Freitag, 14. Dezember 2007

Weniger ist mehr... Ärger

Wappen Schweden DetailSymbole sind wichtig. Symbole sind mehr als nur Selbstzweck. Sie stehen für etwas Größeres. Für Wappen gilt das um so mehr, denn sie sind heraldischer Identifikator und haben nicht nur den Zweck der schlichten Identifikation. Wappen ermöglichen auch das Ablesen der Herkunft, der Verdienste und einiges mehr. Das wiederum hindert aber nicht jeden daran, beim Durchsetzen irgendwelcher Pseudo-Ideale auf das Benutzen jeglicher Intelligenz zu verzichten und mit Gewalt seinen Willen zu erzwingen, koste es, was es wolle.

Diese Erfahrung machte man jetzt auch beim schwedischen Militär. Das schwedische Kontingent der Internationalen Friedenstruppe trägt dort ein Wappen, das den schwedischen Löwen zeigt. Einen männlichen Löwen. Einen eindeutig männlichen Löwen. Das Wappen zeigt nämlich nicht nur dessen Mähne, sondern auch noch dessen Geschlechtsteil. Das ging der wichtigsten Bewegung der Welt, nämlich der der Emanzipation der Frau zu weit. Das durfte nicht sein! Frauen in der Armee durften auf gar keinen Fall gezwungen werden, ein so eindeutig diskriminierendes Symbol des Patriarchiats tragen zu müssen. Und wenn doch, dann geht die Welt unter!

So gab Mann - mal wieder - den lautstark zeternden, weit voraus - aber leider sehr einseitig - denkenden Aktivistinnen deren Willen und entfernte die Männlichkeit vom Wappen. Die Feministinnen feierten ihren Sieg der Gleichberechtigung und die Welt wäre fast in Ordnung, wenn... ja, wenn die Feministinnen ein ganz klein wenig Zeit darauf verwendet hätten, sich mal mit dem nicht uninteressanten Thema der internationalen Heraldik auseinander zu setzen.

Warum? Nun, da hat, wie so ziemlich alles, der Löwe mit Mähne aber ohne Geschlechtsteil nämlich eine feststehende Bedeutung, und die interessiert sich keinen Deut für solche Themen wie den Streit von Frauen gegen Männer in irgendwelchen wohlhabenden westlichen Industrienationen. Dieses kastrierte Wappentier wurde und wird seit Alters her verwendet, um all jene zu kennzeichnen, die den König verraten haben. In Schweden, einem Königreich, ist dieses kleine Detail hinlänglich präsent - zumindest außerhalb der Kreise kämpferischer Emanzen, aber die haben sich ja auch schon in anderen Ländern bei anderen Gelegenheiten als vollkommen merkbefreit erwiesen. Eine schöne Lachnummer ist das jedenfalls, die mal wieder zeigt, wie "wichtig" die Emanzipation in unseren Breiten ist...

(Quelle: dpa)

1 Kommentar:

Bedingt durch die DSGVO müssen Kommentare zu Beiträgen der Tapirherde manuell freigeschaltet werden, um um der Veröffentlichung von Spam-, Hass- oder sonstiger unerwünschten Kommentaren vorbeugen zu können. Die Veröffentlichung eines Kommentars kann deshalb ein wenig dauern. Sorry dafür.
Wenn Sie Beiträge auf Tapireherde kommentieren, werden die von Ihnen eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. die IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Weitere Infos dazu finden Sie in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.