Dienstag, 8. Januar 2008

Mangel an Schuld

In der Süddeutschen steht:
"Bayerische Lehrer fürchten laut einer Studie, ihre Schüler mit dem Thema Holocaust nicht mehr erreichen zu können. Die Schüler würden kaum Betroffenheit zeigen."
Kein Wunder. Irgendwann setzt einfach Übersättigung ein und wohl kaum irgendjemand ist bereit sich über Generationen hinweg einreden zu lassen, er sei "schuld" und "verantwortlich" dafür, was Jahrzehnte vor der Geburt seiner eigenen Eltern geschah. Die Lehrer - ausgerechnet die aus Bayern! - beklagen "fehlende Betroffenheit"? Kein Wunder! Bei der Art der Vermittlung gerade dieses Schulstoffs wundert es mich nicht, dass immer mehr Schüler ihren Lehrern erklären, sie sollten doch bitte andere "mit dem Scheiß nerven".

Bedauerlich, aber wahr: Den Lehrern fehlt zu oft das Verständnis dafür, dass sie nicht Schuldgefühl um das Geschehene, sondern Begreifen der Zusammenhänge und daraus resultierend Verantwortungsbewußtsein vermitteln müssen. Das wiederum erfordert aber, dass die Lehrkräfte bereit dazu sind, sich mit ihren Schülern und deren Lebenswelten aktiv auseinandersetzen. Wie hoch allerdings die Bereitschaft dazu ist, zeigt exemplarisch das hartnäckige Klagen einiger Hardcore-Vorbildlehrer gegen Spickmich.de sowie das Diskutieren über die Probleme der Schüler, anstatt mit ihnen.

(Quelle: Süddeutsche Zeitung, danke drb)

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