Samstag, 19. Mai 2007

Überschrift des Tages (25)

SPD ohne Ostdeutsche
In Anbetracht der letzten Wahlergebnisse in Ostdeutschland drängt sich ein Umkehrschluß auf: Die Ostdeutschen haben wohl auch eher wenig Bedenken dabei, Ostdeutschland gleich gänzlich ohne SPD zu sehen.

(Quelle: AFP)

It rains - you get wet.

"Das Bundesverteidigungsministerium hat gegenüber der ARD bestätigt, dass es bei Anschlägen auf Bundeswehrsoldaten in der nordafghanischen Stadt Kundus Tote und schwer Verletzte gegeben hat."
Mein Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen. Vielleicht hilft dieser Vorfall dabei, dass alle hier in Deutschland langsam mal begreifen, dass das in Afghanistan kein Kindergeburtstag ist und dass die Welt eben nicht so friedlich ist, wie manche aus der "Singen und Klatschen"-Fraktion hierzulande gerne behauten.

Ich hoffe zwar, dass die Bundesregierung der moralischen Verpflichtung gegenüber den Gefallenen nachkommt, die ihr Leben für die Bundesrepublik und die Zukunft Afghanistans gegeben haben (man denke nur an das Stichwort "Rentenzahlungen"). Allerdings glaube ich eher, dass es wieder irgendein formaljuristisches Geplänkel geben wird, in dessen Verlauf sich der Bund um jede Verantwortung und insbesondere die Kosten drücken wird. Wer weiß? Vielleicht dürfen die Hinterbliebenen ja auch die Kosten für die Überführung des Leichnahms zahlen. Zuzutrauen wäre es den Erbsenzählern hier.

(Quelle: Tagesschau)

Freitag, 18. Mai 2007

Volley

Sicher, Breakdance ist interessant und reizt auch schon irgendwo zur Teilnahme, aaaber...

...und Schuld ist die Politik

Kahled el-MasriKlappern gehört zum Handwerk. Auch bei Anwälten. Gerade deshalb sind für Anwälte erfolgreiche Mandate besondere Werbung. Wenn diese dann auch noch in den Medien behandelt werden, ist das schon fast eine Lizenz zum Gelddrucken. Vor diesem Hintergrund muss man die Äußerungen des Rechtsanwalt des umstrittenen deutsch-libanesen Khaled el-Masri lesen, der vor ein paar Tagen in Neu-Ulm einen Supermarkt in Brand steckte.

El-Masri ist schon mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt geraten: Einen Prüfer bei der Dekra schlug er zusammen, weil der ihn abmahnte, dass el-Masri zu viele Unterrichtsstunden seiner Ausbildung als Kraftfahrer verpasst hatte. Eine Verkäuferin in dem Laden, den er jetzt versuchte abzufackeln, hatte er beleidigt und ihr ins Gesicht gespuckt.

Allerdings ist Khaled el-Masri gleichzeitig auch derjenige, der gerade gegen die Bundesrepublik Deutschland klagt. Er war von US-Geheimdiensten irrtümlich nach Afghanistan entführt worden und dort mehrere Jahre festgehalten und wahrscheinlich auch gefoltert worden. Er klagt gegen die Bundesrepublik, weil der Staat angeblich bei seiner Entführung mitgeholfen hat.

Khaled el-Masri ist sicherlich einiges Unrecht geschehen. Das ist unumstritten. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass er nicht ganz so der harmlose Unschuldsengel ist, für den man ihn vielleicht halten soll. Immerhin gehörte er in den 80er Jahren im Libanon einer bewaffneten Gruppierung an und unterhielt Kontakte zu Mitgliedern der extremistischen Moslemszene.

Jetzt verkündete sein Anwalt, dass Khaled el-Masri gar nicht anders gekonnt habe, als Straftäter zu werden:
„Er musste Straftäter werden, um die Therapie zu bekommen, die ihm als Opfer seit Jahren zustand.“ „Wir sehen hier exemplarisch, was passieren kann, wenn man Folteropfer nicht behandelt, sondern allein lässt“
Das übliche Taktieren eines Rechtsanwalts? Mich erinnert es stark an das häufig gehörte "hatte eine schwere Kindheit". Auch ist die Argumentation des Rechtsanwalts in sofern fragwürdig, als dass dieser These nach alle traumatisierten Personen erstens Opfer der Politik wären und zweitens zwangsläufig Straftäter würden und erst danach Hilfe erhielten.

El-Masri ist aber schon seit geraumer Zeit im Behandlungszentrum für Folteropfer in Ulm behandelt. Es ist also nicht so, dass ihm nicht geholfen würde. Und es dürfte wohl auch weniger so sein, wie der Anwalt es darzustellen versucht, dass seinem Mandanten keine Hilfe ermöglicht wird. Vielmehr wird es wohl eher so sein, dass die Gerichte es nicht einsehen, die Kosten für zusätzliche Behandlungen dem Steuerzahler aufzuhalsen.

Quintessenz? Ein Anwalt macht ordentlich Tam-Tam, die Medien transportieren seine Nachricht und der Bürger zweifelt am Rechtssystem. Irgendwas läuft da falsch.

(Quelle: Die Welt)

Mutter passt schon auf

GefängnisElterliche Fürsorge ist ja immer so eine Sache. "Zieh Dich richtig an!" "Mach Deine Hose zu!" "Putz Dir die Nase!" und so weiter. Wir kennen das alle. Mama meint es ja gut. Wie weit diese Fürsorge geht, bewies eine 36 Jahre alte Mutter von fünf Kindern in Berlin. Sie war sehr besorgt um das Wohlergehen ihres Sohnes und wollte sicherstellen, dass ihm bloss nichts passiert. Darum fuhr sie ihn selber zum Juwelier in Dresden. Während der 17jährige mit zwei Komplizen den Juwelier nieder stach und ausraubte, wartete sie draußen im Wagen. Vor Gericht sagte sie:
"Ich wusste, dass er das Geschäft ausrauben wollte und habe mir große Sorgen um ihn gemacht."
Die fürsorgliche Mutter wurde zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt.

(Quelle: Reuters)

Fachwissen

JustiziaHin und wieder kommt es vor, dass Richter von der Materie, über die sie in einem Prozess urteilen sollen, keinen blassen Schimmer haben. Aber es gibt irgendwie doch Grenzen. Ein Richter an einem englischen Gericht bat während der Verhandlungen die streitenden Parteien, ihm doch ein paar Begriffe zu erklären:
"Ich habe Schwierigkeiten die Sprache zu verstehen, die sie sprechen. Ich habe wirklich keine Ahnung davon, was eine Website ist."
Er ließ sich daraufhin die Begriffe Website und Forum erklären. Der 59jährige Richter gab zu, dass er die dahinterstehenden Konzepte nicht wirklich verstanden hatte.

Ist ja nicht schlimm, kann jedem Mal passieren. Vielleicht nicht unbedingt wie in diesem Fall in einem Prozess, in dem es um Terrorismusvorwürfe im Internet geht, aber man darf das halt nicht so eng sehen...

(Quelle: Yahoo)

Donnerstag, 17. Mai 2007

Gleichbehandlung

GefängnisParis Hilton hat gegen ihre Bewährungsauflagen verstoßen. Wie jeder andere auch muss sie jetzt dafür in den Knast. Das passt ihr gar nicht. Darum hat sie alles in Bewegung gesetzt und einen gigantischen Medienrummel veranstaltet, inklusive - vergeblichem - Gnadenersuch an ihren Guverneur Arnold Schwarzenegger. Ganze 45 Tage soll sie einfahren. Als sie jetzt aber zur Abwechslung mal pünktlich zum Gerichtstermin erschien, wurde promt ihre Haftstrafe wegen guter Führung halbiert. Jetzt geht es nur noch um 23 Tage.

Wie hoch wohl die Spende ausgefallen ist, die dieses generöse Entgegenkommen ermöglicht hat? Generell aber eine klasse Idee den Füllstand der Gefängnisse auf diesem Weg zu reduzieren: Für jedes pünkliche Erscheinen wird die verbleibende Haftstrafe halbiert. Am Ende bleibt wahrscheinlich eine Woche Hausarrest oder sowas übrig. Zum Ausgleich der Statistik dürfen jetzt wohl irgendwelche armen Schlucker doppelt so lange in den Knast oder sowas.

Warum kann man diese Tussi nicht einfach wie jeden anderen Menschen auch behandeln? Verdient hat sie es.

(Quelle: Spiegel, danke Fragman)

Mittwoch, 16. Mai 2007

Alternative Werbung

"frosta-pr0n - wieder eine marktlücke geschlossen :) "

messju, #Tapirherde, irc.quakenet.org

My Generation

Ohne Worte...

Streikfrage

TelekomDie Telekom wird bestreikt. Weil die dort arbeitenden mehr Geld haben wollen und weil die Telekom angekündigt hat, rigide sparen zu wollen und Arbeitsplätze abbauen will. Rund 50.000 Arbeitnehmer sollen in andere Unternehmen verlagert ("outsourcing") und da dann zu niedrigeren Löhnen bei längerer Arbeitszeit weiterbeschäftigt werden war glaube ich das Vorhaben. Ich kann ja verstehen, dass es nicht gerade auf Begeisterung stößt, wenn man gesagt bekommt "Ihr seid zu teuer, arbeitet mal für etwas weniger." Ich kann auch gut verstehen, dass man tendenziell mehr Geld haben möchte. Wer will das nicht?

Aber wie war das noch mit der Telekom und den Kunden? Wieviele verloren die im Moment jedes Jahr an die Konkurrenz? Lässt sich das noch in tausender Schritten ausdrücken? War es nicht so, dass die Kunden die Telekom scharenweise verließen und zur Konkurrenz liefen, weil es da billiger ist?

Wenn ich das richtig verstehe, dann will keiner Kunde der Telekom sein, weil es da zu teuer ist. Andererseits will aber auch jeder der zigtausend Mitarbeiter bei dem Laden eher die Hand noch weiter aufhalten. Ich bin ja jetzt kein Wirtschaftswissenschaftler, aber irgendwie zwingt sich mir der Verdacht auf, dass hier irgendwas nicht zusammenpasst. Mal ehrlich: Wenn die Telekom dicht macht und sagt "wir bieten diese Produkte gar nicht mehr an, wir machen nur noch in Leitungen und vermieten die an andere Firmen", was machen denn dann die ganzen Mitarbeiter der Callcenter und aus dem Kundenservice? Streiken die dann auch vor dem Arbeitsamt weiter?

Bitte nicht!

Nur selten hat mich eine derartige Ankündigung instinktiv zu diversen Abwehrreaktionen verleitet:
"Wenn Napoli in die Serie A aufsteigt, werde ich einen Strip hinlegen."
Nicht etwa, dass ich mich weiblichen Reizen per se verschließe, im Gegenteil, aber diese Ankündigung stammt von Sophia Loren und wurde in der Gazetta dello Sport veröffentlicht. Die Dame ist inzwischen stolze 72 (zweiundsiebzig) Jahre alt! Ihr "Angebot" kann durchaus als "Drohung" verstanden werden, denn sie hatte schonmal einen öffentlichen Strip hingelegt, allerdings war das vor mehr als 40 Jahren (1963, im Film "Gestern, heute und morgen").

Der SSC Napoli steht zur Zeit auf dem dritten Tabellenplatz der Serie B. Es steigen zwar nur der Erste und Zweite der Tabelle in die höhere Liga auf, aber der Rückstand auf den zweiten, Genua, beträgt nur fünf Punkte. Die Chancen für den Aufstieg stehen demnach nicht all zu schlecht...

Dienstag, 15. Mai 2007

Germany Null Points...

Cicero Pressekonferenz Eurovision Song ContestMan musste mich erst daran erinnern: Am Wochenende war "Eurovision Song Contest" aka: "Grand Prix Eurovision de la Chanson". Und wie zu erwarten war, hat Deutschland irgendeinen Platz unter den Allerletzten bekommen. Mit so einem Top modernen Swing, vorgetragen von einem reichlich blasiert aussehendem Jüngelchen mit Hut.

Swing. Aus Deutschland. Das klingt schon fast so wie "Bratwurst aus Kenia". Ich gebe es ja zu, dass ich nicht so unbedingt der best informierte Musikguru diesseits des Mississippi bin, aber wann bitte war Swing denn das letzte mal so richtig erfolgreich? War das nicht eher so in den 1950er Jahren? Auch der Porno-mäßig Chicas dahinschmelzen lassende Robbie Williams hatte mit seinen Swing-Nummern eher verhaltenen Erfolg und als die "No Angels" damals mit "When Angels Swing" anrückten, war das insgesamt auch eher... sagen wir mal ein Achtungserfolg. Und jetzt soll Swing ausgerechnet aus Deutschland alles reißen?

Mal unter uns: Wann haben wir den letzten Grand Prix gewonnen? Genau ein Mal! Das war damals Nicole mit ihrem "Ein bißchen Frieden". Und seit dem? Nada. Niente. Nüscht! Und was passiert? Von Schiebung und Schummelei ist die Rede. Die Osteuropäischen Länder hätten sich gegenseitig die Punkte zugeschoben tönen die großen Boulevardpostillen. Und an wen gaben die westeuropäischen Juroren ihre Stimmen? Serbien, Ukraine, Türkei, Russland und Bulgarien waren die Top 5 des Westens. Face it: Der Titel war schlicht und ergreifend Mist. Er ist beim Publikum durchgefallen, daran ändert auch das geballte Wunschdenken der Musikindustrie nichts.

Jetzt wissen wir es also ganz genau. Die Osteurpäer sind am Niedergang der deutschen Kultur schuld! Nicht etwa die inspirationslose Musikindustrie oder die fantasielose Medienwelt des Westens ist daran Schuld, sondern der Osten! Wir haben es ja schon immer gewußt!

Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen, denn: Erst vor wenigen Tagen wurde an anderer Stelle die "Goldene Rose" verliehen. Das ist sowas ähnliches wie der Grand Prix fürs Fernsehn. Und da hat England mal so richtig gezeigt, wie es geht. Großbritannien wurde in sechs der sieben Kategorien ausgezeichnet (Art Documentary, Comedy, Performances Arts, Reality, Sitcom und Soap), nahm noch zwei Spezialpreise mit (Best of 2007 und Opera Special Prize).

Andere Gewinner waren Kroatien, Holland und Südafrika. Insgesamt waren 358 Beiträge von 155 Unternehmen aus 32 Ländern eingereicht worden. Nominiert für eine Goldene Rose wurden 72 Sendungen. Deutschland war neun Mal in den sieben Hauptkategorien vorgeschlagen worden. Und was hatte Deutschland gewonnen? Eine "Opera Special Mention". EIne "Besondere Erwähnung". Quasi das Pendant zur Siegerurkunde bei den Bundesjugendspielen.

Irgendwie könnte man den Eindruck haben, dass Medien aus Deutschland irgendwie nicht so recht ankommen. Angesichts von "Germany's next Topmodel", "Deutschland such den Superstar", "Schlag den Raab", "Big Brother" und Co. wäre bestimmt niemand von alleine auf diesen Gedanken gekommen. Spätestens "DSDS" hätte uns doch eine deutliche Warnung sein müssen...

[Nachtrag]

Es gibt offenbar eine nicht geringe Anzahl Leute, die glaubt, nur die osteuropäischen Staaten hätten für die Osteuropäischen Kandidaten gestimmt und es so geschafft, den rechtmäßigen Sieger dieses der Welt wichtigsten Sangeswettstreits an der Thronbesteigung gehindert. Bildblog hat das mal nachgerechnet, wie denn die Platzierung aussähe, wenn ausschließlich die westeuropäischen Staaten abgestimmt hätten. Damit sind Andorra, Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Island, Israel, Malta Niederlande, Norwegen, Österreich, Portual, Schweden, Schweiz, Spanien, Türkei und Zypern gemeint.

Das sähe dann für die Plätze 1 bis 10 so aus:

PlatzLand
nur Westeuropaalle Staaten
11Serbien
22Ukraine
34Türkei
43Russland
55Bulgarien
69Ungarn
78Armenien
87Griechenland
913Rumänien
1011Bosnien - Herz.
Selbst Westeuropa hätte die osteuropäischen Staaten an die Spitze gewählt. Schade um die Verschwörungstheorien, aber selbst unsere Nachbarn haben uns ganz klar gezeigt, dass Swing aus Deutschland nicht taugt.

Montag, 14. Mai 2007

Zirkus

Nach vielen Jahren war ich gestern mit guten Freunden mal wieder im Zirkus. Nicht etwa so einer mit Tieren und so, sondern einer, in dem nur Mensch und Maschine auftreten: Zirkus Flic Flac. Ich war irrsinnig skeptisch, denn ich bin eigentlich gar nicht so der Fan von Zirkus und so. Nach drei Stunden Programm war ich kuriert: Dieser Zirkus ist anders als alle anderen, die ich bisher kannte und er ist um LÄNGEN(!) geiler.

Ernsthaft, das Programm rockt die Scheiße fett! Die Artisten haben es megamäßig drauf. Die Gesamtkonzeption ist einmalig. Die Zusammenstellung von Auftritt und Musik sucht einfach seines Gleichen. Ich habe noch nie zuvor ein Zirkusprogramm miterlebt, bei dem schon die Musik "anders" war: Ramstein im Zirkuszelt hat was.

Das Programm ist nichts für Kinder. Eher Jugendliche ab 12, wenn nicht sogar ab 14 können damit etwas anfangen. Für Erwachsene jedoch ist das Programm ohne wenn und aber zu empfehlen.

Ein paar Impressionen habe ich mitgebracht, aber es ist gar nicht so einfach in einem Zirkus voller Action zu fotografieren...

Kommt und holt mich

GefängnisEin 24jähriger Sizilianer verkaufte gefälschte CDs und wurde erwischt. Das Gericht verurteilte ihn zu Hausarrest. Nach einiger jetzt verließ er das Haus, weil er es drinnen nicht mehr aushielt. Irgendwie verständlich, denn irgendwann wird es drinnen doch etwas langweilig, könnte man meinen. Was ist also das Besondere an der Sache?

Draußen rief er nach der Polizei und bat darum, ins Gefängnis gebracht zu werden. Er erklärte, dass er die ewigen Streitereien mit seiner Mutter und seinem Stiefvater nicht mehr aushielte. Als die Polizei eintraf, um ihn zu verhaften, begrüßte er die Beamten mit den Worten:
"Schön sie zu sehen."
(Quelle: AFP)

Hau ab!

Es gibt Leute, die sind berühmt. Es gibt auch Leute, die sind unbeliebt. Und dann gibt es Leute, die sind beides zugleich: Berühmt und unbeliebt. Im Falle einer reichen Hotelerbin nimmt das Ganze in letzter Zeit dramatische Ausmaße an, die allerdings auf der anderen Seite auch zeigen, welche Kreativiät zwischenmenschliche Antipathie erzeugen kann:

Sonntag, 13. Mai 2007

Partyfotos 13

Gamer und andere...

Warum die "Generation Internet" einen eigenartigen Ruf hat?
[12:50:44] <ne****> <amity\outlaw> verkaufe getragene unterhosen von vielen bekannten spielern (johnny R, heaton, silver, poti etc.) mit diesen unterhosen werdet ihr um einiges besser spielen "bringt auf jedenfall was habs selbst getestet" (sicher Über ebay) qry 4 more [amsg]

[12:51:25] <De******> es gibt channel da würde man solche angebote ernst nehmen

[12:51:54] <drB******> issoch eh fake

[12:52:02] <drB******> als ob die beim zocken unterhosen tragen würden

[12:52:49] <De******> progamer wichsen in der kurzen zeit in CS wenn sie tatsächlich mal sterben sollten und auf den respawn warten

[12:52:57] <De******> und da stört unterwäsche

[12:53:51] <ne****> ich dachte das wäre der grund, warum die campen

[12:53:56] <ne****> nur eine hand frei

Gesucht

Medien suchen immer wieder nach neuen "Formaten", um Sendungen an den Konsumenten (lies: die Werberelevante Zielgruppe) zu bringen. Eine Redaktion aus München ist in dieser Hinsicht zur Zeit sehr Aktiv und sucht nach allerlei eigenartigen Protagonisten. Den Vogel schießt meiner Meinung nach aber diese Suche ab (klick Bild für größere Version):

Bus Fans gesucht
Ich lasse jetzt mal offen, was ein "echter Bus Fan" ist, aber bestimmt hat jeder da so sein ganz privates Kopfkino" und natürlich wird kaum jemand verstehen, warum echte Kerle, die Busse toll finden, Probleme mit Frauen haben sollten.

Noch viel mehr Angst habe ich jedoch vor dem sich aus diesen Suchanzeigen ankündigenden Sendungsformat: "Erfolgreich aus dem Genpool ausgegrenzte soziale Randgruppe wird vor laufender Kamera verkuppelt." Nicht etwa vor der Sendung habe ich Angst: Ich kann meinen Fernseher ausschalten. Wirklich Angst habe ich vielmehr vor dem Erfolg dieser Sendung und ihren Folgen...

Freitag, 11. Mai 2007

Verkehrsrisiko

RollstuhlDie Polizei in der spanischen Region Galizien hielt vor einigen Tagen auf der Autobahn zwischen Ferras und As Pontes einen Rollstuhlfahrer an. Nach Angaben der Polizei ist der 42jährige querschnittsgelähmt und hatte sich mit seinem Spezialrollstuhl, der ihn in einer ausgestreckten Haltung fixiert, auf der Suche nach einem Bordel verfahren. Den Rollstuhl steuerte er über dessen Spezialsteuerung, mit seinem Mund und Kinn.

Der Mann wurde mit zum Polizeirevier genommen, wo ein Alcotest gemacht wurde, der jedoch negativ ausfiel. Die Polizeibeamten gaben zu Protokoll, dass der Mann in der Nacht mit "erheblicher Geschwindigkeit" unterwegs gewesen sei. Zwar habe er nicht gegen die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen verstoßen, aber trotzdem sei er eine nicht unerhebliche Gefahr für den Verkehr gewesen.

Offensichtlich war hier tatsächlich der Verkehr in Gefahr, aber die Pressemitteilung lässt offen, ob dem Mann hinterher noch bei seinem eigenen Verkehrsproblem geholfen wurde...

(Quelle: AFP)

Nur zum Spaß

In einem botanischen Garten in China gibt es Streit. Die Betreiber des Parks stellen dort seit langer Zeit ein Zebra aus, mit dem sich Besucher zusammen fotografieren lassen können. Gegen eine Gebühr, versteht sich. Die Gebühr mag für unsere Begriffe beinahe lächerlich gering (ca. 20 Eurocents) sein, für die Einheimischen sieht das aber schon etwas anders aus. Jedenfalls kam in der letzten Zeit den Besuchern des Parks am Zebra einiges sehr komisch vor.

Deshalb fragten sie einen der Tierpfleger, ob denn das Zebra auch echt sei. Seine Antwort war entwaffnend:
"Es ist aus Afrika. Wie nennen sie es, wenn nicht Zebra?"
Ein offzieller Sprecher des Parks sagte zu dem Thema, dass sie selber nicht so ganz genau wüssten, ob das Tier nun ein Zebra wäre oder nicht.
"Aber das ist ja auch nicht so wichtig. Das ganze ist ja nur so zum Spaß.
Fragt sich nur, wer hier auf wessen Kosten mehr Spaß hat...

(Quelle: PA)

Donnerstag, 10. Mai 2007

Sehenswerter Sport

Sport ist ja immer so eine Sache. Manchmal ist es super interessant, manchmal ist es grottenlangweilig. Es gibt aber auch Momente, in denen man nur staunen kann, so wie hier beim Bodenturnen bei der Sportakrobatik.

Ich will gar nicht wissen, was solche Leute alles über sich ergehen lassen, um sowas machen zu können. Und natürlich stelle ich mir auch noch andere Fragen, aber die sind nicht druckreif :-)

Google Searchrank

Wie wohl so ziemlich jeder Betreiber einer Webseite, so freue auch ich mich darüber, wenn die Tapirherde weit vorne bei den Suchergebnissen auftaucht. Manchmal bin ich mir allerdings nicht ganz so sicher, ob das wirklich immer so ganz im Sinne des Erfinders ist...

Preisfrage

FaschosAus welchem Umfeld und in welchem Zusammenhang fiel das folgende Zitat:
"Für wen das alles unterschiedslos Menschen sind, der vermag das schreiende Unrecht aus der bunten Republik Deutschland nicht mehr zu erkennen."
Antwort: Das Zitat ist Holger Apfel, Fraktionschef der NPD, zuzuordnen, der diesen Satz im sächsischen Landtag vor dem versammelten Plenum zum Besten gab. Damit nicht genug. Er bezeichnete die in Deutschland lebenden Ausländer im gleichen Atemzug als "staatsalimentierte orientalische Großfamilien" und "arrogante Wohlstands-Neger".

Nun die zweite Preisfrage: Was passierte daraufhin?

Antwort: Erst einmal nichts. Der Landtagspräsident Iltgen von der CDU nahm Apfels Äußerungen im Parlament stillschweigend hin. Erst einen Tag später erteilte er nach zahlreichen Beschwerden anderer Abgeordneter dem Fraktionschef der NPD nachräglich eine Rüge. Mit seinen Äußerungen hätte Apfel nicht nur die Menschenwürde missachtet, sondern auch "den Tatbestand der Volksverhetzung" erfüllt.

Die NPD hatte in Sachsen bei der letzten Landtagswahl 2004 9,2% der Wählerstimmen errungen und konnte damit 12 Sitze im Landtag belegen. Bekannt war ja schon länger, dass man in den östlichen Bundesländern eine ganz eigene Vorstellung von Demokratie und Politik hat, dass aber die CDU bereits so dermaßen abgestumpft ist, dass deren lokale Spitzenpolitiker erst auf mehrfache Aufforderung überhaupt mal in Bewegung geraten, macht schon ziemlich nachdenklich.

(Quelle: Spiegel)

Mittwoch, 9. Mai 2007

Bekloppte, Euer Bus...

FragezeichenKeine Idee ist zu schwachsinnig, als das es nicht irgendjemanden gäbe, der sie ausprobiert. Das wirklich Schlimme daran ist aber, dass es auch noch genug Bekloppte gibt, die auf diese Idee reinfallen. So geschehen neulich, irgendwo im Internet. Da kaufte sich ein User das AdWord "drive-by-download". Google blendete dazu den folgenden Werbetext ein:
"Is your PC virus free? Get Infected here!"
In den vergangenen sechs Monaten wurde die Anzeige nach Stevens Angaben 259.723 Mal eingeblendet und bekam immerhin 409 Klicks auf seine Seite. Es ist davon auszugehen, dass mit einem höheren Werbeetat auch mehr Klicks zu erreichen gewesen wären. So hat ihn der Spaß gerade mal 17 Euro gekostet. Allerdings gab es auf der entsprechenden Webseite keinen Schädling (Trojaner, Virus...) und deshalb ist auch "nichts passiert".

Google hatte mit der eindeutigen Werbenachricht keine Probleme, obwohl Google erst Ende April einen Fall bestätigt hatte, bei dem über werbefinanzierte Links Besucher mit Trojanern infiziert werden sollten.

Andererseits zeigt dieses Experiment auch, dass es nicht nur Leute gibt, die nach den eigenartigsten Dingen suchen (auch hier auf Tapirherde suchen manche Leute die merkwürdigsten Dinge, siehe zum Beispiel hier und hier, allerdings ist uns völlig klar, warum ...) Es zeigt auch, dass man ruhig in aller Deutlichkeit darauf hinweisen kann, dass der User sich ein Problem einhandeln wird, wenn er "diesen" Link anklickt - er macht es trotzdem. Irgendwie fühlt man sich versucht für solche Leute einen großen roten Knopf zu coden...

Oh, Moment, den gibt es ja schon...

(Quelle: Heise, Danke necron)

Zahlen

JustiziaMal wieder wurde eine neue Statistik vorgestellt. Sie soll uns zeigen, wie sicher es in Deutschland ist. Sie soll rechfertigen, was der Staat an Eingriffsrechten gegenüber dem Bürger für sich in Anspruch nimmt. Sie soll zeigen, dass der Staat nicht untätig ist. Sie soll zeigen, dass die bösen Buben hier in Deutschland kein einfaches Leben haben.

Die Rede ist von der Kriminalitätsstatistik. Einer Statistik, die anhand eines von der Politik diktierten Erfassungssystems aus den von der Polizei bearbeiteten Vorgängen nüchterne Zahlen destilliert, die ein Bild zeichnen. Ob dieses Bild ein Bild der "Realität" ist, sei dahin gestellt. Zu groß sind die Vorbehalte, die von "Insidern" und Politikern gegenüber diesem Zahlenwerk geäußert werden. Ein Anhaltspunkt ist diese Statistik, das wohl, aber "Maß aller Dinge" bestimmt nicht.

Was zeigt die gerade von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble in Berlin vorgestellte Statistik? Im vergangenen Jahr wurden bundesweit rund 6,3 Millionen Straftaten registriert. Das ist 1,4 Prozent weniger als 2005. Die Aufklärungsquote liegt bei 55,4 Prozent, dem höchsten Wert seit der Wiedervereinigung. 2006 sind mehr Gewaltdelikte von 14- bis 21-Jährigen polizeilich erfasst worden als noch 2005. Bei von Jugendlichen begangenen Körperverletzungen ist es einen Zuwachs von 2,7 Prozent zu beobachten, bei den Heranwachsenden sogar ein Zuwachs von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Der Bundesinnenminister Schäuble führt den Zuwachs auch auf eine erhöhte Bereitschaft der Bevölkerung zurück, Anzeige zu erstatten. Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sieht dagegen durchaus auch eine gestiegene Gewaltbereitschaft in Deutschland. Wer Recht hat, bleibt offen und ist durch diese Statistik nicht abschließend zu beantworten. Folgt man dem rein subjektiven Empfinden, möchte man eher dem berliner Innensenator Recht geben, was sich auch mit den Beobachtungen der Gewerkschaft der Polizei (GdP) deckt. So konstatiert Konrad Freiberg, Chef der GdP:
"Immer häufiger schlägt Polizistinnen und Polizisten in ihrem alltäglichen Dienst enthemmte, brutale Gewalt entgegen"
Der Bundesvorsitzende der GdP, Wolfgang Speck, bestätigt:
"Wir glauben, dass die Verrohung auch damit einher geht, dass das Verhältnis zur Unversehrtheit des Menschen, zur Gesundheit, zum Leben ein anderes geworden ist als in der Vergangenheit."
Zugenommen haben außerdem die Betrugsdelikte. Die Gesamtzahl erhöhte sich um 0,5 Prozent auf 954.000 Delikte, wobei hier Waren- und Warenkreditbetrug wie im Vorjahr erheblich zunahmen. Das wird vor allem mit der vermehrten Nutzung des Internet begründet, wo Artikel bestellt und nicht bezahlt oder Waren trotz erfolgter Vorauszahlung nicht geliefert werden.

Bleibt festzustellen, dass der durchschnittliche Straftäter in Deutschland ein männlicher Jugendlicher ist. Irgendwie beängstigend. Im Spiegel diskutierten der Berliner Oberstaatsanwalt Roman Reusch und der Hamburger Strafrechtsprofessor Bernd-Rüdeger Sonnen über den richtigen Umgang mit gewalttätigen Jugendlichen. Während Reusch aus der Erfahrung das Mittel der Haftstrafe für Jugendliche als erfolgreiche Methode der Abschreckung propagiert, ist Herr Sonnen für eine eher der Kuschelpädagogik zuzuordnenden Methode:
"Wir müssen Grenzen aufzeigen, ohne auszugrenzen. In 95 Prozent der Fälle wächst sich die Jugendkriminalität einfach aus."
Es wird den Opfern der jungendlichen Straftätern bestimmt helfen zu wissen, dass sie von Tätern niedergestochen, zusammengeschlagen oder bberaubt wurden, die dieses Verhalten irgendwann nach Abschluß der Adoleszenzphase ablegen werden. Wer erklärt der Oma, die von der marodiseirenden, nicht selten orientalischen, Jugendbande mit vorgehaltenem Messer um ihre Kohle erleichtert wurde, dass sie doch bitte verständnis haben soll, denn die ach so harmlosen Kids wissen es nunmal nicht besser? Wer erklärt dem Rentner mit zerschlagenem Gesicht, dass die unschuldigen Kiddies doch nur ihr Erwachsenwerden ausleben wollen und man das alles nicht so eng sehen dürfe?

Wo sind sie denn, die Maßnahmen, die in der Masse fruchten und Wirkung Zeigen? Wie war das noch mit den Hilferufen der Schulen und den Mengen "fachkompetenter" Helfer? Wie war das noch mit den Jugendlichen, die sich lieber Pornos reinziehen, bei denen Gangbangs zum "guten Ton" gehören, bei denen Ladendiebstahl und das "Abziehen" der Mitschüler an der Tagesordnung sind? Am grünen Tisch klingt das so toll, dass man nur ein Paar (also zwei) Sozialarbeiter an die Problemschulen schicken müsse und alles wird gut. In der Realität sieht es für den unbedarften Bürger so aus, als lachten sich die Täter schlapp und fielen erfreut über das sie schützedne System über das nächste Opfer her. Mit Singen und Klatschen gegen Messerstecher, Räuber und Erpresser erscheint nicht wenigen irgendwie unpassend. Fragt sich nur, ob es wirklich der richtige Weg ist darauf zu warten, dass der Staat den eigentlich Verantwortlichen, den Eltern, die Verantwortung abnimmt.

Ich habe da so meine Zweifel.

(Quelle: Tagesschau, Spiegel)

Dienstag, 8. Mai 2007

Regeln im Weltraum

ISSDie bemannte Raumfahrt hat ja so allerlei interessante Annekdoten und Geschichten für uns Normalsterbliche zu bieten. Ganze Fernsehserien leben davon. Seit der Mars zum Ziel erklärt wurde, geraten auch ganz andere Theman auf die Tagesordnung, zum Beispiel Sex im Weltall (mit allen Konsequenzen), aber auch was tun bei Todesfällen oder unerwarteten, schweren Erkrankungen? Immerhin kann man "da oben" nicht mal eben bei der nächsten Apotheke vorbeifahren und sich ein paar Pillen gegen die Nasenpest abholen.

Damit das Leben im Weltall nicht ganz so problematisch ist und damit sich die Astronauten nicht ständig um irgendetwas Sorgen machen müssen, hat man ihnen viel Denken abgenommen und sogenannte "Procedures" entwickelt, die alles erklären und die richtigen Handlungsanweisungen mit auf die Reise geben. Schließlich ist es im Weltraum nicht ungefährlich das korrekte Vorgehen per Versuch und Irrtum herauszufinden.

Da Malaysia demnächst zusammen mit der russischen Crew seinen ersten Astronauten ins All zur ISS schicken wird, hat man sich auch dort Gedanken um die naheliegenden und drängendsten Probleme eines Astronauten gemacht. Zu den zweifelsfrei überlebenswichtigsten Fragestellungen gehört natürlich ganz weit vorne weg: "In welche Richtung liegt Mekka?" und "Wie bete ich fünf Mal am Tag auf einem Teppich bei Schwerelosigkeit?" gefolgt von "Was tun während des Ramadan?" - dem islamischen Fastenmonat, in dem zwischen Aufgang und Untergang der Sonne das Essen verboten ist, was auf der ISS mit ihren mehreren Erdumrundungen pro Tag mehrere Sonnenauf- und -untergänge bedeutet.

Immerhin: Das Regelwerk, um das sich eine gruppe maßgeblicher islamischer Prediger und Religionsgelehrter erhebliche Gedanken gemacht haben, schreibt dem selbstverständlich streng Gläubigen Astronatuen bloß vor "innerhalb seiner Fähigkeiten" zu handeln. Wie ist das aber mit der Zusammenarbeit mit den "Ungläubigen"? Darf sich der gläubige Moslem überhaupt den Anweisungen eines Ungläubigen beugen? Wird die komplette ISS jetzt zum Islam konvertiert? Und warum spielt auf einmal die Religion in der Raumfahrt überhaupt eine so entscheidende Rolle, dass dafür spezielle Procedures eingeführt werden?!

Offen bleibt, wieviele dieser Vorschriften die übrigen Raumfahrtorganisationen (allen vorran die NASA) bereit sind zu ertragen, bevor sie den Kirchenstaaten empfehlen, doch bitte ihre eigenen Raumfahrtprogramme auf die Beine zu stellen, bevor sie die anderer Länder zum Kasperletheater degradieren.

(Quelle: AP)

Kinderprogramm

Kinder eignen sich hervorragend, wenn es darum geht, ein politisches Erbe in der Gesellschaft zu verankern. Diese Weisheit hat sich auch im Nahen Osten herumgesprochen. Auch herumgesprochen hat sich dort, dass man Kinder perfekt über das Fernsehen erreichen kann. Die Hamas betreibt einen eigenen Fernsehsender. Auf diesem strahlt
sie auch ein eigenes "Kinderprogramm" aus, das rein äußerlich nicht so unterschiedlich zu unserem Kinderprogramm ist. Äußerlich, wohlbemerkt, denn der Inhalt hat es in sich:

Mickey Mouse Sorry, Farfur und seine Freundin Saraa' bringen den Kindern nicht nur bei, immer artig die Milch zu trinken, sondern erklären ganz neben bei auch noch ganz andere Dinge.

(Quelle: FOX News)

Rechtstreit

Ein fünfunddreißig Jahre alter Mann aus Memphis, Tennesee, bringt sich selber am Neujahrsmorgen um. Tragisch, aber nicht ungewöhnlich. Er hinterlässt zwar keine Familie, dafür aber so "dies und das" an Habseeligkeiten. Zur Freude der Gilde der Rechtsanwälte und Gerichte hiterlässt er auch kein Testament, was natürlich dazu führt, dass die Erben sich um den Nachlass so richtig übel streiten. Auch das ist noch nicht so bemerkenswert, die Gerichtsakten überall auf der Welt sind voll mit solchen Vorfällen.

Dieser Fall jedoch unterscheidet sich ein ganz klein wenig von vergleichbaren Fällen. Die Erben-in-Spe streiten sich nämlich wider erwarten nicht um das Grundstück im Wert von ca. 1,6 Millionen Euro. Nein, sie streiten sich mit Hingabe und Ausdauer um den 13jährigen Golden Retriever des Besitzers.

Natürlich hat sich der Hund einen Anwalt genommen, um seine Interessen vor Gericht ausreichend vertreten zu lassen. Dieser Anwalt gab denn auch bekannt, dass Alex - so der Name des begehrten Vierbeiners - sich sicher sei, dass er von allen geliebt werde und sich bestimmt alle hinreißend um ihn kümmern wollen. Allerdings wäre es bedauerlich, dass alle Beteiligten Alex nur dazu benutzen wollten, sich gegenseitig für früher begangene Verfehlungen zu bestrafen.

Angesichts anderer Urteile, die Richter in den USA so sprechen, bin ich gespannt, wie dieser Fall ausgehen wird...

Montag, 7. Mai 2007

KFN vs. USK

JoystickDas Institut, bei dem der nicht völlig unumstrittene "Experte" Pfeiffer tätig ist, das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN), hat sich mal wieder zu Wort gemeldet. So verkündete es, dass in einer Untersuchung 40% aller untersuchten "Gewaltspiele" die Einstufung hinsichtlich des Mindestalters falsch, weil zu niedrig, angesetzt war. Bei weiteren 20% der Spiele war man bei der Untersuchung nicht von der Alterseinstufung überzeugt und hatt Zweifel.

Untersucht wurde die schier unglaubliche Anzahl von 72 (zweiundsiebzig) Spielen, wobei offen bleibt, wann die untersuchten Spiele veröffentlicht wurden. Stellt man die Vielzahl der jedes Jahr veröffentlichten Titel daneben, drängt sich selbst dem in den Grundlagen der Statistik unkundigen Laien die Frage nach der Relevanz auf. Wirft man einen Blick auf den Vorgang der Überprüfung, fällt noch etwas ganz Anderes auf: Es gibt keinen absoluten Maßstab, mit dem dort bewertet wird. Die USK stellt ein Spiel einem unabhängigen Gutachtergremium vor und das entscheidet auf Grundlage des subjektiven Eindrucks und in Hinblick auf Jugendschutz und Strafrecht, wie mit dem Spiel zu verfahren ist.

Ein absolutes Messverfahren dürfte auch schwerlich möglich sein, denn der Maßstab für Brutalität und Grausamkeit und damit der Frage nach der Zumutbarkeit für die Jugend ist relativ. Was der eine für unzumutbar hält, ist für den anderen völlig harmlos. Das KFN unterstellt damit, dass es einen absoluten Maßstab gäbe und behauptet, dass die USK ihrem Auftrag nicht gerecht wird, weil sie diesen Maßstab nicht einhält. Nach eigenen Worten erfolgte die Untersuchung "auf der Grundlage eines neu entwickelten Begutachtungsschemas genau beschrieben und bewertet". Was auch immer das sein mag und was auch immer man sich unter "genau" im Zusammenhang mit subjektiven Bewertungen vorzustellen hat.

Bleibt abzuwarten, ob das KFN denn wenigstens diesesmal die Belege für die Behauptung mitliefert. Bei den letzten Behauptungen, nach denen ja der Zusammenhang zwischen Amoklauf und Computerspielen "wissenschaftlich erwiesen" sei, wartet die Weltöffentlichkeit ja noch heute auf die Vorstellung der entsprechenden wissenschaftlichen Studien.

Davon aber völlig losgelöst hat Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) die Ergebnisse schon mal vorweg "alarmierend" genannt, obwohl die Studie laut Spiegel erst diese Woche irgendwann vorgestellt werden soll.

(Quelle: AFP, Spiegel)

Deutschpflicht

Unsere Tante Angie hat eine tolle Idee. Sie ist der Meinung, dass Lehrer und Schüler eine Sprache sprechen sollten:
"Niemand sollte eingeschult werden, der nicht auch in der Lage ist, seine Lehrer zu verstehen und damit dem Schulstoff folgen zu können."

Angela Merkel im Video-Podcast zur Integrationspolitik
Die Idee ist klar umrissen, die Folgen einleuchtend. Wer kein Deutsch spricht, kommt nicht in die Schule. Die offensichtlichen Probleme allerdings machen mich staunen: Nicht nur, dass sich die Umsetzung als etwas schwierig erweisen könnte, immerhin haben wir hier in Deutschland eine Schulpflicht, sondern es stellt sich mir auch irgendwie die Frage, was denn wohl passiert, wenn das Verständnis nach der Einschulung verschwindet? Ich meine, wer hat noch nicht im Unterricht gesessen und sich die Frage gestellt, wovon um alles in der Welt die Lehrkraft da vorne jetzt schon wieder redet!?

(Quelle: n-tv)

Not amused

Klick aufs Bild und lies den Text...

(danke Gex)

Das war knapp

(Danke, messju)

Partyfotos (11), Partyfotos (12) und Jugger

Am Wochenende war wieder schwer Party. Einerseits die "LND 2nd Decade" im Mark4 und dann noch "Seelenfeuer" im History. Und heute war dann sportliches Ausnüchtern beim freien Jugger im Schloßpark angesagt.Ein anstrengendes, aber schönes Wochenende.

Freitag, 4. Mai 2007

Mahlzeit

FroschIn manchen Gegenden dieser Welt hat man eigenartige Vorstellungen davon, was so alles als "sexuelle Stimulanzen" herhalten muss. In Peru gehören zum Beispiel Frösche dazu. In Lima zum Beispiel werden auf Bestellung in kleinen Shops an Bushaltestellen Frösche aus einem bereit stehenden Aquarium heraufgefischt und dann mit Hingabe ein paar Mal auf die Fliesen geworfen, um das Tier zu töten. Professionell wird dem Kadaver dann die Haut abgezogen.

Einige Kulturen aus den Anden sagen der hier zubereiteten Mixtur nach, dass sie Asthma, Bronchitis, Mattigkeit und auch Potenzstörungen kurieren kann. Dazu wird eine Mixtur aus Honig, heißer Bohnensuppe, roher Aloe Vera und einigen Teelöffeln der Macawurzel in einen Mixer getan. Und dann folgt der Frosch.

An vielen dieser Shops fragen täglich jeweils mindestens 50 Kunden nach dem Püree, den sie als Ersatz für ihren Kaffee bestellen. Wohl bekommts.

Fundsache

Knapp 60 Kilogramm Heroin wurden in einem Porsche durch Rumänien transportiert und deshalb wurde das Fahrzeug durch die rumänische Polizei den zwei türkischen Drogendealern weggenommen (in der Fachkreisen spricht man auch von "beschlagnahmt"). Gut ein Jahr nach seiner Beschlagnahme wurde der Wagen zunächst dem Finanzministerium übergeben. Von dort wurde es dem rumänischen Generalsekretariat zugesprochen. Hier wiederum hielt man es für das Beste, das Fahrzeug der Polizei für verdeckte Ermittlungen zur Verfügung zu stellen, was die Polizei auch gerne und intensiv in Anspruch nahm.

Der Clou? Bei der Beschlagnahme wurden 60 Kilogramm Heroin in dem Fahrzeug gefunden. Bei einer technischen Routinekontrolle des Fahrzeugs wurden jetzt, fast fünf Jahre nach der Beschlagnahme, weitere 60 Kilogramm gefunden, die unter der Rücksitzbank versteckt waren...

Rollenspiel

Was haben die Kunstfigur Alistair Leslie Graham (aka: "Ali G") des britischen Komikers Sacha Baron Cohen ...

Ali G - Sacha Baron Cohen
... und der am 24. November 1991 verstorbene Leadsänger der Band Queen, Farrokh Bulsara (aka: "Freddie Mercury") ...

Freddie Mercury
... gemeinsam?

Laut einer Meldung des Daily Mirror soll der 35-Jährige Sacha Baron Cohen die Hauptrolle in einem Film über die Rockgruppe "Queen" spielen. Cohen soll im Kampf um die Rolle etablierte Hollywoodgrößen, die sich ebenfalls um die Rolle beworben haben, wie zum Beispiel Johnny Depp, aus dem Feld geschlagen. Cohen habe nicht nur die Produzenten, sondern auch die noch aktiven Bandmitglieder von Queen überzeugt.

Ich bin gespannt, ob das auch für die Fans gilt.

Donnerstag, 3. Mai 2007

Dinofabrik

Man kennt Dinosaurier ja eher aus Büchern, Museen und Filmen und hat meistens ja schon "alles gesehen". Dieser kurze Film hier zeigt, wie weit die Trickfilmtechnik heute tatsächlich ist, wenn es um die Dinos geht:

Mit einem Wort: Saugeil. Ich frage mich nur, welcher Film da auf uns zu kommen mag...

Schmuckdesign

Aus der Kategorie "Bekloppte, Euer Bus fährt!" stammt eindeutig das Werk eines Industriedesigners, der allen ernstes meint, dass es nicht ausreicht, um den iPod einen Hype zu machen. Diese Designerin ist der zwanghaften Meinung, dass aus den iPods unbedingt Schmuckstücke zu machen wären. Aber nicht etwa aus dem iPod selber, zum Beispiel in dem das Gerät vergoldet oder durch Edelsteine verziert würde oder ähnlich niveauloser Blödsinn. Nein, weit gefehlt. Diese Designerin beglückt uns mit der Erkenntnis, dass es ganz besonders der Ohrstöpsel des iPod wäre, der zum Schmuckstück erkoren gehört.

Dieser Erkenntnis folgend entwarf sie nicht nur ein Armband, dass aus einer Vielzahl solcher Ohrpinöpel besteht (siehe oben rechts), was ja vielleicht noch zu verzeihen wäre - nach mehreren Monaten Zwangsarbeit oder so. Nein, der Gipfel oder besser: der Tiefpunkt schöpferischen Könnens ergießt sich über den ahnungslosen Betrachter als Ohranhänger in Form des Ohrstöpsels des iPods, den "iArtefakt" zu nennen sie dann auch noch die Dreistigkeit besitzt.

Wusste ich bislang noch nicht, warum manche Extremisten den heiligen Krieg gegen die westliche Welt ausgerufen haben, wird es mir doch langsam immer klarer...

Sachen gibts... (122)

Toiletten sind schon länger Gegenstand technologischer Innovation. Wo wären wir heute, wenn niemandem die Wasserspülung eingefallen wäre? Eine wahrhaft bahnbrechende Erfindung. Manche Menschen sind allerdings der Meinung, dass es damit noch nicht genug wäre. An so einem Klo gibt es schließlich noch genügend zu verbessern.

Und so brachte eine japanische Firma jetzt das "Inax Satis Asteo Washlet" auf den Markt. Dieses revolutionäre Stück Technik beeindruckt nicht nur mit hervorragenden Eigenschaften in Bezug auf die Leichtigkeit des Reinigens, ein überaus modernes Design und platzsparende Größe ("nur" 71 Zentimeter lang!). Darüber hinaus bietet dieses Klo auch noch eingebaute Stereolautsprecher, einen MP3 Player mit SD Kartenleser und mehreren vorinstallierten klassischen Musikstücken.

Der Clou ist jedoch, dass dieses Klo alleine den Deckel hebt, die Schüssel von innen beleuchtet werden kann - besonders praktisch, wenn man nach durchzechter Nacht des Zielens nicht mehr so ganz sicher ist - und dass es selber entscheidet, wieviel Wasser zum Beseitigen der Hinterlassenschaften erforderlich ist. Einfach aufstehen und den Rest beseitigt das Klo. Wen wundert es, dass dieses Klo außerdem noch Heizung, Desinfektionsgerät für die Raumluft und Luftionisator in sich vereint?

Für nur noch 830 Euro (plus Porto und Verpackung) in Japan zu kaufen.

Sachen gibts... (121)

Es gibt immer mal wieder Gadgets, bei denen auch ich mich frage, ob manche Leute nicht doch besser mal einen Arzt konsultieren sollten. In diese Kategorie gehört eindeutig ein Weinkühler. Nicht irgendeiner, sondern der "Angelshare single-bottle cellar".

Wie der Name vermuten lässt: Es geht um einen Kühler für genau eine Flasche. Was sich zunächst reichlich unspektakulär anhört, entpuppt sich als Hightech Dingi mit meterlanger Featureliste. Zu den Highlights gehört unter anderem: Die Temperatur im Innern der Kapsel wird automatisch angepasst und je nach Bedarf angehoben oder gesenkt. Die Luftfeuchtigkeit wird konstant auf mindestens 65% gehalten, damit der Korken nicht schrumpft. Mein Favorit ist aber, dass das Gerät beinahe keine Vibrationen verursacht, weil kein Motor oder Kompressor im Gerät verwendet wird und der Lüfter mit seinen 15 dB soll so leise sein, dass man das Gerät auch neben sein Bett stellen könne.

Immerhin: Der Angelshare single-bottle cellar kommt ohne schädliche Kühlmittl aus und man kann die Kühlung in drei Stufen wählen: 12°C, 14°C und 16°C, je nach dem, wie man seinen Wein am liebsten mag. Ach ja und das ganze schützt - trotz Sichtfensters - den Inhalt vor schädlicher ultravioletter Strahlung.

Dreei Haken hat die Sache. Erstens verbraucht der Kühler 55 Watt Strom auf voller Leistung und immerhin noch 10 Watt im Leerlauf und zweitens passt genau eine Flasche Wein da rein. Der dritte Haken ist der Preis, der mit nur noch rund 300 Euro (plus Porto und Verpackung) das Konto schröpft.

Mittwoch, 2. Mai 2007

Heavy Metal im Irak

Jeep brennt im IrakEs gibt eine Menge Reportagen und Berichte aus dem Irak. Viele klingen oberflächlich und erscheinen uns als surreale Momentaufnahmen. Die weitaus große Mehrzahl dreht sich um das US-Militär und die Aufständischen. Zwei Journalisten vom Magazin "Vice" machten sich auf die Suche nach einer Heavy Metal Band namens "Acrassicauda", die es in Bagdad geben soll. Die beiden waren fünf Tage in Bagdad und haben eine Art Tagebuch gefilmt, das einen sehr eigentümlichen Eindruck hinterlässt. Zwar kann auch dieser Bericht nicht den eigenen Eindruck ersetzen, aber vermutlich ist das, was man unter "as close as it can get" versteht.

Dienstag, 1. Mai 2007

Aprilwetter

30 Grad ThermometerEs wird warm auf der Erde. So warm, dass es mitten im April so warm ist, wie sonst eher im Hochsommer. Seit über 200 Jahren soll dies der wärmste April gewesen sein. In Karlsruhe hat es in diesem Monat gar nicht geregnet, in anderen Gegenden eher sehr wenig. Seit beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnung 1901 soll es sogar der wärmste, sonnigste und trockenste April gewesen sein.

Die Hitze hat ernste Folgen. Die Landwirtschaft leidet erheblich unter dem ausbleibenden Regen. Beim Raps zum Beispiel rechnet man mit 30% und mehr Ernteausfällen. Die Wintergerste hat wegen der Trockenheit auf vielen Feldern das Wachstum komplett eingestellt. Besonders im Osten der Republik wird es immer trockener. Professor Friedrich Wilhelm Gerstengarbe vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung:
"Der Osten Deutschlands ist vom Klimawandel deutlich stärker betroffen. Es ist das trockenste Gebiet in ganz Deutschland." "Die Gebiete der neuen Bundesländer haben die geringsten Niederschläge. Und wir befürchten, dass die Niederschläge in den nächsten Jahrzehnten deutlich zurückgehen." "In Zukunft kann man Maispflanzen in Gegenden, in denen Trockenheit herrscht, nicht anbauen. Denn sie brauchen viel Wasser. Stattdessen sollte man Hartweizen verwenden, der beispielsweise in Italien angebaut wird und der viel trockenresistenter ist."
Das kommt bei den Landwirten der Region eher nicht so gut an. Der Landesbauernverband zweifelt offen an der Seriosität des Instituts für Klimafolgenforschung, obwohl dessen Direktor Schellenhuber Berater der Bundesregierung für Klimafragen ist. Holger Brandt, Sprecher des Brandenburger Bauernverbandes:
"Institute müssen Werbung für sich selbst betreiben." "Ich betrachte diese Aussagen bedingt als populistisch."
Der Grund dafür ist offensichtlich. Der Maisanbau ist Grundlage für eine nicht eben unwichtige Einnahmequelle, die Milchproduktion. Der Futtermais ernährt das Milchvieh. Fällt dieser weg, muss Futter teuer eingekauft werden. Hinzu kommt die Einschätzung der Landwirte, dass zum Beispiel die betroffene Lausitz für Weizen gar nicht geeignet sei:
"Der Ertrag ist mindestens um zwei Drittel niedriger als in typischen Weizenanbaugebieten. Weizen ist überhaupt keine Alternative." "Man muss darüber nachdenken, ob man nicht gänzlich aufhört mit der Milchproduktion, wenn hier nichts mehr läuft."
Das Landesumweltamt Brandenburg nennt das Klima der Niederlausitz bereits "Steppenklima" und führt das auch auf den seit 150 Jahren betriebenen Braunkohleabbau zurück, dem Wälder, Moore und Feuchtgebiete zum Opfer fallen. Das größte Problem ist aber, dass für den Abbau der Braunkohle das Grundwasser durch die Energiekonzerne massiv abgesenkt wird. So wird die Braunkohle auf mehrere Art zur problematischen Energiequelle.

Ungeachtet dessen suchen die USA nach einer langen Blockadehaltung langsam und vorsichtig eine Annäherung an die Umweltpolitik Europas. Beim USA-Europa-Gipfel in Washington haben Präsident Bush, EU-Ratspräsidentin Merkel und Kommissionschef Barroso ihre gemeinsame Linie betont. Unsere Bundeskanzlerin verkündet gar, dass es beim Klimaschutz Fortschritte gäbe:
"Wir wissen, dass wir das Problem gemeinsam lösen müssen" und man sei "auf einen gemeinsamen Nenner gekommen."
Selbst US Präsident George Bush verkündet, dass das Problem des Klimawandels ein bedeutendes Problem sei. Er hält die Reduzierung der Abhängigkeit vom Öl und die Entwicklung neuer Umwelttechnologien sowohl für Amerikaner als auch für Europäer für gleichermaßen wichtige Ziele. Beide Seiten hätten anerkannt, dass sie ein gemeinsames Problem hätten. Trotzdem betont er, dass jedes Land seinen eigenen Weg finden müse, diese Probleme zu lösen - wohl um klarzustellen, dass das Abkommen von Kyoto für die USA auch weiterhin nicht annehmbar sein werde.

Das alles geht manchen Klimaschützern nicht schnell genug. Darum will jetzt Greenpeace selber Hand anlegen und zumindest die Autofahrer dazu bewegen, weniger zur Schädigung des Klimas beizutragen. Darum wollen die Umweltaktivisten n den kommenden Wochen sämtliche Streckenabschitte bundesdeutscher Autobahnen - immerhin rund 6.000 Kilometer - ohne Tempolimit mit Schildern zu versehen, mit denen eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 120 km/h vorgeschrieben wird. Immerhin: Die Schilder sollen an Aufschriften wie "Klimaschutz" oder "Greenpeace" erkennbar sein.

Ungeachtet dessen verkünden die USA und Europa, dass der Himmel für die Luftfahrtunternehmen zukünftig freier wäre. Das Abkommen "Open Skies" soll ab 2008 dafür sorgen, dass erstmals ein gemeinsamer transatlantischer Luftraum geschaffen wird. Damit soll, so verspricht man sich, der Wettbewerb bei Flügen über den Atlantik belebt werden. Die EU verspricht sich 80.000 zusätzliche Arbeitsplätze und wirtschaftliche Vorteile von bis zu zwölf Milliarden Euro. Die Zahl der Flugpassagiere soll durch das Abkommen in den nächsten Jahren um 26 Millionen steigen. Zwar ist wohl auch dem Letzten klar, dass der Flugverkehr zu den ganz großen Umweltsündern gehört, aber wenn es ums Geld geht, ist der Umweltschutz ganz weit hinten angesiedelt.

Bei all dem sollte uns langsam klar werden, wie sehr wir von der Natur abhängig sind. Wenn wir kein Getreide mehr anbauen können, wenn unsere Landwirtschaft mehr und mehr unmöglich wird, wo sollen wir dann unsere landwirtschaftlich produzierten Grundnahrungsmittel herbekommen? Brot kommt zwar inzwischen aus der Fabrik, aber Getreide muss noch immer auf den Feldern wachsen. Zusätzlich ist noch lange nicht klar, welche Wechselwirkungen wir in Gang bringen und welche Folgen das für uns haben wird.

Sicherlich, die Natur wird sich verändern und es dürfte auch kaum in Frage stehen, dass Artenvielfalt und so weiter leiden werden. Damit können wir bis zu einem bestimmten Punkt leben, indem wir Ersatz und Ausweichlösungen schaffen. Allerdings kann irgendwann der Punkt kommen, an dem bestimmte Abhängigkeiten des Systems zusammenbrechen, die wir nicht wieder kompensieren können. Die Natur hat mehrfach bewiesen, dass sie dazu in der Lage ist, mit einem Federstrich nahezu wieder komplett bei Null anzufangen. Der Mensch hingegen hat nur bewiesen, dass er ohne die Natur nicht kann, andererseits aber nicht nur keine Ahnung von der Natur hat, sondern dass sie ihm auch überwiegend scheißegal ist.

Mal sehen wie egal uns Menschen die Natur ist, wenn sie sich von der harten, unliebsamen Seite zeigt. Mal sehen, wie egal uns eine Natur sein wird, die das Trinkwasser abdreht, die Kornkammern trocken legt und andere, noch viel rabiatere Methoden auspackt. Wir vergessen gerne, dass es uns Menschen "erst" seit grob optimistisch gerechnet 160.000 Jahren gibt. Die Natur jedoch "gibt" es schon seit einigen Milliarden Jahren und sie hat mehr als einmal bewiesen, dass sie schon ganz andere "dominante Lebensformen" wieder loswerden konnte. Nicht wir sind hier der 800 Pfund Gorilla im Ring. Im Gegenteil, wir Menschen sind eher die Pogostocktester im Minenfeld die freudig jauchzend rufen "Warum die Panik? Bis jetzt ging doch alles gut!"

(Quelle: Tagesschau, Spiegel)