Mittwoch, 31. Januar 2007

Partyfotos (3)

Es war wieder Party und die Kamera und ich waren mal wieder dabei. War zwar schon letztes Wochenende, aber die Bilder sind erst jetzt soweit fertig geworden. Enjoy!

Dienstag, 30. Januar 2007

Autos sind böse!

Wie zu erwarten war: Das Thema Abgase und Arbeitsplätze wird schön artig von den Medien aufgegriffen und es wird politischer Druck aufgebaut. Es ist ja nicht schlimm, wenn man sich dafür einsetzt, dass der Umweltschutz größer geschrieben werden sollte. Könnte ja vielleicht wichtig sein. Ob es allerdings die beste Idee ist, sich als Fürsprecher jemanden zu engagieren, der wie folgt argumentiert, lasse ich mal offen, aber trotzdem kann ich nicht umhin, mir die eine oder andere Frage zu stellen.
"Die schlimmsten Autos sind meiner Meinung nach aber Fahrzeuge von Ferrari oder Maserati. Dann kommen relativ schnell diese Touaregs und Q7: Die geländegängigen Luxuslimousinen, die einen Stierfänger vorne dran haben, sind im Grunde genommen die Allerschlimmsten. In Deutschland dürfen Sie ja fast nirgends Off-Road fahren. Die stehen in Schwabing, die stehen vor den angesagten Cafés im Halteverbot - aber sind im Gelände eigentlich nie zu sehen. Das ist Viagra in Chrom."

Gerd Lottsiepen, Verkehrsclub Deutschland
im Interview mit der Tagesschau
Ist der Kerl nicht vielleicht einfach nur neidisch, weil er nie mit so tollen Autos spielen durfte?

(Quelle: Tagesschau)

Themenwechsel

ZeitungNa da haben wir doch mal so richtig Glück. Pünktlich zum Monatsende kommt der Themenwechsel in der Presse. Wurde neulich noch darüber sinniert, dass Außenminister Steinmeier sich "damals" gegen die Freilassung ausgesprochen hätte. Es geht um einen türkischen Staatsbürger, der aus der Haft der USA nach Deutschland entlassen werden sollte. Den wollte die hohe Politik in Deutschland aber nicht haben - es kam wohl doch einigen etwas eigenartig vor, dass da jemand ausgerechnet in Pakistan an Koranschulen das Beten lernen wollte. Egal wie, hat eigentlich inzwischen irgendjemand verstanden, warum Deutschland gerade was weiß ich wieviel Steuergelder für einen türkischen Staatsbürger auf den Kopp haut? Wäre das nicht eigentlich Sache der Türkei?

Jedenfalls bahnt sich in der Regierung aus CDU und SPD jetzt Streß an, weil die SPD will, dass der Steinmeier auch mal Deckung von anderen Profi-Politikern bekommt und die CDU sieht das mal gerade voll nicht ein - schließlich kann man da doch wunderschön am Personalkarussel drehen und vielleicht ist der nächste Außenminister dann international nicht nur nicht beliebter, als die eigene Kanzlerin, sondern wird auch noch von der richtigen Partei gestellt?

Die Türken jedenfalls haben gerade ganz andere Sorgen. Die haben zu Hause nämlich einen ganz tollen Paragraphen. Der verbietet ganz pauschal "Beleidigungen des Türkentums". Das ist schön weit und dehnbar gefasst und eignet sich hervorragend, um Regimekritiker im Knast verschwinden zu lassen. Macht man da auch regelmäßig. Die EU findet solche Paragraphen allerdings total oldschool - um nicht zu sagen "mittelalterlich" - und hat mal ganz freundlich "angeregt", hier doch mal was zu tun. Unter "angeregt" darf man sich durchaus vorstellen, dass angeboten wurde, die EU-Mitgliedschaft vielleicht doch endgültig ad acta zu legen.

Und so begannen die Staatsjuristen in der Türkei über den Paragraphen und einen adäquaten Ersatz zu sinnieren. Erfolglos. Den Paragraphen gibt es erstmal auch weiterhin und die Gremien verhandeln weiter. Man hat ja Zeit, denn das nächste Problem auf der Liste, die Zypernfrage, will ja auch noch in diesem Jahrtausend erfolgreich igno... Verzeihung, behandelt werden. Inzwischen lassen sich jedenfalls immer mehr Deutschtürken - oder sagt man Türkendeutsche? Keine Ahnung. Jedenfalls solche, die nach Deutschland eingewandert sind und die deutsche Staatsbürgerschaft und so weiter angenommen haben - am Ende ihres Erwerbslebens ihre Rente in die Türkei überweisen, wo sie das Geld dann auch ausgeben und inzwischen wieder leben. Aufregend, gelle? Wie war das noch mit "Kapitalflucht"?

H5N1Damit uns hier Zurückgelassenen aber in der Zwischenzeit nicht so langweilig wird, schießen sich die Informationsquellen dieses unseren Landes schon mal fleißig auf ein ganz anderes Thema ein: Die Volgelgrippe ist wieder da! H5N1 wurde irgendwo im ehemaligen Ostblock, in Ungarn, gesichtet und schaffte es prompt auf einige Titelseiten. Gleichzeitig warnt das Robert-Koch-Institut vor einer ganz anderen Epedemie. Die Magen-Darm-Grippe kommt, und zwar ganz groß. Sogenannte Noroviren würden sich schlagartig ausbreiten und man rechne mit bis zu einer Millionen infizierten. Das sind doch tolle aussichten: Spontanes Erbrechen und Scheißerei und dazu versifftes Gammelfleisch (das nur rein zufällig häufig zu Döner verarbeitet wurde) und - Huzza! - die Pest vom Gockel! Abenteuerurlaub in Deutschland!

Und damit es nicht so langweilig wird, reibt uns die Presse schön unter die Nase, was die Amis gerade alles so tolles für die Umwelt tun - nicht etwa, dass die weder das Kyotoprotokoll ratifiziert hätten noch sonstwie auch nur ansatzweise in der Nähe europäischer Abgas- und Umweltschutzstandards wären. Aber trotzdem! Der US-Präsident hat ja gesagt, dass die Regierung gemeinsam mit der Wirtschaft den CO2 Ausstoß um 10% senken wolle. Irgend wann mal. Also nicht sofort. Demnächst. Wir haben zumindest drüber gesprochen.

Das jedenfalls nimmt man zum Anlaß, der Automobilindustrie in Deutschland mal so richtig zwischen die Beine zu treten und ganz super Ideen auf den Tisch zu bringen. 3 Liter Auto zur Pflicht machen und so. Und Abgase gibts am Besten gar nicht mehr. Das wiederum nutzt die Automobilindustrie, um "mal eben" 1-2 Millionen Arbeitsplätze zur Disposition zu stellen. Hat natürlich nichts damit zu tun, dass so langsam die Rohstoffe in Deutschland immer teurer werden und deshalb der Standort Deutschland für sowas einfach nicht mehr lukrativ genug ist. Warum? Weil China alles wegkauft.

Tja, wen wundert es da, dass die ach so üppigen Gehaltserhöhungen, die uns gerade gnädig von den Arbeitgebern gewährt wurden, nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes von der Inflation komplett weggefressen werden und am Ende dann doch wieder deutlich weniger Geld übrig bleibt, als vorher. Da beruhigt es doch ungemein, dass die niederländische Staatsanwaltschaft die Klage einer protestantischen Partei gegen Madonna - das ist die mit "like a virgin" und so - wegen Gotteslästerung abgewiesen hat. Madonna wird auch einen Teufel tun und über irgendwelche Götter lästern, denn schließlich ist sie gläubige Kabbalistin.

Madonna Konzert KreuzDamit es aber nicht ganz so langweilig wird im internationalen Showbiz, gewinnt im Inselkönigreich eine indische Schauspielerin, Shilpa Shetty, die Promi-Version der britischen Variante der Container-Katastrophe "Big Brother" gewonnen. Das Besondere daran? Nicht nur Deutsche sind bescheuert genug, sich das anzutun, sondern auch die Briten. Sowas verbindet doch. Ach ja, wegen der Shetty gabs übrigens ne deftige Regierungskrise da drüben. Irgendjemand im Container hatte irgendwas rassistisches über sie gesagt und daraus wollte man Tony Blair einen Strick drehen. Ging aber wohl aus wie das Hornberger Schießen.

Apropos schießen: Die USA wirft Israel jetzt zur Abwechslung mal was vor. Nicht etwa den Einmarsch in den Gazastreifen oder das etwas eigenartige Gebaren der eigenen Luftwaffe gegenüber den Nato-Partnern. Soweit wollte man scheinbar nicht gehen. Aber immerhin verdächtigt(!) die US-Regierung Israel, dass der israelischen Armee im letzten Krieg gegen den Libanon rechtswidrig Streubomben gegen zivile Ziele eingesetzt wurden. Der Vorwurf ist denn auch entsprechend harsch formuliert. Eine vorläufige Untersuchung des Außenministeriums sei zu dem Schluss gekommen, dass Israel mit der Nutzung solcher Waffen aus US-Produktion wahrscheinlich geltende Exportrichtlinien der USA verletzt habe. Und sowas darf man nicht! US-Exportrichtlinien sind heilig!

Da beruhigt es doch ungemein, dass ausgerechnet Rod Stewart der Weltöffentlichkeit verrät, dass Camilla - das ist das Pferd, nein, 'Tschuldigung, die Ehefrau des britischen Prinzen Charles - jetzt auch einen iPod hat.

Erwähnte ich schonmal, dass ich an der geistigen Gesundheit der Menschheit insgesamt ein wenig zweifle?

Montag, 29. Januar 2007

Musik...?!

Es gibt Gründe, warum die Musikindustrie pleite geht. Das da ist einer davon. Der Kracher sind die Profile des Personals von Radiostationen und Ähnlichem. Heute zufällig gesehen:
"Ach ja! Der Crossover ist mir ja schon recht lieb, aber für guten Nu- Metal gebe ich alles!! Deshalb fahre ich auch total auf Bands wie Flaw, KoRn, Hed pe, 4LYN, Drowning Pool und Nonpoint ab, was ja in unserer Sendung nur selten zu überhören ist!"
"Guter Nu-Metal"? Wettbewerb in Oxymorons oder was?
"Keine Ahnung!!!! Ich mache alles doch so super gerne!!"
"Keine Ahnung" haben wir auch schon vorher schon ohne diesen Hinweis erkannt, vielen Dank, aber dank der Anzahl der Ausrufungszeichen wissen wir jetzt auch noch, in welcher interlektuellen Tiefkühltruhe wir das Niveau des dazugehörenden Konzeptradios suchen müssen.

Was Konzeptradio ist? Das ist ganz einfach zu erkennen: Wenn der alberne Jingle trällert, dass jetzt die besten Hits der letzten 500 Jahre zu hören sein werden, die größten, tollsten und besten Megastars der Neuzeit angekündigt wurden und Dir Ohren die schon nach den ersten beiden Stücken vor die Füße kotzen, dann kannst Du Dir ganz sicher sein, dass Du "Konzeptradio" hörst.

Warum ist sowas legal?!

Notruf

Und noch einer hinterher:

(Dank an Khabarakh)

Wenn die Polizei filmt

Wo wir vorhin noch von den Engländern und ihrer Überwachungswut sprachen. Es gibt in England nicht nur solche, die das mit der Überwachung toll finden, sondern auch solche, die das eher kritisch sehen. Mark Thomas machte sich mit einem Kamerateam auf die Socken und untersuchte, was die englische Polizei so alles filmt und wer wem was zu dem Thema sagt und wie die Polizei selber dazu steht. Sehenwert!

Bemerkenswert ist, wie die "chain of command" hinauf verwiesen wird, wer denn nun wüsste, dass ein Überwachungsteam der Polizei Videoaufnahmen macht und besonders göttlich das Rausreden und Lavieren des Einsatzleiters zum Thema seiner filmenden Beamten: "Was? Wir? Kamera? Nä."

Übrigens wies unser Bundesinnenminister bereits mehrfach darauf hin, dass er die Überwachungsbestrebungen der Engländer für vorbildlich hält und setzt einiges daran, dass wir hier in Deutschland nicht nur gleichziehen, sondern auch hier die Führungsposition in Europa übernehmen.

Führungsposition hinsichtlich Überwachung der Bürger und Beweislastumkehr, nicht etwa hinsichtlich Lebensqualität, Arbeitsmarkt, Altersversorgung, Krankenversorgung, Forschung, Bildung oder anderer unwichtiger Bereiche des täglichen Lebens...

(Quelle Spiegel, danke Jhary)

Nur Bekloppte... (1)

ZwangsjackeManchmal beweist mir das Leben, dass es ziemlich viele ziemlich durchgeknallte Typen auf dieser Welt gibt. Heute zum Beispiel wurde mir erstmal erklärt, dass ein 30jähriger Amerikaner, der mit drei Männern zusammenlebte, die er über eine Webseite für Kinderpornogrphie "kontaktiert" hatte, sich verkleidet in zig Schulen eingeschlichen hätte und dort für einen 12jährigen gehalten wurde. Das kann man ja noch einigermaßen erklären wegen verkleiden und schminken und so. Aber die drei Kerle, mit denen er zusammen "lebte" (und soweit bekannt auch Sex hatte), denen ist nicht aufgefallen, dass der zentimeterdick Schminke in der Fresse hatte? Waren die blind oder doof oder beides? Egal wie, die vier gehen erstmal in den Bau.

Es gibt aber auch woanders welche, die nicht so ganz heile sind. In Saudi-Arabien zum Beispiel hat ein Gericht eine Ehe geschieden. Aber nicht etwa, weil die Eheleute sich nicht leiden können oder so. Im Gegenteil. Die lieben sich inbrünstig und haben auch zwei gemeinsame Kinder. Nein, der Halbbruder der Ehefrau ist losgezogen und hat einen Richter gefunden, der die Ehe per Zwangsscheidung annulierte. Begründung: Der Ehemann habe, als er um die Hand der Frau angehalten hatte, seine Stammeszugehörigkeit verschleiert. Natürlich ein schwerwiegender Grund, der sofort jedem erlaubt, irgendeine Heirat annulieren zu lassen und die Frau in den Knast zu stecken.

Aber auch hier bei uns fasst man sich hin und wieder an den Kopf. Zum Beispiel darf man jetzt für "verbindliche Auskünfte" vom Finanzamt Kohle latzen. Und das nicht zu knapp. Mindestens 121 Euro oder aber "nach Aufwand", was dann bedeutet: 50 Euro für jede angefangene halbe Stunde, mindestens aber 100 Euro. Bei der Arbeitsgeschwindigkeit der Behörden kann das ein teures Vergnügen werden. Der Hammer ist aber die Erklärung der "verbindlichen Auskunft" und warum diese so teuer sein muss.

Dazu Jens-Peter Panthen, Chef eines Berliner Finanzamtes:
"Eine verbindliche Anfrage bedeutet, dass das Finanzamt sich in der Rechtsfrage, die an das Finanzamt gerichtet wird, festlegt. Bei einer verbindlichen Anfrage oder einer verbindlichen Auskunft, darf das Finanzamt von dem, was es in dieser Auskunft erteilt hat, nicht mehr abweichen"
Im Klartext heisst das also, dass ein Finanzamt in allen anderen Fällen das Blaue vom Himmel runterlügen darf und hinterher rechtlich abgesichert behaupten darf, dass das so alles ja gar nicht stimmt und der Betroffene selber Schuld sei oder was? Quasi "Wahrheit gibts nur gegen Kohle"?

Dafür hat man in England bei der Polizei tolle Ideen, welche Anschriften man denn so alles als "ladungsfähige Anschrift" von Straftätern akzeptiert. Zu den Highlights gehören nicht nur ungefähre Lagebeschreibungen eines Wohnwagens auf irgendeinem Campingplatz, sondern auch "eine Hütte im Wald". Da fühlt man sich natürlich sehr sicher. Mein Favorit in dieser Posse ist jedoch, dass die britische Passbehörde 147 verurteilten Drogenstraftätern Auslandsreisen, darunter in Länder mit leichter Verfügbarkeit von Rauschgiften, nicht untersagt hatte, obwohl sie vom Gesetz her dazu verpflichtet wäre. Darum gibt es auch gerade einen mittelschweren Eklat im Inselkönigreich, dass sich doch ansonsten so sehr mit totaler Überwachung zu profilieren versucht.

Ach und in Japan hat man auch interessante Ansichten zum Thema Frauen:
"Die Zahl der Frauen zwischen 15 und 50 steht fest. (...) Da die Zahl der Maschinen zum Kinderkriegen (...) feststeht, fragen wir uns nur, ob sie ihr Bestes tun"

Hakuo Yanagisawa,
japanischer Gesundheitsminister
In Indien läuft das mit den Frauen wohl etwas anders. Da will nämlich eine junge Ehefrau ihren frisch angetrauten Ehemann zurück, der wenige Tage nach der Hochzeit mit seiner Schwiegermutter durchbrannte. Nächsten Monat soll ein Gericht über den Fall verhandeln.

Nur Bekloppte auf dieser Welt.

(Quelle: N24, n-tv, web.de, UPI)

Sonntag, 28. Januar 2007

It never rains...

...but pours:

Zwar gestellt, aber professionell gestellt und ziemlich lustig.

(Danke necron)

Samstag, 27. Januar 2007

Kontroverse Werbung

Selten habe ich ein Werbeplakat gesehen, das so sehr für sich selber steht und gleichzeitig zu so vielen Kommentaren herausfordert:

Auf seine Art beantwortet dieses Bild auch, warum es die Tapirherde gibt. Nicht etwa, weil es sie geben müsste oder so. Wir meinen, dass es besser ist, für seine Meinung und seine eigenen Interessen einzustehen, unbequeme Aspekte zu thematisieren, eine eigene Meinung zu haben, als sich hinter dem Sofa zu verstecken und zu warten, dass doch bitte jemand anders sich für die eigenen Interessen einsetzen möge. Mit anderen Worten: Weil wir es können!

Teasing und Gaming

Game Teaser at it's very best - Black Mesa Source.

Wow. Einfach nur Wow. Genial gemachtes Video und der Inhalt lässt auf Interessantes hoffen, dass da wohl zu kommen scheint.

(Quelle: Black Mesa Source)

Freitag, 26. Januar 2007

Ganz Großes Kino

Kino ist eine Sache, die Entertainment auf der großen Leinwand bringen soll. Manchmal, so wie zur Zeit, ist Kino aber auch aus sich selbst heraus "Entertainment". Ganz ohne Filme im ganz großen Maßstab zu präsentieren, soll dem Zuschauer das ganz besondere Vergnügen bereitet werden. Manch einer ist gar davon überzeugt, dass einzig die Kinoleinwand das einzig wahre Filmerlebnis liefern kann. Zwar bin auch ich der Meinung, dass manche Filme im Kino eine ganz besondere Stimmunge entfalten können. Der Haken dabei ist allerdings nicht nur, dass Kino inzwischen irgendwie sehr unattraktiv ist und sich zur Zeit die Kinobetreiber alle Mühe geben, diesen Eindruck zu verstärken.

"Warum ich nicht ins Kino gehe", wollte jüngst eine große deutsche Kinokette von mir wissen. Warum sollte ich ins Kino gehen? Oder besser: Warum sehe ich nicht ein ins Kino zu gehen? Ganz weit oben auf der Liste steht die Frage, was ich mir im Kino ansehen will und was das Kino meint, was ich mir ansehen muss. Als Kinozuschauer darf man sich als Raubkopierer beschimpfen lassen und sich minutenlange Filme zum Thema "GEZ ist toll", "Raubkopieren ist böse", "Werbung ist super" und so weiter ansehen. Gegen Bezahlung, versteht sich. 30 Minuten Berieselung durch grottenschlechte Werbefilme sind die Norm, nicht die Ausnahme.

Ein weiteres Argument für den Kinobesuch ist ja gerne das Ambiente, das Flair des Kinos, der "besondere Reiz". Ich weiß ja nicht, wann solche Leute, die mit diesen Sprüchen um sich werfen, das letzte Mal im Kino waren, aber dazu gleich mehr. Auch das stundenlange Anstehen, um die reservierten Tickets abzuholen ist immer wieder ein Erelbnis. Gerne hört man nach überstandener Tortur zwischen der quängelnden Großfamilie ("Julian, sei endlich still, es gibt jetzt keine Bonschen! Eberhardt, sag doch auch mal was!") und der hyperaktiven Girliebande ("Das neue Stück von Tokio Hotel ist ja sooooo suuuuper, das hab ich glaub ich auch auf meinem Handy dabei...") von der schwerhörigen und strunzendämlichen Ticketschlampe an, dass man vor 10 Minuten am Schalter hätte sein müssen. Die Reservierung ist natürlich verfallen und die Tickets sind selbstverständlich "schon lange" verkauft. Aber für den Scheißfilm in Kino 4, den keine Sau ohne massiven Drogenkonsum freiwillig sehen würde, da gibt es natürlich noch 480 Tickets...

Klar, der eigentliche Film ist mit irgendwo zwischen fünf und fünfzehn Euro pro Nase und Ticket vielleicht noch im akzeptablen Rahmen, aber das sind ja längst nicht alle Kosten. Man muss zum Kino hin (ja, Kinos nehmen inzwischen Parkgebühren von ihren Kunden), man darf nichts mehr an Getränken und Fressalien mitbringen, sondern muss es dort kaufen. Die Leibesvisitation im hiesigen Kino einer großen Kinokette - bei einem anderen Gast - überzeugte mich vollends davon, dass der Unterschied zwischen Flughafen und Kino nicht so groß sein kann.

Geht man trotz dieser Erfahrungen dann doch mal mit der Freundin ins Kino, ist es ja nicht mit 10 oder 20 Euro getan. Meistens gerät das "Vergnügen" zu einer mindestens 30, eher 50 Euro "preiswerten" Veranstaltung, die man in einem ausgelatschten Sitz gekauert, zwischen irgendwelchen hirnamputierten "den Film kenn ich schon, gleich kommt..."-Tussen und den immer an der leisesten Stelle des Films die Chipstüte aufreißenden Fettsäcken erleiden muss, während man sich mit Inbrunst wünscht, dass irgenjemand bitte ein Gerät erfindet, dass Handys beim Klingeln auf Knopfdruck in explodierende Handgranaten verwandelt.

Davon aber ganz abgesehen: Die Qualität der filmischen Produkte darf man hinterfragen, schließlich sind sie es, weswegen man eigentlich ins Kino geht. Ich frage mich zum Beispiel, welchen Film ich denn im vergangenen Jahr "unbedingt" im Kino hätte sehen müssen? Mir fällt so aus dem Stand keiner ein. Klar, es gab eine ganze Reihe kurzweiliger Streifen, aber deshalb ins Kino? DVD ist billiger - für rund 10 Euro zwei Tage lang so oft ich will, mit Zeitlupe, Szenenauswahl, im O-Ton und meistens sogar "Bonusmaterial".

Da ist es doch seitens der Kinobetreiber eine richtig gute Idee sich mit einem der ganz großen Filmproduzenten anzulegen. Es geht um 20th Century Fox. Eine Produktionsfirma, aus deren Fundus so unwichtige Cineastische Begleiterscheinungen stammen, wie zum Beispiel "Rocky", "Ice Age", "Aliens" und einige andere mehr. Diese Firma stellt sich wie auch nicht wenige Film-Fans die Frage, ob es nicht sinniger wäre, die Filme nicht erst Jahrzehnte nach dem Kinostart als DVD herauszubringen, sondern sehr viel früher.

Immer häufiger bringt Fox Home Entertainment (der DVD Produzent der 20th Century Fox) weniger als vier Monate nach dem Kinostart die Filme auf Silberling heraus. Das wiederum passt den Kinoketten gar nicht. Nachdem hinter den Kulissen gedroht wurde, machen jetzt eine Reihe Ketten ernst.
"Wir wollen der Fox nichts Böses." "Es gibt keinerlei Absprachen, wir boykottieren auch gar nichts und wollen nichts erpressen. Wir möchten Fox-Filme zeigen, aber haben sie derzeit nicht im Programm."

Arne Schmidt,
Pressesprecher Cinemaxx
"Was die Unternehmer tun, ist allein eine individuelle unternehmerische Entscheidung." "Sobald ein DVD- oder Fernsehstart angekündigt ist, gibt es Verluste."

Andreas Kramer,
Sprecher des Hauptverbandes deutscher Filmtheater (HDF)
Aha. Naja, wahrscheinlich ist es eine "Gute Idee"™, soetwas am Kunden auszulassen. Es ist bestimmt für jeden Kunden sehr sehr einsichtig, warum es ein noch schmaleres Angebot an eventuell sehenswerten Filmen im Kino gibt. Das fördert natürlich immens die Bereitschaft, sein Geld ins Kino zu tragen.

Meine Meinhnung dazu? Macht die Kinos zu. Es gibt zu viele davon und die meisten sind einfach nur schlecht. Kinos sind unverhältnismäßig teuer und es macht einfach kaum noch Spaß. Zu Hause die DVD einlegen ist angenehmer, komfortabler und schlichtweg besser und gesünder für meine Nerven. Fox hat das offenkundig erkannt und tut genau das Richtige: Gebt dem Kunden, was er will. Das Kino jedenfalls will er nicht - oder warum sonst schreiben die Kinos so massiv rote Zahlen, wenn das Kino doch ach so hoch angesehen und toll und überhaupt ist?

(Quelle: Frankfurter Rundschau, Financial Times)

Get a (fake) Life

Sprint Mobile FakerHandys sind in manchen Kreisen eine Art Lebensberechtigungserklärung geworden. Ich konnte (oder wollte) es selber lange Zeit nicht glauben, aber es gibt tatsächlich Menschen, für die ist ein Handy der Mittelpunkt des sozialen Lebens. Der wöchentliche Wechsel des Klingeltons ("Natürlich habe ich Spongebob drauf!") ist ebenso obligatorisch, wie das individuelle Hintergrundmotiv ("Wallpaper") und natürlich eine Liste von Features, die mindestens so lang sein muss, dass Besitzer oder Besitzerin beim Aufzählen jedes Mal wenigstens drei vergisst.

Eigenartig, aber wahr: Solche Geräte können zwar rein technisch gesehen auch zum telefonieren benutzt werden, nur tun das die Besitzer eher nicht. Warum nicht? Warum haben sie sich denn in erster Linie so einen MP3 abspielenden Kameraterminplaner mit Fernbedienung für die Waschmaschine und Onlineschnittstelle zum Pradakatalog zugelegt? Genau! Um Leute zu beeindrucken.

Damit das Heischen um Aufmerksamkeit nun nicht mehr durch solche unwichtigen Banalitäten wie "Hast Du auch ein Bild von Deiner Freundin da drin?" zur Egokatastrophe Nummer 1 ausartet, andererseits aber auch technophile Grupies außerhalb des Beuterasters wirksam abgewehrt werden können, hat der Mobilfunkanbieter "Sprint" ein genau auf diese Zielgruppe zugeschnittenes Angebot im Programm.

Mobile Faker bietet all das an, was es braucht, um alle Geek-Probleme als Handybesitzer(in) erfolgreich zu lösen. Zu den Dienstleistungen gehört nicht nur, eine falsche Telefonnummer als die eigene versenden zu können oder gar Bilder von imaginären Freund oder Freundin auf dem Handy zu haben, sondern auch eine Sammlung "wirksamer Anmachsprüche", wie man sie unbedingt per Handy verschicken muss und natürlich die obligatorischen Wallpaper und und Klingeltöne.

Natürlich macht Sprint keinen Hehl daraus, dass dieser Service in erster Linie darauf ausgelegt ist, dass Handybesitzer ihre Umwelt nach Strich und Faden über ihr eigenes - meist wohl eher nicht vorhandenes - Privatleben belügen. Allerdings fehlt mir irgendwie der Part, in dem es den Kunden erklärt wird, wie er oder sie aus der sozialen Vereinsamung ausbrechen kann. Wahrscheinlich ist das aber zu unmodern.

Genauso, wie "nur" mit einem Handy zu telefonieren.

Mittwoch, 24. Januar 2007

Partyspaß

Revolver Colt - WikipediaWährend hierzulande Partyspäße eher darin bestehen, dass man sich gegenseitig irgendwelche komischen Dinge ins Gesicht malt oder irgendwelches Zeugs auf dem oder der seelig vor sich hin schlummernden Alkoholleiche drapiert, zeigen sich andere Nationen sehr viel kreativer, was die Partysportarten angeht. Sofern möglich wird sogar Darwin erfolgreich mit ins Geschehen involviert. Besonders kreativ ist man allerdings scheinbar in Osteuropa.

Im südpolnischen Budziwoj kamen nach ausreichendem Genuß alkoholischer Getränke der Gastgeber (39) und einer seiner Gäste (21) auf die glorreiche Idee, zur Ergötzung aller übrigen Anwesenden auf das gute alte Roulettespiel zu verfallen. Nicht irgendein Roulette, sondern die besonders publikumswirksame Variante "Russisch Roulette".

Der Gastgeber bereitete den Trommelrevolver vor und wie es sich für einen guten Gastgeber nunmal gehört drückte er sich auch als erster den Ballermann an die Schläfe und ab. Es geschah nichts. Sein Gast jedoch hatte die besondere Ehre herauszufinden, dass sowohl Revolver wie auch Munition scharf waren und ein wohl platzierter Schuss in die Schläfe durchaus tödlich sein kann.

Die übrigen Gäste fanden das Amüsement dann wohl doch nicht so prickelnd und riefen die Polizei. Beim Gastgeber wurden drei Promille Alkohol in der Atemluft festgestellt. Eine Atemluftkontrolle beim irgendwie nicht so kooperativen Gast war nicht möglich. Der Gastgeber wurde festgenommen.

Ob die Party danach noch weiterging, ist nicht bekannt.

(Quelle: n-tv)

Erfahrungen mit einer Kamera (1)

Fotograf - Adger mit KameraAls ich vor Weihnachten den Entschluß fasste, das eine, völlig erfolglose Hobby - Frauen - gegen das andere, wenigstens Spass versprechende Hobby - fotografieren - einzutauschen, erklärten mich nicht wenige für bekloppt. Jetzt, fast anderthalb Monate später, ist der erste Hype verflogen. Was habe ich gelernt?

Rein technisch formuliert habe ich eine Menge gelernt über Bilder und wie man sie macht. Das ist aber ungefähr so aufregend und bedeutend, wie das Erlernen des rückwärts Einparkens: es gehört einfach dazu. Viel wichtiger sind andere Erkenntnisse, die sich mir in dieser Zeit erschlossen haben. Und das sind eine Menge.

Eine Kamera ist eine Waffe. Nicht nur, dass man mit dem Boliden durch seine schiere Masse fast jedes Gegenüber durch einen gezielten Schwung aus dem Weg räumen kann. Die Hightech-Keule aus dem fernen Nippon ist für manche Menschen eine größere Bedrohung, als der mit Vollgas frontal herannahende 30Tonner. Dabei spielt es nicht einmal eine Rolle, ob das Gerät an oder ausgeschaltet ist, ob das Objektiv auch nur annähernd in ihre Richtung zeigt, geschweige denn der Deckel vom Objektiv runter ist. Alleine die Anwesenheit der Technik verursacht bei manchen Gehirnstarre.

Das Bemerkenswerte daran: Es sind ausgerechnet Frauen, die sich aufregen, als ginge es um den Bestand des christlichen Abendlandes. Wahrscheinlich ahnen sie, was der Grund für die Existenz dieses Gerätes in meinem Besitz ist. Sie wissen instinktiv, dass sie gegen diese Mitbewerberin gar keine Chance haben, denn mit einer Kamera kann Mann so viele Frauen kriegen und mit nach Hause nehmen, wie auf den Chip passen. Und das geile daran ist, dass es nicht wenige Frauen gibt, die nur auf eine Kamera warten, um sich in Brust und Positur zu werfen.

Dann gibt es allerdings auch das andere Extrem, dass es quasi als "helige Pflicht des Kamerabesitzers" ansieht, alles zu fotografieren, was fotografiert werden will. Meine Verblüffung war nicht eben gering als ich das erste - weibliche, erraten - Exemplar dieser Spezies erlebte. Merke: Nicht der Fotograf entscheidet, was er fotografieren will, sondern der Rest der Welt entscheidet, was er zu fotografieren hat, denn frei ist immer nur der Wille der anderen.

Auch sehr amüsant sind Altvordere, die sich zum Wächter von Nachbarschaft, Tugend, Recht und Ordnung aufschwingen und über das Wohl und Wehe ganzer Straßenzüge wachen. Die Erinnerung an den sehr viel älteren Herren, der vehement eine Lizenz zu sehen verlangte, die mich zum Fotografieren einer Blume am Straßenrand berechtigte, hätte wahrscheinlich das Zeug zum Evergreen der lokalen Polizeiwache gehabt. Leider kam es nicht dazu, denn er hatte kein Handy dabei und mein Angebot doch eben an seiner Stelle die Polizei anzurufen hielt er wohl für unsittlich und suchte stattdessen das Weite. Merke: Erlaubt ist, was Du auf irgendwelchen amtlich aussehenden Zetteln stehen hast.

Nur vermeintlich "toll" an einer Kamera ist die Aufmerksamkeit, die man damit auslöst. Hat man einmal den Schritt gewagt und seine treue Einfachkamera gegen ein komplexes und anspruchsvolles Gerät aus semiprofessioneller Liga eingetauscht, kann man sich sofort einer Menge Aufmerksamkeit sicher sein, sobald Mann selbige Technik gassi führt. Besonders andere Männer reagieren interessant. Die, die eine Frau dabei haben und die Kamera bemerken, reagieren eifersüchtig. Es blieb allerdings bislang offen, ob sie eifersüchtig darüber wachen, dass das Weibchen an der eigenen Seite nicht etwa "wegfotografiert" wird oder ob sie eventuell eifersüchtig herbeisehnen, eben jenes Weibchen an der Seite gegen eine solche Kamera einzutauschen. Ich tippe auf Letzteres.

Digicam RitschRatschKlickSolche Männer, die entweder alleine herumstreunen oder aber gerade von ihren einkaufenden Besitzerinnen zwischengeparkt wurden, zeigen sich gerne neugierig. Es ist Technik und Technik spricht immer die niedersten Instinkte eines Mannes der westlichen Zivilisation an. Sie unterscheiden sich in zwei Gattungen: Die einen lassen vernehmen "ich hab auch so eine". Man lernt schnell, dass man es hier meistens mit dem Besitzer einer Hosentaschenhandyknipse zu tun hat, die mit ganz viel Glück mal Bilder macht, denen andere nicht nur aus Höflichkeit Lob und Anerkennung zollen. Früher hatten solche Leute einen Diaprojektor zu Hause und waren das Grauen insbesondere der jüngeren Verwandtschaft.

Es gibt allerdings auch solche, die fragen nach: "Welche ist das?" Das sind meistens jene, die schon Ahnung vom Thema haben und gerne kommt man mit denen ins Gespräch, wenn sich denn herausstellt, dass sie wirklich über das Fotografieren sprechen wollen und nicht etwa über die Probleme mit der eigenen Frau. Schließlich hat man sich doch genau deshalb eine Kamera zugelegt, damit man eben solche Probleme nicht hat.

Dankbar ist man für jene, die versuchen, dem Fotografen nicht auf die Nerven und ins Bild zu latschen. Solche Menschen sind ihr Gewicht in Gold wert und nicht ohne Grund würde jeder Fotograf für diese Menschen alles tun - wenn dadurch die Anzahl der anderen deutlich dezimiert würde. Leider ist ja der Einsatz schwerer Waffen nicht ganz unproblematisch, weswegen man sich unter anderem ja auch auf die Methode Kamera besonnen hat.

Man wird schon ein wenig zum Einsiedler, zum Außenseiter, sobald man die Kamera dabei hat. Aber irgendwie sind das Paare doch auch. Die wollen auch "unter sich" bleiben, wollen nicht, dass alle Welt angelatscht kommt und "auch mal anfassen" will. Das hat allerdings auch seine Vorteile, denn irgendwie baut sich eine dichte Aura um den Fotografen herum auf, sobald er die Kamera im Anschlag hat. Selbst im dichtesten Gedränge des Weihnachtsmarktes hat man urplötzlich genug Platz, um sogar einen Lkw darauf zu wenden. Alles, was man dazu tun muss, ist die Technik möglichst prominent mitten im Gewühl in Stellung zu bringen. Den Rest erledigen die Leute von selber - siehe oben.

Trotzdem gibt es immer wieder Zweifler, die Diskussionen beginnen wollen. Ob eine Kamera denn nicht viel zu teuer sei. Und dass eine Kamera doch keine Beziehung ersetzen kann. Und überhaupt sei die ja viel zu unhandlich. Dem halte ich ein paar Dinge entgegen. Eine Frau erfolgreich zur "Lebensabschnittsgefährtin" zu machen, kostet in etwa so viel, wie ein Mittelklasseobjektiv. Sie als Lebensabschnittsgefährtin zu erhalten, erreicht schnell finanzielle Dimensionen einer fotografischen Grundausstattung. Inklusive Filter und diverser Tragebehältnisse. Und was das "unhandlich" angeht: Erkläre mal Deiner Frau, dass Du jetzt gerade null Bock auf Debatte hast und stell sie in den Schrank. Wollen wir wetten, dass Dein Leben für die dem folgenden Tage ziemlich interessant ist?

Davon aber ganz abgesehen gibt es ein Argument, dem man sich einfach nicht verschließen kann. Beziehungen zwischen Menschen sind Quelle der schlimmsten Katastrophen und Probleme. Kriege wurden vom Zaun gebrochen, weil irgendjemand seine Hormone nicht im Griff hatte und stattdessen irgendeiner Ische hinterhergeifern musste. Auch die moderne Forschung belegt dramatisches, wie die Welt heute schreibt:

Wer Opfer von Gewalt werden will, sollte eine Familie gruenden - Die Welt
Wäre es da nicht besser, mehr Menschen würden sich stattdessen eine Kamera zulegen?

Da war doch mal was...

Neulich hieß es, dass wir Deutschen das Töten lernen müssten. Weil wir uns ziemlich anstellen, wenn es darum geht, irgendwo Krieg zu spielen und weil wir in unserer (Rest-) Demokratie doch noch ein oder zwei Mechanismen haben, die eine strikte und umfassende Kontrolle über die Einsätze unseres Militärs vorsehen. Die Erfahrungen anderer Länder und der Vergangenheit zeigen, dass das wohl nicht unbedingt eine schlechte Sache ist.

Nun ist es aber so, dass zum Beispiel in Afghanistan die Natoverbündeten ein Problem zu Hause mit der Presse haben. Da wird nämlich gerne darauf herumgeritten, dass ziemlich viele Soldaten bei den kriegerischen Auseinandersetzungen ums Leben kommen und das wiederum ist gar nicht gut für das Image der jeweiligen Regierungen im eigenen Land. Darum macht man gerade gerne und Deutschen ziemlich Feuer unterm Hintern, damit wir jetzt auch endlich mal wieder "so richtig" in den Krieg ziehen und ordentlich mit töten und sterben. In deutschlands Politik gibt es deshalb auch eine entsprechende Diskussion darüber, was unsere Soldaten denn nun zukünftig alles können und dürfen und sollen und ob wir nicht vielleicht doch etwas grundsäzlich falsch machen.

Die CDU hat erkannt, was wir falsch machen und lässt deshalb den Außenpolitiker Andreas Schockenhoff eine bahnbrechende Neuerung vorschlagen. Der ist nämlich ein Ermächtigungsgesetz vor. Der Bundestag soll die Bundesregierung zu Beginn einer Legislaturperiode dazu ermächtigen, internationalen Organisationen, wie zum Beispiel der Nato, Truppen anzubieten. Den Marschbefehl zu konkreten Einsätzen könnte das Kabinett dann ohne die lästige Debatte mit dem Bundestag ausstellen. Immerhin darf das Parlament versuchen, die Truppen innerhalb von 90 Tagen gegen den Willen der Regierung zurückzuholen.

Ermächtigung? Truppenentsendung ohne vorherige Erlaubnis durch parlamentarische Kontrollgremien? Irgendworan erinnert mich das...

(Quelle: FTD)

Sachen gibts... (116)

Heutzutage wird alles aufgepeppt: Autos, Fahrräder, MP3-Player, USB-Sticks, Duschen und - wer hätte etwas Anderes erwartet - auch Toiletten. Nun ist es nicht so, dass sich die Firma Herbeau einfach daran gemacht hätte und dem heimischen, meist reichlich ordinären Scheißhaus durch das Hinzufügen von mehr oder weniger viel geschmackvollen Verzierungen aus Gold und Edelsteinen auf die Sprünge zu helfen. Vielmehr hat man sich dort gedacht, dass man vielleicht ein wenig in der Geschichte zurrückgehen muss, um wahren Wohlstand zu finden.

Herausgekommen ist etwas, das mich im ersten Augenblick an diese Sitze der Würdenträger in Kirchen erinnerte, dem man durch Hinzufügen einiger Details zu "moderner Verwendung" - oder auch "Recycling" - verholfen hat. Die Monströsität in Holz ist etwas über 160cm hoch, knapp 65cm breit und in etwa 75cm tief. Das Ganze nennt sich "Hölzerner Thron 'Dagobert' in massiver Esche mit vollständigem Zubehörset", wobei Herbeau offen lässt, was denn nun alles genau an Zubehör dabei ist, aber zumindest ein Kerzenhalter, Aschenbecher, bemalte Keramikfront und stylische Abzugskette gehören dazu.

Der zukünftige Besitzer sollte allerdings über das nötige Kleingeld verfügen, denn Herbeau lässt sich "Dagobert" mit umgerechnet nur noch 9.350 Euro bezahlen, zuzüglich des erforderlichen Installationssets (für umgerechnet vergleichsweise lächerliche knapp 1.200 Euro). Plus Porto und so weiter, versteht sich.

Dienstag, 23. Januar 2007

Bildung in den USA

Amerikaner sind gebildet, weltgewandt und wissen sehr genau, was in der Welt so los ist. Wie umfassend, das zeigt der folgende Film:

(Danke Joso|)

Feuer brennt... (4)

MAnn in Gehrden verhaftetEheprobleme löst man am besten sofort und endgültig - muss sich heute ein 53jähriger Mann aus Gehrden bei Hannover gedacht haben. Auf offener Straße übergoß er seine Frau mit Benzin und - Fump! - angezündet. Die Frau wurde mit schwersten Verbrennungen von einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, der Mann wurde verhaftet.

Motiv und Hintergrund der Tat sind zwar offiziell unklar, aber irgendwie habe ich den Verdacht, dass er seine Alte loswerden wollte...

(Quelle: N24)

Risiko Internetchat

SWATChatten kann ja schon mal interessant sein und seit der Sache mit den angedrohten Amokläufen in den Schulen sind einige Menschen ziemlich hysterisch - was die Medien ja sehr begrüßen, lassen sich doch eine Menge Folgebeiträge aus solcherlei Humbug heranzüchten. Auch ich habe schon am eigenen Leib erlebt, wie gerne sich besonders alleinstehende Frauen jenseits der 40 in solche Zwangsvorstellungen verrennen und überall "das Böse" sehen.

In einem Chat im Internet teilte am Dienstag ein 45jähriger Mann aus Nürnberg (mal wieder!) seiner Gesprächspartnerin mit, dass er aus Frust über die am selben Tage bevorstehende Zwangsräumung seiner Wohnung selbige "in die Luft sprengen" wollte. Die Frau nahm das ernst und alarmierte die Polizei. Die wiederum ließ das Gebäude räumen und evakuierte 67 Personen. Gleichzeitig wurde durch den Energieversorger die Gaszufuhr des Gebäudes unterbrochen.

Der Mann lehnte jeden Kontakt zur Polizei ab. Welch Wunder, denn wer will sich schon mit der Polizei unterhalten, während man gerade mit einer Frau im Internet chattet? Jedenfalls wiederholte der Mann seine Androhung im Chat und die Frau ließ das wohl die Polizei wissen. Die fand das nun wenig spaßig und ließ die Wohnung stürmen.

Der 45jährige Mann sei bei dem Einsatz von einem Polizeihund gebissen worden, hieß es hinterher. Spezialisen des LKA hätten bei der Durchsuchung der Wohnung "eine größere Menge" Feuerwerkskörper gefunden. Was man sich allerdings unter einer "größeren Menge" vorzustellen hat, weiß wohl keiner so genau. Sind das 20 Böller und vier Raketen? Jedenfalls wurde auch noch ein "zunächst nicht identifiziertes Pulver" gefunden und spätestens das rechtfertigt ja nun alles!

Ja sicher. Ich hab auch Waschmittel im Haus und ich erzähle auch jeden Tag, was sich die Welt rund um mich herum für einen Schwachsinn ausdenkt und habe auch schon die Aliens darum gebeten, dem Leiden hier auf der Welt ein Ende zu setzen. Streichhölzer und Feuerzeuge habe ich auch! Habe ich jetzt auch mit Besuch von den Kollegen ìn grün sorry, schwarz bzw. dunkelblau zu rechnen?

(Quelle: N24; Danke Gex)

Überschrift des Tages (21)

Was ich schon lange vermutet habe, wird nun indirekt auch von der Zeitung "Die Welt" bestätigt:

Trotz Wahnsinn und Unfaehigkeit: Deutsche melden sich nicht krank
Wir sind alle wahnsinnig und unfähig! Dem ist glaube ich nichts mehr hinzuzufügen.

Fanpost

GexMax findet, dass man sich den RSS-Feed der Tapirherde ruhig als Widget in den (MacOS) Desktop Dashboard einbauen darf und hat deshalb ein solches gebaut und zum Download freigegeben.


Mit seinen Worten zu Benutzung:
[14:38:02] <+GexMax> keine ahnung ob man das auch irgendwie in windows einbinden kann
[14:38:21] <+GexMax> beim mac gehts jedenfalls mit nem doppelklick und dann ists im dashboard (wovon der screenshot ist)
[14:39:57] <+GexMax> http://widgets.yahoo.com/ vielleicht gehts damit, müsstest du einfach mal ausprobieren
Download gibts hier.

Vielen Dank Gex!

Unschuldig?

Reichstag in BerlinEs geht ziemlich heiß her in Berlin, trotz der plötzlich stark gefallenen Temperaturen draußen. Es geht um Murat Kurnaz, um dessen Haft in Guantanamo und die Rolle der Regierung, speziell die des heutigen Außenministers Frank-Walter Steinmeiner. Kurnaz wurde im November 2001 in Pakistan festgenommen, Januar 2002 von den USA als "Feindlicher Kämpfer" eingestuft und von einem US-Häftlingslager in Afghanistan nach Guantanamo Bay gebracht.

Am 24. August 2006 kam er nach seiner Freilassung wieder nach Deutschland. Keiner der gegen Kurnaz erhobenen Vorwürfe konnte bewiesen werden und alle angestrengten Verfahren gegen ihn wurden eingestellt. Ein US-amerikanisches Bundesgericht stellte am 31. Januar 2005 fest, dass die Einstufung Murat Kurnaz' als ungesetzlicher Kombattant unbegründet und seine Inhaftierung rechtswidrig sei. Der deutsche Generalbundesanwalt stellte im Frühjahr 2002 ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Bildung einer kriminellen Vereinigung gegen Kurnaz ein. Die Staatsanwaltschaft Bremen hatte das Ermittlungsverfahren Ende August 2006 nach der Rückkehr Kurnaz zunächst wieder aufgenommen und es mangels hinreichenden Tatverdachts wieder eingestellt. Kurnaz ist deshalb als unschuldig anzusehen.

Für berechtigte Verwirrung sorgt seit einigen Tagen die Aussage, dass die USA Kurnaz bereits 2002 wieder freilassen wollte, die Bundesregierung das jedoch irgendwie nicht so toll fand und vielmehr verhindern wollte, dass Kurnaz wieder nach Deutschland einreisen kann. Stattdessen sollte er in die Türkei abgeschoben werden, da er die türkische Staatsbürgerschaft hat. Um diese Vorgänge und die Rolle der Regierung gibt es jetzt ziemlichen Stress.

Die Regierungsvertreter um Steinmeier herum beharren auf der Feststellung, dass es kein offizielles Freilassungsangebot aus den USA gegeben hätte, sondern lediglich auf "geheimdienstlicher Arbeitsebene" entsprechende Überlegungen diskutiert worden seien. Das brisante daran ist, dass die Feststellung darüber, dass die Bundesregierung die Freilassung abgelehnt hat, vom CIA-Sonderausschuss des Europäischen Parlaments kommt.

Nun ist es ziemlich egal, was da im Detail für ein Hickhack abläuft, wer an wen welche Forderungen stellt und welche Namen und Einzelpersonen ins Rampenlicht gezerrt werden. Viel wichtiger ist, dass die Bundesregierung überhaupt einen juristisch erwiesenermaßen Unschuldigen wider besseren Wissens in der Haft eines anderen Staates belassen hat. Noch dazu in einer Haftanstalt, die aus Sicht der Menschenrechte mehr als umstritten ist.

Zwar werden sich die meisten sagen "der Kurnaz wird schon irgendwas ausgefressen haben" und deshalb unterstellen, dass dessen Haft "irgendwie seine Richtigkeit haben wird", aber so, wie es zur Zeit aussieht, hat er genau das eben nicht. Mit welcher Berechtigung blockiert dann die Bundesregierung dessen Freilassung? Angesichts der Routine, mit der das geschah, darf man sich durchaus fragen, ob der Fall Kurnaz der erste und einzige seiner Art ist, oder ob es da vielleicht doch eine längere Liste gibt, die unter dem Deckmantel der "nachrichtendienstlichen Geheimhaltung" vor der Öffentlichkeit versteckt wird.

Welches Interesse die Bundesregierung auch immer daran haben könnte, dass Menschen wie Kurnaz im Ausland inhaftiert bleiben: Es kann nicht rechtfertigen, dass die Regeln des Rechtsstaates umgangen werden, bloss weil jemand "unbequem" ist. Und genau das ist hier scheinbar geschehen. Die Zusammenarbeit mit der US-Regierung ging nicht nur weiter, als "Überflugrechte" zu gestatten, sondern man kann schon fast von einer aktiven Beteiligung sprechen. Viele Indizien weisen darauf hin und sogar US Geheimdienste hatten bereits darauf hingewiesen, dass auch Deutschland von den international umstrittenen Vorgängen im "Kampf gegen den Terror" profitiere.

In diesem Zusammenhang sollte man sich schon ein paar Gedanken darum machen, was gerade die Bundespolitiker mit den in der Verfassung garantierten Grundrechten so alles anstellen und ob man sich wirklich mit dem Mäntelchen des politischen Desinteresses in die Ecke setzen darf, oder ob es nicht vielleicht doch langsam mal an der Zeit wäre aufzuwachen und ein paar Fragen zu stellen. Zum Beispiel die, ob man als unschuldig gilt, weil man juristisch unschuldig ist oder ob man unschuldig ist, weil das politisch gewollt ist - oder eben nicht.

(Quelle: Tagesschau, N24, Wikipedia)

Montag, 22. Januar 2007

Sachen gibts... (115)

Für USB gibt es die eigenartigsten Geräte. Manche sind sinnvoll, andere sind eher das Gegenteil. Man gewöhnt sich im Laufe der Zeit daran, allerlei Unfug Zeug gezeigt zu bekommen. Von daher war die "Pole Dancer" Figur (für rund 50 Dollar) eher eine Randnotiz. Wie gesagt: War. Denn jetzt gibt es - angeblich wegen der "intensiven Nachfrage" - das männliche Gegenstück dazu, den "Partyboy" für USB:

Für eine etwas anders aussehede Version der "Stangentänzerin" gibt es sogar ein Video, dass ich der Welt natürlich nicht vorenthalten will:

Vom "Partyboy" habe ich - gottseidank - ein solches Video noch nicht gefunden, aber das ist vermutlich nur eine Frage der Zeit. Zwar frage ich mich noch immer, wer sich soetwas allen ernstes neben den Rechner stellt, aber es gibt ja auch Leute, die sich Beton ins Knie gießen oder es für besonders toll halten, sich mit Schwung die Dachlatte an die Stirn zu schlagen.

Bewegliche Maschinen

Wie geländegängig sind Roboter heute? Eine nicht ganz uninteressante Frage, denn die meisten werden Roboter von irgendwelchen blitzsauberen Messeständen kennen und sich vielleicht noch an den Stunt von Assimo erinnern. Das erweckte bislang nicht so den Eindruck, als könnten Roboter ernstzunehmende Partner (oder Gegner, je nach dem) im Gelände sein. Autonomous Solutions hat deshalb ein Video produziert, in dem die Leistungsfähigkeit des Antriebs vorgeführt wird:

Sonntag, 21. Januar 2007

Party

Da mal wieder Party war, waren die Kamera und ich mal wieder "on Tour". Das Resultat darf sich sehen lassen, glaube ich.

Samstag, 20. Januar 2007

Sachen gibts... (114)

Wenn man es nicht dazu geschrieben hätte, ich würde wahrscheinlich nie im Leben darauf kommen, was das da auf dem Bildchen sein soll (klick Bild für größere Ansicht). Dank des beschreibenden Textes jedoch erfuhr ich, dass das da ein Tisch ist. Ein sogenannter "DoNut" Tisch. Was man auf dem Bild nicht sieht: Das Ding hat einen Durchmesser von fast 190 Zentimetern und ist gut 75 Zentimeter hoch (der schwarze Ring immerhin fast 45cm). Dieser Tisch bietet Platz für sechs Personen, die sich mit dem Rücken an die Tischplatte anlehnen können. Der Ring ist aufblasbar.

Und nun die Preisfrage: Was mag das Dingen wohl kosten? Na? So Ungefähr. Grobe Idee? Nicht? Ok, ich sags Dir: Der Tisch komplett ohne Porto und Verpackung kostet umgerechnet geschmeidige dreitausend Euro. Der weiße Aufbau, den es auch "solo" gibt, kostet dabei alleine schon mal rund zweitausendzweihundert Euro. Den Gummiring gibt es dafür für lächerliche einhundert Euro.

Ganz ehrlich? Als ich das Ding zum ersten Mal sah, dachte ich Spontan an einen Schlauch aus einem LKW-Reifen und einen darauf geklemmten Plastikgartentisch. Allerdings wäre ich nie im Leben auf die Idee gekommen, dass man für sowas 3000 Euro verlangen kann...

...und die dann auch noch bekommt!

Unwort 2006

Unwort des Jahres 2006Die Deutsche Sprache verkümmert. Sie verkümmert nicht nur, weil es immer weniger Deutsche gibt, sondern auch, weil es immer weniger Deutsche gibt, die sich um ihre Sprache Gedanken machen. Ein Warnsignal sind die "Unwörter des Jahres", die seit 1991 regelmäßig vergeben werden. Mit dieser "Auszeichnung" werde sprachliche Verbrechen herausgehoben, die der Entwicklung von Sprache und Gesellschaft besonderen Dienst erweisen, indem sie grob unangemessen sind oder die Menschenwürde verletzen.

Im Vorjahr war "Entlassungsproduktivität" zum Unwort gekürt worden. Andere Unwörter des Jahres waren bisher unter anderem "Gotteskrieger", "Humankapital", "Ich-AG" und "sozialverträgliches Frühableben". In diesem Jahr trägt den Titel "Unwort des Jahres":
"Freiwillige Ausreise"
Gemeint war mit dieser verbalen Monströsität die Ausreise eines abgelehnten Asylbewerbers in Deutschland, der mit "freiwilligen" Ausreise - zu der er keine Alternative hat - einer formellen (amtlichen) Abschiebung zuvorkommt. In diesem Zusammenhang von "freiwillig" zu sprechen, weist auf ein ganz besonderes Verständnis von "freiem Willen" und "Grundrechten" seitens der Staatsführung hin, das uns gar nicht deutlich genug unter die Nase gerieben werden kann.

Jedenfalls haben wir einen weiteren Begriff auf der Liste, die - da bin ich mir sicher - noch viele Jahre lang wachsen wird.

Herzlichen Glückwunsch!

(Quelle: Tagesschau)

Auftritt: China.

Ende September 2006 war die Rede davon, dass China mit starken Lasern vom Boden aus Spionagesatelliten anderer Staaten blenden und so zumindest vorrübergehend außer Gefecht setzen wollen. Ein damals stattfindender Test sorgte für einige Unruhe im Pentagon, dessen Militärdoktrin denn auch hinsichtlich des Weltalls "ein wenig" angepasst wurde. Neulich zeigte China in dieser Sache allerdings mal, wo der Hammer tatsächlich hängt.

Mit einer Mittelstreckenrakete schoß China einen eigenen, ausgedienten Wettersatelliten in 850 Kilometern Höhe ab. Das war jedoch schon vor ein paar Wochen. Dieser Event verstörte das Pentagon und die US-Militärs so sehr, dass sie für mehrere Wochen kein sterbens Wort über den Vorfall verloren, bis nach und nach einige Details durchsickerten und die USA sich schließlich gezwungen sahen, mit der "ganzen" Geschichte herauszurücken.

Die USA reagierten ziemlich angefressen auf diesen erfolgreichen "Test" und schickten formell eine diplomatische Protestnote nach Beijing. Die USA meinen, dass der Raketeneinsatz das Verhältnis Chinas zum Westen gefährdet und eine potenzielle Gefahr für US-Satelliten darstellt. Tony Snow, Sprecher des Weißen Hauses, äußerte sich "besorgt".

Natürlich ist das Ganze eine Bedrohung für die US-Satelliten. Warum wohl sonst sollte China solch ein System bauen? Bestimmt nicht um die eigenen, ausgedienten Satelliten aus der Umlaufbahn zu Kegeln. Die Achillisferse der USA ist nämlich sehr wahrscheinlich ihr Satellitensystem, auf dem nicht nur die Kommunikation basiert, sondern auch die Aufklärung ("Spionage") und auch die Navigation (GPS). Man munkelt gar, dass es bewaffnete Satelliten geben soll, die vom Orbit aus Ziele auf der Erde bekämpfen können sollen, aber die Existenz solcher Maschinen wurde von den USA bislang immer vehement dementiert.

Die Chinesen wiederum sehen solche Satellitennetzwerke ganz deutlich als militärisches Ziel und sind der Meinung, dass man dieses ruhig angreifen dürfe, sofern die USA (oder ein anderer Staat) sich "feindlich" verhalten sollten. Entsprechend heißt es im Weißbuch Chinas:
"China betrachtet die Entwicklung der Raumfahrtindustrie als strategischen Weg, um seine Stärke in der Wirtschaft, Wissenschaft, Technologie und nationalen Verteidigung auszuweiten."
Man beachte hierbei, dass die Raumfahrt in China unter dem Komando des Militärs steht. Es ist deshalb wenig verwunderlich, dass die "friedliche Nutzung des Weltraums" nach Ansicht der chinesischen Führung der "nationalen Sicherheit" dient.

Nun stellt man sich die Frage, was die Amerikaner denn dagegen tun könnten, wenn die Chinesen auf den Trichter kommen sollten, den Amis die Vögel aus dem Himmel zu schießen. Die Antwort ist so einfach, wie kurz: Nichts. Se können zwar langfristig auf politischem und diplomatischem Wege eine Situation erzeugen, in der es für China sehr sehr unklug wäre, diesen Schritt zu gehen, aber gegen den Abschuß als solches können die USA rein gar nichts unternehmen.

Die Rakete braucht vom Start bis zum Ziel grob 20 bis 25 Minuten. In dieser Zeit schafft es kein Lenkflugkörper der USA diese Rakete einzuholen, geschweigedenn auszuschalten. Die bestehenden Satelliten dürften kaum über irgendwelche Abwehrsysteme verfügen, mit denen sich solche anfliegenden Raketen bekämpfen ließen. Außerdem reicht es vollkommen aus, wenn ein Metallblock mit ausreichend Geschwindigkeit mit dem Satelliten, der seinerseits mit ziemlich hoher Geschwindigkeit unterwegs ist, mehr oder weniger frontal kollidiert, um ihn schwer zu beschädigen oder sogar zu zerstören.

Natürlich wird die USA ähnliche Systeme zum Ausschalten "feindlicher" Satelliten haben, aber das steht gerade nicht zur Debatte - oder man sollte besser sagen: "noch nicht". Diese Entwicklung zeigt nämlich ganz deutlich, wohin die Reise gehen wird: Egal wie, es wird zu einer militärischen Nutzung des Weltraums kommen. Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht in 10 Jahren, aber irgendwann wird es soweit sein, dass sich bewaffnete Einheiten im Weltall gegenüber"stehen".

Vielleicht sollten wir Menschen klug genug sein und schon jetzt langsam mal über internationale Verträge und Abkommen nachdenken, die dieser Entwicklung Rechnung tragen. Allerdings glaube ich, dass uns dazu die Weitsicht und der politische Wille fehlen.

Leider.

Freitag, 19. Januar 2007

Sport mal anders

Auch wenn die Sendung völlig konfus ist - das scheint in Japan so Usus zu sein - die Leistung des Protagonisten ist mehr als beeindruckend. Mich würde mal interessieren, wieviele Mitglieder der Seals oder SAS oder GSG9 das schaffen würden. Im direkten Vergleich sieht US-amerikanischer Leistungssport im Fernsehn dann auch schon mal so aus (danke Khabarakh):

Donnerstag, 18. Januar 2007

"Radikaler Islamismus" vs. "The West"

Ein Film über radikalen Islamismus aus der Sicht der Amerikaner. Es dürfte schwer sein, diesen Film (der Trailer zur gleichnamigen DVD) von pro-amerikanischer Propaganda freizusprechen und des dürfte nahezu unmöglich sein, diesen Film als "neutrale, sachliche Analyse" zu sehen. Trotzdem regt dieser Film zum Nachdenken an und es ist erschreckend, welche Parallelen gezogen werden hinsichtlich der "sich wiederholenden Geschichte".

Wer jetzt aber glaubt, das ganze wäre "schlimm" und "einseitig", der sollte sich klar machen, dass dieser Film unter der Bezeichnung "Dokumentation" läuft und diesem Begriff auch mehr oder weniger gerecht zu werden scheint. Ebenfalls im weitesten Sinne eine "Dokumentation" ist der mit dem eben vorgestellten Film in keinem Zusammenhang stehende folgende Film, der ein Zusammenschnitt verschiedenster Darstellungen und Vorstellungen der Filmindustrie aus "Hollywood" über Araber und Moslems ist.

Jeder Film für sich macht nachdenklich. Beide zusammen jedoch...

Guten Flug!

Bungeejumping ist ja sowas von 1980. Da muss dringend eine Innovation her! Zum Beispiel sowas:

(Ok, nicht ganz brandneu, aber ich kannte das noch nicht)

Sachen gibts (112, Update)

Vor ein paar Tagen war die Rede von "Project Grizzly", seinem Erfinder Troy Hurtubise und dessen neuen Schutzanzügen. Hier ein Video, dass wohl verschiedene Entwicklungsstufen der Schutzanzüge und deren Erprobung auf Praxistauglichkeit zeigt:

Schilder (1)

Wenn man mit einer Kamera unterwegs ist, fallen Details ins Auge, die sonst gerne "übersehen" werden. Zum Beispiel Ginster, der im Januar blüht oder auch eigenartige Aufkleber. Oder eben Schilder, deren Bedeutungstiefe zum Philosophieren einlädt.

So fand ich zum Beispiel in einer Klinik hier in der Stadt folgenden Richtungsweisenden Hinweis:

Hinweisschild Wegweiser
Ein Richtungsweisendes Schild. Das verwirrende dabei: Ein Wegweiser ist nicht nur für mich ein Schild, dass den Weg zu einer bestimmten Stelle oder einem Ort anzeigt. Dieser Wegweiser ist der erste mir bekannte Wegweiser zu einem Wegweiser. Wie gut, dass soetwas von Steuergeldern bezahlt wird.

Aber auch das Finanzamt Oldenburg hat einen überdenkenswerten Hinweis parat:

Radfahrer bitte absteigen
Ob dieser Hinweis an der Tür angebracht jetzt beruhigen oder verstören will, bleibt offen. Ich spekuliere noch, ob das Fahren im Finanzamt gemeint ist, oder eher generell...

Mittwoch, 17. Januar 2007

Symbolismus

JustiziaSymbole sind mächtig. Symbole sind nicht nur selbstzweck, sondern sie sind die Verbildlichung einer Idee, eines Gedankens, einer Ansich oder auch eines ganzen Weltbildes. Es gibt Symbole, die sind in ihrer Interpretation eindeutig und unumstritten. Das Kreuz des Cristentums zum Beispiel, oder das Rote Kreuz, die Deutschlandfahne, aber auch solche Symbole wie :-) oder ©, £, &, = und so weiter. Es gibt aber auch Symbole, bei denen ist das so eine Sache. Ganz weit oben auf der Liste der "problematischen Symbole" steht hier in Deutschland die Swastika, das Hakenkreuz.

Seit dem Dritten Reich als das Symbol des NS-Faschismus gebranntmarkt, ist jegliche Form der Darstellung in Deutschland dieses Symbols zumindest problematisch, wie inzwischen sogar Mitglieder antifaschistischer Bewegungen, aber auch manche Studenten, Gewerbetreibenden und sogar Bundespolitiker lernen mussten. Das Verbot beruht auf der nicht unumstrittenen Idee, dass ein Verbot der Symbole dazu beiträgt, die Ideologie und das dazugehörige "Gedankengut" zu bekämpfen. Da Deutschland jetzt die EU Ratspräsidentschaft inne hat, möchten manche diese Gelegenheit frür einen weiteren Versuch nutzen, in ganz Europa das Zeigen und Verwenden des Hakenkreuzes, aber auch das Leugnen des Holocausts unter Strafe stellen. Der letzte Vorstoß in dieser Richtung (2005) scheiterte am Widerstand mehrerer Staaten.

Egal was man von dieser Idee hält, es gibt da ein nicht ganz unwesentliches Detail, das jetzt zu einer neuen Bewertung dieses Problems führen könnte: Die Swastika ist nicht etwa nur in der Zeit von 1933 - 1945 Symbol des Dritten Reiches und seiner Ideologie gewesen und heute noch "das" Symbolö für ein paar Tausend unverbesserliche Querköpfe, sondern es ist seit knapp fünftausend Jahren Symbol des hinduistischen Glaubens, dem weltweit rund 900 Millionen Gläubige angehören - der Hinduismus ist die drittgrößte Weltreligion.

Die Hindus jedenfalls finden diese Idee der deutschen Ratspräsidentschaft total uncool und Ramesh Kallidai vom britischen Hindu Forum sagte gegenüber der BBC, dass dieses Verbot eine Diskriminierung des hinduistischen Glaubens sei. Im Moment sei er dabei, Gesetzgeber in ganz Europa auf dieses Problem aufmerksam zu machen. Nach seiner Ansicht ist das verbieten der Verwendung des Hakenkreuzes ähnlich zu sehen, als würde das Kreuz der christlichen Kirchen verboten, nur weil der Ku Klux Klan dieses Symbol auch verwendet.

Grundsätzlich habe ich mit der Idee durch Zensur eine Ideologie bekämpfen zu wollen ganz erhebliche Probleme, denn nicht Unterdrückung von Wissen führt meiner Meinung nach zu einem bewußten und kritischen Umgang mit der Materie, sondern Aufklärung und Erklärung und das "aus der Geheimhaltung herausholen". Davon aber ganz abgesehen bin ich gespannt, wie die Deutsche Ratspräsidentschaft - und auch die Regierung in Berlin - damit umgehen wird, wenn ihr vorgehalten wird, dass sie die freie Ausübung der Religion (im Grundgesetz garantiert) durch Zensur (im Grundgesetz verboten) behindert und darüber hinaus das Recht auf freie Meinungsäußerung (ebenfalls im Grundgesetz garantiert) über Gebühr einschränkt.

Das könnte echt mal interessant werden...

(Quelle: BBC)

Sachen gibts... (113)

Hier wurde ja schon das eine oder andere Mal von dringend notwendigen Ergänzungen für den besten Freund des Mannes (nein, keine Hunde, sondern natürlich das Auto!) berichtet. Aber wem das alles noch nicht reicht, wer meint, sein Gefährt müsste deutlich zeigen, daß es cojones hat, für den hat sich eine - überraschenderweise amerikanische - Firma genau die richtige Ergänzung einfallen lassen: Car Nuts.

Ja, das bedeutet genau das, was Du grade vermutest.


(Danke, GexMax)

Kulturbesichtigung (1)

Die Kamera und ich waren im Schloß.

Die Exkursion wird fortgesetzt. Wir haben ja noch mehr "Kultur" und im Schloß gibt es noch viel mehr zu sehen.

Dienstag, 16. Januar 2007

Peng!

Bombe in Leipziger Schule explodiert
Stattdessen hätte die Onlineredaktion von N24 auch schreiben können: "Bombe reicht nicht zur Altbausanierung - Plattenbau stabiler als erwartet. Bild ermittelt" oder "Fanatische Schüler versuchen nach intensivem Konsum von Computerspielen Schule zu sprengen" oder auch "Vom Gamer zum Terroristen duch Counter-Strike".

So oder ähnlich wird es doch ablaufen. Spätestens seit seitens der Medien mit aller Gewalt versucht wird, die völlig unklare Motivation der Jugendlichen aus Tessin in Zusammenhang mit dem Spiel "Final Fantasy" zu stellen, muss auch dem Letzten klar sein, was die Motivation der Medien ist. Es geht "den Medien" nicht um sachliches Berichten, aufklären oder gar informieren. Es geht auch nicht um das, was "stimmt" oder "nicht stimmt". Es geht um Polemik, um Stimmungsmache, um Hype und letztenendes um Geld durch Auflage.

Hilft das in der Sache? Fraglich. Es hilft nicht beim Finden und erklären der Probleme im Schulsystem. Es hilft nicht beim erklären der Rolle und der Verantwortung der Medien. Es hilft auch nicht beim Lösen der Gesellschaftsstrukturellen Probleme. Es hilft jedoch den politischen Hardlinern dabei, Gesetze durchzusetzen, die im Endeffekt der Vielfalt der Gesellschaft schaden können und Grundrechte jedes Einzelnen beschneiden werden. Schon alleine vor diesem Hintergrund bin ich froh, dass in Bayern der Umbruch einsetzt und der Landesfürst endgültig abgesägt wird.

Vielleicht lässt sich ja doch noch was von dem retten, was wir mal "eine vorbildliche Demokratie" nannten.

Sachen gibts... (112)

Halo-like first ballistic, full exoskeleton body suit of armourManche Menschen werden getrieben von einem Auftrag, oder einer "Passion", wie man politisch korrekt wohl eher sagt. Manche dieser Passionen sind alltäglich, andere sind beinahe einzigartig. Und manche sind nicht ungefährlich. Zu welcher dieser Kategorien der Auft... sorry, die Passion von Troy Hurtubise aus Hamilton, Kanada, gehören mag, möge sich jeder selber ausmalen. Der Hamilton Spectator berichtet, dass Troy wieder da ist. Mit einer neuen Erfindung.

Neu? Wieder da? Ja, genau. Troy war vor einigen Jahren bereits in den Medien mit seiner damals bahnbrechenden - nur leider völlig erfolglosen - Erfindung, dem Anzug, der vor Bärenangriffen schützen sollte. Troy hat nämlich noch eine weitere Passion: Das Erforschen des kanadischen Grizzly Bären und zwar aus nächster Nähe.

Jetzt hat Troy nach zwei Jahren und einer Investition von rund 15.000 Kanadischen Dollar (umgerechnet etwa 10.000 Euro) hat er jetzt einen Schutzanzug hergestellt, von dem er hofft, das Polizei und Militär sich dafür begeistern. Er nennt seine Erfindung selber "die erste ballistische Exoskelet Ganzkörperrüstung". Gefertigt hat er die rund 18 Kilo schwere Rüstung aus sogenanntem "High-Impact" Plastik, kombiniert mit keramischen Panzerplatten über ballistischen Schaum - und kann eine Verwandschaft zu Halo, Star Wars und manch anderer SciFi-Quelle nicht wirklich abstreiten.

Immerhin: Der Prototyp soll bereits dem Beschuß aus großkalibrigen Waffen stand gehalten haben und weist etliche nützliche Details auf, wie zum Beispiel ein Fach, in dem sich Injektionen für den Notfall befinden, ein anderes enthält ein Messer und auch eine Lampe für Notfälle. In din Unterarme ist ein Aufzeichnungsgerät eingebaut, aber auch ein Sprayer für Pfefferspray und ein abnehmbarer Transponder, den man im Notfall wohl auch verschlucken kann.

Machen viele der gezeigten Ideen durchaus irgendwie Sinn, stellt man sich insgesamt doch die eine oder andere Frage. Unter anderem: Warum baumelt die Uhr ausgerechnet zwischen den Beinen? Wann hat dieser Mann das letzte Mal eine Frau aus der Nähe gesehen? Wo bekommt man solche Drogen her?

(Quelle: Hamilton Spectator)

Sachen gibts... (111)

Wo wir gerade beim Thema "Handys" sind: Ingenieure der Universität Soochunhyang in Südkorea haben sich Gedanken darüber gemacht, wie man einen Roboter und ein Handy sinnvoll miteinander kombinieren könnte. Das Ergebnis ist zumindest bemerkenswert, auch wenn ich noch nicht ganz einsehe, warum ich meine Wohnung flächendeckend mit RFID-Tags zupflastern soll:

(PS: Die ersten 20 Sekunden des Videos sollte man überspringen)

Es ist noch nicht bekannt, ob und wann diese bahnbrechende Errungenschaft den Weg in den Handel schaffen wird, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht mehr lange dauern kann, bevor uns das Handy nachläuft und mit "Rudolph, the red nosed reindeer" beglückt...

Geld machen (22)

Es gibt Leute, für die ist ein Handy nicht einfach nur ein Gerät zum Telefonieren, sondern mehr. Sehr viel mehr. Eine Art "Lebensinhalt" könnte man sagen. Deshalb ist das jüngst von Apple angekündigte Handy - im Volksmund iPhone genannt, obwohl dieser Name schon seit Jahren einer ganz anderen Firma gehört - zur Zeit der absolute Hype. Das Handy selbst wird man zwar wohl erst in sechs Monaten kaufen können, aber das hindert ja niemanden daran Werbung zu machen.

Manche allerdings machen ein wenig andere Werbung, oder genauer "eigene" Werbung. Und das sieht dann zum Beispiel so aus:

Andere wiederum nutzen den Hype, um ihre Kreativität und ihr Können auszuleben und basteln so vor sich hin. Geraus kam etwas, dass einem PocketPC ein Interface abbildet, dass dem von Apple vorgestellten sehr ähnlich sieht. Apples Reaktion darauf war wenig belustigt. Eine andere Webseite erhielt wegen des Zeigens von Bildern davon(!) folgende Post:
"We represent Apple Computer, Inc. ("Apple") and are authorized to act on Apple's behalf to investigate and take legal action with respect to the unauthorized dissemination of Apple's copyrighted material. It has come to our attention that you have posted a screenshot of Apple's new iPhone and links that facilitate the installation of that screenshot on a PocketPC device. The post in question is located at http://www.modaco.com/index.php?showtopic=251112. While we appreciate your interest in the iPhone, the icons and screenshot displayed on your website are copyrighted by Apple, and copyright law explicitly prohibits unauthorized display and distribution of copyrighted works.
Apple therefore demands that you remove this screenshot from your website and refrain from facilitating the further dissemination of Apple's copyrighted material by removing the link to http://forum.xda-developers.com, where said icons and screenshot are being distributed."
Ich bin mir nicht sicher, ob da nicht die Idee des "Urheberrechts" ein wenig weitläufig ausgelegt wird. Aber wie üblich: Wahrscheinlich irre ich mich.

Montag, 15. Januar 2007

Kunst in Oldenburg

Am Wochenende gabs Kunst. Kunst mit Kamera.

Samstag, 13. Januar 2007

Überschrift des Tages (20)

Philips to blow gamers
Erinnert mich spontan an "Tod durch Bongo Bongo"...

(Quelle: apc)

Mitbewohner

Wer tatsächlich im Weißen Haus wohnt:

(Danke maybeWTF)

Symbolik

IKRK roter KristalMan mag es kaum glauben, aber das nebenstehende Symbol ist ab Sonntag international wichtig. Allerdings weiß wohl kaum jemand, was es bedeutet, denn auf Anhieb erschließt sich die Symbolik wohl niemandem. Kleiner Tip: Das Symbol ist besonders für das IKRK (Internationale Komitee vom Roten Kreuz) von Bedeutung.

Wer jetzt noch immer rätselt: Dieses Symbol gilt ab Sonntag offiziell als Kennzeichen für Sanitäter und Hilfskräfte und ist damit ein Schutzzeichen für Helfer in Krisenregionen. Es ist allerdings wohl eher nicht zu erwarten, dass der "stilisierte Kristall" hier in Deutschland oder unserer unmittelbaren Nachbarschaft zum Einsatz kommt. Das Symbol soll nur bei Einsätzen in Gegenden verwendet werden, in denen weder Kreuz, Halbmond noch der rote Löwe mit der Sonne akzeptiert werden. Inzwischen haben 84 Staaten die Einführung des neutralen Symbols zugestimmt und neun weitere Staaten haben das Abkommen ratifiziert.

Ich weiss nicht, wie es anderen geht, aber mit diesem Symbol konfrontiert würde ich nie im Leben auf den Gedanken kommen, dass es hier um irgendetwas geht, das mit "Hilfsorganisationen" zu tun hat. Für mich sieht das eher nach einem Warnschild oder so aus...

Freitag, 12. Januar 2007

Öl und Strom und Geld

Raffinerie PipelineVor ein paar Tagen da gab es ziemliches Geschrei wegen "der bösen Russen". Die hatten nämlich "einfach so" eine Ölpipeline geschlossen. Warum und wieso ist eigentlich jedem so ziemlich egal, denn "die Russen sind schuld" - sagen jedenfalls die Spezialisten mit ihrem allumfassenden Thekenfachwissen und die müssen es ja wissen. Jedenfalls fiel einigen Leuten auf, dass wir irgendwie ziemlich abhängig von anderen Leuten sind, wenn es um Energie geht.

Erst neulich hatten wir ja die Debatte mit dem Erdgas, bei der dann doch ein paar Fragen offen blieben. Zum Beispiel: Warum muss man in manchen Bundesländern für dieselbe Menge Erdgas fast doppelt so viel bezahlen wie in anderen? Eine Frage, die die Energiekonzerne irgendwie nicht beantworten wollen, was jetzt die Politik auf den Plan gerufen hat. Eine andere Debatte dreht sich seit Jahrzehnten um den Benzinpreis und die überhaupt nicht auffällige Preisgestaltung. Um so erstaunlicher, dass das Schließen der Pipeline nicht zur Explosion des Benzinpreises geführt hat, während sonst ein Husten im Mittleren Osten dazu führt, dass hier der Benzinpreis steigt - das wir hier bloß knappe 23% unseres Öls aus der OPEC bekommen spielt dabei natürlich keine Rolle.

Jedenfalls nutzten manche Politiker die so entstehende Diskussion, um sich mit der Energielobby anzufreunden. Das Thema Atomstrom und der Ausstieg vom Ausstieg steht zur Debatte. Die Energeikonzerne wollen die Atomkraftwerke weiter betreiben, weil sie enorm profitabel sind, weil Atomstrom sicher ist und überhaupt geht es nicht ohne, wenn wir unser weltbestes Stromversorgungssystem aufrecht erhalten wollen. Der Rest ist dagegen, weil das Problem der radioaktiven Abfälle nicht gelöst ist.

Dem hält die Pro-Atomkraft-Fraktion entgegen, dass man ja sehr wohl sehr gute Endlagerungesstrategien habe, die "absolut sicher" sind. Das sieht man ja zum Beispiel in der Champagne. Ein besonderes Problem sind dabei die hochradioaktiven Abfälle, wie zum Beispiel Plutonium, das viele tausend Jahre radioaktiv ist (Halbwertszeit 24.110 Jahre). Bislang wurde Plutonium in speziellen Keramiken versintert und die "Atomlobby" sah das Problem als "gelöst" an. Wie gesagt: Bisher. Britische und amerikanische Forscher konnten jetzt nachweisen, dass diese Lösung zwar toll, aber untauglich ist. Das Plutonium "zerstrahlt" im Laufe der Zeit diese Keramik, die sich dadurch auflöst, aber das ist wahrscheinlich eine andere Geschichte.

Aber Warum hatte Russland jetzt eigentlich den Hahn zugedreht? Was haben die Deutschen eigentlich falsch gemacht? Die Antwort ist so einfach wie offensichtlich: Gar nichts. Es ging dabei nicht um uns. Es ging um jemand ganz anderen. Es ging um Weißrussland und deren Verhalten. Dort war (und ist) man der Meinung, dass man sich aus dem Öl, dass durch die Pipeline transportiert wird, bedienen dürfe. Man umschreibt das Ganze als "Durchleitungsgebühr". Diese "Gebühren" wurden so nie vertraglich vereinbart und Putin-Land hat über die Höhe der "Gebühren" eine völlig andere Ansicht hat als Lukaschenko-Land.

Vielleicht - ich bin da Optimist - verstehen jetzt ein paar Leute mehr, warum Putin-Land zu uns durch die Ostsee Pipelines zu uns bauen will und zwar mit voller Absicht an Lukaschenko-Land (und auch an Kaczynski-Land) vorbei und warum diese beiden Länder das überhaupt nicht lustig finden.

Ich bin gespannt, wie diese Debatte weitergeht.

(Quelle: n-tv, wissenschaft.de, FAZ, Spiegel)