Sonntag, 11. November 2007

Geld machen (24)

EurosIrgendwo muss das Geld ja herkommen, mit dem neue Einrichtungen des Bundes und die geplante moderate Gehaltserhöhung der Abgeordneten finanziert werden. Und weil der Bund zwar selber Geld drucken kann, das aber aus verschiedenen Gründen nicht so die tolle Idee ist, muss sich der Bund halt einfallen lassen, wo er denn die Milliarden her nimmt, mit denen er die Gehaltserhöhung seiner Abgeordneten finanziert.

Das Bundesministerium der Finanzen hat eine bislang wohl unbeachtet gebliebene Quelle nahezu unermesslichen Reichtums gefunden: Die Mehrwertsteuer. Nachdem diese ja erst "neulich" auf 19% angehoben wurde, hat man festgestellt, dass diese Steuer ein hervorragendes Mittel ist, um so richtig viel Geld 'reinzuholen. Und das kann man noch steigern! Lebensmittel und Bücher zum Beispiel werden ja nur mit einem reduzierten Satz belastet. Da kann man ja nochmal richtig zugreifen!

Und so kam das Finanzministerium auf die Idee verkünden zu lassen, dass der Bürger ja zu dusselig für die finanzielle Mindereinnahme des Staates sei, die durch die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze entsteht. Und weil der Bürger nicht versteht, dass für manche Dinge eben weniger Mehrwertsteuer fällig wird, als für andere, soll bald für alles der höhere Mehrwertsteuersatz gelten. Wer erinnert sich noch an die Äußerung der Bundeskanzlerin, die Anfang des Jahres noch laut darüber nachdachte, diese Steuer für Lebensmittel sogar auf sagenhafte 5% zu senken?

Das werden die Bürger dann auch sofort verstehen, denn "es wird teurer" versteht jeder. Und die Notwendigkeit ist ja offensichtlich. Was sind schon 10% Preiserhöhung auf alle Lebensmittel für die Gehälter der Abgeordneten? Das zahlt man doch gerne...

(Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung)

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