Mittwoch, 31. Oktober 2007

Sachen gibts... (151)

Es gibt Dinge, bei denen ich eigentlich davon überzeugt bin, dass sie jeder spätestens mit Einsetzen der Pubertät selbständig beherrscht. Atmen zum Beispiel, Fußball spielen dder Papierflugzeuge werfen. Wie falsch ich mit dieser Annahme liegen muss, zeigt mir die Existenz des elektrischen Papierflugzeugstarters, dessen einziger Daseinszweck darin besteht, Papierflugzeuge in die Luft zu katapultieren und die Herstellerfirma stinkend reich zu machen.

Was mich daran stutzig macht? Nun, warum wird dieses batteriebetriebene "Spielzeug" ausgerechnet von einem Versandhändler für umgerechnet rund 12 Euro (puls Porto etc.) angeboten, der sich mit folgendem Slogan rühmt:
"Our Selection of Safe, European Waldorf Toys Will Inspire Your Children For Years To Come"
Soll das heißen, dass Waldorfschüler ohne Hilfe keine Papierflugzeuge starten können? Das ist doch nicht deren Ernst, oder?

Sachen gibts... (150)

Es gibt ja nun schon allerlei Zeugs für Computer. Besonders der USB-Anschluss hat schon diverse "tolle" Erweiterungen gesehen, vom fickenden Hund bis zur Pole-Dancer Puppe, vom Kaffeewärmer bis zum beleuchteten Weihnachtsbaum gibt es so ziemlich alles. In letzter Zeit versuchen sich die kreativen Köpfe scheinbar eher an halbwegs "sinnigen" Erfindungen, die mehrere Themenbereich gleichzeitig in sich vereinen. Der USB-Golfer vereint in sich den von Trägern rosa Poloshirts mit hochgestelltem Kragen (ist es ein Gerücht, dass das alles BWLer sind?) gehypten "Sport" und den offenbar ständig beherrschenden Spieltrieb im Büro.

An den Computer angeschlossen kann der hoch bezahlte und nicht minder gelangweilte Schreibtischtäter per mitgelieferter Software den Golfer steuern und Richtung, Schlagkraft, Spin und Abschlagwinkel vorgeben. Auf Knopfdruck drischt der Profigolfer dann einen der drei mitgelieferten Golfbälle dahin, wo ihn wohl nur der Staubsauger der Raumpflegerin findet.

Wer sowas unbedingt braucht: Gibts für nur noch rund 43 Euro (plus Porto und so weiter) im Versandhandel.

Werkzeugkiste

Gestern war echt anstrengend. Erst wollte ein guter Kumpel unbedingt noch vor dem Frühstück mit mir zum Sport, dann bat nachmittags der Nachwuchs um Aufmerksamkeit und zu allem Überfluss rief dann noch ein anderer Bekannter an, der irgendwelche obskuren Probleme mit seinem Rechner hatte. Bei dem Versuch ihm zu helfen, stieß ich auf zwei einigermaßen interessante und sehr vielseitige Programmpakete für Windows, mit denen sich eine ganze Menge Probleme lösen lassen, die nicht unmittelbar am Wirken eines Virus o. ä. liegen. Das Besondere an den beiden Paketen ist, dass sie sich ohne weitere Installation von externen Medien, wie zum Beispiel einem USB-Stick, starten lassen.

Das erste Paket ist das "The Computer Repair Utility Kit" (44mb Zip, 59mb ausgepackt). Eine Sammlung von 36 Utilities und Tools, mit denen sich einem Windows-Rechner zum Teil sehr detailliert unter die Haube schauen lässt. Dazu gehören zum Beispiel ein Anti-Virus Tool, ein Tool zum löschen "gelockter" Dateien, ein Tool zum Erstellen eines Backups der installierten Treiber, Ethereal, und viele mehr.

Das zweite, etwas kleinere Paket (14mb Zip, 26mb ausgepackt) ist das "PC Repair System". Es enthält 40 Utilities und Tools für fast alle Lebenslagen. Dazu gehören zum Beispiel auch Tools zum Anlegen und Brennen von Discimages und eigenen CDs und DVDs, virtuelle CD-Laufwerke, sowie verschiedenste Programme, um Dateien zu verifizieren und zu reparieren.

Beide Pakete sind komplett Freeware bzw. Open Source und deshalb kostenlos (zumindest für den nicht-komerziellen Einsatz). Zusammen ergänzen sich diese beiden Pakete meiner Meinung nach hervorragend.

Montag, 29. Oktober 2007

Sachen gibts... (149)

X-Treme ElektrorollerFast jeder wird diese Videos von irgendwelchen Bastlern kennen, die aus ihrer Mofa, einer Bierkiste oder einer Kühlbox und einer gehörigen Portion Irrsinn und viel zu viel Zeit einen fahrbaren Untersatz gebaut haben und damit durch die Botanik schroten (danke Kevin). Zumindest ich frage mich bei solchen Videos immer, wie lebensmüde man für so etwas sein muss. Seite heute jedoch weiß ich, dass man mit den Selbstmordgedanken der Bekloppten richtig Asche machen kann. Die Firma X-Treme Scooters aus Amerika hat das auch begriffen. Die verkauft nämlich einen Elektroroller, der genau diese Zielgruppe anspricht.

Gefertigt aus einer Kühlbox, einem Tretroller, 300 Watt Elektromotor und sonstigem Gedöns gibt es zum Stückpreis von nur noch rund 270 Euro (Plus Porto und so) einen fahrbereiten Roller mit Kühlfach, Getränkehalter (in Amerika obligatorisch) und extra großem Sitz! Lieferbar in weiß, blau und rot. Unbekannt ist, ob man damit in Deutschland durch den Tüv kommt, aber das dürfte die Kunden dieses einmaligen Partyvergnügens nicht interessieren.

Partyfotos (20)

Es war das Halloween-Wochenende. Das bedeutet: Party. Die Kamera und ich waren dabei.

Sonntag, 28. Oktober 2007

300

Der Film "300", in dem der Kampf Spartas gegen die Perser thematisiert wird (ohne Zweifel einer der besseren Filme der letzten Zeit), hat viele Fans zu diversen Nachahmungen inspiriert. Manche davon sind sogar richtig toll, wie dieser Film:

(Danke Khabarakh)

Freitag, 26. Oktober 2007

Bayern...

Freddy war der Meinung, dass die Welt unbedingt von Rammsteins Hymne auf Bayern erfahren muss. Zwar nicht brandneu, aber ich kannte das noch nicht und bin auch seiner Meinung:

(Danke Freddy)

Mitleid heischen

[Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von Sven "DeichShaf" Wagner]
Dieser Tage findet in Hamburg der Bundesparteitag der Sozialistischen Einheitspar...oh...äh, sorry, der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands statt. Zeitgleich sollte eigentlich auch der Bundesparteitag der NPD stattfinden. Diese "Eigentlich - verboten - aber - irgendwie - dann - doch - wieder - nicht - und - nun - aber - wieder - als - zu - verbieten - im - Gespräch"-Partei aus dem überaus rechten politischen Lager. Doch daraus wird nun nichts. Das Landgericht Oldenburg hat ein Ersuchen der Parteispitze abgelehnt, eine einstweilige Verfügung gegen den Betreiber der Weser-Ems-Halle in Oldenburg zu erlassen, wonach dieser der NPD die Räume hätte vermieten MÜSSEN.

Gegenüber dem Spiegel äußerte ein Sprecher der NPD dann den folgenden Satz, der mir ehrlich die Sprache verschlägt:
"Während die SPD am kommenden Wochenende in Hamburg ungehindert und selbstverständlich ihren Programmparteitag durchführen kann, wird dies der NPD verwehrt."
Ohja, richtig gelesen: Der Mensch ist ehrlich und offen der Ansicht, dass es die Schuld der bösen, bösen anderen Leute ist, dass seine Partei keinen Parteitag abhalten kann.

Nur mal zur Aufklärung: Der Staat ist verpflichtet, einer Partei für einen solchen Parteitag Räumlichkeiten, soweit verfügbar, zu vermieten. Dies gilt für alle öffentlichen Gebäude und Räumlichkeiten. Nun ist es aber so, dass die Weser-Ems-Hallen von einem privaten Betreiber vermietet werden. Und der hat halt "Nö, an euch vermiete ich nicht" zur NPD gesagt. Die NPD hat wiederum nun, trotz reichlich Vorlaufzeit, nicht weiter nach Alternativen gesucht, sondern den gerichtlichen Weg eingeschlagen.

Eine peinliche Schlappe für die NPD, deren letzter Parteitag in Berlin mit ähnlichen gerichtlichen Spielchen im Vorfeld geschmückt war. Und man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen: Der NPD wird ein ordentlicher Parteitag also angeblich verwehrt. Liebe NPD, euch wird hier gar nichts verwehrt. Denn auch wenn euch von der Mehrheit der Leute keiner mag, sind wir viel zu anständig, euch endgültig an euren Taten zu hindern. Unser Rechtssystem räumt euch jede erdenkliche Möglichkeit ein, sowas wie einen Parteitag abzuhalten. Aber dazu müsst ihr, eben weil euch keiner mag, auf
die öffentlichen Räume zurückgreifen, die die öffentliche Hand euch zur Verfügung stellen kann.

Wer so blöd ist, sich nicht um Ausweichmöglichkeiten zu kümmern, der kann doch nicht ernsthaft hingehen und behaupten, dass die anderen an dieser Situation schuld sind. Schuld, liebe NPD, habt ihr ganz allein, weil ihr es versäumt habt, euch ausführlich zu informieren. Denn wenn das einer von euch mal getan hätte, dann wäre sehr schnell aufgefallen, dass die Stadt Oldenburg ebenso wenig dem Betreiber der WEH wie irgendwem sonst, der privat Räume vermietet, vorschreiben kann, an wen diese Räume zu
vermieten sind. Aber wenigstens kommt durch eure eigene Dummheit etwas Geld in die Staatskasse und das Geld, welches eure Anwälte kassieren, steht glücklicherweise auch nicht mehr dem Wahlkampf zur Verfügung. Naja, und einigen Leuten - zumindest mir jedenfalls - habt ihr mit eurer Posse einen Tag versüßt :-)

Verwehrt wird euch nicht der Parteitag. Verwehrt wird euch das Mitleid. Ihr habt es einfach nicht besser verdient.


Beste Grüße
Sven "DeichShaf" Wagner

Andere Länder...

Flagge JapanJapan ist anders. Völlig anders. Nicht einfach so anders, wie zum Beispiel meine Nachbarn über mir "anders" sind. (Ja, sie haben im Prinzip schon was gegen das Problem mit dem Bett getan, aber dafür haben sie jetzt auch noch einen Hund, aber das ist ein anderes Thema.) Japaner sind so völlig anders, dass mir einfach die Vergleiche und Maßstäbe ausgehen. Aber dafür finden sich ja ganz alltägliche Dinge, die in Japan wohl irgendwie völlig normal sind, die zumindest mir zeigen wie sehr Japaner anders sein müssen.

Die meisten von uns werden Bilder überfüllter japanischer U-Bahnen vor Augen haben, in die Bedienstete der Bahngesellschaft weitere Fahrgäste mit höflicher Gewalt hineinpressen. Oder auch so andere uns völlig unerklärliche Dinge, wie zum Beispiel diese Sache mit dem rohen Fisch. Nicht etwa das, was wir uns hier als Sushi andrehen lassen, sondern wirklich frischer Fisch. Auch in Sachen Hutmode... aber das hatten wir ja schon.

In Japan ist es zwingend notwendig ein Handy zu besitzen. Ohne Handy keine soziale Interaktion. Nicht so wie hier, wo das Handy bei den Kids den Gettoblaster ersetzt und beim Erwachsenen zunehmend die Rolle des Auto- (und damit auch Schlafzimmer-) -Schlüssels übernimmt: Je kostspieliger, desto poppen! (Und ich wundere mich über Japan?!), sondern so richtig als Schlüssel zu jeglichem zwischenmenschlichen Kontakt. Ohne Handy geht da gar nichts. Hinzu kommt: In Japan hat man uns irgendwie eigenartig erscheinende Umgangsformen. Also noch eigenartiger, als unsere eigenen Landsleute sie an den Tag legen - so unglaublich das auch klingt.

Es gehört sich für Japaner einfach nicht, das Gegenüber zu konfrontieren. Während hier bei uns schon ein gedankenverlorener Blick je nach Gegend mit einem höflichen "Ey was guckst Du? Aufs Maul Oder was?" beantwortet werden kann, ist soetwas in Japan völlig undenkbar. Das Gesicht wahren und so. Dementsprechend gibt es dort auch ein für uns völlig unvorstellbares Massenproblem, nämlich das angegrabbelt werden. Besonders in U-Bahnen (siehe oben). Besonders Frauen sind da etwas in Zugzwang und deshalb haben findige Leute dieses Problem und das Handy miteinander kombiniert.

In Japan ist die sogenannte "Anti-Groping Appli" der Spitzenreiter der Downloadcharts für Handyprogramme. Dieses Programm enthält vorbereitete Textnachrichten, die durch drücken einer vorher definierten Taste oder eines Icons auf dem Display angezeigt werden. Gleichzeitig wird ein akkustischer Alarm ausgelöst, der mit jedem weiteren Aufruf lauter und eindringlicher wird. Zunächst wird höflich angefragt: "Entschuldigung, haben sie mich gerade angegrabscht?" Dem folgt ein schon etwas deutlicheres "Grabschen ist eine Straftat!" und schließlich - wenn gar nichts mehr hilft - ein überdeutliches: "Sollen wir zur Polizei gehen?"

Ich weiss ja jetzt nicht genau wie bedrohlich solche Texte in Japanisch sind, aber man stelle sich die Situation in der Praxis vor: Der lüsterne Grabscher erkundet beidhändig das Terrain der Begierde und sie hält ihm ein Handy vors Gesicht? Und das soll helfen!? Ich würd da ja eher zu handfesten Maßnahmen greifen, aber wie gesagt: Japan.

Davon aber ganz ab: Während unsere amerikanischen Freunde uns mit besonders lebensechten Imitaten weiblicher Körper beglücken und das mehr oder minder für das Ende der Fahnenstange halten, geht der Japaner die Sache nicht nur mit sehr viel mehr Überzeugung an, sondern treibt das mit dem "lebensecht" in zumindest mir bislang völlig unvorstellbare Dimensionen.

Der Hersteller von sehr speziellen Gummipuppen namens Orient Doll veranstaltet einen Fotowettbewerb, wer denn wohl das beste und lebensechteste Foto von seinem "Candy Girl" macht. Dem Hauptgewinner winken umgerechnet 1.200 Euro, weiteren acht Gewinnern jeweils 600 Euro. Letztes Jahr gewann diesen Preis ein Foto von einer Gummipuppe, die aussah, als sei sie gerade nassgeregnet worden...

Es überrascht jetzt wahrscheinlich niemanden, wenn ich noch nachschiebe, dass man sich in Japan solche Puppen mieten kann, oder? Stundenweise. Für 5.000 Yen (30 Euro), inklusive Lieferung an die Haustür und Abholung. Oder 35.000 Yen (215 Euro) für das ganze Wochenende. Und wer jetzt sein Spielzeug nicht bei sich zu Hause rumliegen haben möchte, der kann auch gleich ein spezielles Spielzimmer dazu mieten. Kostet auch nur 9.000 Yen (55 Euro) pro Stunde.

(Quelle: ABC News, Orient Doll)

Donnerstag, 25. Oktober 2007

In Eigener Sache: Design

Stoerung Icon Technische Störung Wartung Wartungsarbeiten UmbautenNeulich wurde ich angemault. Wegen der Tapirherde. Nicht etwa, dass mir das nicht doch schon mal passieren würde, so ja nun nicht. Allerdings wurde ich angemault wegen der "Usability". Sie - ja, genau, eine Dame - meinte, dass ja gar nicht so richtig klar sei, wass denn jetzt im Beitrag ein Link wäre. Alleine die farbliche Hervorhebung würde das ja überhaupt nicht deutlich machen. "Okay", dachte ich mir, "dann lässt Du Dir mal was einfallen."

Ich könnte sagen: "Ich habe fertig". Zumindest "Version 1". Hinter den Links, die noch immer in den gewohnten Farben dargestellt werden, wird jetzt - vorausgesetzt man verwendet einen Browser, der mit CSS vernünftig umgehen kann, also alle außer Internetexplorer - ein kleines Symbol dargestellt, nämlich das hier:

Mich interessiert jetzt Eure Meinung: Gut oder nicht gut?

Update:

Die Mehrheit fand die Idee insgesamt nicht so prickelnd. Darum: Verworfen und wieder so wie vorher.

Stringtheorie in zwei Minuten

Eine Theorie, von der immer wieder irgendwo erzählt wird, die aber ziemlich kompliziert zu sein scheint, ist die "Stringtheorie". Sie ist ein Ansatz viele Dinge zu erklären, die die Wissenschaft bisher nicht so richtig erklären kann. Das Problem? Die Theorie ist so umfangreich und komplex, dass Normalsterbliche selten begreifen, worum es da eigentlich geht. Der US-amerikanische Wissenschaftssender Discovery Channel rief seine Zuschauer dazu auf, einen exakt zwei Minuten langen Film zu produzieren, in dem diese Theorie erklärt wird. Der Professor für Physik und Mathematik Brian Greene von der Columbia University wählte jetzt den Gewinner:

Wem das mit den "mehreren Dimensionen außerhalb von Raum und Zeit" nicht klar ist: Das wird in einem anderen Film erklärt, den wir vor einiger Zeit hier vorgestellt hatten.

Rauchverbot - Bayernstyle

RauchverbotAb kommendem Jahreswechsel ist formal Ende mit Rauchen in der Gastronomie. Jedenfalls theoretisch. Wenn denn alle mitziehen. Und wenn man nicht unter eine der vielen Ausnahmen fällt. Eckkneipe zum Beispiel, oder Raucherclub. Oder eben Festzelt in Bayern...

Sollte man meinen. In Bayern hatte man sich ja einige wirklich großzügige Ausnahmeregelungen ausgedacht, die der Gastronomie im Prinzip überall und jeder Zeit ermöglichten, das Rauchen trotz gesetzlichem Verbot zu erlauben. Mit juristischer Rückendeckung auf ganzer Breite. Ein paar CSU-Granden aus Franken (derer 40 an der Zahl) dachten sich, dass man dann ja auch problemlos das Verbot noch weiter aufweiten könnte und machten entsprechende Vorschläge.

Was dann geschah, verblüfft selbst mich: In der CSU wurde der Vorschlag diskutiert und die große Parteimehrheit die Sache mit dem Rauchverbot völlig anders sieht. Nicht aufweichen ist der richtige Weg, sondern verschärfen. Und zwar drastisch! Nach tagelanger Debatte kippte die Mehrheit der CSU-Landtagsfraktion am vergangenen Mittwoch die ursprünglich geplanten Ausnahmeregelungen für Wirtshäuser und Bierzelte.

Damit wird erstmals in seiner fast 200-jährigen Geschichte auch das Münchner Oktoberfest ab dem nächsten Jahr rauchfrei. In Wirtshäusern wird es damit in Bayern keine Raucherräume geben. Ursprünglich war im Gesetzentwurf vorgesehen, dass auch "Ein-Raum-Wirtshäuser" ihren Gästen das Rauchen verbieten müssen, große Gaststätten mit einem abgetrennten Raucherraum jedoch nicht. Mit Ausnahme von fünf Abgeordneten stimmten nach Angaben von Fraktionschef Schmid alle Anwesenden dafür.

Insgesamt wird Bayern jetzt das nach Angaben von CSU-Abgeordneten mit Abstand schärfste Nichtraucherschutzgesetz Deutschlands bekommen. Ich bin mir sicher, dass die 40 Leute, die diese Bewegung angestoßen haben, jetzt sehr beliebt sind bei den Rauchern...

(Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Teh end is neigh

Tom CruiseLeute, vergrabt Euch! Das Ende ist nahe! Doch, ernsthaft. Es ist soweit. Bald kommen sie und dann ist hier Schluß mit lustig! Woher ich das weiß? Ganz einfach! Man muss nur die beobachten, die dem einzig wahren Glauben angehören, die, die "wissen". Dann erfährt man, wie es denn so steht um die Welt. Und einer derjenigen, die garantiert und zu 100 Prozent wissen, wie das denn so alles ist mit der Erde und den Menschen und wo die herkommen und wie es weitergeht, das ist der Welt bester Filmschauspieler und Sofahüpfer Thomas Cruise Mapother der Vierte. Den meisten wohl eher bekannt als "Tom Cruise".

Als nicht nur überzeugter, sondern ganz wirklich und vollkommen total überzeugter Anhänger gehört er zu jenem Kreise, in dem das Wissen um die Zukunft bekannt ist und die Gewissheit herumgereicht wird, wie anderswo die Pulle Rum. Dieser Herr jedenfalls hat ein Häuschen drauße in Colorado, USA. Unter dieser kleinen Hütte läßt er sich jetzt einen kleinen, schnuckeligen Bunker bauen. Für nur noch 10 Millionen US Dollar. Insider über die Anlage:
"It's a self-contained underground shelter with a high tech air-purifying system where up to ten people can survive for years."
Man munkelt, dass der Bauherr fest davon überzeugt ist, dass der finstere, intergalaktische Oberschurke Xenu bald die Erde angreifen wird, um alles Leben auszurotten und er (Cruise, nicht Xenu) sich deshalb ein Refugium tief unter seinem Haus anlegen lassen will.

Also, Leute, dann fangt mal an zu graben...

(Quelle: Boston.com)

Sachen gibts... (148)

3rd space vest - Force Feedback Weste für GamerManche Dinge, die es zu kaufen gibt, machen mich nachdenklich. Nicht etwa, dass mir das nicht öfter passiert, so ja nun auch wieder nicht. Aber hin und wieder gibt es so Dinge, bei denen ich mir einige ernste Fragen stelle. Wenn es um Gamer geht und deren Vorlieben, bin ich wirklich einiges gewohnt. Durchaus auch sehr eigenartige Dinge. Wenn es dann um Gamer geht, die von den Medien so treffend und wohldifferenziert als "Killerspielspieler" umschrieben werden - und mithin die Wurzel allen Übels sind - und deren Gimmicks mich nachdenklich machen, dann ist meistens irgendetwas im Busch.

Vor vielen Jahren war es verpflichtend als Gamer einen Joystick zu besitzen. Diese Eingabegeräte ermöglichten das lebensnahe Steuern verschiedenster Dinge in den mannigfaltigen Spielwelten der Wunderrechner jener Tage. Schon bald kamen findige Leute auf die Idee, dass man solche Freudenknüppel ja auch mit einer Art Feedback versehen könnte. Der Spieler hätte dann einen lebendigeren Eindruck vom Spielgeschehen. Und so entstand der Force Feedback Joystick. Noch heute werden an Spieleconsolen deren Urenkel zuweilen als geilste Erfindung seit geschnitten Brot angepriesen.

Nun, Force Feedback Joysticks und -Pads sind so aufregend neu wie Hinkelsteine und Stricksocken. Damit lockt man keinen Gamer mehr vorm TFT weg. Zumal: Kaum ein Spiel braucht Joysticks. Aber Force Feedback kann ja noch mehr. Die Firma TN Games zum Beispiel hat sich ernsthaft Gedanken um dieses Thema gemacht und zwei der wichtigsten Elemente der modernen Welt miteinander verbunden: Moderne Killerspiele und Forcefeedback. Aber nicht etwa - wie die meisten erwarten mögen - die Wackelflinte für das Ballergame. Weit gefehlt!

Diese Firma hat sich eine Weste ausgedacht. Eine Weste, die mit vielen kleinen Motoren und so weiter ausgestattet ist. Wofür das? Na ist doch klar! Der Spieler soll nicht nur sehen, dass er getroffen wurde, er soll es auch spüren! Diese Force Feedback Veste
"gives you precise impact where it happens, as it happens. Get pounded with body slams, crushed with G-forces, and blasted with bullet fire."
Mit anderen Worten: "You have been hit!" ist nicht mehr länger ein Schildchen auf dem Bildschrim, sondern ein blauer Fleck! Beeindrucke Deine Freunde mit lebensnahen Geschichten zu deinen Kriegsverletzungen und trainiere Deine Schmerzunempfindlichkeit! Bereite Dich auf das wahre, das echte Geschehen vor!

Die Weste gibt es natürlich nicht nur in pink, sondern auch in Gamer-üblichen Farben wie Woodlandcamo und Navy-Seal-schwarz. Für nur noch umgerechnet rund 120 Euro (plus Porto etc.)

Unklar ist allerdings, ob es die Dinger auch in "military grade" gibt. Vermuten würde ich es.

Befreiungsversuch

Vodka Flasche WodkaflascheDer Mathelehrer Tahmeed Ahmad aus Miami, Florida, kam auf die gloreiche Idee, die Welt von der Bedrohung durch die US-Armee zu befreien. Er griff sich deshalb ein paar Fleischermesser für den Nahkampf und bewaffnete sich außerdem mit einigen Flaschen Vodka, die er als Sprengstoff verwenden wollte. Derart hochgerüstet machte sich die Ein-Mann-Armee auf den Weg zu einem US-Luftwaffenstützpunkt. Den am Eigang postierten Sicherheitskräften teilte er mit, was sein Auftrag sei:
"Death to America!"
Er sei hier, um Soldaten zu töten und begehre deshalb Einlass, der ihm jedoch zu seiner großen Verwunderung verwehrt wurde. Stattdessen wurde er kurzerhand verhaftet und entwaffnet. Sprecher der US-Armee wiesen darauf hin, dass der Mann kein Terrorist sei, sondern vielmehr jemand, der Selbstmord verüben wollte.

Der gescheiterte Befreier der Welt sitzt in Haft und muss mit einer Anklage wegen tätlichen Angriffs auf einen Angestellten der US-Regierung rechnen. Unbekannt ist allerdings, ob der Mann wenigstens von "Spezialeinheiten" überwältigt wurde...

(Quelle: AP)

Verwechslungsgefahr

Bundeswehrsoldat FuchsManche Dinge sind sich zum Verwechseln ähnlich. Das gilt für so ziemlich alle Bereiche. Ob nun zum Beispiel Schrauben, Blumen oder Autos, überall gibt es irgendwelche Einzelfälle, in denen sich zwei eigentlich völlig verschiedene Dinge sehr gleichen. Dieses Problem Verbindet seit gestern auch einen 73 Jahre alten Jäger und einen 30 Jahre alten Oberfeldwebel miteinander.

Der Jäger war in der Abenddämmerung mit seinem Pkw auf einer Straße durch sein Jagdrevier unterwegs. Auf dieser Straße kam ihm der Oberfeldwebel auf dem Weg vom Schießstand zurück in die Kaserne entgegen. Da der Pkw direkt auf ihn zu hielt, hechtete der Oberfeld in den Straßengraben, um nicht überfahren zu werden. Der Jäger wiederum stoppte seinen Wagen kurz nach der Stelle, an der er die Bewegung gesehen hatte. Er stieg aus und - den point blank Bonus nutzend - feuerte mit seiner Schrotflinte auf das, was zwar ein Bundeswehrsoldat war, er jedoch für einen Rotfuchs hielt.

Der Oberfeldwebel überlebte dank seiner Schutzweste mit erheblichen Verletzungen an Hals, Arm und Hand. Der Jäger meldete seinen Abschuss selber den zuständigen Behörden.

(Quelle: n-tv)

Dienstag, 23. Oktober 2007

Überschrift des Tages (38)

Nicht nur in Spanien versuchen sich manche Leute an der kreativen Erweiterung des Fuhrparks auf öffentlichen Straßen. Auch in Deutschland denken sich manche Menschen wohl, dass alles, was Straße ist, von allem mit Rädern befahren werden darf. n-tv machte aus einem solchen Vorfall heute eine treffende Überschrift:

Mit dem Rollstuhl auf der Autobahn Unterwegs zum Friedhof
Die 81 Jahre alte Frau war tatsächlich auf dem Weg zum Friedhof und hatte sich wohl verfahren, als sie auf die A9 in Franken fuhr. Wie nah sie ihrem Wunsch mit dieser Aktion gekommen ist, ist ihr wahrscheinlich nicht wirklich bewußt, aber die Überschrift trifft es auf den Punkt...

(Quelle: n-tv)

Webradio

Webradios gibt es wirklich zu Hauf. Das Problem bei den meisten ist, dass man zwar den Sender wechseln kann, aber auf die Zusammenstellung der Musik hat man nicht wirklich Einfluss. Im nahezu unüberschaubaren Wust der Webradios genau das eine Webradio zu finden, dass auf die Tagesstimmung passt, ist ja nu auch nicht immer sooo einfach. Und dann diese nervigen Werbeeinblendungen. Nicht wenige haben deshalb 10 oder mehr Bookmarks ihrer favorisierten Webradios.

Schon vor einiger Zeit entdeckte ich ein System, das für mich ziemlich nah am Ideal eines Webradios ist: Musicovery. Ein System, das anhand einiger Pint-and-Click Infos auf einem Flash-Panel eine Playlist zusammenstellt und die dann in hoher Qualität abspielt. Der Clou? Die Playlist lässt sich zwar nicht nach Künstler oder Track zusammenstellen, aber man kann aus einer Liste von 18 Stilrichtungen eine, einige oder alle wählen oder ausschließen, kann die gewünschte Stimmungslage der Musik wählen, den Zeitraum, in dem die Stücke erschienen sein sollen und man kann sich aussuchen, ob die Tracks nur aus Hits oder eben nicht-Hits bestehen sollen oder ob die Playlist auch völlig unbekannte Künstler enthalten soll.

Ziemlich klasse, zumal: Es kostet keinen Cent, wenn man nicht will.

Montag, 22. Oktober 2007

Sachen gibts... (147)

PhonefingersEin Produkt, bei dem ich weder weiß, was ich davon halten soll, noch ob das jetzt tatsächlich deren voller Ernst ist, fand ich vorhin im Netz. Es gibt eine Firma, die verkauft ein äußerst nützliches und praktisches Produkt, dass andere, überaus wertvolle Produkte schützt. Besonders vor Abnutzung. Die Firma Phonefingers vertreibt ein gerade für Besitzer des iPhones besonders sinnvolles Produkt, nämlich Überzieher für den (oder die) Finger. Nicht etwa Handschuhe, sondern wirklich Überzieher für einzelne Finger. Damit man seine Fettgriffel nicht auf dem überaus empfindlichen Display des kostbaren Hightechspielzeugs hinterlässt.

Stylisch schwarz in vier verschiedenen Größen kostet der Sack mit 25 Kond.. äh.. Phonefingers 9,90Euro (plus Porto etc). Merkbefreiung vermutlich inklusive.

Sachen gibts... (146)

Ein Bekannter von mir ist gerade dabei, zusammen mit seiner Angetrauten seinen Nachwuchs stubenrein (sozusagen) zu bekommen. Wie viele andere Eltern auch, son informierte auch er sich im Internet darüber, wie "man" soetwas wohl idealer Weise hinbekommt. Neben dutzenden schlauer Tipps und Ratschläge von Leuten, die selber kleine Kinder - wenn überhaupt - dann nur aus Büchern oder dem Werbefernsehn kennen, fand er zwei Produkte der Sanitärindustrie so bemerkenswert, dass er mir die dazugehörenden Bilder schickte. Die wollte ich Euch natürlich nicht vorenthalten. Klick auf das Bild für große Version:

Potty Bench
Ich weiss ja nicht, ob es für das Ego so besonders förderlich ist, wenn man seinen Spross auf ein Klappgerät aus Plastik setzt, das den Benutzer mit der wenig schmeichelhaften, wenn auch trotz allem zutreffenden, Bezeichnung "Boon" begrüßt, aber ob ich mein Kind auf das Klo fesseln will, wie es das zweite Produkt vorschlägt?

Bezugsquellen und Preise sind leider unbekannt, aber das ist glaube ich in diesem Fall nicht so schlimm...

Son Bild

Ich weiss, Photoshoparbeiten gibt es wie Sand am Meer, aber *diese* hier passt irgendwie voll zum heutigen Tag:

Sonntag, 21. Oktober 2007

Achmed The Dead Terrorist

Jeff Dunham mit Achmed, dem toten Terroristen auf Comedy Central. Strange, aber auf jedenfall ein "Must See"!

(Danke Jarry)

Samstag, 20. Oktober 2007

Sachen gibts... (145)

USB Dock SATA Platte ExternFestplatten fallen rapide im Preis. Der Platzbedarf dagegen steigt. Wer - wie ich - zu den Leuten gehört, bei denen die Datensammlungen täglich um ein paar Gigabyte anwachsen, der sehnt sich schon bald nach einer akzeptablen Backuplösung. Blu-Ray Brenner sind sauteuer und können gerade mal 50 GB auf ihren Doublelayermedien speichern - die auch nicht gerade "günstig" sind. HD-DVD Brenner sind noch überhaupt nicht am Markt zu sehen. Wie sichert man zum Beispiel sein täglich wachsendes Fotoarchiv mit über hundert Gigabyte Umfang? Oder wo lässt man seine Videoaufnahmen? Festplatten bieten sich an.

Nicht als NAS-Raid, sondern einzeln. Wie früher™ Disketten. Ich mein, eine SATA2 mit 500 GB kostet zur Zeit irgendwas zwischen 60 und 80 Euro. Was liegt da näher, als sich ein paar davon zuzulegen und darauf zu speichern? Ein Problem: Der Platz im Gehäuse und das ständige Geschraube. Auch Wechselrahmen sind nicht gerade "die" Lösung. Aber es gibt da jetzt eine tolle Lösung.

Ein per USB 2.0 angeschlossenes externes Dock für SATA-Festplatten! Passend für 2,5 und 3,5 Zoll Festplatten. Platte reinstopfen, Dock anschalten und fertig. Die Platte meldet sich (unter Windows) als USB Wechselplatte und kann wie gewohnt benutzt werden. Gibts für 33 Euro (plus Porto und so), allerdings ohne Platte.

Find ich nur geil! Haben!

Sachen gibts... (144)

uzi porzellan charles krafftFreunde des Zwiebelmusters und der holländischen Keramikmanufaktur haben seit jeher das Problem, dass ihre beiden großen Vorlieben einfach nicht miteinander harmonieren. Zwar sieht die Küche im anheimelnden blau und weiß sehr mondän, um nicht zu sagen pitoresk aus. Aber irgendwie harmonieren diese Farbtöne einfach nicht mit den von IMI bevorzugten Farbpaletten. Darum fällt die UZI über dem Herd immer so störend auf und harmoniert so rein gar nicht mit dem Teeservice und der Deckenlampe.

Dieses elementare Problem erkennend hat sich Charles Krafft daran gesetzt und das Lieblingsspielzeug der Firma IMI nachgebaut. Aus Porzellan. Aber nicht nur dieses weltbekannte Produkt, nein, auch andere, nicht weniger berühmte Stücke, die in keinem Haushalt fehlen dürfen, wie zum Beispiel die Splittergranate, die Tommygun und natürlich die AK47. In Originalgröße, versteht sich. Selbstverständlich wählte er für die Dekoration nur die erlaubten Farben blau und weiß Endlich kann der wahre Liebhaber beide Vorlieben offen zeigen, ohne befürchten zu müssen, dass sein edles Domizil wegen eklatanten Stilbruchs dauerhaft meiden.

Wer soetwas wirklich haben will, muss für die Uzi rund 1.300 Euro (Plus Steuern und Porto und so) auf den Tisch des Hauses legen. Die AK47 ist allerdings schon verkauft. Unbekannt ist, ob zusammen mit diesem Produkt eine Merkbefreiung ausgehändigt wird. Im folgenden Video wird eine Auswahl der Werke des "Künstlers" vorgestellt:

Freitag, 19. Oktober 2007

Sachen gibts... (143)

Manche Erfindungen können einfach nur aus den USA kommen. Zum Beispiel dieses unverzichtbare Utensil für das Bett, dass selbstverständlich jeder unbedingt braucht:

(Danke necron)

Das böse N-Wort

The Onion, bekannt für handfeste Satire, hat einen hervorragenden Spot über Rassismus, die Pornoindustrie und die bigotte Moral mancher Menschen gedreht. Nicht unbedingt "safe for work", aber auf jeden Fall sehenswert!

(Danke schrottt)

Idee und Praxis

Bei einer Demonstration der XM-151, einem vollautomatischen, robotergesteuerten, halbzölligem Geschütz wurde das folgende Video aufgenommen:

Das Video soll bei einer Vorführung vor ranghohen Repräsentanten und Mitgliedern des US-Kongresses entstanden sein und niemand ist sich so ganz sicher was passiert wäre, wenn das System nicht bereits sein Magazin leer geschossen hätte...

... in Südafrika jedenfalls ist man seit ein paar Tagen sehr skeptisch, was vollautomatische, computerisierte Waffensysteme angeht, denn da kamen bei einer Übung 9 Soldaten ums Leben und 14 weitere wurden verletzt, weil ein System der Meinung war es besser zu wissen. Andererseits: Der Hersteller hatte ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dieses Waffensystem nicht dazu geeignet ist, vollautomatisch zu arbeiten, aber irgendwelche Schreibtischtäter wussten das wohl wieder besser.

Mal so gefragt

DenkmalIn den letzten Tagen beschäftigt mich eine Frage, bei der ich nicht weiter weiß. Ich bin ehrlich ratlos, weil ich die Gründe nicht verstehe. Mein persönliches Rätsel beginnt mit der Gegenüberstellung zweier sehr ähnlicher Vorgänge. Beide sind überaus unerfreulich, denn sie drehen sich um Gewalt und Tod, um Krieg und Widerstand und letztendlich um Militär, Politik, den Staat und seine Gesellschaft.

Land A und Land B beteiligen sich trotz erheblicher Kontroverse im eigenen Land an einer Militäraktion in Land X. Außer Land A und B sind noch viele andere Länder dabei, zum Beispiel Land D, E, und F und auch Land G soll nicht vergessen sein. In allen Ländern wird die Frage diskutiert, ob der militärische Einsatz in Land X richtig ist. Eigenartigerweise meistens ausgerechnet von denen besonders intensiv, die weder jemals irgendetwas mit dem Militär zu tun hatten, noch wirklich wissen, was in Land X eigentlich los ist oder sonstwie in ihrem Leben von politischer Sachkenntnis berührt wurden.

Land A und Land B zählen zu den führenden Ländern dieser Welt. In vielen Belangen sind sie ganz weit vorne dabei. Zwar haben beide Länder so ihre Problemchen und manche Problemchen sind tatsächlich ausgewachsene Probleme mit handfesten Konsequenzen, aber im Großen und Ganzen sind beide Länder sich sehr ähnlich: Beide sehen sich als Demokratien an, beide sehen sich als wohlhabende Staaten, beide bezeichnen sich als modern, sicher, fortschrittlich und lebenswert. Trotzdem gibt es einen eklatanten Unterschied.

In Land X geht es übel zur Sache. Mit aller zur Gebote stehenden Härte wird dort militärisch gehandelt. Das Land soll nach einer nahezu unüberschaubar langen Zeit des Bürgerkrieges und anderer insgesamt nicht so erfreulichen Lage aus der Hand von örtlich rivalisierenden Clans und Warlords befreit werden. Die finanzieren sich nämlich in erster Linie durch den internationalen Drogenhandel und fallen auch sonst in der Welt eher sehr negativ und machen allen das Leben sehr schwer. Alle anderen Länder haben sich deshalb zusammengesetzt und beschlossen, dass die internationale Staatengemeinschaft eingreifen muss, damit Land X sich wieder zu lebenswerten Land entwickeln kann, denn von alleine klappt das offenbar nicht.

Soweit die Ausgangssituation. Land A und Land B schicken nun Soldaten in das Land. Beide Länder sind Demokratien. Die Bevölkerungen beider Länder wollen im Prinzip, dass es Land X wieder gut geht. Die Soldaten der beiden Länder machen in Land X keinen Urlaub, sondern ihren sehr gefährlichen Job und deshalb kommt es, trotz aller technischen und militärischen Überlegenheit vor, dass nicht nur feindliche Kämpfer, sondern auch mal eigene Soldaten sterben.

Jetzt sind wir beim Problem. In Land A solidarisieren sich nahezu alle (von ein paar bestenfalls als "verschroben" zu bezeichnenden Hardcorefanatikern) mit den gefallenen und ihren Familien. Die Toten werde mit Ehre und Respekt behandelt. Ihr Tod wird als das gewürdigt, was er der Sache nach tatsächlich ist, nämlich das höchste Opfer, das ein einzelner Mensch für sein Land bringen kann, dass ihn auf der Grundlage eines demokratischen Entscheidungsprozesses letztendlich in den Tod geschickt hat. Den Toten wird von der ganzen Nation Respekt gezollt.

In Land B sieht das ganz anders aus. Die Toten werden verleugnet, ihre Taten geheimgehalten und es wird sogar von der Regierung des Staates so getan, als wären die Männer und Frauen ja gar nicht im Auftrage des Staates als Soldaten "da unten" gewesen, sondern quasi eher als zufällige Urlauber irgendwie ums Leben gekommen und letztendlich selber Schuld gewesen. Die Bevölkerung solidarisiert sich nicht nur nicht mit den Soldaten, sondern ignoriert auch noch die Hinterbliebenen. Jedes kleine Zeichen von Ehrerbietung gegenüber den Toten wird sofort zu einer Verherrlichung des Krieges insgesamt hochdiskutiert. Es wird verleugnet, dass die Soldaten Menschen aus dem eigenen Volk sind.

Während man in Land A ganz klar unterscheidet zwischen der Frage "war der Einsatz insgesamt richtig?" und der Frage "hat der Tote den Dienst für sein Land getan?" ist in Land B das Eine gleich dem Anderen, der Tote hat seinen Tod mehr oder weniger "verdient" und seine Angehörigen gehören eigentlich öffentlich geächtet. In Land A werden die Toten und ihre Hinterbliebenen mit allen zu Gebote stehenden Ehren gewürdigt, inklusive Staatsbegräbnis, posthumen Ehrungen und so weiter und so fort. In Land B wehrt sich die Regierung wegen des öffentlichen Drucks sogar dagegen, den hinterbliebenen auch nur eine minimale Rente zu zahlen, von öffentlicher Anerkennung der Verdienste mal ganz zu schweigen.

Warum sind wir Land B?

Donnerstag, 18. Oktober 2007

AK47 - Ein Werkzeug der Politik?

Al Jazeera kennen die meisten von uns vor allen Dingen wegen der Videos und Berichte von und über al-Qaida. Wenige wissen, dass dieser Sender hervorragende Journalistische Arbeit betreibt und auch durchaus interessante Dokumentationen produziert, wie zum Beispiel diesen Zweiteiler über die AK47 und deren Bedeutung für die Weltpolitik:



Der kleine Unterschied

ToiletteWir alle glauben Amerika zu kennen. Die Leute da sind ja alle genauso wie wir, nur eben anders und im Prinzip ist Amerika ja eigentlich wie Deutschland. Wie falsch die meisten Leute mit dieser Einschätzung liegen, zeigen Vorfälle wie dieser: In Scranton, Pennsylvania, hatte eine Frau ein Problem mit ihrem Klo. Amerikanische Klos weichen übrigens in einem wichtigen Detail von den uns bekannten ab. In der Schüssel stehen ständig gut und gern ca. 10 Liter Wasser und man verrichtet sein Geschäft quasi in einen kleinen Teich (Nur so als Randnotiz: Bei Amazon USA kann man auch Toiletten bestellen...)

Wie auch immer, das Klo dieser Frau schlug jedenfalls aus irgendeinem Grunde Leck oder lief über oder was auch immer und das Wasser siffte fleißig in die Wohnung und wurde schön mit Nachschub aus dem Spülkasten versorgt. Die Frau bekam das mit, weil das Wasser so langsam in der darunter liegenden Küche ankam. Sie also hoch und übel am Fluchen - würde wohl jeder in einer solchen Situation. Sie rief noch nach ihrer Tochter, damit die mit Feudel und Eimer antrabt. Jedenfalls, irgendwie wurde das Problem behoben. Zumindest das des Wassers.

Die Frau allerdings hat jetzt ein Problem. Sie wurde angezeigt und darf sich in Kürze vor Gericht verantworten. Nicht etwa, weil das Klo leck war, Wasser verschwendet wurde oder soetwas in der Richtung, sondern weil sie in ihrem eigenen Haus geflucht hat. Kein Scherz. Ein Nachbar, ein Polizist, fühlte sich von dem Fluchen der Frau belästigt und erstattete Anzeige. Der Frau drohen nun bis zu 90 Tage Haft und zusätzlich ein Bußgeld von bis zu 300 US-Dollar.

(Quelle: MSNBC)

Überschrift des Tages (37)

Die heutige Überschrift des Tages ist ausnahmsweise mal in englischer Sprache, aber nicht weniger effektvoll:

As violence falls in Iraq, cemetery workers feel the pinch
Wie pervers ist das, wenn ein Publikationsmedium beklagt, dass es den Friedhofsarbeitern im Irak zunehmend wirtschaftlich schlecht geht, weil die Gewalt im Irak zurückgeht?

(Quelle: Yahoo)

Dienstag, 16. Oktober 2007

Sachen gibts... (142)

Viele Autofahrer werden nicht wenig verächtlich auf die Fahrer von Lada hinab sehen, weil die sich in angeblich ach so minderwertigen Autos auf die Straße trauen. Allerdings sollten sich die so urteilenden fragen, ob sie mit ihrem serienmäßigen Auto sowas hier auch hinbekommen:

Ok, die Schnorchel sind jetzt nicht ganz serienmäßig, aber ansonsten...

Datenhandel

SpyHierzulande ist es für viele eine Frage von Leben und Tod, wie mit den privaten Informationen umgegangen wird. Besonders die Frage, wer welche Daten sammeln darf, ist bei uns recht hart umkämpft. In den USA sieht man das alles sehr viel entspannter und nicht wenige US-Amerikaner sind einigermaßen verblüfft darüber, mit welcher Verbissenheit wir unsere sogenannte "Privatsphäre" verteidigen.

Der zweitgrößte US-amerikanische Netzwerkbetreiber für Handys und Mobilfunk, Verizon Wireless, ein Ableger von Vodafone (Vodafone Group gehören 45% der Aktien), macht deutlich, wie sehr unsere Vorstellung von "Privatsphäre" und "Datenschutz" von der Vorstellung amerikanischer Unternehmen abweicht. Die Firma verschickte einen Brief an ihre Kunden, in dem die Firma darauf hinweist, dass sie alle Informationen darüber, wie oft wir welche Nummer wie lange angerufen haben an sogenannte "authorized companies" verkaufen wird, wenn der Kunde nicht innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt des Schreibens widerspricht (Opt Out).

"Authorized companies"? Wird in dem Schreiben erklärt:
"Our affiliates, agents and parent companies (including Vodafone) and their subsidiaries."
Ich wüsste so aus dem Stand jetzt nicht, wer nicht mit dieser Beschreibung abgedeckt ist. Besonders "agents" kann wohl so ziemlich jeder sein, der direkt oder indirekt mit Vodafone/Verizon zusammenarbeitet. Noch nicht erschreckend genug? Kein Problem. Auf Seite 8 des Briefes verkündet die Firma voller Stolz:
"we may include our own or third-party advertising in the services you’ve purchased from us, and we may share information about you with affiliates, vendors and third parties to (...) deliver relevant advertising to you while using the services. We may collect and transmit information regarding your use of the services through applications or other software present on your device. If you do not want us to collect, transmit or use such information about you for the above purposes, you should not use the services; by using the services, you expressly authorize us to use your information for these purposes."
Mit anderen Worten: Wer Dienstleistungen oder Infrastruktur von Verizon Wireless benutzt, stimmt nicht nur zu, dass im Prinzip alle Daten nahezu beliebig weiterverkauft werden dürfen, sondern stimmt auch zu, sich auf sein Handy beliebige Werbung ballern zu lassen - und dafür auch noch zu bezahlen. Die Zustimmung dazu gibt man als Kunde schon durch die Benutzung der Geräte und Infrastruktur der Firma.

Bis hier kann man ja sagen: "Ok, aber was ist das Problem? Man kann ja sagen, dass man das nicht will" (Opt Out). Nun aber kommt der Haken. Der Brief, den Verizon verschickt hat, besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil ist die Information darüber, was Verizon mit den Daten vor hat und die Information, dass der Kunde dem Widersprechen kann. der zweite Teil des Briefes ist ein neuer Vertrag, dem man zustimmen muss, wenn der Kunde die Dienstleistungen der Firma nutzt, nachdem am bestehenden Vertrag irgendetwas geändert wurde. Der verpflichtend zu unterschreibende neue Vertrag erlaubt es Verizon Wireless offensichtlich, mit den Daten umzugehen, wie oben beschrieben...

Wo hab ich noch gleich meinen Handyvertrag hingelegt?

Geschwindigkeit ist keine Hexerei

Der Rekord für die schnellste Durchquerung der USA auf dem Landweg von einer Küste zur anderen liegt bei rund 32 Stunden, aufgestellt mit einem Ferari 308, bis sich jetzt Alex Roy der Sache annahm und mit seinem BMW M5 (dezent getuned) diesen Rekord angriff. Seine Fahrt dokumentierte er per Video und fuhr eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 140 km/h. Insgesamt brauchte er 31 Stunden und 4 Minuten...

Sonntag, 14. Oktober 2007

Partyfotos (19)

Bildungserfolg

Ok, es ist nicht brandneu, dass es schlimm um die Allgemeinbildung der Deutschen steht, aber dass es so schlimm ist, erschreckt selbst mich.

Ok, wie die Kartoffelpflanze "live" aussieht, hätte ich vielleicht auch eher nicht gewusst, aber Sauerkrautstrauch? Mein Favorit ist jedenfalls: "Was hat die Lunge für eine Funktion?" "Also alles was wir essen und trinken... auf der einen Seite geht das Essen und auf der anderen das Trinken..."

(Danke Devender)

Samstag, 13. Oktober 2007

Wie im Flugsimulator

Manch einer wird sich noch an die Zeit erinnern, als Flugsimulatoren am PC der große Renner waren und Hobbypiloten mehre tausend Tastenkombinationen auswendig kannten, Joysticks fast so viele Tasten hatten, wie ein Keyboard und Handbücher zum Programm nicht einfach nur eine Beilage, sondern hunderte Seiten starke Pflichtlektüre, ohne deren gewissenhaftes Studium man nicht mal den Datenträger eingelegt bekam.

Diese Zeit ist weitgehend vorbei - glaubt man. Das Militär zeigt uns, dass wir uns irren. UAV (unbemannte Flugzeuge) sind momentan der Hype beim Militär. Der folgende Film liefert einen ungefähren Eindruck davon, was zur Zeit im Einsatz ist und wie man sich den Job des Operators in etwa vorstellen muss.

Überschrift des Tages (36)

Vorhin, beim Wegbringen des Altpapiers, fiel mir eine Schlagzeile auf Seite 1 meiner Tageszeitung von "neulich" auf, die mich irgendwie verwirrt:

Internet aktuell Online-Seite
"Internet aktuell" verstehe ich ja noch, aber "Heute mit Online-Seite"? Sind im Internet nicht alle Seiten online?

Freitag, 12. Oktober 2007

Sachen gibts... (141)

Wo wir gerade von Robotern sprechen: Es gibt auch hoch bezahlte Wissenschaftler, die sich mit durchaus sinnvollen und praktischen Anwendungen für Roboter beschäftigen, die eher außerhalb des Militärs zu suchen sind. Ein Beispiel dafür ist dieser "Stuhlroboter":

Sachen gibts... (140)

Axe Fantasy Mousepad MinirockWerbung will auffallen. Manchmal gelingt dies positiv, oft aber leider doch eher sehr negativ. Manchmal gibt es Werbekampagnen, die bewegen sich irgendwo zwischen den Welten und man weiß nicht so recht, wo man sie einordnen soll. Axe zum Beispiel darf sich des zweifelhaften Erfolgs rühmen, dass dank deren realitätsnaher und "aus dem wahren Leben gegriffener" Deowerbung an englischen Schulen zumindest zeitweise der Unterricht bei geschlossenem Fenster zumindest schwierig war.

Nun hat diese Firma das Produkt natürlich nicht eingestellt und natürlich behauptet die Firma noch immer, dass bei Verwendung dieses Produkts die sexuell attraktiven Weibchen quasi auf der Stelle in den hemmungslosen Paarungsmodus verfallen und Benutzer das ausschließliche Ziel der Begierde ist. Damit das bei den hirnentkernten, männlichen Anwendern der werberelevanten Zielgruppe auch so richtig im Hirn ankommt, hat diese Firma jetzt ein Werbegoodie auf den Markt gebracht, mit dem der einsame Geek schonmal intensiv ausprobieren kann, was denn wohl der praktische Erfolg dieses Sprühzeugs im wirklichen Leben sein kann...

...vorausgesetzt, es gibt irgendeine Frau auf dieser Welt, die sich wirklich in eine Deowolke verliebt und deshalb nur noch an fummeln und f***** denkt, aber Computerkindern kann man ja alles erzählen...

Gibts das?

Google LogoUnser aller Lieblings- { Suchmaschine | Datensammler | Werbedistributor | Serviceprovider | Softwareverschenker | etc.} ist seit einiger Zeit im Gespräch ein eigenes Telefon zu entwickeln. Zwar weiß keiner so ganz genau, wie das denn nun aussehen soll und der aktuelle Stand ist zur Zeit, dass wohl eher die Software und das Betriebssystem von dieser Firma zu erwarten sind, als das Gerät als solches. Das ist ja auch irgendwie naheliegend, denn mit dem Bauen von Software haben die Jungs und Mädels echt Erfahrung. Mit dem Bauen von eigener Hardware dagegen eher nicht so, von so etwas komplexem wie einem Mobiltelefon mal ganz zu schweigen.

Gerüchte sind super toll, denn man kann sich herrlich austoben in allerlei Träumereien und wild in den Tag hinein fantasieren. Darum gibt es auch so etliche Grüchte um dieses "Googlephone". Von Apple soll die Hardware kommen, heißt es. Ein weiterentwickeltes iPhone soll es sein, sagt man. Vielleicht ist das aber auch nur eine Konkurrenzanwendung zu ebays Geldverbrennungsanlage "Skype"? Wer weiß das schon? Und wer weiß schon, was genau denn davon zu halten ist, dass in asiatischen Elektroläden plötzlich MP3-Player mit dem Google-Logo auftauchen? Und warum nur ist von Google dazu keine offizielle Stellungnahme zu erhalten?

Momy luvs ya

Da hilft auch kein Insektenspray

Roboter sind immer irgendwie interessant. Ein militärischer Hintergrund macht die Sache eher noch interessanter. Das US-Militär ist sehr daran interessiert, eine vielzahl Aufgaben an Roboter zu übertragen, weil es billiger ist eine Maschine zu ersetzen, als einen voll ausgebildeten Soldaten, besonders dann, wenn es um ausgebildete Spezialisten für Aufklärung und Beobachtung geht.

Zusammen mit verschiedenen Universitäten und Technischen Hochschulen wurde der MMALV-Roboter entwickelt, der spontan an einige Berichte von "neulich" erinnerte. Mehrere Zeugen in den USA berichteten übereinstimmend von "seltsamen, kleinen, fliegenden Maschinen", von denen sie auf anti-Kriegs-Demos umflogen wurden. Die wurden beschrieben als "sahen aus wie Libellen, waren aber sehr viel größer".

Die Aufnahme ist eindeutig schon älter und es dürfte klar sein, dass der hier gezeigte Prototyp nicht das Ende der Fahnenstange ist. Ich vermute vielmehr, dass man schon sehr viel weiter ist.

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Sachen gibts... (138)

Die Simpsons reiten nicht nur dank des Kinofilms (den ich ziemlich mittelmäßig finde) auf einer Welle eines recht langanhaltenden Hypes. Wie zu jedem halbwegs vernünftigem Hype, so gehört auch zu den Simpsons handfester Kitsch Merchandize. Und weil Bälle, Fahnen und Lutscher ja irgendwann langweilig werden, hat man sich bei einem der Hersteller gedacht, dass es mal Zeit für etwas Neues wäre. "Wie wäre es denn mal mit einem Telefon?" Und so baute man in Fernost ein Telefon. Ein Homer-Telefon. Und das kann - wen wunderts? - telefonieren. Und es kann klingeln:

Wer sowas unbedingt braucht: Gibts von KNG America für umgerechnet rund 50 Euro (plus Porto und so) in Amerika.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Das Pkw

Gerade eben, im Bus, auf der Bank hinter mir. Ein Pärchen. Beide Mitte 20, unterhalten sich:
Er: "...das ist son Gutschein. Damit kannst Du anrufen. Dann rechnet die Dir aus, was das bei denen und bei den Anderen kostet."
Sie: "Wen kann ich anrufen?"
Er: "Na wegen das Pkw."
Sie: "Aha. Und wo soll ich anrufen?"
Er: "Na bei die Versicherung, sag ich doch die ganze Zeit."
Sie: "Wegen 'das' Pkw? Heißt das nicht 'der' Pkw?"
Er: "Der Pkw? Hm.. keine Ahnung, kann auch sein. Bin zwar Deutscher und meine Eltern auch, aber das ist mir echt zu kompliziert. Blöde Rechtschreibreform, da denke ich nicht drüber nach."
Armes Deutschland.

Tanzeinlage mit Begeisterung

Tanzen kann die Kurze ja. Das findet auch der Hund...

(Danke Gex)

Vanille

Die Dame hier rechts werden wohl nicht besonders viele kennen. Das ist Mayu Yamamoto vom International Medical Center in Japan. Sie hat einen Preis gewonnen, nämlich den Ig Nobelpreis, der ihr an der Harvard Universität in Cambridge, Massachusetts, "verliehen" wurde. Der Ig Nobelpreis ist auch bekannt als Auszeichnung für irgendwie schwachsinnige Wissenschaft. Diese Dame hat den Preis natürlich nicht ohne Grund erhalten. Ausgezeichnet wurde sie, weil sie ein Aroma erzeugt hat. Ein sehr echt wirkendes Vanille-Aroma. Aus Kuhscheiße.

Herzlichen Glückwunsch!

(Quelle: AFP)

Sachen gibts... (137)

OnStar General MotorsEin Risiko, mit dem man als Eigentümer eines Autos leben muss, ist die Gefahr des Diebstahls. Wenn die eigene Karre gezockt wird, dann hat man echt seinen Spaß. Zwar gibt es von zig Herstellern Alarmanlagen, aber die erschrecken auch nicht jeden Fahrzeugdieb und GPS alleine ist ja auch noch nicht so sehr der Garant dafür, dass man die geklaute Karre auch angehalten bekommt.

Genau an der Stell hat General Motors nachgelegt. Deren serienmäßiges "OnStar" Sicherheitspaket umfasst nicht nur Alarmanlage und GPS, sowie eine Hotline für den beklauten Kunden, sondern auch noch ein System, über das die Zentrale direkt auf die Motorsteuerung des Wagens zugreifen kann. Wird das System aktiviert, wird kontinuierlich die Motorleistung des Fahrzeugs gedrosselt, bis dieses schließlich zum Stillstand kommt.

In der Praxis stellt General Motors sich das wie folgt vor:
1. Der Kunde ruft bei OnStar an
2. OnStar lokalisiert den Wagen per GPS und alarmiert die Polizei
3. Sobald die Polizei den Wagen vor sich hat, können die OnStar anweisen, das Fahrzeug zu stoppen
4. OnStar stellt sicher, dass es sich um das korrekte Fahrzeug handelt
5. OnStar sendet das Signal aus, mit dem unter anderem mit die Benzinversorgung des Motors kontinuierlich gedrosselt wird
Das Sytem soll in allen Neuwagen von General Motors ab 2009 serienmäßig eingebaut werden und Kunden können entscheiden, ob sie diesen Sicherheitsservice in Anspruch nehmen wollen (Opt Out-Verfahren). Das System funktioniert allerdings nur, wenn Funkverbindung zum Fahrzeug besteht und das elektrische System intakt ist. Wenn der Wagen auf einem Tieflader weggebracht wird, ist wohl wenig zu wollen.

Andererseits frage ich mich, wer wohl noch so alles Zugriff auf dieses System hat und ob "Opt Out" bedeutet, dass das System auch wirklich deaktiviert wird. Auch frage ich mich, was dieses System - Konkurrenten werden sicherlich bald ähnliche Systeme Anbieten - für den Straßenverkehr der Zukunft bedeutet. Man denke nur an die in einigen Städten tobende Feinstaub-Debatte oder die Durchsetzung von Tempolimits...

Irgendwie furchteinflößend.

Dienstag, 9. Oktober 2007

Ende eines Geschäftsmodells

CD[Dieser Artikel wurde ergänzt, siehe unten]
Als Radiohead vor einigen Tagen bekannt gab, dass ihr neues Album "In Rainbows" am 10. Oktober veröffentlicht wird, war das weniger der große Kracher, obwohl selbst Fans das Album eher irgendwann nächstes Jahr erwartet hatten. Was jedoch viele sprachlos machte, war die Fußnote zu dieser Ankündigung: Wer will kann sich das Album von der offiziellen Webseite ziehen - für jeden beliebigen Preis, den man bereit ist dafür zu bezahlen. Dazu gehört auch: nichts.

Radiohead geht einen Schritt, welcher der Plattenindustrie erhebliches Kopfzerbrechen bereitet: Die komplette klassische Vermarktungskette wird umgangen, angefangen beim Label selber und nicht zuletzt aufgehört beim Plattenladen, der den Tonträger verkaufen soll. Radiohead hat mit dem eigenen Direktvertrieb bereits einige Erfahrungen gesammelt, denn diese Band weigert sich, ihre Songs in minderer Qualität mit irgendeinem proprietären DRM-System verkrüppelt via iTunes zu verkaufen und bietet stattdessen die Tracks in hervorragender Qualität ohne DRM selber zum Kauf an.

Nine Inch Nails ist eine andere Top-Band (branchenintern eine sogenannte "A-List-Band)", die mit DRM und Plattenlabels so ihre Schwierigkeiten hat. Die Band verteilt 320KB/s MP3-Tracks ihres Albums - ohne DRM und für Nüsse. Zwar war die RIAA (und ist wahrscheinlich noch immer) der Meinung, dass diese Promotion durch die Band eine Gute Idee sei, die Songs aber auf gar keinen Fall online weitergegeben werden dürften. Dass die Tracks direkt per Viral Marketing Sites durch die Band ohne Beschränkungen ins Netz gestellt worden waren, war der schon fast als Polizei auftretenden RIAA offenbar entgangen.

Nun verkündete Nine Inch Nails, dass die Band sich von allen Plattenlabels getrennt habe. Nach eigener Erfahrung aus 18 Jahren unter verschiedenen Verträgen ist Nine Inch Nails zu der Überzeugung gekommen, dass sich das Musikgeschäft der Plattenlabels vollkommen verändert habe und es deshalb eine große Freude sei, eine unmittelbare und direkte Beziehung zum Publikum zu haben. Mit anderen Worten: Nine Inch Nails verkauft seine Platten ab sofort wohl auch selber, bevorzugt online.

Aber diese beiden überaus bekannten Bands sind nicht etwa Vorreiter, im Gegenteil. Die Charlatans kündigten vergangene Woche an, dass sie ihr komplettes nächstes Album zum kostenlosen Download anbieten werden. Vor einigen Monaten tat die Rockband Crimea im Prinzip dasselbe und erklärte die Zahlungen der Fans zu Spenden zur Bekämpfung von Landminen. TafkaP/Symbol/Prince verteilte zweieinhalb Millionen Kopien seines letzten Albums als kostenlose Zeitungsbeilage. Webseiten und Weblogs verteilen inzwischen völlig legal und mit Unterstützung der Bands Alben und Songs von einer stetig wachsenden Zahl von Bands, siehe zum Beispiel hier, hier, hier, hier, hier und hier und so weiter und so fort.

Besonders der Paradigmenwechsel der A-List-Bands von jenem berühmten Rundumschlag von Metallica gegen Napster, der schlussendlich zu Napsters Ende als P2P Tauschbörse führte und Metallica bei nicht wenigen sehr unbeliebt machte, hin zu einer schon fast Anbiederung zu nennenden Grundeinstellung in nur wenigen Jahren ist doch schon ziemlich erstaunlich, besonders wenn man bedenkt, mit welchen harten Bandagen die Musikindustrie gegen die "illegalen Downloads" vorgeht.

Die Plattenlabels beklagen Umsatzrückgänge in zweistelligen Prozentzahlen: England - 10%, USA - 15%, Frankreich - 25%, Kanada - 35%. Der Handel mit Musik-CDs bricht zusehends zusammen. Auf ebay werden Musik-CDs - wenn überhaupt - dann für wenige Euros verschleudert. Nicht selten erzielen selbst einigermaßen aktuelle CDs Verkaufspreise, die einem Bruchteil des aktuellen Ladenpreises darstellen. Ganze Sammlungen mit hunderten CDs gehen für Spottpreise über den Tisch. Die Folgen zeigen sich unübersehbar in der Wirtschaft: Die US-amerikanische Kette Fopp, spzialisiert auf Musik-CDs ging im Sommer bankrott. HMV kündigte an, dass sich die Gewinne in diesem Jahr halbieren werden. Die Virgin Megastores brachten ihrem Besitzer alleine dieses Jahr Verluste weit jenseits der 70 Millionen Euro Grenze ein, woraufhin der sich entschloss, die gesamte Kette abzustoßen.

Selbst CDs im Laden verfallen zusehends im Preis. Kündete Sony dereinst noch an, eine Musik-CD wäre mindestens ebenso wertvoll wie ein Buch und müsste deshalb auch mindestens ebensoviel kosten, nämlich (damals noch) 50 Mark und mehr, gehen heute nicht selten aktuelle CDs im Laden für knapp einen Zehner über den Tresen (siehe zB regelmäßig bei der "ich bin doch nicht blöd"-Kette), Ramschangebote im Supermarkt liegen gar bei fünf Euro oder darunter. Dass darunter die Produzenten leiden müssen, ist naheliegend:

Als EMI vor einigen Monaten bekannt gab, dass die Firma komplett auf DRM verzichten wolle, ging ein Raunen durch die Menge. Als EMI dann "neulich" verkauft wurde, hatte der Konzern von ehemals 10.000 Mitarbeitern weltweit noch ganze 4.000 und wechselte für knapp 3,5 Milliarden Euro den Besitzer. Das ist zwar viel, aber als Universal zehn Jahre vorher EMI aufkaufen wollte, war locker das Dreifache der Summe im Gespräch. Inzwischen denkt selbst Universal öffentlich über einen Verzicht auf DRM nach.

Die Bands verdienen ihr Geld immer weniger mit CDs und die Bands wissen das. Die Bands verdienen mehr Geld mit Konzerten, als sie es mit CD-Verkäufen über irgendwelche Labels je konnten. Bedenkt man, dass die 20.000 Tickets des Reunion-Konzerts der auch nicht mehr ganz taufrischen Spice Girls in sagenhaften 38 Sekunden ausverkauft war und sich weit über eine Millionen Fans auf die Warteliste haben setzen lassen, dann bekommt man einen Eindruck davon, wie viel Geld mit Konzerten zu machen ist. Led Zeppelin verzeichnete für das eigene Reunionkonzert nicht weniger Andrang: Die 135.000 Tickets für das Konzert in Glastonbury waren in zwei Stunden weg und bescherten einen Umsatz von mehr als 30 Millionen Euro...

Für die Konzerte von Madonna und den Rolling Stones bezahlten Fans für die besten Tickets geschmeidige 200 Euro und mehr. Konzertveranstaltungen hierzulande, die nicht gerade von "Weltstars" der Pop-Branche abgehalten werden, lassen sich - wie ich aus eigener Erfahrung weiß - ein "Vip-Ticket" auch schon mal 170 Euro und mehr kosten und trotzdem beschwert sich kaum jemand ernsthaft über die Preise.

Alben, das wird immer offensichtlicher, sind mehr und mehr reine Werbung für die Konzerte. Live-Acts sind es, die die Besucher und das Geld anziehen. Die Konzertveranstalter verzeichnen Rekordumsätze. Der Marktführer für den Vertrieb von Eintrittskarten zu Konzerten und Veranstaltungen, Ticketmaster, verkaufte 2006 weltweit 128 Millionen Tickets im Gesamtwert von mehr als 7 Milliarden US-Dollar. Veranstaltungsorte sind teilweise auf Jahre hinaus im Voraus ausgebucht. Gleichzeitig macht ein CD-Laden nach dem anderen die Luken dicht und die Plattenlabels kaufen sich gegenseitig auf und versuchen, ihre Gewinne durch dubios erscheinende Aktionen (man erinnere sich an das Sony Rootkit auf den Audio-CDs) und Gerichtsverfahren gegen die zunehmend schwindende zahlende Kundschaft zu sichern.

Irgendwie sieht es für mich ganz stark danach aus, dass sehr sehr bald ein sehr deutlicher Wechsel im Musikmarkt stattfinden wird.

Update:

Amazon ging nach "nur" acht Jahren jetzt mit ihrem "amazonmp3"-Service den Schritt, dem Kunden ebenfalls direkt DRM-freie MP3-Files zum Kauf anzubieten, wenn auch noch nur für die USA. Aber damit nicht genug. Yahoo Music gilt zur Zeit - auch zu meiner Überraschung - als die Musikwebsite Nummer 1. Zwischen 10 und 20 Millionen Anwender nutzen jeden Monat die dort angebotenen Musikvideos und zwischen 5 und 10 Millionen Anwender nutzen die Yahoo Webradios. Im Vergleich dazu bewegt sich der gesamte Musikmarkt auf Abo-Basis (lies: mit DRM) zusammen in den unteren Millionen, obwohl die daran beteiligten Firmen seit Jahren zig Millionen Euro in das Marketing dieses Geschäftsmodells pumpen.

Warum diese Modelle scheitern, zeigt ein einfacher Vergleich. Wie kompliziert ist es, ein x-beliebiges Webradio mitzuhören? Wie kompliziert ist es, bei Google Video, Youtube, Yahoo Video, Myspace und wie sie alle heißen ein Musikvideo zu finden und anzusehen? Ein Klick und "that's it". Die Abo-Systeme der großen Lizenzinhaber könnten nicht weiter davon entfernt sein, angefangen bei hinrverkrampfender Software, die alles tut, um dem Anwender das Leben schwer zu machen, über Lizenzmodelle, die vom Anwender verlangen, den selben Song mehrfach zu bezahlen, nur weil er den auch mal im Auto hören will, bis hin zu Datenerhebungen, gegen die Orwell's 1984 geradezu ein Kindermärchen ist und einem Umgang mit den Daten (Stichwort: Kreditkarten, Spam), bei dem kaum ein Anwender auch nur ansatzweise soetwas wie "Vertrauen" entwickelt.

Ian Rogers, Chef von Yahoo Music hat davon jetzt wohl die Faxen dick. Er teilte führenden Leuten aus der Musikindustrie unmißverständlich mit, dass Yahoo sich nicht mehr mit DRM und irgendwelchen kruden Lizenzmodellen beschäftigen wird, wenn diese der einfachen Benutzung durch den Anwender im Weg stehen - was für alle bisher eingeführten DRM-Modelle gilt:
"I’m here to tell you today that I for one am no longer going to fall into this trap. If the licensing labels offer their content to Yahoo! put more barriers in front of the users, I’m not interested. Do what you feel you need to do for your business, I’ll be polite, say thank you, and decline to sign. I won’t let Yahoo! invest any more money in consumer inconvenience. I will tell Yahoo! to give the money they were going to give me to build awesome media applications to Yahoo! Mail or Answers or some other deserving endeavor. I personally don’t have any more time to give and can’t bear to see any more money spent on pathetic attempts for control instead of building consumer value. Life’s too short. I want to delight consumers, not bum them out."

"In the end you get what you pay for. I won’t spend another dime paying engineers to build false control, making listening to music harder for music-lovers. I will put all of my energy into making it easier and making the experience better. I suggest you do the same."
Ich glaube, das war deutlich.

(Quelle: Times, The Register, WSJ, Heise)

Montag, 8. Oktober 2007

Einkaufen (4)

Lange, wirklich ganz lange, waren meine Einkäufe völlig ereignislos und "normal". Ich begann bereits zu vermuten, dass der Fluch von mir genommen wurde, bis ich gerade in meinem Lieblingseinkaufsladen stand, meine Einkäufe verpackte und in Gedanken auf die Pinnwand mit den "privaten Verkäufen" guckte. Irgendwann bemerkte mein Großhirn, dass meine Augen verzweifelt um gesteigerte Aufmerksamkeit baten. Was sie sahen? Zweierlei.

Eine "sie" will etwas loswerden, aber ich traue mich nicht darüber zu spekulieren, was "sie" denn wohl meint, denn das Computerzubehör wird anders geschrieben, aber es gibt da wohl noch anderes, im Englischen irgendwie genau so aber doch ganz anders bezeichnetes "Werkzeug":

Joy-Stick in Rosa
Ob Rosa wohl weiß, dass sie zusammen mit dem Spielzeug verkauft werden soll? Ich mein, der Preis ist ja bestimmt für den Einen oder Anderen verlockend, aber wer kauft schon gerne die Katze im Sack, beziehungsweise den Joy-Stick in Rosa und dann auch noch ohne Bild? Andererseits: Es gibt Käufer für alles. Warum nicht auch dafür?

Und dann will da jemand ein Behältnis der ganz besonderen Art verkaufen:

Negerkäfig
Tippfehler können manchmal eine verheerende Wirkung haben...

(PS: Die Fotos entstanden mit der Kamera im Handy, hence the schlechte Qualität...)

Alles, was Recht ist

JustiziaEine einfache Frage: Wer bestimmt, was Recht und Unrecht ist? Die meisten werden sich auf die Feststellung berufen, dass Recht ist, was Gerichte urteilen und Gesetz ist, was Politiker beschließen. Je nach politischer Orientierung wird mancher auch behaupten, dass Recht ist, was man erkaufen kann, das letztendlich das Geld, das Kapital, definiert, was Recht ist und damit über jeder Moral und Ethik steht und den alleinigen Maßstab diktiert - und nicht wenige aus dieser Gruppe werden das als "richtig" verteidigen, was wiederum Widerspruch herausfordert, denn dieser von jeder Ethik befreite Kapitalismus, der sich seine Regeln nach eigenem Gusto nach Bedarf selber erschafft, widerspricht dem Gerechtigkeitsempfinden der meisten Menschen. Spätestens dann, wenn sie damit selber in der Rolle des Opfers unmittelbar konfrontiert sind.

Eine weitere einfache Frage: Für wen gelten Gesetze? Spontane Antwort: "Für alle." Stimmt das? Gesetze müssen allgemein sein, dürfen sich nicht auf den Einzelfall und nicht auf bestimmte Personen beschränken. Zumindest in Deutschland ist das so. Unsere Vergangenheit lehrt uns, warum es keine Spezialgesetze und Sondergerichte geben darf, jedenfalls nicht, solange dieser Staat als "Rechtsstaat" bezeichnet werden soll. Soweit jedenfalls die Theorie.

Die Praxis zeigt, wie weit sich Deutschland von diesem Ideal entfernt hat und ich rede jetzt nicht davon, dass die Bayern sich ohne gültige Rechtsgrundlage und entgegen geltender Rechtsauffassung in die Rechner irgendwelcher Privatleute gehackt haben, um so "Voice over IP"-Kommunikationen abhören zu können. Ich rede auch nicht über den nur noch Groteske oder Farce zu nennenden Streit der Lokführer um eine Gehaltserhöhung von völlig angemessenen 30% und sich nicht zu schade dazu sind, vom Staat zu verlangen, dass er sich über die Tarifautonomie hinwegsetzt und den Mitgliedern dieses kleinen, staatstragenden und sich unheimlich wichtig nehmenden Vereins das Geld im großen Stil in den Rachen stopft, obwohl es genau dieses Eingreifen ist, gegen das sich Gewerkschaften sonst mit Händen und Füßen mit kratzen, beißen, treten und in den Haaren ziehen wehren, weil das verboten sei.

Nein, all das und viele andere Kuriositäten meine ich nicht. Was mich ganz besonders heute mit dem Kopf schütteln lässt, ist eine Rechtspraxis des deutschen Arbeitsrechts. Es ist Verboten, gegen geltende Gesetze zu verstoßen. Wer das tut, der ist (im weitesten Sinne) ein Straftäter. Es ist erlaubt und zuweilen sogar Pflicht, solche Straftäter anzuzeigen. Es ist dem Straftäter verboten, sich dafür an dem ihn Anzeigenden zu rächen.

Theoretisch jedenfalls. Ist der Straftäter aber eine Firma und ist der Anzeigende auch noch Mitarbeiter dieser Firma, dann darf ihn die Firma feuern. Wegen Verstoßes gegen die Loyalitätspflicht gegenüber dem Arbeitgeber. Und die ist natürlich wichtiger und bedeutsamer als die Pflicht sich an Gesetze halten zu müssen.

Das ist in Deutschland geltendes Recht, wie das Bundesarbeitsgerichts aktuell geurteilt hat. Zwar ist das Erstatten einer Anzeige grundsätzlich ein staatsbürgerliches Recht, aber dieses Recht hat Grenzen und zwar spätestens da, wo die Ausübung zu unverhältnismäßigen Reaktionen bis hin zur Schädigung des arbeitsrechtlichen Vertragspartners führt.

Offen bleibt, was denn wohl nach Ansicht der Richter so alles "unverhältnismäßige Reaktionen" gegenüber einem Straftäter sind. Diesen anzuzeigen gehört aber offenbar schon dazu.

(Quelle: Stern)

Sachen gibts... (136)

mobile Cocktailbar mobiler WeinkellerWas muss man auf jeden Fall immer dabei haben? Richtig: Was zu trinken. Und was trinkt Mann? Genau: Entweder einen guten Wein oder einen vernünftigen Cocktail - je nach Anlaß und Begleitung, versteht sich. Es macht sich leider nicht immer so gut, wenn Mann von Welt einen Koffer voller Cocktailutensilien mit sich herumschleppt und den 200 Euro Wein im Rucksack auf Kellertemperatur zu halten ist auch nicht immer ganz so einfach. Darum dachte sich eine clevere Firma, dass man diese Probleme ja ganz einfach mit einer mobilen Cocktailbar - inklusive Eismacher, der pro Stunde fast zwei Kilogramm Eis produziert, Behälter für 24 Kilo Eiswürfel und 500 Watt Netzteil - und einem mobilen Wein"keller", der in zwei Fächern Platz für insgesamt 42 Weinflaschen bietet und diese auf 5-18° kühlt, lösen könnte. Damit das dann auch noch chic aussieht, bastelt man das ganze aus formschönem Edelstahl, schraubt Rollen drunter. Fertig. Für den "edlen" Anspruch teilt man dann den Preis nur auf Anfrage mit.

Wer mir dieses ohne jeden Zweifel überlebenswichtige Utensil zukommen lassen möchte: Ernstgemeinte Angebote bitte per Mail.