Donnerstag, 19. Juni 2008

Fast blind

Symbolfoto V-StringUnterwäsche, besonders die von Frauen, ist gefährlich. Nicht etwa nur für die geistige Gesundheit und die Libido, sondern gefährlich für die Gesundheit. Davon kann man blind werden. In echt jetzt. Sagt jedenfalls Macrida P. aus Los Angeles, USA. Die hatte jetzt nämlich ein dermaßen blendendes Erlebnis mit ihrer Unterwäsche, dass sie jetzt erstmal den Hersteller verklagt.

Der Hersteller, Victoria's Secret, ist einer der größten oder zumindestens bekanntesten Lieferanten für Damenunterwäsche in den USA. Das Sortiment besteht eben nicht aus Schiesser Feinripp und anderen Brachialverbrechen, sondern eher aus ansprechenderen Produkten, bei denen nicht selten das Ziel ist angezogen zu werden, um ausgezogen zu werden, wenn man ungezogen werden will. Manche dieser Zubehörteile zwischenmenschlicher Verführungskunst sind optisch aufgepeppt und da bedient sich die Modeindustrie eines umfassenden Sortiments.

Marcida jedenfalls versuchte sich mit ihren 52 Jahren an der "Sexy Things" Serie aus der Collection von Victoria's Secret und scheiterte an eben jener Verzierung aus Metall. Die gab nämlich den Kampf gegen die Kräfte auf und sprang ab - oder in den Tod, je nach Sichtweise. Nun sah dieses aggressiv veranlagte Stück Blech es aber so rein gar nicht allein, den Gang allen Vergänglichen alleine anzutreten und zielte mit boßhafter Präzision geradewegs auf das Auge von Marcida. Wie von gut ausgebildeten Killerblechen nicht anders zu erwarten, traf es mit hoher Präzision.

Schwer verletzt ging Marcida zu Boden, geblendet und von Schmerzen gepeinigt wand si sich umher, schaffte es aber irgendwann sich notdürftig in Schale zu schmeißen und einen Arzt aufzusuchen. Der Attestierte ihr eine Delle in der Hornhaut des Auges, die - bedingt durch die Natur der Sache - bleiben wird. Die Hornhaut wächst am Auge nunmal nicht nach. Sehen kann die Dame trotzdem noch ohne Probleme und eine Einschränkung ihres Sehvermögens steht nicht zur Diskussion.

Trotzdem: Grund genug die Anwälte einzuschalten. Marcida beauftragte am 9. Juni 2008 ihre Anwälte damit, Victoria's Secret auf eine ordentliche Summe zu verklagen. Die reichten deshalb denn auch gleich Klage ein. Der Streitwert wurde noch nicht festgelegt, aber die Klageschrift spricht vorsorglich schonmal von "mehr als 25.000 US$". Eine sehr vernünftige Summe, bedenkt man die Lebensgefahr, die von solch amoklaufende Unterwäsche für die Allgemeinheit ausgeht!

Völlig abweig ist bestimmt die Vermutung, dass Marcida vielleicht doch eher dem Clichee-Typus der "Amerikanischen Hausfrau" entsprechen könnte und die Unterwäsche einfach nur zwei bis drei Nummern zu klein geworden war, oder dass die Dame vielleicht doch eher Übung und Eleganz beim Anziehen durch brachiale Gewalt ersetzt hat. Trotzdem sei an dieser Stelle vor dem Anlegen allzu rabiater Unterwäsche gewarnt! Die Folgen können dramatisch sein.

(Quelle: Berliner Morgenpost)

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