenswert, ja geradezu galaktisch! Sagenhafte 0,5 Cents (in Worten: Null Komma fünf Eurocents!) bekommen die Landwirte jetzt für jeden Liter Milch mehr ausgezahlt. Wo der Rest geblieben ist, will natürlich niemand sagen, aber ich vermute mal, dass Einzelhandel und Molkereien am Ende des Geschäftsjahres "überraschend gute Zuwächse" ausweisen können, wetten?

(Quelle: AFP)

Irgendwie peinlich

Reichstag in BerlinVor noch gar nicht so langer Zeit da spielte sich in der Bundeshauptstadt eine Posse der besonderen Art ab: Die Bundespolitik wollte gerne vor dem Parlament das öffentliche Gelöbnis stattfinden lassen, was die Stadt Berlin ziemlich doof fand. Im Gegenzug wollte die Stadt Berlin einen wahrscheinlichen Präsidentschaftskandidaten vor dem Brandenburger Tor eine Wahlkampfrede halten lassen und das fand die Bundespolitik wiederum ziemlich blöd. Hauen und stechen wie in besten Kindergartentagen, komplett mit Sandwerfen und Gezanke.

Man fand einen Kompromiss: Die Bundeswehr darf vor dem Parlament auftreten, verzichtet dafür aber auf das ganz schwere Sicherheitsgehabe und macht generell eher einen auf klein und schlanken Fuß. Dafür darf der Amerikaner in Berlin seinen Wahlkampf abhalten, nur eben nicht am Brandenburger Tor. Wo er nun tatsächlich sabbeln wird, das weiß er wahrscheinlich selber nicht, aber er wird. Ist doch auch schon mal was. Immerhin hatte man es ja erfolgreich geschafft international vorzuführen, wie kleingeistig, kleinkariert und inkompetent zur Lösung echter Probleme man in Deutschland ist: Hier werden Probleme nicht gelöst, hier werden Probleme delegiert!

Und weil Kompromisse in der Politik immer Erfolge sind, feiern die Bundespolitiker ihren Erfolg auch schön ausgiebig, indem sie der Veranstaltung vor dem Parlament fern bleiben. Scharenweise. Immer länger wird die Liste derjenigen Bundespolitiker, die "zufällig" etwas ganz super dolle Wichtiges zu tun haben und deshalb gerade unabkömmlich sind. Die Taubenzüchter in Kleinkleckersdorf und die Volkstanzgruppe aus Scheißkleinkaff in Ganzweitweg sind eben wichtiger, als die Bundeswehr. Was ist schon der 64 Jahrestag des gescheiterten Attentats auf den GröFaZ? Was ist schon so besonders daran, wenn die Bundeswehr zum ersten Mal überhaupt vor dem Sitz des Parlaments ihre Treue auf die Verfassung geloben?

Immerhin: Der Verteidigungsminister wird da sein. Bisher jedenfalls passt diese Veranstaltung in den Terminkalender von Herrn Jung (CDU). Die Herren Thierse (SPD), Struck (SPD) und Westerwelle (FDP) hingegen haben sehr viel wichtigere Veranstaltungen, an denen sie teilnehmen wollen. Oder müssen. Auch Berlins regierender Bürgermeister Wowereit (SPD) findet diese Veranstaltung jetzt nicht so wichtig, dass er da jetzt unbedingt anwesend sein müsste. Aber wenn alles klappt, dann wird vielleicht stellvertretend der Herre Wolf (Linke) da sein, aber der hat schon verkünden lassen, dass er da eigentlich ganz andere Termine hat. Und so wird die Liste der abwesenden Volksvertreter lang und länger, die zwar den Streit um den Event für waaaahnsinnig wichtig halten, ihre eigene Anwesenheit dagegen für ziemlich nebensächlich.

Wenn es darum geht sich auch international lächerlich zu machen, geben sich die Politiker unseres Landes zur Zeit wirklich alle Mühe. Herzlichen Glückwunsch!

(Quelle: Berliner Morgenpost)

Donnerstag, 17. Juli 2008

Kriechen und wundern

Japaner sind anders, ja, aber wie anders, das zeigt sich erst, wenn man mit ihrem Verständnis von "Kunst" konfrontiert wird:

Die in New York lebende Momoyo Torimitsu (das ist übrigens die "Krankenschwester" im Video) baute diesen Roboter und nannte ihn "Crawling Salaryman" und will so auf den Zusammenbruch der asiatischen Wirtschaft hinweisen.

Sachen gibts... (194)

Manchmal... Ich weiß echt nicht, was ich dazu sagen soll:

Alles klar? Das mit dem lustigen "Little Jack" (kein Witz!) bedruckten Faltscheißhaus gibts für umgerechnet rund 20 Euro bei The Brown Corporation Ltd., inklusive 10 Beuteln, Papier und Packtasche, aber plus Porto und so weiter.

Überschrift des Tages (78)

Im Kampf der Geschlechter haben wir wohl echt verloren:

Männer überflüssig - Frauen wärmen Füße jetzt selber
(Quelle: heute)

Leistungssport

Im Westen denkt man gerne mal abfällig, dass "die" aus dem fernen Asien eigentlich ja gar nix drauf haben und so. Wie viel Disziplin, Leistungswille und auch Können bei diesen Leuten vorhanden ist, kann man erahnen, wenn man deren Artisten beobachtet:

Man kann wahrscheinlich nur grob raten, wieviele Jahre Training in diesen "mal eben so" dahingehüpften Übungen stecken...

(Danke Volker)

Mittwoch, 16. Juli 2008

10 Euro gespart

In Berlin leben eigenartige Menschen, denen offensichtlich manchmal auch das Rechnen schwer fällt (klick Bild für groß):

Nero 3 Deluxe... hieß so nicht auch dieses Brennprogramm von Ahead?

(Danke Falk, via GexMax)

Gleiche Chancen

Fluglotse WikipediaWenn es um Minderheiten geht, hat die westliche Welt eine gewisse Berührungsempfindlichkeit entwickelt. Deutschland führte extra wegen dieser Empfindlichkeit ein eigenes Gesetz ein, das vom Volksmund "Antidiskriminierungsgesetz" genannt wird, weil die Anordnung der Verfassung, dass niemand wegen Herkunft, Rasse, Geschlecht Religion und so weiter benachteiligt werden darf offenbar nicht ausreicht. Der Deutsche braucht sowas ja immer in doppelter Ausführung, bevor auch er wirklich daran glaubt, dass diesesmal ganz bestimmt auch er gemeint ist. Überspitzt gesagt kann man heutzutage eher eine Bank ausrauben und ungeschoren davonkommen als einen Angehörigen einer Minderheit "unfair" zu behandeln.

Ähnliche Ansichten und Ängste hegt man offenbar auch im Inselkönigreich jenseits des Kanals. Der Flughafen von St. Mary's, einer Insel der Scilly-Inseln vor der Südwestküste Englands, hatte wohl besondere Angst davor, wegen Diskriminierung vor den Kadi gezerrt zu werden. Darum Werden dort Bewerbungsunterlagen für Fluglotsen nicht nur als Audiodatei angeboten, sondern auch in Großschrift und Braille. Zwar weist die Webseite des Flughafens ausdrücklich darauf hin, dass Fluglotsen sehr gute Augen brauchen, aber Bewerbungsunterlagen für Blinde werden routinemäßig bereitgehalten, um sich gegen den Vorwurf der Diskriminierung wehren zu können.

Wer bis jetzt noch nicht verstanden hat, dass wir in der westlichen Welt es mit unserer Angst vor irgendwelchen Randgruppen und Minderheiten ein ganz klein wenig übertreiben, der merkt wahrscheinlich auch andere Einschläge nicht...

(Quelle: AFP)

Extrawurst um abzulenken

Vor einiger Zeit hatte Irland als eines der wenigen Länder der EU seinen Bürgern erlaubt darüber abzustimmen, ob sie Irland den Vertarg von Lissabon ratifizieren soll. Das Ergebnis war einigermaßen deutlich negativ ausgefallen und Irland wird den Vertrag ersteinmal nicht ratifizieren. Das sorgte unter den Politikern der gesamten EU für einige Hilf- und Ratlosigkeit, hatte man sich doch so schön ausgemalt, wie man die EU am Bürger vorbei fertigbasteln könnte und sie ihm dann getreu dem Motto "Friss und stirb" in Beton gegossen vorsetzen zu können. Der EU-Ratsvorsitzende Sarkozy, sonst im Wechsel Präsident Frankreichs oder Medienkasper, verkündete jetzt die finale Weisheit zur Lösung der Probleme:

Iren muessen nochmals abstimmen
Ich weiß ja nicht, ob die Politiker auf jener Ebene insgesamt so merkbefreit sind, aber ich bezweifle, dass eine erneute Abstimmung so viel ändern wird, denn an der Sache hat sich ja nichts geändert. Immerhin überlegen die hohen Damen und Herren den Iren Ausnahmen zu gestatten. So sind zum Beispiel das Recht auf militärische Neutralität oder auch die Gestattung des Verbots von Abtreibungen im Gespräch. Ob solche Häppchen den Bürger Irlands von der EU allerdings überzeugen, die zunehmend weniger mit einer Gemeinschaft, aber dafür immer mehr mit einem Selbstzweck für Politiker zu tun hat, bezweifle ich mal.

Das wissen wohl auch die engen Vertrauten und Berater um den französischen Präsidenten. Die versuchen nämlich zur Zeit eilends die Ansage des Präsidenten zu relativieren. Kein offizielles Statement sei das gewesen. Man respektiere das Votum der Iren und wolle natürlich nichts erzwingen. Nachdem aber auch an anderen Stellen die Stimmen lauter werden, dass man - lies: der Bürger - sich eine europäische Gemeinschaft irgendwie anders vorstellt, artet der Einigungsprozess jedoch immer mehr in Flickschusterei aus, die mit Fortschritt, Transparenz, Offenheit und Verständlichkeit wenig bis gar nichts zu tun hat: Warum sollen jetzt auf einmal einem Land Ausnahemn gewährt werden, die anderen nicht offen stehen? Warum dürfen die abstimmen, wir aber nicht?

Langsam verstehe ich immer besser, warum die Amerikaner, Russen und Chinesen rein gar keine Sorgen vor einer "Europäischen Union" haben. Bis aus diesem Bürokratenclub fern ab jeglicher Realität vielleicht irendetwas gemeinsames wird, werden noch viele Generationen kommen und gehen...

(Quelle: FAZ)

Wohnmobil

"Drive through" mit dem Wohnmobil XXL mal wörtlich genommen:

Dienstag, 15. Juli 2008

Pauschalverdacht

Viele Deutsche hoffen oder glauben, dass die USA sich langsam wieder beruhigt hätten und man zusammen insgesamt wieder "besseren" Zeiten entgegegn geht. Die Paranoia sitzt allerdings tief in den USA:

Ungefähr 1.000.000 Menschen gelten in den USA offiziell als "Terrorverdächtige". Rund 20.000 kommen Monat für Monat hinzu. Wer auf dieser Liste steht, hat erhebliche Probleme, sobald er entweder in die USA einreisen will oder irgendwie mit den USA zu tun hat. Menschen, die auf dieser Liste stehen, dürfen von US-Behörden mit umfangreichen Repressalien überzogen werden. Zu den "normalen" Maßnahmen gehört zum Beispiel das Ein- bzw. Ausreiseverbot und das Sperren der Bankkonten.

Normalerweise erfahren die Betroffenen nicht, dass sie auf diese Liste gesetzt wurden und werden auch nicht angehört. Wer auf diese Liste gesetzt wird, entscheidet die CIA nach eigenem Ermessen, das genaue Prozedere dazu ist jedoch unklar. Immer wieder werden Fälle von völlig Unschuldigen bekannt, deren Namen plötzlich auf der Liste erscheinen - nicht selten geht deren Leben unmittelbar danach den Bach runter. Nicht selten beschäftigt das wiederum hinterher die Gerichte, allerdings mit wenig Erfolg.

Die US-Administration sieht sich nicht in der Verantwortung: Wer sich nichts zuschulden kommen lässt, landet schließlich nicht auf der Liste und bedauerliche Einzelfälle sind kein Argument gegen diese Liste als Ganzes. In welch illusterem Kreise man sich auf dieser Liste befindet zeigt die Tatsache, dass der Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela zum Beispiel erst im Februar 2008 von der Liste gestrichen wurde und dafür wiederum erst ein eigenes Gesetz geschaffen werden musste.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf sollte die Nachricht, dass der wahrscheinliche Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Barack Obama, die Tage bekannt gab, dass er weitere 10.000 US-Soldaten in Afghanistan für "unbedingt notwendig" halte, die Hoffnung auf ein "freundlicheres Amerika" ein wenig abkühlen.

(Quelle: n-tv, Tagesschau, dpa, AFP)

Montag, 14. Juli 2008

Kind im Automaten

Hier ein Video für unsere jungen Eltern. Was tun, wenn der Sprössling sagt: "Meine Schwester? Die ist im Automaten..."

Beste Grüße an Stu! Pass auf, dass Deine nicht auch auf solche Ideen kommen :-)

The Website is down

Für alle geplagten Admins, Callcenter- und technischen Kundendienstmitarbeiter das folgende Video:

(Danke Hoffi)

Rat der Politik

KernkraftwerkManchmal bietet sich der Politik die unvorstellbar wertvolle Chance, vor einem Millionenpublikum exemplarisch ausgewählten Wählern zu helfen und denen zu zeigen, wie die Ideen der Politik nach deren Vorstellung in der Praxis umgesetzt werden sollen. Eine solche unbezahlbare Chance ergab sich gestern Abend bei Anne Will. Dort saß das Ehepaar Schütte, Eltern zweier Kinder, und wollte hören, wie sich die Damen und Herren aus Politik und Energiewirtschaft vorstellen, wie eine "real existierende" Familie die explodierenden Kosten für Strom, Gas, Öl und Benzin, kurz: Energie, schultern sollten.

Es war sehr ernüchternd, wie sich die Gesprächs"partner" waren Christian Wulff (CDU), Hubertus Heil (SPD), Jutta Ditfurth (ehemals Die Grünen, jetzt Ökologische Linke), Rolf Martin Schmitz (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft), Peter Escher (Moderator beim MDR) um konkrete Antworten drückten. "Kurzfristig seien keine Lösungen zu erwarten." "Steuersenkungen wären bestimmt ein Theme für die kommende Legislaturperiode." "Langfristig brauchen wir andere Energiekonzepte." "Die Pendlerpauschale bringt die Wende." Man konnte kaum so schnell mitschreiben, wie die konkreten Vorschläge aufeinander folgten. Und dazwischen die scheinheiligen Versprechend er Energiewirtschaft, dass von den Gewinnen bestimmt was an den Verbraucher abgegeben werden könnte.

Familie Schütte blieb sprachlos. Und ratlos. Stattdessen nutzten die versammelten Experten die Zeit, eherne politische "Standpunkte" erneut auszuwalzen und die Schuld hin und her zu schieben. "Man müsste..." "Man sollte..." "Man könnte..." "Wenn man..." Nicht ein einziger konkreter Hinweis, nicht ein einziger echter Ratschlag. Stattdessen wurde die Zeit ausgiebig genutzt, um das ideologische Für und Wider rund um das Thema Kernkraft auf theoretischer und parteipolitischer Ebene breitzutreten, aber auch hier ohne konkrete Aussagen, mit jeder Menge leerer Ankündigungen und gegenseitiger Schuldzuweisungen. Eine großartige Hilfe für die, die unmittelbar mit den Folgen der Politik konfrontiert sind.

Was lernt der Wähler aus solchen Veranstaltungen? Wohl nur dies: Politiker sind blind für die Bedürfnisse ihrer Wähler und haben überhaupt keine Vorstellung von den tatsächlichen Nöten der Bevölkerung. Konfrontiert mit den echten Problemen können sie keine Antworten geben und flüchten in das einzige, was sie zu können scheinen: Darüber fantasieren, was im "großen Rahmen" in 20, 50 oder 100 Jahren möglich sein könnte.

Armes Deutschland.

(Quelle: NDR)

Sonntag, 13. Juli 2008

Darwin Award to come

(Danke Devender, GexMax)

Samstag, 12. Juli 2008

Autokauf mal anders

"Oh, das hat ja gar keinen Rücksitz!?" "Deswegen gewinnt das schwarze Auto..."

(Okay, nicht "brandneu", aber kannte den noch nicht und fand den echt drollig, besonders wegen des einleitenden Satzes, aber das ist ein Insider, den vielleicht nicht jeder versteht.)

Hege und Pflege

Ihr macht die Lehrer krank! Ja, genau! IHR seid schuld! Wann immer Ihr einem Lehrer sagt, dass er seinen Job nicht gut macht, ihn kritisiert, macht Ihr ihn krank! Zu diesem Resultat kommt jedenfalls eine Untersuchung von rund 1.000 Lehrern durch das Universitätsklinikum Freiburg. Die Studie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Joachim Bauer konnte nachweisen, dass die Gesundheit der Lehrer am stärksten unter offener Feindseligkeit, schweren Beleidigungen und Aggressivität von Schülerseite leidet. Aggressivität und Unzufriedenheit von Seiten der Eltern haben ebenfalls einen signifikant negativen Einfluss. Gut geht es Lehrern hingegen, wenn sie von Eltern und Schülern gelobt werden. Ein intaktes Kollegium wirkt sich nach dieser Studie ebenfalls positiv aus die Gesundheit der Lehrer aus.

Die die Studie durchführenden Mediziner kritisierten, dass alle zur Zeit durchgeführten Studien über die Gesundheit von Lehrern sich überhaupt nicht mit der Gewalt und Aggressivität gegen Lehrer befassten. Sie wiesen darauf hin, dass es inzwischen eine notwendige Kernkompetenz des Lehrerberufs wäre, mit schwierigen Schülern gelingende Beziehungen zu gestalten. Dem entspricht jedoch nicht deren Ausbildung, findet Prof. Bauer:
"Die Ausbildung von Lehrern wird den hohen Anforderungen an die Beziehungskompetenz in diesem Beruf jedoch nicht gerecht."
Sein Fazit der Studie ist, dass fachlich kompetente Lehrer, die diese soziale Kompetenz nicht haben, nicht nur ineffiziente Ausbilder sind, sondern auch noch sich selber verschleißen.

Darum dürfen wir nicht auf den Lehrern herumhacken, egal wie groß der Mist ist, den sie verzapfen. Sie mögen zwar nicht die besten sein, die es gibt, aber es sind die einzigen, die unsere Politiker bereit sind zu bezahlen.

(Quelle: N24)

Einer geht noch... (2)

Erstligafussball in der Ukraine ist offenbar eine feucht-fröhliche Angelegenheit:

Hinterher stellte man übrigens fest, dass nicht etwa das vom Schiri behauptete "alte Rückenleiden" das eigenwillige Verhalten erklärte, sondern wohl eher die 2,6 o/oo Alkohol im Blut.

Freitag, 11. Juli 2008

Lebensretter

Brennende OelquelleWenn die derzeitige US-Regierung über "militärische Notwendigkeiten" spricht, rechne ich immer mit allerlei Kuriositäten. Wer erinnert sich nicht an die "militärische Notwendigkeit" diverser Gefangenenlager und der Behandlung von Gefangenen? Immerhin sollen durch Guantanamo und Abu-Ghuraib unzählige Terroranschläge überall in der Welt verhindert worden sein und nur durch das "entschlossene Vorgehen" der Amerikaner sei die Welt gerettet worden. Oder so ähnlich. Jedenfalls war das in etwa die Argumentation und die Aussage war am Ende, dass diese Maßnahmen zwar nicht schön, aber eben "militärisch notwendig" waren.

Das Pentagon (das sind die, die hin und wieder mal ein paar Schusswaffen verlegen oder "einfach mal so" ein großes Feuerwerk veranstalten) informierte die Welt jüngst über eine weitere Notwendigkeit. Notwendig wäre es, so das Pentagon, auch weiterhin Clusterbombs ("Streubomben") zu verwenden. Diese legitimen Waffen haben einen eindeutigen militärischen Nutzwert und weisen eindeutige Vorteile gegenüber eine großen Palette anderer Munitionsarten auf. Das kann man nachvollziehen, wenn man solche Waffen unter dem Aspekt des Zerstörungspotentials betrachtet:

Der Nachteil solcher Bomben ist allerdings, dass nicht selten sogenannte "Submunitions" (das sind diese kleineren Sprengsätze, die Clusterbomben verstreuen) nicht explodieren und dann als hochgradig gefährliche Blindgänger liegen bleiben. Im Libanon konnte man davon jüngst nach dem Angriff Israels ein Liedchen singen. Das Pentagon jedenfalls meint, solche Clusterbomben wären unverzichtbar, denn - so das Pentagon - Clusterbomben können Leben retten.

Erinnert irgendwie an "Guns don't kill people..."

(Quelle: Wired)

Wahlversprechen

Zur aktuellen Debatte um die Energieversorgung Deutschlands lassen die Grünen jetzt die Sau raus:
"Wir werden den Widerstand gegen die Atomlobby flächendeckend organisieren, von Neckarwestheim über Biblis, Brunsbüttel bis Gorleben"
Diesen Widerstand wollen die Grünen "auch auf die Straße" tragen. Sagt jedenfalls die Frau Künast von den Grünen. Mal wieder Volksaufstand für eine Idee und die Grünen sonnen sich in ihrer vermeintlichen Paraderolle als Anführer im Kampf gegen das System. Mal wieder drohen die Frünen mit dem Klassenkampf, nur im Gegensatz zu manch andererem Wahlkampf eben mal wieder mit dem "ökologischen" Klassenkampf.

Ähnliche Drohungen kennen wir von den Grünen aus Hamburg, wo sie sich in ihrer Rolle als Streiter für die Interessen von Studenten und Bildungsnachwuchs sehr gefallen haben. Sie versprachen sie die Abschaffung der Studiengebühren (und noch vieles mehr). Jetzt allerdings verkaufen die Grünen in Hamburg die Senkung der Studiengebühren um ganze 25% zusammen mit der Abschaffung der Gebührenfreiheit für Behinderte und chronisch Kranke als "Erfolg" und entpuppen sich bundesweit als Retter des Systems der Studiengebühren als Gelddruckmaschine für Universitäten und Banken.

Wunschdenken und Realität sind halt auch bei und mit den Grünen mehr als nur zwei Paar Schuhe, sobald es ums Geld geht.

(Quelle: FTD, Zeit. Danke messju)

Donnerstag, 10. Juli 2008

TechProbs

Stoerung IconManche Tage... Man setzt sich an den Rechner, tut Dinge und wundert sich irgendwann, warum denn wohl der Thunderbird nix von sich hören lässt. Na is ja auch logisch: Der meldet sich auch nur, wenn Email angekommen ist. Keine Email, kein Hinweis. Und warum kommt da keine Email? Ganz einfach, weil kein Internet da ist. Super. Suche nach den "üblichen Verdächtigen" brachte nix, also TechSupport angedrahtet.
"Zur Zeit haben wir für ihren Vorwahlbereich eine Störung beim DSL-Zugang. Die Techniker sind schon vor Ort und arbeiten daran.
Okay, glauben wir mal so. Aber Stunden später noch immer kein Netz. Frühen Abend noch immer nix Netz. Wieder angerufen.
Support: "Haben sie in den letzten Tagen ein Windows-Update installiert?"
Ich: "Öh... ja, da war was."
Support: "Und sie haben eine Software-Firewall eines Drittanbieters im Betrieb?"
Ich: "Öhm, jaaa...?"
Support: "Das ist Ihr Problem. Mit dem Update hat Microsoft diverse Firewalls 'deaktiviert', Mit dem Problem hatten wir heute Abend schon ein paar Tausend Anrufer, aber da gabs im Internet einen Hinweis und einen Patch zu..."
Ich: "Im Internet?"
Support: "Ja. Unter anderem auch bei uns, aber ganz bestimmt auf der Seite des Herstellers."
Ich: "In dem Internet, in das ich nicht reinkomme?"
Support: "Äh..."
Ich: "Aber vielen Dank, dann haben wir dieses Problem jetzt ja gelöst. Was ist denn mit der DSL-Störung für meinen Vorwahlbereich?"
Support: "Welche DSL-Störung?"
Ich: "Na die von heute Vormittag. Für meinen Vorwahlbereich."
Support: "...ähm... Moment..."
(Betriebsame Hektik)
Support: "Soweit ich das hier sehe gab es heute bei ihnen im Netz keine Probleme wo haben sie das denn her?"
Ich: "Von ihrem Kollegen. Macht aber nichts. Schönen Abend noch."
Firewall aus, Seite des Herstellers, Patch gezogen, installiert und siehe da: Ich habe wieder Internet.

Dienstag, 8. Juli 2008

Wax on - Wax off

Zwischendurch etwas Entspannung für diejenigen, die noch leicht aufgeregt sind, wegen der Sache mit Star Wars...



(Danke Devender)

Machtverschiebung

Start Trident Rakete vom UBootLange, wirklich lange war es ruhig zwischen Ost und West. Doch dann kam Onkel George auf die Idee, Raketenabwehrsysteme im Ostblock zu stationieren. Daraufhin gab es einigen Trubel, aber auch der geriet bald wieder in Vergessenheit. Jetzt unterzeichneten die USA und Tschechien einen Vertrag, der den USA das Errichten eines Radarsystems in der Nähe von Prag erlaubt. Die Reaktion des russischen Außenministeriums könnte drastischer kaum ausfallen:
"Wenn in der Nähe unserer Grenze tatsächlich ein Raketenabwehrsystem stationiert wird, werden wir gezwungen sein, nicht mit diplomatischen, sondern mit militärtechnischen Mitteln zu reagieren."
Russland zeigte in jüngster Vergangenheit mehrfach, dass es durchaus wieder dazu in der Lage ist, auf der internationalen militärischen Bühne mitzuspielen, indem russische Streitkräfte mehrfach mit Langstreckenbombern in den Luftraum westlicher Staaten eindrangen. Soweit bekannt ist, hat der ehemalige Präsident Putin ein milliardenschweres Programm zur Wiederaufrüstung und drastischen Modernisierung der russischen Streitkräfte angeschoben, angeblich um Russland wieder zum Status einer Weltmacht zu verhelfen.

Wir dürfen gespannt sein, wie der texanische Cowboy auf diese Einladung zum Tanz reagieren wird. Gerüchteweise soll er ja gerade nach neuen Trainingslagern für seine Truppen suchen...

(Quelle: Spiegel, danke Jhary)

Neid und Eifersucht

Es gibt Frauen, die halten es für eine tolle Idee, nicht nur eine Menge Geld zu vernichten, sondern das Ganze auch noch zu filmen und dann ins Internet zu stellen. Und warum das? Weil ihre Kerle vom eigenen Geld Urlaub machen und ihnen keine arschteuren Ringe schenken. Glücklicherweise gibt es in Amerika sehr teure Anwälte...

Andererseits... wie kann Mann nur so dusselig sein und seine arschteure Sammlung so offen rumstehen lassen?

(Danke schrottt)

Eine Frage der Berühmtheit

In Berlin gibt es eine ganze Menge geschichtsträchtiger und prominenter Bauten. Die werden gerne mal für irgendwelche PR-Maßnahmen genutzt. Das ist verständlich, denn wer möchte nicht gerne die in ganz Deutschland bekannten Symbole benutzen, um seine Message zu verbreiten? Das kann man auch in Berlin nachvollziehen. Da sich dort die Anfragen häufen, werden allerdings die meisten Anfragen abgelehnt. Auch das kann man verstehen. Wenn z. B. ein Handyhersteller das Brandenburger Tor für einen Werbespot umfunktionieren möchte, dann kann man da schon mal vorbehalte anmelden.

Nun möchte einer der Bewerber um das Amt des US-Präsidenten demnächst nach Deutschland kommen. Das finden viele hier total toll, denn für nicht wenige ist Barack Obama schon jetzt der nächste Präsident und toll und macht sowieso alles viel besser und die Welt wird durch ihn wieder so wie früher. Der Herr Obama findet Deutschland auch total toll und voll spannend und so und deshalb möchte er auch unbedingt eine große Rede halten. Das ist auch okay, das erlaubt man gerne mal den möglichen zukünftigen Chefs. Herr Obama möchte dafür gerne den Platz vor dem Brandenburger Tor benutzen. Das haben ja auch schon etliche vor ihm getan. President Reagan zum Beispiel.

Das zu entscheiden ist Sache der Stadt Berlin. Und die Damen und Herren von der Stadt Berlin finden die Idee gar nicht sooo schlimm. Die Amerikaner verkünden jedenfalls, dass die Stadt Berlin Zustimmung signalisiert habe. Die Bundesregierung und der Bundestag finden die Idee nun allerdings nicht so prickelnd und das wiederum kann ich gut verstehen, denn einem Präsidentschaftskandidaten DEN geschichtsträchtigen Platz der Deutschen zu überlassen, damit der da seinen Wahlkampf führen kann... ich weiß ja nicht.

Nun möchte die Bundeswehr aber auch mal wieder PR machen. Dazu möchte sie in Berlin ein Gelöbnis der Rekruten öffentlich stattfinden lassen. Wir erinnern uns? Bundeswehr, Organ der Verfassung und zur Verteidigung Deutschlands und aller Bürger und so. Das Verteidigungsministerium hat sich gedacht, dass man genau das ruhig mal darstellen darf. Deshalb möchte das Ministerium das Gelöbnis vor dem Sitz des Bundestages, genauer auf dem Platz der Republik stattfinden lassen. Kann man irgendwie nachvollziehen, durfte ein großer Sportartikelhersteller während der WM neulich da doch auch seine Werbeparty feiern.

So geht es wohl auch den Damen und Herren im Bundestag und so stimmte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) dem Wunsch des Verteidigungsministeriums zu. Die Stadt Berlin hat genau da aber wohl ganz andere Ideen und hat deshalb durch das Grünflächenamt die Nutzung des Platzes der Republik durch das Bundesverteidigungsministerium untersagen lassen. Nix Gelöbnis vor Bundestag! Die Begründung dazu klingt ein ganz klein wenig nach Schilda. Man müsse die Anzahl der Veranstaltungen in Grenzen halten...
"(...) die in ihrer Summe nicht nur den Platz der Republik nachhaltig (durch Übernutzung) schädigen, sondern ihn auch als mehr oder minder reine Veranstaltungsfläche abwerten würden. Dies entspricht nicht der Würde des Ortes als optischer Vorbereich des Zentrums der Deutschen Demokratie."
Das Bundesverteidigungsministerium reagiert entsprechend:
"Wir sind stark irritiert, dass sich auf der Ebene des Grünflächenamtes angemaßt wird, über die Würde des Veranstaltungsortes zu entscheiden."
Leute, ist doch klar warum die Stadt Berlin das nicht erlauben will: Die Bundeswehr ist nichts Amerikanisches. Das Gelöbnis ist keine medienwirksame Party. Die Chefs von Bundestag und Bundesregierung sind nicht aus der selben Partei wie der Chef von Berlin und außerdem ist die Bundeswehr doch sowieso total überflüssig und hat längst nicht die Bedeutung für Deutschland, wie ein eventuell zukünftiger Präsident eines fernen Landes.

Und überhaupt: Wen interessiert schon die Bundeswehr?

(Quelle: Berliner Morgenpost, Tagesspiegel)

Überschrift des Tages (77)

Das nenne ich mal eine gute Nachricht:

Ab heute dürfen die Detuschen ihr Geld behalten - Berliner Morgenpost
Gleich mal beim Einkaufen ausprobieren...

(Quelle: Berliner Morgenpost)

Montag, 7. Juli 2008

Sozialistische Kinderliedermacher

Nicht wirklich "brandneu", aber dieser Spot mit Heike und Hase von TV total passt irgendwie gerade voll gut in die politische Landschaft:

Also ich fand den jetzt echt gut :-)

Das Salzige darin...

Fotografen sind ein äußerst eigenwilliges Völkchen. Wie eigenwillig erschließt sich Außenstehenden meistens nicht und auch mir wurde erst nach und nach klar, was für bemerkenswerte Mitmenschen vergleichbare Interessen wie ich haben. Heute in einem großen Forum:

Anmerkungen: Canon verwendet kein Leder am Gehäuse seiner Kameras (Nikon übrigens auch nicht), sondern sehr festes Gummi. Die Griffe einer Kamera sind mit Sicherheit nicht das Empfindlichste an einer Kamera...

(Quelle: DSLR-Forum)

Überschrift des Tages (76)

Kurt Beck (SPD) in Hochform:

Merkel kratzt uns die letzte Butter vom Brot
Komisch. Als damals der Arbeitslose vor ihm stand und nach Hilfe rief, antwortete der jetzt so Jammernde selbstbewusst: "Wenn Sie sich waschen und rasieren, haben Sie in drei Wochen einen Job." Vielleicht mal an die eigenen Vorschläge halten und statt Gejammere mal was tun?

Sach- statt Machtpolitik! Wenn Ihr da bei der SPD Euch auch noch die letzte Butter vom Brot nehmen lasst, dann seid Ihr doch selber Schuld! Oder erwartet ihr, dass jetzt der strahlende Ritter auf weißem Ross angaloppiert kommt und für Euch ganz selbstlos die Kanzlerschaft rettet, weil ihr so herzerweichend lamentiert? Werdet endlich Euren Ballast los, räumt mit den schwachsinnigen Utopien in den eigenen Reihen auf und wendet Euch wieder echten Zielen zu, dann werdet ihr vielleicht irgendwann vom Wähler wieder ernst genommen. Oder eifert ihr der Bayernpartei nach?

(Quelle: Tagesschau)

Angebot

Manchmal begegnen mir eigenartige Angebote, wie zum Beispiel gerade eben beim Weg in die City:

Weniger ist zwar mehr, aber hier hat das wohl jemand irgendwie falsch verstanden.

Be-un-ruhigend

China Armed Police on Segway - BBC Bilder erzählen Geschichten. Die erzählte Geschichte ist nicht immer die "wahre" Geschichte, aber manchmal ist es genau das Spekulative, das die besonderen Emotionen auslöst. Ein solches Bild fand ich heute bei der BBC. Dort ist eine Abteilung der schnellen Eingreiftruppe der bewaffneten Polizei Chinas aus Jinan bei einer Übung knapp einen Monat vor Beginn der Olympischen Spiele zu sehen. Mit winzigen, aber ohne Zweifel sehr tödlichen Maschinenpistolen im Anschlag, auf Segways "reitend". So skurril das Bild auch wirkt, die Implikationen empfinde ich eim besten Willen nicht als "beruhigend", aber das sollte jeder selber beurteilen (klick Link für Bild). Besonders nachdenklich machte es mich dann aber zu sehen, dass die Polizei in China durchaus auch mit Flammenwerfern ausgerüstet ist, wie auf diesem Bild zu sehen ist.

(Quelle: BBC, Xinhua)

Skill ist nicht alles

Ein ungewöhnlicher Rekordversuch:

Sicherer als Glück...

Sonntag, 6. Juli 2008

The beauty of nucular energy

KernkraftwerkAtomkraft ist schön. Die Kernkraft hat eine ihr innewohnende Schönheit, der man sich nicht verschließen darf. Auf gar keinen Fall! Das wäre gefährlich und antiamerikanisch. Und wer antiamerikanisch ist, gehört zur Achse des Bösen und wird mit aller Gewalt befreit. So in etwa jedenfalls argumentiert zur Zeit der scheidende US Präsident Bush. Er nennt Atomkraft auch "eine erneuerbare Energie ohne jegliche Treibhausgase".

Was folgern wir daraus? Schönheit ist, was man daraus macht, zum Beispiel ein Kriegsgrund - siehe Iran. Andererseits baut man keine Atomkraftwerke, ist man auch Feind der USA. Egal wie, wir haben wohl verschissen, aber das ist ja nichts Neues.

Aber wenigstens bauen wir jetzt schöne Wegweiser im Meer. Für "nur noch" 30 Milliarden Euro sollen Windmühlen in die Nordsee gepflanzt und dann mit dem Festland verkabelt werden. Prima Plan, denn die Technik ist ja schon soweit ausgereift, dass die Windanlagen über Jahrzehnte dem überhaupt nicht aggressiven Klima der Nordsee widerstehen. Aber immerhin soll dieser Windpark genau so viel Strom erzeugen, wie Deutschland "verliert", wenn die Laufzeit der ältesten AKW in den nächsten Jahren ausläuft.

Singen, klatschen und im Kreis tanzen...

(Quelle: heute, Tagesschau)

Religionsunterricht

betende schluempfeDas Inselkönigreich jenseits des Kanals ist bekannt für seine Ausländern zuweilen skurril anmutenden Praktiken. Maßeinheiten, Währungen und Straßenverkehr sind ebenso bemerkenswert anders, wie zum Beispiel auch die Vorliebe für vom Staat installierte Kameras und eine bestenfalls eigenwillig zu nennende Küche. Ist es da verwunderlich, wenn auch aus anderen Ecken jenes Landes über seltsame Begebenheiten berichtet wird?

Die Daily Mail berichtet von der Alsager High School in Mittelengland. Dort gibt es Religionsunterricht. Dieser Unterricht soll nicht nur Wissen um eine Religion vermitteln, sondern auch über andere. Zum beispiel auch über den Islam. Da werden dann so Dinge erklärt wie zum Beispiel wer war Mohamed und so. Und damit die Schüler das so richtig verstehen, dürfen sie im Rahmen dieses Unterrichts dann auch kleiden wie echte Moslems und auch so beten. Unter Anleitung, versteht sich.

Wie in guten Schulen üblich sind solche Übungen natürlich nicht freiwillig. Wo käme man da hin, wenn sich Schüler aussuchen dürften, was sie tun und lassen? (Wahrscheinlich auf eine Waldorfschule, aber das ist ein anderes Thema.) Im Inselkönigreich jenseits des Kanals jedenfalls versteht der Lehrkörper in diesem Punkt gar keinen Spaß. Wenn beten wie bei den Moslams angeordent ist, dann gilt das für alle.

Zwei Jungen im Alter von 11 und 12 Jahren fanden das aber irgendwie doof, waren sie doch keine Moslems und hielten die insgesamt Idee zu einem fremden Gott beten zu müssen jetzt irgendwie nicht so geil, widersprach das doch irgendwie ihrem eigenen Glauben. Diesen Unwillen taten sie kund und weigerten sich, die im Islam üblichen Gebetsriten auszuüben. Diese Weigerung war für die Religionslehrerin und auch Schulleitung ein skandalöser Vorfall.

Wie konnten es die unreifen Blagen nur wagen, sich der Weisheit der Lehrkraft zu verschließen und sich deren Anweisungen verweigern? Natürlich blieb der Schule nur ein richtiger Weg, dieses grobe Mißachten jeglicher Etikette und der Schulvorschriften zu ahnden: Die Schüler wurden mit sofortiger Wirkung vom Unterricht suspendiert. Andere Schüler, die nach Ansicht des überwachenden Lehrers nicht korrekt beteten, wurden gemaßregelt und ermahnt sich zu bessern.

So wiederum erfuhren auch die anderen Eltern davon, was an dieser Schule unter "Religionsunterricht" verstanden wird. Religion als Zwang entspricht zwar durchaus der gängigen Praxis, allerdings eher innerhalb der Glaubensgemeinschaften und nicht innerhalb staatlicher Schulen. Dem Verständnis der Religionsfreiheit und anderer Menschenrechte entspricht das nun nicht gerade, finden zumindest etliche Eltern und sind deshalb ein ganz klein wenig sauer auf diese Schule.

Andere Lehrer der Schule zeigen sich überrascht und geben zu bedenken, dass Religion nicht ihr Fachgebiet wäre und es deshalb schwierig sei, den Unterricht zu bewerten. Auch sei es für Außenstehende schwierig nachzuvollziehen, wie der Unterricht genau abgelaufen sei, denn man war ja schließlich nicht dabei. Findet jedenfalls einer der Englischlehrer. Der Konrektor findet es jedenfalls einen Skandal, dass die Eltern die Presse eingeschaltet und den Vorfall so an die Öffentlichkeit getragen haben.

Seiner Meinung nach, die er bereitwillig der Presse mitteilte, sei es eine Schande seitens der Eltern, sich nicht mit der leider gerade nicht anwesenden Religionslehrerin auseinanderzusetzen. Aber, so der Konrektor, er habe sich mit der Lehrerin über den Vorfall unterhalten und sie habe ihm ihre Sicht der Dinge geschildert und das wäre alles, was er zu diesem Vorfall zu sagen habe.

Die Schulaufsichtsbehörde meinte zu dem Vorfall, dass Untersuchungen eingeleitet wurden und die Eltern entsprechend informiert werden. Dennoch wäre die Ausbildung der Schüler hinsichtlich anderer Glaubensrichtungen und deren Praktiken durchaus essentiell für das Verständnis. Allerdings, so die Behörde, nehmen wir zur Kenntniss, dass solch ein Unterricht offenbar ein wenig einfühlsam stattfinden sollte.

So gesehen frage ich mich, wann solch interessante Glaubensrichtungen wie konservativer Mormonismus, Scientology oder Satanismus auf dem Lehrplan stehen und wie die in England unterrichtet werden...

(Quelle: Daily Mail)

Politik in Deutschland

Sicherlich ist Politik auch und gerade in erster Linie ein Kampf mit Nebelkerzen und Irrlichtern und vieles von dem, was Politiker sagen, haben sie gar nicht gesagt. Programme von Parteien sind oft nicht etwa ernst gemeinte Zielsetzungen, sondern eine von vielen Gremien am grünen Tisch abgesegnete PR-Kampagne. Trotzdem darf und soll man sich durchaus mal anhören und ansehen, was Politiker so von sich geben. Besonders interessant wird es, wenn konkurrierende Parteien die Maske fallen lassen und in Grenzbereichen der Polemik gegeneinander losschlagen. Exemplarisch hier die Auseinandersetzung "CDU" vs. "Die Linke".



Beide Beiträge sind selbstverständlich keine offiziellen Werke der jeweiligen Parteien und müssen sich nicht mit den aktuell vertretenen offiziellen Standpunkten oder Programmen decken...

Freitag, 4. Juli 2008

Hochzeit 2.0

HochzeitWer schon immer mal herausfinden wollte, wie es sich anfühlt verheiratet zu sein, ohne die üblichen rechtlichen Verpflichtungen einzugehen, der hat ab Januar 2009 dazu Gelegenheit. Nicht etwa im fernen Amerika oder irgendwo in Asien oder einer Bananenrepublik im Dschungel, sondern hier, in Deutschland. Eine Änderung der Personenstandsgesetzes ermöglicht diese neue Form der Lebenspartnerschaft, der "Ehe 2.0".

Wer sich trauen will, sich aber nicht so wirklich traut, der kann sich ab Januar 2009 durch einen Vertreter der Kirche den Bund fürs Leben absegnen lassen und das dann "Ehe" nennen, ohne die rechtlichen Verpflichtungen einzugehen, die mit der Eheschließung im Standesamt verbunden sind. Damit fällt auch die Bestimmung, dass einer kirchlichen Trauung die standesamtliche vorausgehen muss, eine Regelung, die auf Bismarck und das Jahr 1876 zurückgeht.

Nicht verheimlicht werden darf aber auch, dass nicht nur die Verpflichtungen wegfallen. Wer in einer nicht vom Staat anerkannten Lebensgemeinschaft lebt, hat zum Beispiel auch Probleme im Erbrecht, beim Unterhalt, bei den Steuern, kein Zugewinnausgleich und auch keine Schutzvorschriften im Falle des Scheiterns der Gemeinschaft.

Den Kirchen passt diese Neuregelung verständlicher Weise nicht so recht in den Kram, wird doch ihre Rolle in der Gestaltung der Gesellschaft weiter marginalisiert. Ob andererseits diese "Ehe 2.0" zu einem (kleinen) Boom bei den kirchlichen Trauungen führen wird, bleibt offen, sind kirchliche Trauungen heutzutage doch unglaublich teuer.

(Quelle: dpa, Focus)

Kreative Symbolgestaltung

Das öffentlich-rechtliche Fernsehn gilt bei den meisten Fernsehkonsumenten zumindest bei den Nachrichtensendungen als Maß der Dinge. Oft ist diese Einschätzung auch gerechtfertigt und besonders die ARD ist sehr stolz auf das Image der seriösen Berichterstattung. Wie sehr aber auch die ARD Sparzwängen unterworfen ist, zeigt sich in der letzten Zeit bei scheinbar so unwichtigen Details wie der Gestaltung der Hintergründe, die begleitend zu den Redebeiträgen eingeblendet werden. Neulich, bei der EM-Partie Türkei gegen Deutschland kreierten die Tagesthemen eine neue Deutschlandflagge, zum Vergleich daneben die "richtige" Anordnung der Farben:

Tagesthemen Deutschlandfahne falsch
Kann ja mal passieren, denn wer weiß denn heute schon, wie die Flagge Deutschlands aussieht? Anlässlich der Eröffnung des neuen US-amerikanischen Regierungsbunkers in Berlin bewies dieselbe Redaktion erneut ihre Kreativität in Sachen Nationale Symbole und schuf kurzerhand eine neue Flagge für die USA, wieder das Original daneben:

Tagesthemen Flagge USA falsch
Da darf man dann doch schon mal die Frage stellen, ob das Absicht oder profunde Inkompetenz ist, oder? In Zeiten, in denen verbissen um den Markt gekämpft wird und private Medienanbieter alles tun, um dafür zu sorgen, dass die öffentlich rechtlichen Sendeanstalten aus dem Markt der Zukunft (dem Internet) herausgehalten werden, sollte man sich solche kapitalen Böcke nicht erlauben.

(Quelle: ARD, Spiegel, Welt)