Montag, 31. Dezember 2007

Guten Rutsch

Silvester Feuerwerk2007 geht zu Ende. Was brachte das Jahr? Youtube, Schäuble, die Kirche und anderen Unfug. Nächstes Jahr wird bestimmt viel besser, vertraut mir! Ich muss jetzt gleich los nach Düsseldorf, weil da eine Party auf mich wartet. Ich hörte, anderswo grassiert ja das große Partysterben. Ich hoffe aber nicht bei Euch.

In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Rutsch und eine tolle Party. Wir sehen uns mit etwas Glück - oder Pech, das ist Ansichtssache - 2008 in mehr oder weniger alter Frische wieder.

Samstag, 29. Dezember 2007

When it's done...

Alltime Varporware Awards wurden diesem Stück Software bereits verliehen und in manchen Kreisen steht es als Inbegriff des Produktes, das es trotz aller Werbung nie geben wird: Duke Nukem Forever. 3D Realms Entertainment hat den Gerüchten neue Nahrung gegeben und einen Trailer(!) zum Spiel veröffentlicht:

Keine Ahnung, ob die Kurzeinblendungen Ingame Aufnahmen waren oder Rendershots, aber vielleicht ist das alles auch nur der Versuch, einen weiteren Varporware Award abzugreifen. Wer weiß das schon so genau?

Sachen gibts... (161)

Dekanter Wein Riedel TyrolManche Dinge sind in bestimmten Haushalten offenbar einfach "wichtig". Manche Leute glauben gar, ein "guter" Haushalt sei daran zu erkennen, wie dort Wein serviert wird. Darum gibt es einige ziemlich lukrative Wirtschaftszweige, die sich ausschließlich mit der Frage beschäftigen, wie man für so etwas Profanes wie vergorenen Traubensaft dem gutgläubigen Klientel möglichst viel Geld aus der Tasche zieht. Diese Kundschaft glaubt nämlich scheinbar nicht nur, dass bestimmte Weine allerlei wundersame Kräfte habe, sondern sie sind wohl auch davon überzeugt, dass sie den Hersteller des Glases herausschmecken können, in dem der Wein angeboten wird.

Für genau jenen illusteren Kundenkreis ist es wohl eine Selbstverständlichkeit, den Wein aus der Flasche in eine spezielle Art "Schankvase" umzufüllen. Dekantieren nennt der (Pseudo-) Fachmann das und das soll dem Wein zu besserem Aroma verhelfen oder so ähnlich, ich hab da keine Ahnung von, in jedem Fall hilft es natürlich auch beim Schwanzvergleich vor Gästen am heimischen Esstisch. Natürlich müssen solche Dekanterkaraffen edel sein und nur die beste Designerware aus den erlesensten Glassorten ist gerade gut genug.

Dies hat die Firma Riedel in Österreich erkannt und fertigt für Fans verschiedenste Dekanter an, auch den oben gezeigten. Wenn man ihn nicht gerade durch die Gegend trägt, liegt er auf der Seite (siehe Bild oben) und im Profil betrachtet stellt sich mir die Frage, ob der Designer vielleicht ein ganz anderes Produkt im Kopf hatte und auf diesem Wege seine tatsächliche Meinung über Wein kundtun möchte? Egal wie. Das Dingen ist jedenfalls im Fachhandel erhältlich und kostet dort nur knapp 80 Euro (plus Porto und so weiter).

Freitag, 28. Dezember 2007

Feindfrage

Eins meiner Vorbilder des politischen Kabaretts sagte neulich:
"Ein eingeschlafener Linker nutzt mir gar nichts. Ein passionierter Rechter ist wenigstens ein Gegner."

Dieter Hildebrandt, im Spiegel
Dem ist nur noch die Empfehlung hinzuzufügen, sich das Interview durchzulesen und darüber nachzudenken. "Neues aus der Anstalt" sollte man allerdings auch gesehen haben...

Wahnsinn zum Jahreswechsel

WahnsinnZum Jahreswechsel gibt sich die Menschheit noch mal so richtig Mühe, die Messlatte des Schwachsinns für das kommende Jahr ordentlich nach oben zu legen. Pünktlich zum Jahreswechsel und der damit beginnenden "heißen Phase" des Wahlkampfes werden ganz besonders publikumswirksame Themen losgetreten. In Niedersachsen und Hessen werden Ende Januar neue Landtage gewählt, Ende Februar in Hamburg neue Bürgerschaft und Bezirksparlamente. Anfang März finden in Bayern Kommunalwahlen statt, im Mai dasselbe in Schleswig-Holstein. Ende September werden in Bayern Landtage und Bezirksparlamente gewählt und schließlich finden irgendwann im Herbst in Brandenburg Kommunalwahlen statt - im Osten legt man sich halt nicht so gerne fest. Ganz großes Wahlkampftennis steht uns also bevor.

Wie real diese Realsatire ist, beweisen die einzig zu diesem Zweck losgetretenen Debatten: In Hessen macht Herr Koch, derzeit amtierender Ministerpräsident in Hessen, mal wieder Stimmung gegen die Ausländer. 1999 war es seine Unterschriftenkampagne gegen die doppelte Staatsbürgerschaft, aus der er geschickt eine Unterschriftenaktion gegen Ausländer machte. Neulich war es dann die Phantomdebatte um ein "Burka-Verbot" an Hessens Schulen - kein einziges Kind ist in Hessen bekannt, dass diesen Ganzkörperschleier zur Schule trägt. Jetzt sind es mal wieder die Ausländer, die an allem Schuld sind. Eigentlich ein Paradethema für NPD, DVU und ähnliche Rechtsaußen, stürmt Koch heute weit rechts an denen vorbei an die Spitze. Zur Bild sagte er:
"Wir haben zu viele kriminelle junge Ausländer." "Bis vor kurzem wurden in multi-kultureller Verblendung Verhaltensweisen toleriert, die inzwischen zu hoch explosiven Gruppen-Aggressionen führen können." "Wir müssen Schluss machen mit bestimmten Lebenslügen. Die deutsche Position in der Integrationspolitik war lange leider nicht klar genug."
Womit wir wieder bei der Diskussion um die Gefahr für das Deutsche Volk, die Leitkultur und andere elendige Themen wären. Herzlichen Glückwunsch, Herr Koch, sie machen zusammen mit ihrem Parteikollegen Schäuble, die CDU sehr attraktiv. Bravo! Aber auch andere Parteien legen sich so richtig ins Zeug. Wir erinnern uns an den Mindestlohn? Die SPD denkt - sofern man sich traut, so etwas "nachdenken" zu nennen - zur Zeit laut über eine Sondersteuer für bestimmte Berufsgruppen und Einkommen nach. Hallo? Ist bei der SPD noch irgendjemand nüchtern? Ich mein, klar, Grundrechte sind eh Humbug, das haben uns ja nun alle Parteien übergreifend bei der Vorratsdatenspeicherung beigebracht, DAS haben wir alle verstanden, aber jetzt auch noch direkt als steuerrechtlichen Straftatbestand die Höhe des Einkommens und den Job? Mal ehrlich, hackts?

Damit es aber nicht so langweilig wird - die Grünen hatten ja gerade erst mit ihrer Studie um die Häufung von Leukämiefällen in der Nähe deutscher Kernkraftwerke einen richtigen Knaller gelandet - griff das Umweltbundesamt mit seinem Leiter, Dr. Prof. Dr. Andreas Troge von der CDU, dieses Stichwort auf und rechnete mal vor, wie scheiße schädlich Silvester für die Umwelt ist. An Neujahr sei die Belastung durch Feinstaub so hoch wie an keinem anderen Tag im Jahr. Unmittelbar nach dem Jahreswechsel würden bis zu 4.000 Mikrogramm Feinstaub in einem Kubikmeter Luft gemessen. Der Jahresdurchschnitt Großstädten liegt bei 30 bis 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Dazu kommt, dass das Abbrennen der rund 10.000 Tonnen Feuerwerk in Deutschland umgerechnet rund 2.300 Tonnen Kohlendioxid produzieren (25 Gramm CO2 je Bundesbürger). Wir haben ja auch sonst keine Sorgen.

Doch, haben wir. Immer wieder gelangen in der letzten Zeit Meldungen in die Randnotizen der Medien, dass Kinder wegen Vernachlässigung sterben. Die Behörden geben sich überrascht, stellen sie doch immer wieder positive Prognosen gerade bei den "Familien", in denen es zu Todesfällen kommt oder geben ganz offen zu völlig mit der Materie überfordert zu sein. Gefundenes Fressen für alle Politiker und natürlich auch die Kirchen: Die Kinder müssen geschützt werden. Ja prima! Tolle Idee, nur frage ich mich wovor? Wie eine Familie mit einem von der Wirtschaft geforderten Mindestlohn von 4 Euro pro Stunde überhaupt dazu in der Lage sein soll, sich um die eigenen Kinder zu kümmern und gleichzeitig das eigene Überleben zu sichern, während die Politik gleichzeitig das soziale Netz immer mehr entfernt, frage wahrscheinlich nicht nur ich mich.

Und damit es nicht all zu langweilig wird: Der Präsident Afghanistans bittet Deutschland in der Bild ganz offiziell, doch unsere Bundeswehr bitte noch mindestens 10 Jahre im Land zu lassen. Möglichst sogar noch mit mehr Leuten und mehr Material. Die internationalen Fachleute in Sachen Außenpolitik sagen übereinstimmend, dass Deutschland sich gar nicht mehr aus solchen Themen heraushalten kann, ohne sich vollkommen zu isolieren und dutzende internationale Verträge zu brechen, auch wenn das irgendeine Partei im Inland noch so plakativ fordert (schönen Gruß an die Grünen). Und was war da mit der Reform der Bundeswehr und dem Infanteristen der Zukunft, der Modernisierung der Ausrüstung, neue Panzer, Flugzeuge, Hubschrauber, Uboote, Fregatten, Geschütze und so weiter und so fort? Face it: Deutschland rüstet betsenfalls um, aber garantiert nicht ab. Warum nicht?

In Pakistan ist gerade die Oppositionspolitikerin Benazir Bhutto ermordet worden. Hunderttausende protestieren seit Tagen jeweils in Indien und Pakistan. Die Zahl der Protestierenden und deren Gewaltbereitschaft nehmen zu. Pakistans Regierung ordnete zwar eine dreitägige Staatstrauer an, erlaubte aber gleichzeitig den Sicherheitskräften gewalttätige Demonstranten zu erschießen. Die aus Afghanistan operierende Al Qaeda bekannte sich zu dem Anschlag, bei dem die sehr populäre Politikern ums Leben kam. Ob das von Bedeutung ist? Nun, Pakistan ist nicht gerade das, was man einen Vorzeigestaat nennen kann. Mit Indien gibt es seit Ewigkeiten Zank und Streit. Auch hat Pakistan schon häufiger Al Qaeda finanziell unterstützt. Und als Sahnehäubchen: Pakistan hat die Bombe.

So, reicht das als Rundumschlag des Wahnsinns zum Jahreswechsel? Prinzipiell schon, aber da kommt mit Sicherheit noch was nach, wetten?

(Quelle: ARD, 2DF, n-tv, Bild, n24)

Donnerstag, 27. Dezember 2007

Partyfotos (26)

Und noch ein paar Partyfotos vom Stapel...

Talkshow

Ich wurde gefragt, was ich von Talkshows halte. Seit der Autobahndebatte mit Eva Herrman und Nina Hagen mit ihrer Alien-Invasions-Überzeugung sei das doch DER Kracher und Talkshows ein absolutes Muss. Ich sehe das anders. Ich halte Talkshows für den veröffentlichten Pegelstand der intellektuellen Leistungsbereitschaft der Gesellschaft. Gemessen an dem, was sich heutzutage alles in sogenannten "Talkshows" präsentieren darf, wundert es mich, dass hierzulande bloß knapp 8% der Schulabgänger den Hauptschulabschluss nicht schaffen. Oder wie Else Buschheuer sagte:
"Talkshows sind überzüchtet wie Rosettenmeerschweine. Sie sind der gespielte Witz, Allgemeinplätze, in denen man Gedanken tauscht, die man doppelt hat, falls man überhaupt welche hat."
Talkshows sind wie eine Volkskrankheit. Der Konsument glaubt, er hätte Teil an Hochgeistigem und bemerkt nicht, wie er in geistigem Dünnschiss ersäuft, weil auch sein Nachbar, Mann oder Frau, da nehmen sich die Geschlechter nichts, denselben Mist verinnerlicht und glaubt.

Dieser Glaube, diese Kritiklosigkeit gegenüber dem Schwachsinn, dem Wahnsinn und der tumben Dämlichkeit bis hin zur nackten Idiotie breitet sich rasant und umfassend aus. Mich entsetzte nicht mal mehr damit konfrontiert zu werden, dass man in meiner Verwandtschaft davon überzeugt war, 2012 würde die Welt untergehen, weil ja auf Youtube so glaubhafte Videos darüber zu sehen sein und ganz wichtige Menschen ganz tolles dazu gesagt hätten. Auch entsetzte es mich nicht zu erfahren, dass sogar die Inka oder Maya oder sonst eine verschwundene Uraltzivilisation Mittelamerikas vorhergesagt hätte, dass 2012 Schluss sei mit lustig.

Die Aufklärung dieses Schwachsinns ist mir zum Teil gelungen aber ich befürchte, dass ich von ganz anderen Menschen mit viel schlimmeren Fakten konfrontiert werde als der Theorie, dass die Erde sich selbst reinige und ganz gezielt auf die Ausrottung des Menschen hinarbeite. Das Aussterben der Maya und Co. sei ja eine deutliche Warnung gewesen, denn die haben es ja schon immer gewusst.

Irgendwie beneide ich diese Völker. Denen blieb solcher Blödsinn erspart...

Überschrift des Tages (49)

Bruderkrieg in Mecklenburg ohne Alkohol
Wohnen in Mecklenburg nur Brüder? Ist es da dank Alkohol friedlich? Ist etwa der gesteigerte Alkoholexport in dieses Bundesland die angekündigte Maßnahme gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit? Fragen über Fragen...

(Quelle: n-tv)

Mittwoch, 26. Dezember 2007

Jammern zu Weihnachten

Nicht Jammern - No WhiningNatürlich sind die zurückliegenden Feiertage immer eine willkommene Gelegenheit, sich mit der gesamten Verwandtschaft anzulegen, sich rund um die Uhr hemmungslos zu betrinken oder auch pauschal jedem auf den Sack zu gehen, der einem gerade einfällt. Manche machen sich auch einfach nur ruhige Tage und entspannen. Wieder andere rekapitulieren - je nach Erinnerungsvermögen - die Woche oder das Jahr oder das Leben oder irgendeinen Film. Insgesamt läuft Weihnachten aber auf drei Kernaspekte hinaus: Fressen und saufen, sich mit anderen anlegen und jammern.

Fressen und saufen müssen wir nicht diskutieren. Man schaue einfach auf die Anzeige der Waage und das Thema ist durch. Sich mit anderen anlegen ist weit gefasst. Wer nutzt nicht die Gelegenheit zu Weihnachten die letzten Intrigen der Familie und Verwandtschaft oder des näheren und weiteren Bekanntenkreises zu aktualisieren oder gar zu starten? Nicht wenige Leute, mit denen ich in den letzten Tagen sprach, scheinen das gar zum Hauptaspekt dieser "besinnlichen Zeit" erkoren un haben.

Und dann das Jammern. Das können wir ja nun besonders gut. Von Omas "haaach, der Hermine ihr Alfons hat es ja so schlimm mit der Galle und mir gehts ja gar nicht gut" bis hin zum immer wieder passend einzustreuenden "Scheiße, schon wieder alles teurer geworden" ist die Liste des Jammerns lang und umfasst Pflichtteil und Kür. Wer nicht weinigstens einmal über die Politik, das Geld, das Wetter, den Job, die Gesundheit oder das eigene Beziehungsleben jammert, wird meistens schräg angesehen und gilt nicht selten als Außenseiter und Sonderling.

Die Messlatte wird dieses Jahr zu Weihnachten durch Politik und Wirtschaft besonders hoch gelegt. Den Anfang macht Bundeswirtschaftsminister Michael Glos von der CSU. Er sagt (in der Zeit):
"Es gibt keine Dankbarkeit für die erreichten Erfolge."
Recht hat er! Für welche Erfolge sollte man denn auch dankbar sein? Gibt ja zur Zeit so viel Positives, dass man schier überfordert ist sich zu entscheiden, wofür man denn nun als erstes dankbar sein soll.

Renate Künast von den Grünen legt nach. Sie beschwert sich über die Märchenstunde der Regierung und orakelt das Jahr der Wahrheit:
"Ich fürchte, wir werden auch Ende 2008 noch nicht genau wissen, was Merkel will, aber wir werden definitiv erkennen, was sie nicht kann und deshalb nicht will."
Genau! Weil nur echte Politiker wollen, was sie nicht können! Wer nicht will, was er nicht kann, ist eine Memme!

Und dann die armen, geschundenen Raucher. Überall werden irgendwelche Kampagnen gestartet, um die armen, armen, unterdrückten Raucher zu schützen. Sehet, ihr Nichtraucher, ihr vernichtet Arbeitsplätze und Kulturgut! Das Ende der Welt ist nahe! Wer nicht raucht, ist ein Wirtschaftssünder! Und so weiter. Blah blah blah. Wenn man Raucher und Emos miteinander kreuzt, erhält man das penetranteste Jammerdestilat seit der Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren.

Natürlich - welch Überraschung - wird auch 2008 mal wieder hier und da "moderat" an der Preisschraube gedreht. Preisanhebungen um die 20% bei Energie und Gas, Benzin, Lebensmitteln, Alkohol, Bekleidung, Gastronomie... äh... eigentlich überall sind angekündigt und werden sich dezent bemerkbar machen, denn eins wird mit einiger Sicherheit nicht steigen: Das Gehalt. Darum schimpft nicht auf die Wirtschaft, denn - so BDI-Chef Thumann:
"Wir Unternehmer und Manager orientieren uns an klaren Werten. Moral lässt sich nicht in Zahlen gießen, aber wir folgen dem Leitbild des ehrbaren Kaufmanns"
Was wohl in etwa soviel heißt wie "ihr seid doch selber Schuld!"

Wen wundert es da, dass unsere Grundrechte erst abgeschafft und dann verkauft werden, an die Musikindustrie, die nämlich so hartnäckig über das Scheitern ihres verkorksten Geschäftsmodells jammert, dass man selbst auf EU-Ebene langsam den Mist glaubt, den diese Leute erzählen. Darum diskutieren bereits zwei Ausschüsse die Ideen der Medienindustrie, nach dem ab sofort alle Internetkommunikation durch Firmen vollständig überwacht, kontrolliert und gefiltert werden soll. Und es ist doch toll, wenn man sich rühmen kann, 25.000 Strafanzeigen erstattet zu haben.

Was gibt es noch zu Jammern? Ach ja, Urheberrecht war ja das Stichwort. Die Ägypter haben jetzt auch die Faxen dick mit dem ewigen Geklaue ihrer Ideen. Wer zukünftig einen Steinhaufen mit geraden Seiten aufschichtet, sollte daran denken, dass er das nicht so ohne Weiteres "Pyramide" nennen darf, denn die Ägypter sind dabei, sich darauf die weltweiten Urheberrechte zu sichern. Wenn das durchkommt, darf man bald für seinen Schutthaufen hinterm Haus diverse Euro nach Ägypten überweisen. Von wegen Kopien antiker Monumente und so.

So, das dürften genügend Gründe zum Jammern sein. In diesem Sinne: Wünsche frohes Fest gehabt zu haben!

(Quelle Spiegel, 2DF, ARD, Netzeitung)

Dienstag, 25. Dezember 2007

Partyfotos (25)

In Varel war Weihnachtsfete. Ich war auch da und wo ich bin, ist meistens die Kamera nicht fern.

Sonntag, 23. Dezember 2007

Das Geld der anderen

Die Gehaltsdebatte läuft auf Hochtouren. Der Präsident des Deutschen Bundestages Norbert Lammert sagte zur Bild am Sonntag:
"Ich ärgere mich erheblich über die Gehalts- Exzesse, die wir seit Jahren im Sport - insbesondere im Fußball - erleben." "Da setzt mein Fassungsvermögen inzwischen fast ganz aus." "Wenn der wohlhabendste deutsche Fußballklub einen brasilianischen Jugendlichen für 14 Millionen Euro kauft und mit einem Einkommen ausstattet, das die meisten Familienväter über Jahre in harter Arbeit nicht erwirtschaften können, sind Maßstäbe verloren gegangen."
Jetzt, da der Fußball, namentlich der FC Bayern, von solch illusterer Persönlichkeit der Politik dermaßen derb abgestraft wurde, dürfte sich bald auch hier eine für den Normalsterblichen völlig weltfremde Diskussion entfachen. Nach dem Sport wird dann sicher bald auch gegen die Gehälter der Fernseh-, Film- und Musikgrößen gewettert werden. Nach und nach werden dann sicher alle möglichen Großverdiener ans Tageslicht gezerrt bis schließlich alle Gehälter aller generell diskutiert werden und alle sich ausgiebig auskotzen, denn eigentlich bekommen alle viel zu wenig und eigentlich verdienen alle viel mehr.

Natürlich sind es immer die anderen. So auch hier. Die Gehälter der Spitzenpolitiker sind nämlich nach der Vorstellung des Herrn Lammert viel zu niedrig und müssten eigentlich deutlich angehoben werden! Die Bezahlung darf nicht beliebig weit von den übrigen Standards entfernt bleiben und die gerade erst beschlossene Gehaltserhöhung von kanpp 10% bliebe weit hinter der allgemeinen Gehaltsentwicklung zurück.

Wo wird das enden? Ich kanns mir gut vorstellen: Nirgends. Das wird ausgehen wie das Hornberger Schießen. Alle dürfen sich mal aufregen, dürfen Dampf ablassen und mehr Geld verlangen. Einige werden es bekommen, andere nicht und wieder andere werden weniger bekommen. Insgesamt wird sich nichts, aber auch gar nichts ändern. Mit einer Ausnahme: Es wird garantiert alles für alle teurer.

(Quelle: Netzeitung)

Überschrift des Tages (48)

Drastischer Traditionswechsel:

Der Weihnachtsmann trägt Flecktarn
(Quelle: 2DF)

Samstag, 22. Dezember 2007

Partyfotos (24)

Erster Schwung Partybilder von "neulich", die noch auf dem Stapel lagen...

Einfach zu viel zu tun...

Die letzten Tage waren (und sind) ziemlich anstrengend und voller Termine. Überraschend viele Leute kommen auf den letzten Drücker auf die Idee, Fotos von sich, ihren Kindern, Tieren, Verkehrsunfällen, Puppensammlungen oder auch der aktuellen OP-Narbe haben zu wollen, was zwar einerseits in Grenzen lukrativ ist, andererseits aber sehr sehr viel Arbeit bedeutet. Daher verwendete ich die etwas knappe Freizeit der letzten Tage für andere Dinge. Dazu gehörte allerdings auch, dass ich mich mal wieder mit den Themen Feminismus, Religion, Verschwörungstheorien und anderen hochinteressanten Rennstrecken menschlichen Wahnsinns befassen durfte. War toll, wenn auch erschütternd. Ob und wie diese Events ihren Weg auf die Herde finden, ist - wie das meiste - noch unklar. Aber während ich mich damit beschäftigte, fand ich zufällig diesen Exkurs in den Feminismus und anderes, den ich meinen Lesern nicht vorenthalten kann.

PS: Das ist zwar als Video bei Youtube gehostet, ist aber tatsächlich nur ein Audio-File mit einem Bild des Kabaretisten. Der wiederum ist ein alter Bekannter der Tapirherde...

Dienstag, 18. Dezember 2007

Ein Pilz - Ein Baum

Heizpilz Heizstrahler für draußenIch hab selten eine dämlichere Konsequenz einer Suchtbefürwortungskampagne gesehen als die, die momentan in Berlin losgetreten wird. Dort, wie überall anders auch, bekommen die Gastwirte langsam aber sicher vor dem 1.1.2008 Panik. Ab dann gilt das Nichtraucherschutzgesetz und dann ist Ende mit Rauchen. Und da Raucher ja - man weiß das ja aus jahrelanger Erfahrung - nur zum Rauchen weggehen, bleiben die dann ja alle zu Hause. Damit es denen recht kuschelig wird, muss man als arg geschundener Gastronom eben anbauen (und die Preise erhöhen) oder eben nach draußen ausweichen und es da irgendwie warm und gemütlich machen (und deshalb die Preise erhöhen).

Das Mittel der Wahl sind vielerorts sogenannte "Heizpilze". Das sind so sonnenschirmgroße Gasbrenner oder Elektrostrahler, die den Gehweg beheizen. Im Winter immer eine tolle Idee, war auch ich doch schon lange ein Fan öffentlicher Zentralheizungen im Freien. Allerdings wurzelt dieser Wunsch meinerseits in der unbedarften Zeit vor dem Klimaschock und dem damit verbundenen Weltuntergang. Bei den Gastronomen allerdings geht die Rechnung anders: Preiserhöhung + Heizstrahler = Raucher = Gewinn. Keine Raucher bedeutet kein Umsatz und damit der Ruin. Wir hatten diese haarsträubende Idiotie schon an anderer Stelle hinlänglich diskutiert.

Nun sieht es so aus, dass die Gastronomie pro grob geschätzt 10 Quadratmeter Außenfläche einen solchen Strahler einkauft und den fleißig lodern lässt. Das wiederum verursacht Abgase und verbraucht Energie und das nicht zu knapp. Das wiederum ist diversen Umweltschützern aufgefallen und die verbünden sich jetzt mehr oder weniger mit den Nichtrauchern. Im Resultat jedenfalls werden bundesweit alle möglichen Kampagnen, Diskussionen und Debatten geführt, wie Scheiße doch diese Heizstrahler sind, verursachen sie doch tonnenweise CO2. Auf Berlins Gastronomie hochgerechnet spricht man von 10.000 bis 20.000 Tonnen pro Jahr.

Nun haben die Gastronomen einerseits keinen Bock es sich mit den einzigen Gästen zu verscherzen, die Geld haben - gemeint sind die Raucher - andererseits haben sie aber noch weniger Bock, sioch als die Generalschuldigen am Klimawandel abstempeln zu lassen und darum blühen jetzt die ersten Fantasiekampagnen auf, mit denen die Lobby der Gastronomen (mal wieder die Dehoga, das sind diejenigen Lobbyisten der Gastronomie, die zB in Niedersachsen das Rauchverbot in Discotheken durchgesetzt haben) versucht, den ohne hin bescheidenen Ruf vor dem totalen Untergang im PR-Sumpf zu verhindern.

Dazwischen lavieren völlig hilflose Politiker herum, die sich nicht entblöden, den Kampf gegen den Klimakollaps über den Denkmalschutz zu führen und andere, die ganz offen zugeben, vor der Lobby der örtlichen Gastronomen bis zur Erdung der eigenen Stirn tief im Hinterteil eben jener eingeknickt zu sein und wieder andere hantieren hilflos mit irgendwelchen Floskeln und haben keine Schmerzen dabei zuzugeben, dass man eben nicht alles verbieten könne, was offensichtlich dumm, gefährlich und schädlich sei.

In der Zwischenzeit kam ein Händler solcher Heizstrahler aus Berlin auf den Trichter, ein "Öko-Label" zu erfinden. Wer sich einen solchen Strahler kauft, der kann ganze sagenhafte 2,50 Euro (zweifuffzich!) in einen Baumschößling investieren, der dann irgendwo in der Pampa in den Modder gestopft wird und mit Glück spätestens im nächsten Sommer wieder verreckt, weil wer kümmert sich schon darum, ob so ein grüner Pin am Arsch der Welt mal zum richtigen Baum wird? Wer dann nochmal einen Euro drauflegt, der bekommt sogar einen Sticker, dass sein Heizstrahler "klimaneutral" sei.

Merkbefreiungen gibt es gottseidank kostenlos. Und allen an dieser Debatte Beteiligten gehört eindeutig eine ausgestellt.

(Quelle: Spiegel)

Sachen gibts... (160)

Bei manchen Dingen bin ich einfach überfordert. Ganz ehrlich, da fehlen mir dann doch ein paar entscheidende Details, um auch weiterhin erfolgreich an die Welt im Allgemeinen und die Menschheit im Speziellen glauben zu können. Einen solchen Moment erlebte ich, als ich über dieses unglaubliche, unbedingt lebensnotwendige Stück Hightech stolperte, das in keinem Haushalt fehlen darf: Der Handwärmer für den USB Anschluss. Mit der unglaublichen Spannung der 5 Volt des USB-Ports des heimischen Computers schafft es dieses sagenhafte Gerät in nur 25 Minuten eine Temperatur von bis zu 50°C zu erreichen. Genug, um auch die kältesten Finger wieder aufzuwärmen. Natürlich kann man dieses Gerät auch mobil betreiben. Am Laptop zum Beispiel, der mit seiner üppig bemessenen Batteriespannung vielleicht sogar diese 25 Minuten überlebt.

Da jener Handwärmer auch noch sagenumwobene 100 Gramm wiegt, eignet er sich hervorragend für verschiedenste Sportarten als zusätzliches Trainingsgerät und - dank seines Kabels - wahrscheinlich auch als Peitschenersatz oder Strick für den Hals. Kreativen Geistern werden bestimmt noch andere Verwendungszwecke einfallen, die schon durch die Form irgendwie nahe gelegt werden, ich aber weder aussprechen noch ausschließen möchte.

Wer sowas unbedingt braucht - und davon scheint es Horden zu geben - der kann dieses Teil für nur noch knapp 11 US Dollar (plus Porto und so) vorbestellen, denn das Gerät ist zur Zeit ausverkauft, die nächste Lieferung wird demnächst erwartet.

Ich könnte wetten, dass dieses Gerät von einem Hersteller von Laptopakkus erfunden wurde...

Tae-kwon-Jedi

Ich will jetzt nicht sagen "die spinnen, die Amis", weil ich nicht weiß, ob die das wirklich ernst meinen oder nicht, aber es liegt mir auf der Zunge.

Montag, 17. Dezember 2007

Gefahr durch Gruppenzwang

Wegen der gerade losbrechenden Euphorie der Ausnahmesucher in Bayern und anderswo finde ich diesen Spott echt klasse:

Samstag, 15. Dezember 2007

Billiger, weil besser

BriefManche Argumentationen sind so offensichtlich haarsträubend, dass es schon beinahe weh tut. Zur Zeit wehren sich Arbeitgeber mit aller Kraft gegen Mindestlöhne. Warum sie das tun ist klar: Arbeitskraft wird dadurch teurer und das wollen die Arbeitgeber auf gar keinen Fall. Denen sind kostenlose (Praktikanten) oder Billigstkräfte (Ein-Euro-Job) am liebsten, weil da bekommt die Firma die Arbeit mehr oder weniger geschenkt. Aus Sicht der Gewinnmaximierung ist das sicherlich nachvollziehbar.

Der Post wurde jetzt ein Mindestlohn aufgedrückt, um dem Lohndumping entgegen zu wirken. Briefdienstleister müssen ihren Mitarbeitern jetzt mindestens 8,00 bis 9,80 Euro pro Stunde bezahlen. Etliche private Briefzusteller bezeichnen das als Ende der westlichen Welt und malen den Untergang des christlichen Abendlandes an die Wand. Unterstützt werden sie dabei von der neoliberalen FDP, die nicht müde wird, den Mindestlohn generell als staatliches Lohndiktat zu bezeichnen und Ende der Traifautonomie. Wir lassen mal außen vor, dass auch die FDP nicht erklären will, wie jemand mit den inzwischen von der Wirtschaft gezahlten "Gehältern" überhaupt überleben soll, aber das ist ein anderes Thema.

Damit man sich zwar dem Gesetz beugt, aber dennoch weiterhin Billigstlöhne zahlen kann, haben sich die privaten Briefzusteller eine neue Masche einfallen lassen. Sie behaupten, dass die privaten Briefzustelldienste eine eigene Branche wären. Argumentiert wird, dass die angebotenen Dienstleistungen mit denen der Post nicht vergleichbar sind, denn sie seien "qualitativ höherwertig". Solche Leistungen, wie die privaten Briefzusteller biete die Post überhaupt nicht an. Deshalb sei das eine völlig andere Branche und deshalb, weil man eben "qualitativ höherwertige" Leistungen anbiete, sei es auch legitim, wenn man einen um drei Euro niedrigeren Lohn zahle.

An Frechheit lässt sich diese Form der Argumentation glaube ich kaum noch überbieten.

(Quelle: Netzeitung)

Freitag, 14. Dezember 2007

Überschrift des Tages (47)

Dieses denkwürdige Zitat stammt vom Sprecher des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Hubertus Pellengahr. Der forderte die (zumindest noch) zeitlich begrenzte Aufhebung des durch die Verfassung garantierten Grundrechts auf Demonstrationsfreiheit, damit dem schwächelnden Einzelhandel in dieser durch Preiserhöhungen und Lohnsenkungen eh Umsatzschwachen Weihnachtsphase nicht noch etwa zusätzlich das ohnehin schwache Geschäft zu versauen. Und deshalb, so der Musterdemokrat, dürften Demonstrationen an Adventssamstagen in den Innenstädten nicht mehr genehmigt werden.

Der Mann spricht natürlich aus Erfahrung, fand doch erst am vergangenen Wochenende unter anderem eine Großdemonstration in Berlin statt und störte so den "reibungslosen Weihnachtseinkauf" im Bezirk Mitte. Für den kommenden Samstag sei in der Hamburger Innenstadt sogar eine Großdemonstration angemeldet, bei der sogar Ausschreitungen befürchtet würden. Hier ist für den Verband eine Grenze erreicht, an der die Grundrechte ganz eindeutig hinter den Umsatzbestrebungen des Einzelhandels zurück zu stehen haben. Denn merke:

Es kann besonders in Deutschland sehr wohl sein, dass die Grundrechte der Mehrheit auf Grund der Wünsche einer kleinen Minderheit abgeschafft werden. Oder aber wegen des Geldes. Oder aber wegen allgemeiner Paranoia. Oder aber wegen der Wünsche bestimmter Verbündeter. Oder weil das Wetter gerade schlecht ist. Oder auch einfach nur so.

(Quelle: AFP, danke Abtacha)

Sollen sie halt Kuchen essen!

ArbeitsamtDeutschland, eine zwei Klassen Gesellschaft, galt bislang immer als geflügeltes Kampfwort, um soziale Unterschiede aufzuzeigen, die durch das System verursacht wurden. Früher tat die große Mehrheit diese Unterstellung als Unfug ab, ging es doch allen einigermaßen gut. Irgendwie jedenfalls, und die, denen es nicht ganz so gut ging, die wurden schon vom sozialen Netz aufgefangen. Seit aber dieses soziale Netz immer mehr gestrichen wurde, damit der Staat sparen kann, fällt immer mehr Menschen auf, dass da irgendwas an der Verteilung nicht stimmt. Die Schere zwischen arm und reich klafft immer deutlicher auf und das sorgt für zunehmend Unruhe.

Letzter in die Öffentlichkeit gezerrter Brennpunkt war die Diskrepanz zwischen den Gehältern der Manager und dem einfacher Arbeiter. Elegant brachte sich die Regierung in Stellung und forderte von den Wirtschaftsbossen Zurückhaltung - damit man beim kleinen Mann punktet. Gerne möchte man damit vergessen machen, dass sich gerade erst die Politiker eine fast zehn prozentige Gehaltserhöhung genehmigt hatten und darum kommt das nicht eben entschlossene Auftreten vereinzelter Politiker bei diesem Thema auch sehr halbherzig 'rüber.

Was man von diesem Auftreten zu halten hat, zeigt meiner Meinung nach ganz gut eine aktuelle Entscheidung des deutschen Bundestages. Vom 1.1.2008 an werden Hartz-IV-Empfängern bei einem längeren Krankenhausaufenthalt pauschal die Leistungen gekürzt werden. Mit großer Mehrheit wurde im Bundestag die Forderung der Linken zurückgewiesen, eine entsprechende Regierungsverordnung zurückzuziehen. Diese Regierungsverordnung besagt, dass das Arbeitslosengeld II nach einem Aufenthalt von drei Wochen in einem Krankenhaus oder in einer Reha-Einrichtung pauschal um 35 Prozent gekürzt wird. Begründer wird das damit, dass die Betroffenen in diesen Einrichtungen kostenlos verpflegt werden.

Bei der Regierung sieht man das völlig entspannt, denn immerhin gibt es derzeit nach deren Ansicht viele verschiedene Gerichtsurteile zu diesem Thema, die alle unterschiedlich darüber urteilen, ob man die Bezüge überhaupt kürzen dürfe und falls ja, um wie viel. Das sei ja eine himmelschreiende Ungerechtigkeit, weil Ungleichbehandlung und deshalb sei die pauschale Kürzung der Bezüge um mehr als ein Drittel mehr als nur angemessen. Außerdem bewahrt die Frist von drei Wochen die meisten Betroffenen vor einer Kürzung.

Wie war das noch seinerzeit mit den Forderungen eines Herrn Hipp, über die sich Politiker aller Fraktionen lautstark beschwerten? Wie war das noch mit der Altersarmut und der Langzeitarbeitslosigkeit lebensälterer Menschen? Was war da noch gleich mit der Bezahlung von ärztlichen Leistungen? Sehe nur ich hier irgendwelche Parallelen?

(Quelle: n-tv)

Weniger ist mehr... Ärger

Wappen Schweden DetailSymbole sind wichtig. Symbole sind mehr als nur Selbstzweck. Sie stehen für etwas Größeres. Für Wappen gilt das um so mehr, denn sie sind heraldischer Identifikator und haben nicht nur den Zweck der schlichten Identifikation. Wappen ermöglichen auch das Ablesen der Herkunft, der Verdienste und einiges mehr. Das wiederum hindert aber nicht jeden daran, beim Durchsetzen irgendwelcher Pseudo-Ideale auf das Benutzen jeglicher Intelligenz zu verzichten und mit Gewalt seinen Willen zu erzwingen, koste es, was es wolle.

Diese Erfahrung machte man jetzt auch beim schwedischen Militär. Das schwedische Kontingent der Internationalen Friedenstruppe trägt dort ein Wappen, das den schwedischen Löwen zeigt. Einen männlichen Löwen. Einen eindeutig männlichen Löwen. Das Wappen zeigt nämlich nicht nur dessen Mähne, sondern auch noch dessen Geschlechtsteil. Das ging der wichtigsten Bewegung der Welt, nämlich der der Emanzipation der Frau zu weit. Das durfte nicht sein! Frauen in der Armee durften auf gar keinen Fall gezwungen werden, ein so eindeutig diskriminierendes Symbol des Patriarchiats tragen zu müssen. Und wenn doch, dann geht die Welt unter!

So gab Mann - mal wieder - den lautstark zeternden, weit voraus - aber leider sehr einseitig - denkenden Aktivistinnen deren Willen und entfernte die Männlichkeit vom Wappen. Die Feministinnen feierten ihren Sieg der Gleichberechtigung und die Welt wäre fast in Ordnung, wenn... ja, wenn die Feministinnen ein ganz klein wenig Zeit darauf verwendet hätten, sich mal mit dem nicht uninteressanten Thema der internationalen Heraldik auseinander zu setzen.

Warum? Nun, da hat, wie so ziemlich alles, der Löwe mit Mähne aber ohne Geschlechtsteil nämlich eine feststehende Bedeutung, und die interessiert sich keinen Deut für solche Themen wie den Streit von Frauen gegen Männer in irgendwelchen wohlhabenden westlichen Industrienationen. Dieses kastrierte Wappentier wurde und wird seit Alters her verwendet, um all jene zu kennzeichnen, die den König verraten haben. In Schweden, einem Königreich, ist dieses kleine Detail hinlänglich präsent - zumindest außerhalb der Kreise kämpferischer Emanzen, aber die haben sich ja auch schon in anderen Ländern bei anderen Gelegenheiten als vollkommen merkbefreit erwiesen. Eine schöne Lachnummer ist das jedenfalls, die mal wieder zeigt, wie "wichtig" die Emanzipation in unseren Breiten ist...

(Quelle: dpa)

Donnerstag, 13. Dezember 2007

Sachen gibts... (159)

Douglas HammerIch bin ja sowas von oldschool. Ich glaubte bis gerade eben tatsächlich, dass mein Werkzeugkasten vollständig wäre und für die gängigen Probleme des Haushalts und mehr gerüstet wäre. Ich hatte ja sowas von gar keine Ahnung! Wie konnte ich nur glauben, dass ein so lebenswichtiges Werkzeug wie mein Hammer auch nur annähernd den Anforderungen der heutige Zeit entspräche! Aber wie gut, dass es die Firma Douglas gibt, die mich darauf aufmerksam machte. Deren Hämmer sind eindeutig state of the art und nicht nur formschön und vielseitig verwendbar (mit ihnen kann man sogar Nägel in die Wand kloppen), sie sind sehr robust (dank der neuartigen Verschraubung fallen die Hammerköpfe nur ganz selten ab) und sie unterscheiden sich von meinem seit gut anderthalb Jahrzehnten kampferprobten Mottek vor allem durch eins, nämlich durch den Preis. Dieses Wunderwerk der Technik kostet nämlich nur noch die Kleinigkeit von - je nach Ausführung - 60 bis 70 US Dollar. Plus Porto und so weiter, versteht sich.

Was daran allerdings abgesehen vom Design so "neu" sein soll und ob dieses Werkzeug tatsächlich allen bisherigen Hämmern überlegen ist, muss jeder für sich selber entscheiden.

Sushi für Anfänger

Wer mich kennt, der weiß inzwischen, wie ich über das Modefutter "Sushi" denke. Japaner haben inzwischen auch begriffen, dass wir, die nicht-Japaner, von Sushi eigentlich so rein gar keine Ahnung haben und geben uns allerlei praktische Hinweise, wie wir richtig an unser Sushi kommen, wenn wir es denn wirklich haben wollen. Wohl bekommts!

Mittwoch, 12. Dezember 2007

Gleichberechtigt

KinderwagenVaterschaft ist ja schon immer so eine Sache gewesen, überall auf der Welt. Nicht jeder ist auf Anhieb begeistert davon und nicht selten hat Mann so seine Zweifel, ob der Nachwuchs denn auch wirklich der eigene ist. Neulich erst gab es da einigen Trubel, weil sich ein Vater erdreistet hatte, die gängige Praxis der Vaterschaft anzufechten, nach der er seine Vaterschaft nur mit dem Einverständnis der Mutter anfechten kann: Nur wenn die Mutter des Nachwuchses damit einverstanden ist, ist ein Gentest und damit die zweifelsfreie Feststellung der Vaterschaft überhaupt möglich. Ohne diese Einwilligung hat der Vater null Chance, überhaupt irgendwas zu tun, außer rum zu mosern und sich dem Zwang zum Bezahlen zu beugen.

Jedenfalls wurde festgestellt, dass diese Praxis doch irgendwie so Rechtens ist aber auch irgendwie wieder nicht, aber ein "heimlicher Gentest" ist definitiv nicht erlaubt, selbst wenn dabei zweifelsfrei herauskommen sollte, dass der angebliche Vater garantiert und definitiv und unter gar keinen Umständen nicht der Vater sein kann. Einleuchtende Argumentation: Wer einmal für ein Kind zahlt, ist dessen Vater und hat gefälligst für immer zu zahlen. Einzelfälle interessieren nicht und das ist nicht "unser" Problem, sollen "die" sich doch anders einigen, aber "wir" zahlen nicht. Denn: Wenn der (falsche) Vater als Zahler ausfällt, ist die Restfamilie meistens Sozialfall und liegt damit zu 100% auf der Tasche des Staates.

Nun hat sich aber bei Behördens herumgesprochen, dass es auch den umgekehrten Fall gibt. Es gibt falsche Väter, die ganz bewusst und mit Absicht erklären, sie wären der Erzeuger eines Kindes. Auch die Mutter weiß, dass dieser Mann mit absoluter Sicherheit nicht der Vater dieses Kindes sein kann. Trotzdem geben sie bei den Ämtern an, dieser Mann sei der erfolgreiche Stecher dieser Frau gewesen und damit derjenige, dessen Nachwuchs nebst Mutter gerade aus asylrechtlichen Gründen abgeschoben werden soll. Bislang ist es ein absoluter Hinderungsgrund der Abschiebung, wenn eine Asylbewerberin mit einem deutschen Staatsbürger ein gemeinsames Kind hat.

Nun hat der Gesetzgeber ein weiteres Mal seine Kreativität bewiesen. Da es hier ja um ganz gravierende Fälle des Betrugs geht und hier ganz massiv der Staat beschissen wird, sollen Behörden in Zukunft ein Recht bekommen, das Vätern nicht zusteht: Sie sollen die Vaterschaft auch nachträglich anzweifeln können und eine Überprüfung (lies: DNS-Untersuchung) hochoffiziell verlangen und anordnen können. Begründet wird das - stark verkürzt - mit der Ansage, dass ja schließlich nicht sein kann, dass hier jeder Asyl bekommt. Der entsprechende Gesetzentwurf der Bundesregierung (16/3291) fand die Zustimmung der Regierungsfraktionen und wird morgen vom Plenum des Bundestages verabschiedet werden.

Ich glaube nicht, dass es noch viel mehr Fälle gibt, in denen noch deutlicher gezeigt wird, wie stark hierzulande von Seiten des Staates mit zweierlei Maß zum Nachteil des Bürgers gemessen wird.

(Quelle: Bundestag)

Dienstag, 11. Dezember 2007

The Internet is for...

Wofür ist das Internet gemacht und wofür wird es genutzt? Ein paar interessante Fakten arbeitet dieses Video sehr reizend und für jeden klar verständlich auf.

Für lau?

MS Office 2007Microsoft kennen die meisten von uns als eher geldgieriges Unternehmen mit zuweilen mehr als nur fragwürdigen Produktstrategien und als Hersteller irgendwie unfertig erscheinender Produkte, die das Leben mit Problemen bereichern, die man sonst gar nicht hätte. Oder welcher Normalsterbliche hätte je gedacht, dass Begriffe wie "dezentrales Backup" oder "Firewall" mal in seinen Alltagswortschatz einzug halten? Jedenfalls, genau jener Hersteller, dem wir so congeniale Produkte wie Office und Windows verdanken, hat sich eine neue Vermarktungstrategie einfallen lassen.

Wie auch jeder andere Hersteller von Computersoftware, so leidet auch Microsoft unter raubkopierten Versionen seiner Software. Nicht nur wegen des entgangenen Gewinns, sondern auch wegen der anderen Probleme, die raubkopierte Software manchmal so mit sich bringt - man denke nur an das leidige Thema Viren. Darum geht das Unternehmen aus Redmond jetzt in Vorlage und überrascht mit einem recht denkwürdigen Angebot:

Wer am Windows Feedback Program teilnimmt, kann völlig legal und absolut kostenlos Versionen folgender Software erhalten: Microsoft Windows Vista Ultimate (32-bit und 64-bit DVD), Microsoft Office Ultimate 2007, Microsoft Money Plus Premium, Microsoft Student with Encarta Premium 2008 und Microsoft Streets and Trips 2008. Der Haken? Man muss eben bei oben genanntem Programm mitmachen, und das hat es in sich. Einerseits muss man an mehreren, automatisch zugestellten Umfragen teilnehmen, was wohl noch einigermaßen akzeptabel wäre. Aber man muss auch noch ein kleines Programm installieren, das für die Dauer von drei Monaten permanent beobachtet, was der User auf seinem Rechner so treibt und diese Daten wiederum an die Firma in Redmond übermittelt.

Nach diesen drei Monaten deaktiviert sich das Programm und der Anwender bekommt seine Software, sofern er sich den Vorstellungen von Microsoft entsprechend verhalten hat. So sagt man jedenfalls. Ich mein, mal ehrlich: Glaubt irgendjemand, dass sich diese Software nach drei Monaten wirklich von alleine deaktiviert? Eine Software von Microsoft, der der Anwender erlaubt hat, sämtliche Daten zu sammeln und auszuwerten? Den Traum eines jeden Marktforschers in der IT-Branche?

Abgesehen davon gibt es nur noch einen Haken: Das Projekt ist zur Zeit begrenzt auf Personen über 18 Jahre, die US-amerikanische Staatsbürger sind. Ach ja und man muss der Eigentümer des Computers sein, der für das Prigramm angemeldet wird. Mitarbeiter von Microsoft, comScore und MarketTools dürfen nicht mitmachen.

(Quelle: Microsoft)

Nicht Original

Terracottakrieger ChinaChina und Deutschland haben nicht immer die einfachste Beziehung zueinander, was vielfältige Gründe hat. Trotzdem ist man sehr an einander interessiert, denn man kann nicht nur von einander lernen, sondern insbesondere auch an einander verdienen. Darum ist man immer bemüht, das Verhältnis irgendwie am Leben zu halten und zu verbessern, was mal besser, mal schlechter klappt. Oft genug sind es die Schreckensmeldungen der Medien über Raubkopien, giftiges Spielzeug, Industriespionage, staatliche Repressalien und so weiter, die China hierzulande negativ auffallen lassen.

Damit der Bürger aber nun nicht permanent daran glaubt, China sei "das große unbekannte Böse", versucht man dem Bürger jenes unglaublich riesige und komplizierte Land weit im Osten irgendwie nahe zu bringen. Das macht man meistens über Kultur. Konzerte, Tourneen, Vorträge und Ausstellungen zum Beispiel sind ein gern gewähltes Mittel, um das Interesse und damit die Aufgeschlossenheit gegenüber China zu wecken. Besonders toll finden Leute "irgendwas Historisches". Am Besten etwas, das ausgegraben wurde und uralt ist. Zwar versteht niemand so recht, warum ausgerechnet davon eine solche Faszination ausgeht, aber bitte sehr, warum nicht.

Deshalb stellt das Hamburger Museum für Völkerkunde zur Zeit einige der sogenannten "Terrakottakrieger" aus. Das sind lebensgroße Tonfiguren, die zu hunderten am Grab des ersten Chinesischen Kaisers gefunden wurden. Das ist ein ziemlicher Ausstelungsmagnet und das Museum verkündete stolz, dass bereits 10.000 Besucher die am 26. November eröffnete Ausstellung gesehen hätten. Gegen Eintritt, selbstverständlich. Eigentlich könnten alle glücklich sein, wenn es da nicht ein kleines Problem gäbe.

Aus China meldeten sich offizielle Stellen (unter anderem das staatliche Amt für die Verwaltung von Kulturgütern in Beijing und das Provinzamt für Kulturgüter in der alten Kaiserstadt Xi'an, von wo die Figuren stammen) und zeigten sich sehr erstaunt:
"Wir haben gegenwärtig keine Ausstellung mit Terrakotta-Soldaten in Deutschland." "Wir sind daran nicht beteiligt." "Wenn es eine gäbe, müssten wir davon wissen, weil sie von uns hätte genehmigt werden müssen."
Ups. Man sollte davon ausgehen, dass die Chinesen wissen, wovon die Rede ist, immerhin sind es ihre Tonsoldaten und die sind momentan wohl mit das Berühmteste, was China zu bieten hat. Man sollte auch davon ausgehen dürfen, dass die gerade bei sowas keinen Schmu erzählen und ein renomiertes Museum beschubsen. Darum glaubt man inzwischen selbst im Hamburger Museum für Völkerkunde, dass man vielleicht betrogen wurde und hat die Polizei eingeschaltet. Das Landeskriminalamt ermittelt und die bisherigen Besuchern der Ausstellung können ihr Geld zurückverlangen, wenn sie sich denn getäuscht fühlen. Der Geschäftsführer des Völkerkundemuseums, Thorsten Pück, sagte am Montag:
"Sollten sich Besucher getäuscht fühlen, bekommen sie ihr Geld zurück." "Wir werden ein Hinweisschild aufstellen, dass es sich um Kopien handelt. Dann kann jeder Besucher selbst entscheiden, ob er die Schau sehen möchte oder nicht."
Irgendwie ziemlich peinlich, zumal die chinesischen Behörden sich nicht verkneifen können darauf hinzuweisen, dass die Originale von Fachleuten sehr leicht anhand der Struktur und Farbe des Tons zu erkennen sind und man selbstverständlich auch für das Austellen von Kopien eine Erlaubnis aus China benötigt...

(Quelle: Tagesschau)

Gehaltsidee

EurosZwei politische Debatten sind in den letzten Tagen einigermaßen zum Dauerbrenner avanciert: Mindestlöhne und Managergehälter. Das Eine soll in etwa das Minimum dessen markieren, was jemand für seine Arbeit an Geld bekommen muss, das andere ist ein nach oben offenes Maximum weit jenseits der Vorstellungskraft der meisten "normalen" Arbeitskräfte. Beides sorgt für gesellschaftliche wie politische Unruhe und beides sind nicht eben unwichtige Eckpfosten der Tarifautonomie und Vertragsfreiheit und es ist nur zu verständlich, warum es bei beiden Themen massive Vorbehalte gegen eine staatliche Fixierung von Grenzen und Summen gibt.

Gerade eben im Bad kam mir eine Idee: Warum nicht die Höhe der Managergehälter "einfach" per Gesetz an den mindestens zu zahlenden Lohn koppeln? Zum Beispiel das Gehalt des Topmanagers auf maximal das dreißigfache (oder so, kann man ja aushandeln) des niedrigsten in dieser Firma gezahlten Lohnes festschreiben? Wie viel da dann im Endeffekt gezahlt wird, kann sich die Firma ja selber ausdenken. Nur so als Idee.

Montag, 10. Dezember 2007

Überschrift des Tages (46)

Schon lange nicht mehr hat unser Bundesminister des Inneren in so kurzer Zeit für so viele Schlagzeilen gesorgt. Am vergangenen Wochenende bewies er uns allen erneut, wie hart und vielseitig der Beruf des Innenministers ist. Zunächst der populistische Zucker für die Privatfernsehn konsumierenden Massen:

Schäuble für Offenlegung von Managergehältern
Schäuble mischt sich ein in die "Gerechtigkeitsdebatte", die zur Zeit in großem Maßstab losgetreten wird. Hintergrund sind die Gehälter der Manager, die nach Ansicht einiger vollkommen angemessen, nach Ansicht Anderer vollkommen unangemessen sind. Die Offenlegung der Gehälter soll dabei ein Mittel sein, um indirekt Druck ausüben zu können und die Einkommensdifferenz so in den Griff zu bekommen. Gehaltszahlungen im zwei und sogar dreistelligen Millionenbereich und damit jenseits des hundertfachen eines normalen Arbeiterlohns, sorgen für Probleme, auf die die Politik gar keinen Bock hat, nämlich den Aufstand des kleinen Mannes. Und damit "der kleine Mann" die Politik auf seiner Seite wähnt, stößt Schäuble schön artig mit ins Horn - Wohl wissend, dass diese Regelung zum Nachteil der Manager auch als Präzedenzfall herhalten kann. Was für den Manager gilt, kann auch für den kleinen Mann gelten: Offenlegung der Gehälter für alle!

Und das wiederum ist doch hervorragend für die Terrorbekämpfung geeignet: Wenn man weiß, was jemand verdient und man weiß, was er auf dem Konto hat, dann kann man "auffällige" Abweichungen im Kontostand nach oben oder untern sehr viel besser erfassen, wenn etwa ein Arbeitsloser plötzlich 20.000 Euro auf seinem Konto hat und die an einen Baumarkt weiterleitet oder ähnliche Summen im Chemiegroßhandel ausgibt...

Und weil diese Gefahr nicht zu verachten ist und der Staat eh noch nicht genug weiß, legt Schäuble noch einen drauf:

Schäuble für Spähangriff
Er fordert - zusammen mit dem Bundeskriminalamt - neue rechtliche Möglichkeiten. Denn, so Schäuble zum Spiegel:
"Bei den möglichen Bedrohungen durch den internationalen Terrorismus reichen die klassischen Mittel der Strafverfolgung nicht mehr in allen Situationen aus."
Die Spitzen von Bundeskriminalamt (BKA) und Landeskriminalämtern (LKA) fordern ergänzend eine Videoüberwachung von Wohnungen zur Terrorabwehr. Der Innenexperte der FDP-Bundestagsfraktion, Max Stadler, reagierte darauf vorab schon mal entsetzt:
"[Schäuble] nähert sich in bedenklicher Weise der Lehre vom 'Feindstrafrecht', wonach Verfahrensrechte für Verdächtige in bestimmten Situationen nicht mehr gelten sollen."
Schön zu sehen, dass selbst in der Politik die Ideen der Sicherheitsfanatiker langsam mal auf gewisse Skepsis stoßen, auch wenn es für zu viele Grundrechte bereits zu spät ist.

Aber der Herr Innenminister ist um seinen Ruf peinlich besorgt. Damit er nicht so rüber kommt, als würde er nur einseitig zu Lasten der Bürger Forderungen stellen, hat er sich jetzt auch in die frisch entbrannte Debatte um die Church of Scientology eingeschaltet:

Schäuble: Scientology strebt Macht an
Völlig überraschend stellt er fest, dass diese (je nach Sichtweise) Sekte / Religion / Kirche / Unternehmung unter anderem das Ziel hat, Macht zu erlangen, zu maximieren, zu halten und zu nutzen. Gegenüber der Bild am Sonntag sagte er:
"Scientology arbeitet auch in Deutschland daran, politische Macht und Einfluss zu erringen"
Ein Verhalten, das bei anderen Organisationen natürlich völlig undenkbar und vollkommen unbekannt ist...

(Quelle: 2DF, n24, Spiegel)

Samstag, 8. Dezember 2007

Untersuchungsergebnis

KernkraftwerkSchon seit Ewigkeiten weiß man von Vorfällen rund um Kernkraftwerke. Fragt man die dortige Bevölkerung, dann ist es für die dort wohnenden unumstößliche Tatsache, dass die Menschen in der unmittelbaren Umgebung krank werden. Immer wieder gingen Fälle von Leukämie durch die Presse und immer wieder wurde behauptet und "bewiesen", dass diese und andere Erkrankungen ja überhaupt nicht an den Kernkraftwerken liegen können, denn es wäre kein Zusammenhang beweisbar. Jetzt gibt es eine Studie des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS). Und diese Studie besagt irgendwie das Gegenteil. Die Fallzahlen des deutschen Kinderkrebsregisters zwischen 1980 und 2003 weisen nach, dass im Umkreis von fünf Kilometern um Atomreaktoren 77 Kinder an Krebs erkrankt sind, davon 37 an Leukämie. Im statistischen Durchschnitt hätten aber nur 48 Krebs- beziehungsweise 17 Leukämie-Fälle auftreten sollen.

Die Studie belegt anhand nackte Zahlen, dass die Häufigkeit von Krebserkrankungen bei Kindern unter fünf Jahren mit der Nähe zu einem der 16 deutschen Reaktorstandorte zunimmt. Je näher ein Kind an einem Kernkraftwerk lebt, desto wahrscheinlicher erkrankt es an Krebs. Das ist starker Tobak, denn das bedeutet, dass unsere angeblich super sicheren und völlig ungefährlichen Kernkraftwerke in Wirklichkeit überhaupt nicht ungefährlich und schon gar nicht sicher sind. Die Energiewirtschaft hat aus verständlichen Gründen gar kein Interesse daran, dass genau das bewiesen wird.

Wen wundert es da, dass das Bundesumweltministerium angekündigt hat, die Studie überprüfen zu lassen? Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umweltschutz, sagt zu der Studie, dass die Strahlenbelastung der Bevölkerung durch den Betrieb der Atomkraftwerke in Deutschland um mindestens das Tausendfache höher sein müsste. Ansonsten sei der beobachtete Anstieg des Krebsrisikos und die bekannte Strahlendosis nicht in Einklang miteinander zu bringen. Die Studie soll deshalb "ausführlich" untersucht und überprüft werden. Die Methoden sollen im Detail bewertet und hinterfragt werden. Nach einer umfassenden Überprüfung werde man dann über das weitere Vorgehen entscheiden.

Man könnte auch sagen: "Lasst die Studie mal ein paar Jahre im Keller verschwinden, bis wir genügend andere Ergebnisse auf dem Tisch haben, die diese Studie vollkommen widerlegen. Jetzt gerade passt uns die Studie voll nicht in den Kram." Die Debatte um die Kraftwerke in Deutschland, Restlaufzeiten, Energiekonzerne insgesamt, der Gewinnamximierung zulasten der Sicherheit und so weiter sind spätestens seit der Pannen "neulich" wieder im Bewußtsein der Bevölkerung. Da passt es so rein gar nicht in den Kram, wenn ausgerechnet jetzt der Ruf der Kernkraftwerke völlig ruiniert wird.

Ich wette Euro gegen Pesos, dass wir schon bald eine völlig andere Studie vorgelegt bekommen, die das genaue Gegenteil beweist, oder zumindest belegt, dass der Anstieg der Krebsfälle andere Ursachen hat oder wenigstens aber auf falschen, weil unvollständigen Zahlen basiert. Oder sowas in der Richtung. Und selbst wenn das nicht passieren sollte. Selbst wenn irgendein Politiker das Kreuz dazu haben sollte tatsächlich zu sagen, dass der Kaiser ja gar nichts anhabe, woran ich massive Zweifel habe, bin ich mir sicher, dass absolut nichts passieren wird.

Es werden dann vielleicht eine Reihe Prozesse gegen die Betreiber los getreten. Es kommt zu jahrzehntelangen Prozessen und es wird sich genau NICHTS ändern. Mit einem Unterschied: Der Preis für den Strom wird schlagartig durch die Decke explodieren, weil die Betreiber ja plötzlich unheimlich viel in die nachträgliche Sicherung der Bevölkerung investieren müssen und man habe das ja alles gar nicht gewusst und hach nein wie tragisch das nicht alles ist.

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen. Aber auch dieses Beispiel zeigt einmal mehr, wie verlogen Wirtschaft und Politik sind, wenn es um das ganz große Geld geht. Da spielen Menschenleben keine Rolle. Hauptsache der Rubel rollt.

Überschrift des Tages (45)

Das klassische Weihnachten ist in Gefahr!

Araber und Chinesen kaufen Weihnachtsbäume weg
Wie die Oma immer sagte: "Immer diese Ausländer..."

(Quelle: Spiegel)

Freitag, 7. Dezember 2007

Preisgestaltung

Kerrygold Irische ButterEs ist nicht lange her, da wurde mir erklärt, dass es unbedingt zwingend notwendig sei, dass ich ab sofort für Lebensmittel sehr viel mehr Geld bezahle. Butter ist da ein tolles Beispiel. Ich mag aus verschiedenen Gründen - meine Abstammung und damit auch ein Stück weit Heimatverbundenheit spielen schon eine gewisse Rolle - irische Butter besonders gerne. Die war nun schon immer etwas teurer, wegen der Steuern und Zölle. Plötzlich war aber die Deutsche Markenbutter, ein Produkt, das ich gerne als Schmierbrikett bezeichne, teurer und alle Welt begann mir meine Butter wegzukaufen. Sauerei.

Jedenfalls inzwischen hat sich das etwas normalisiert und das Deutsche Brikett hat wieder seinen angestammten Platz unter den billigen - ich wähle das Wort bewußt - Produkten eingenommen. Finde ich gut, denn so bleibt mehr für mich. Jedenfalls Butter, so heißt es, sei teuer. Dem kann ich folgen, denn knapp 1,50 Euro pro 250 Gramm Streichfett sind nicht eben wenig. Behauptet wird, dass Butter ein Spitzenprodukt sei und deshalb so teuer sein müsse. Okay, kann sein, nur weiß ich, dass in anderen Ländern die Butter erheblich günstiger ist.

Nun kam ein schwedisches Möbelhaus, das den meisten besonders durch den schier endlosen Bastelspaß im Kreise scheinbar völlig identischer Bretter bekannt ist, die bei korrektem Befolgen einer quadratmetergroßen Aufbauanleitung in fließendem Aramäisch einen Schuhschrank ergeben sollen, auf die Idee, seinen Kunden ein ganz besonderes Geschenk zum Nikolaus zu machen. Jenes Möbelhaus bot seinen Kunden das 250 Gramm Paket Deutsche Markenbutter für sage und schreibe 50 Cents an.

Nun kann man natürlich sagen, dass die ein oder zwei Päckchen halt zu Werbezwecken so günstig waren und die Kette mit Absicht voll draufgezahlt hat, damit der Kunde in den Laden kommt. Aber mal ehrlich: Interessiert mich das, warum irgendein Laden etwas günstig anbietet? Nein, es ist mir - mit Verlaub - vollkommen egal. Und wenn der Händler 50 Euro pro Paket draufzahlt, mich interessiert, was ich bezahle. Und das bringt mich zur entscheidenden Frage.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) geht wegen dieser Aktion richtig ballistisch. Man regt sich fürchterlich auf und macht richtig Welle. Für die deutschen Bauern ist es eine glatte Verhöhnung, wenn ihr wertvolles Produkt und Lebensmittel Butter in solcher Weise abgewertet und verramscht werde, erklärte der stellvertretende DBV-Generalsekretär Adalbert Kienle in Berlin. Der DVB werde Bundeskartellamt und den Deutschen Werberat über die Vorgänge informieren und außerdem den Papst, die Bundeswehr, die CIA, Microsoft und natürlich auch Google und den Mossad einschalten.

Die Aufregung verstehe ich nicht. Hat das Möbelhaus die Butter geklaut? Ich vermute nicht, denn es geht ja eben nicht um ein oder zwei Pakete, sondern um zig Tonnen dieses "wertvollen Produktes". Glaubt irgendjemand, dass eine Möbelkette "mal eben" etliche Tonnen Butter einkaufen kann, ohne dass das irgendjemandem auffällt? Ich nicht. Glaube ich, dass die Preiserhöhungen zwingend notwendig waren? Nein. Glaubt das überhaupt irgendjemand? Ich bezweifle das. Aber eine schöne Demonstration des Sturmes im Wasserglas war es schon und es zeigt auch ganz deutlich, was von den Begründungen der Preiserhöhungen zu halten ist, nämlich nichts.

Ach übrigens: Für nächstes Jahr wurden bereits weitere Preissteigerungen, besonders bei Butter und anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen, angekündigt. Man sollte sich wahrscheinlich schon mal auf 2 Euro pro Paket Butter einstellen...

(Quelle: Berliner Morgenpost)

Geld machen (25)

EurosGaloppierender Schwachsinn fällt meistens besonders dann auf, wenn es ums Geld geht. Neulich kam eine "Verwertungsgesellschaft" auf den Bolzen, dass man ja das geschriebene Wort mit Gebühren belegen müsse, denn - so die Idee - die Urheber, die Schaffenden, müssten ja daran verdienen, dass ihre Werke reproduziert werden. Und so wurden Scanner und Kopierer mit zum Teil erheblichen Zusatzgebühren belegt, unabhängig davon, wer diese Geräte benutzt und wofür.

Nun, ich bin selber Autor. Nicht nur hier auf der Tapirherde, sondern auch so richtig mit Büchern und so. Ich soll mir also mein eigenes Gehalt zahlen, wenn ich einen Scanner kaufe, oder einen Kopierer oder aber - so die letzte grandiose Idee der VG Wort - einen Drucker. Zwischen 10 und 300 Euro wollte man dort dafür haben, dass sich jemand einen Drucker kauft. Nicht nur mir blieb ob so viel Dreistigkeit der Mund offen stehen: Ich soll mir selber Geld bezahlen, damit ich meine eigenen Texte ausdrucken darf? Texte anderer Leute drucke ich normalerweise nicht aus, die kaufe ich gleich als Buch oder lese sie online. Was zur Hölle?!

Die Sache ging vor den Bundesgerichtshof und die VG Wort klagte gegen Canon und verlangte rückwirkend die Erstattung eben jener Gebühren auf alle seit 2001 verkauften Drucker. Der BGH hörte sich die Forderung an und entschied gegen die VG Wort. Die VG Wort versteht die Welt nicht mehr und will sich die so entgangenen Einnahmen auf anderem Wege holen, nämlich über eine Anpssung der "Gebühren", die auf Scanner undd Kopierer erhoben werden. Und man kann ja auch noch vors Verfassungsgericht ziehen.

Wer nun glaubt, dass damit die Posse beendet sei, der hat die Kreativität der Geldeintreiber unterschätzt. Mit dem Wirksamwerden der zweiten Novelle des Urheberrechts stehen der VG Wort nach ihrer Auffassung die verlangten Abgaben ohne hin zu. Diese Neuregelung besagt, dass Geräte auch dann vergütungspflichtig sind, "wenn sie sich nur in Verbindung mit anderen Geräten oder sonstigem Zubehör zur Vervielfältigung eignen" - jedenfalls sieht das die VG Wort so.

Der Branchenverband der Informationstechnologie Bitkom ist natürlich völlig anderer Meinung und so werden wir weiterhin einen handfesten Streit vor Gericht ausgetragen sehen, bei dem es nur um eins geht: Ums Geld. Die VG Wort will verdienen und zwar viel. Sie will den Umsatzrückgang aus dem Minderverkauf von Büchern und Zeitschriften kompensieren und sucht händeringend neue Gelddruckmaschinen. Mir als Autor stellen sich da ein paar Fragen. Erstens: Wo bleiben meine Vergütungen? Zweitens: Wieso werde ich für meine hier geschriebenen Texte nicht bezahlt, obwohl ich weiss, dass diese anderswo, jenseits der Tapirherde verwendung finden und das nicht nur als schlechtes Beispiel?

So wie mir geht es vielen Autoren und das Problem ist nicht, dass die Idee der Vergütung über einen Zentralverband an sich schlecht wäre. Das Problem ist allerdings, dass dieser Verband nur an sich selber denkt und nicht an die, die er behauptet zu vertreten. Andererseits: Wir, die Autoren, werden vom Gegenüber nicht wahrgenommen und fallen "unter den Tisch", während die VG Wort sich hinstellen kann und ungestraft behaupten darf, sie könne ja nichts dafür, dass wir, die Autoren, solche Forderungen hätten.

Ganz ehrlich? Meiner Meinung nach sollten "Verwertungsinstanzen" wie die VG Wort und die RIAA, GEZ, MPAA und so weiter allesamt verboten werden, denn sie bereiten nichts als Ärger, Scherereien und Probleme und sie belasten völlig unnötig die Gerichte. Leider wird sich das nicht so schnell durchsetzen können, weil der Markt gerade da dann doch nicht so schnell und felxibel ist, wie manche gerne behaupten.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Kanadische Idee

MP3 Download Illegal Internet MusikHierzulande wird gerade mal wieder die große Keule gegen die bösen Musikpiraten ausgepackt und es grassieren die Razzien. Gleichzeitig verkünden Marktforscher, dass sie sich mit den Verdienern an den Verwertungsrechten von Medien solidarisieren und denen die Arbeit abnehmen wollen. Sie wollen unrechtmäßig veröffentlichtes Material aufzuspüren. Ich meine, wenn Marktforscher, die im Prinzip nicht viel anderes machen als zu beobachten, was Menschen einkaufen, Geld damit verdienen, dass sie anderen Menschen für Leute beobachten, die Geld ihr damit verdienen, das wiederum ganz andere Leute arbeiten, dann frage ich mich, ob ich nicht auch einfach für das aus dem Fenster gucken von der Medienindustrie Geld bekommen sollte, aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls versucht momentan wohl jeder irgendwie am längst krepierten Kadaver eines Geschäftsmodells des vergangenen Jahrtausends noch irgendwie Geld zu verdienen.

In dieser Zeit, in der ich grundsätzlich jeden Schwachsinn für möglich halte und mich nicht darüber wundere, dass sogar solch kreuzblöde Regelungen, wie GEZ-Abgaben auf Internetanschlüsse ohne Widerspruch akzeptiert werden, weil ja ARD und 2DF Webseiten betreiben und sich die Gastronomie über die durch die Ausnahmen eines Rauchverbots entstehenden Probleme beklagt, die sie selber erzwungen hat, und deshalb erstmal saftig die Preise erhöht (die Umbauten wollen ja schließlich bezahlt werden), in dieser heiligen Zeit vor Weihnachten überrascht mich eine Nachricht aus dem fernen Kanada. Dort nämlich haben sich der Verband kanadischer Songwriter (Songwriters Association of Canada, SAC) und die Vereinigung der Musikschaffenden Kanadas (Canadian Music Creators Coalition, CMCC) zusammengetan und einen Plan vorgestellt, den ich irgendwie toll finde.

Diese beiden Gremien, die wohl in etwa das Gegenstück zur amerikanischen RIAA sind, haben sich überlegt, dass man doch einfach pauschal jedem Internetbenutzer eine Gebühr von umgerechnet 3,39 Euro pro Monat aus der Tasche zieht, dafür aber im Gegenzug den Tausch jeglicher Musik über P2P-Tauschbörsen und so weiter erlaubt. Ganz im Ernst: Ich bin baff. So viel Innovationsgeist hätte ich denen echt nicht zugetraut. Die Idee finde ich richtig gut, auch wenn das nicht unbedingt der Weisheit allerletzter Schluss ist, aber die Idee ist mit Abstand das Beste, was ich bisher in dieser Richtung von irgendjemandem aus der Branche gehört habe.

(Quelle: Heise)

Rabatt

Papst BenediktSollte zufällig gerade jemand bei der Revision seiner eigenen Verfehlungen und Missetaten ein schlechtes Gewissen bekommen haben, weil die Liste dann doch etwas zu lang ist: Hilfe naht! Der wie gewohnt um das Wohl seiner Mitmenschen besorgte Vertreter des Einzig Wahren Gottes auf Erden, Papst Benedikt XVI., verspricht Hilfe. Der Vatikan teilt in einem vom Großpönitentiar, Kardinal James Francis Stafford, und Bischof Gianfranco Girotti unterzeichneten Dekret mit, dass allen Gläubigen ein vollkommener Ablass von ihren Sünden gewährt wird, wenn sie denn im 150. Jubiläumjahr der Marienerscheinungen von Lourdes eben dorthin pilgern. Das Jubiläumsjahr geht übrigens vom 8. Dezember 2007 bis zum 8. Dezember 2008, was wohl niemanden verwundert, denn die Uhren gehen in der Kirche halt anders.

Nun ist die Kapelle in Lourdes nicht eben die größte und es gibt genügend Sünder und der Weg nach Frankreich ist ja auch nicht so einfach. Darum hat der Chef aller Katholiken seine weltmännische Weitsicht bewiesen und lässt im selben Schriftstück - das selbstverständlich im von jedem Menschen überall in der zivilisierten Welt gesprochenem Latein verfasst ist - verkünden, dass es selbstverständlich auch völlig ausreiche, wenn man denn zwischen dem 2. und dem 11. Februar 2008 irgendwo auf der Welt eine Kapelle oder sonstige Stätte besuche, in der die Madonna von Lourdes verehrt wird.

Die Frage ist, ob es ausreicht, sich eine Kopie der Madonna von Lourdes auf den Kaminsims zu stellen, um von dieser Regelung zu profitieren. Falls jemand daran glaubt und Interesse an einem 100% Rabatt auf sein Sündenkonto ist: Solche hochwertigen Statuen gibt es auch im Versandhandel für günstig Geld.

(Quelle: n-tv)

Sendepause? Nope.

In den letzten Tagen war hier nicht so viel los und manch einer mag befürchten, dass die Tapirherde einfach so den Betrieb einstellen könnte, aber das wird wohl so schnell dann doch nicht passieren. Der Grund für den etwas gering ausfallenden Traffic ist ein rein privater, der sich auf ein Wort abkürzen lässt: Frau. Halten wir eine lange Geschichte kurz. Ich habe nicht etwa eine Lebensabschnittsgefährtin gefunden (in diesem Leben wird das wohl eher nicht passieren), sondern muss "nur" verarbeiten, was Jeroen in einem Comic treffender zu Papier brachte als ich es in langen Worten jemals könnte. Darum sorry für die momentane Flaute und danke für Eure Geduld.

Dienstag, 4. Dezember 2007

Partyfotos (23)

Von Samstag auf Sonntag war Party, Montag hab ich Urlaub gemacht und war mal wieder im Sinfoniekonzert (war klasse, durfte aber leider keine Kamera mitnehmen - meine Begleitung war strikt dagegen), aber von der Party gibt es Fotos.